Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Die Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt verlief weitestgehend angenehm einfach. Die Ansprechpartner der Gastuni waren gut zu erreichen und die Webseiten wie z.B. die Kursübersicht (https://kursuskatalog.au.dk/) angenehm übersichtlich gestaltet. Die Kommunikation mit dem Personal meiner Fakultät an der Uni Potsdam bzgl. des Learning Agreements verlief hingegen wesentlich komplizierter als erwartet. Hier sollte mit viel Vorlauf geplant werden.
Zur Wohnungssuche gab es im Wesentlichen drei Optionen:
1. Die Bewerbung über das Portal der Uni (AU Housing)
2. Die Bewerbung über Student Housing (https://studenthousingaarhus.com/)
3. WG Bewerbungen in Facebook Gruppen (z.B. https://www.facebook.com/share/D1L5fsLcH95AMrtG/)
Während die ersten beiden Optionen Wohnheimplätze vermitteln, ist die 3. Option sicherlich die beste um menschen aus Aarhus kennenzulernen. Bei Option 1 und 2 handelt es sich dabei im Wesentlichen um die selben Wohnheimplätze, die Wohnungen von AU Housing sind jedoch möbliert und teilweise günstiger. Obwohl ich selbst niemanden kennengelernt habe der bei AU Housing keinen Platz bekommen hat, ist zu beachten, dass die Zusagen hier meist nicht früher als einen Monat vor Einzug verschickt werden.
Studium an der Gastuniversität
Das Studium and der Gastuniversität habe ich als sehr angenehm, wenn auch teils als recht anspruchsvoll empfunden. Die Noten werden hingegen sehr fair vergeben und wurden in fast allen Veranstaltungen durch mündliche Prüfungen ermittelt. Im Vergleich zum Studium am HPI ist das Betreuungsverhältnis etwas geringer, ich hatte jedoch immer das Gefühl einfach Ansprechpartner für Fragen zu finden. Die Technische Ausstattung und die Gebäude der Universität sprechen Bände über den Zustand des deutschen Bildungssystems. Ich empfand es als sehr angenehm an einer nicht privat finanzierten Uni zu studieren die dennoch dem Anschein nach ausreichend vom Staat finanziert wird. Besonders habe ich die Bibliotheken (z.B. https://library.au.dk/biblioteker/detkglbibliotek) und dort verfügbaren Arbeitsplätze wertgeschätzt, sie baten einen ansprechenden Ort zur Vorbereitung auf Klausuren und waren stets Treffpunkte mit Studierenden verschiedenster Studiengänge.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Der wichtigste Faktor in meinem Auslandssemester waren sicherlich die vielen wundervollen Menschen die ich in Dänemark kennenlernen durfte. Ich empfand es als sehr wertvoll mich mit Studierenden verschiedenster Nationalitäten auszutauschen und nun mit einem sehr viel diverseren Freundeskreis wieder nach hause zurück zu kehren. Insbesondere war es sehr viel einfacher als zuhause Menschen auch aus anderen Studiengängen kennenzulernen was ich sehr genossen habe.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Mein Englisch hat sich im Auslandssemester nur leicht verbessert. Auch wenn ich mich fast ausschließlich in englisch unterhalten habe, macht es meiner Erfahrung nach einen großen Unterschied ob man von Muttersprachlern in Englisch umgeben ist oder nicht. Zusätzlich habe ich in Aarhus noch einen A1 Sprachkurs in Dänisch abgeschlossen. Ich habe mich dabei für das Sprogcenter Midt (https://sprogcentermidt.dk/) entschieden, welches ich definitiv weiter empfehlen würde. Im Gegensatz zu anderen Angeboten ist der Kurs nicht ausschließlich für StudentInnen und es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Zeitslots. Außerdem ist der Kursinhalt deutlich komprimierter (für deutsche Muttersprachler immer noch eher einfach) als bei anderen Anbietern, was es möglich macht in einem Semester A2 Niveau zu erreichen bzw. A1 zu beginn des Semesters abzuschließen. Aus eigener Erfahrung würde ich jedoch empfehlen sich frühzeitig einzuschreiben, da es mitunter lange dauern kann bis das zuständige Amt das Anrecht auf kostenlose Sprachkurse (für alle Erasmus studierenden verfügbar) bestätigt hat.
Wohn- und Lebenssituation
Während meines Auslandsaufenthalts habe ich in einem Wohnheim von AU Housing gewohnt. Ich habe in einer 12er WG mit ausschließlich einheimischen Studenten gelebt. Auch wenn ich alle Mitbewohner als sympathisch und zuvorkommend empfand, war die Unterbringung eher vom Typ Zweck WG. Aus eigener Erfahrung und dem Austausch mit Freunden würde ich empfehlen bei AU Housing kleinere WGs höher zu periodisieren. Küche sowie Gemeinschaftsräume waren zwar etwas in die Jahre gekommen allerdings stets recht sauber. Die Lage des Wohnheims (Tandlægekollegiet) war sehr angenehm in Innenstadt- und Campusnähe. Zwischen den Wohnheimen gibt is jedoch recht große Unterschiede, sodass auch ein gutes Stück Glück bei der Zuteilung dazu gehört. Öffentliche Verkehrsmittel habe ich kaum benutzt, da ich mir ein Fahrrad mitgebracht hatte, welches ich auf den gut ausgebauten Radwegen für nahezu alle Wege benutzt habe. Für alle die kein Fahrrad mitbringen wollen/können gibt es recht günstig Fahrräder zur monatlichen
Miete bei https://www.refurbishbike.com/. Gerade zu Beginn des Erasmus Semesters habe ich sehr von den Veranstaltungen des Studenterhus (https://www.studenterhusaarhus.dk/) oft in Kooperation mit dem ESN profitiert. Wer andere Erasmus Studierende kennenlernen will ist dort genau richtig. Darüber hinaus habe ich viel Zeit im Cafe Mellemfolk verbracht. Das Cafe wird von volunteers unterhalten und bietet Raum für aktivistische Gruppen aller art. Ansonsten kann ich wärmstens empfehlen das Domen und/oder Institut for X zu besuchen.
Studienfach: Computer Science
Aufenthalsdauer: 01/2024 - 06/2024
Gastuniversität: Aarhus University
Gastland:Dänemark
Rückblick
Rückblickend bin ich überaus dankbar für den Auslandsaufenthalt in Dänemark. Ich komme zurück nach Deutschland mit einem Netzwerk aus vielen wundervollen Menschen und dem Gefühl eines Europäischen Zusammenhalts. Ich habe Dänemark besser kennengelernt und einen guten Eindruck vom Skandinavischen Lebensstil bekommen. Insbesondere in Erinnerung bleiben auch eine Vielzahl an Reisen sowohl durch Dänemark als auch durch einige der anderen Skandinavischen Länder. Besonders empfehlen kann ich einen Roadtrip durch Schweden oder Norwegen sowie eine Fahrradtour an die Nordspitze von Dänemark. Für letztere gibt es eine Vielzahl von Sheltern mitten in der Natur die zur kostenlosen Übernachtung zur Verfügung stehen.