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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Im Bewerbungsprozess gibt es verschiedene Schritte, die beim International Office an der Uni Potsdam durchlaufen werden müssen. Erst einmal bewirbt man sich mit Lebenslauf und Motivationsschreiben, später durchläuft man auf Englisch zwei persönliche Gespräche bzw. in meinem Fall coronabedingte Onlinegespräche. Zusätzlich müssen die Ergebnisse eines Sprachtests eingereicht und ein Empfehlungsschreiben von einer*m Dozent*in vorgelegt werden. Das alles hört sich alles erst einmal viel an, ist aber machbar und vor allem lohnt es sich! Wenn man alle Bewerbungsschritte an der Uni Potsdam geschafft hat, muss noch einmal ein Bewerbungsverfahren an der Gastuni durchlaufen werden. Die Kurswahl an der UTS war erstmal etwas undurchsichtig, da es viele Fächer gibt, die Voraussetzungen erfordern und nicht immer klar wird, ob ein Fach gewählt werden darf oder nicht. Wenn Fragen aufkommen, bietet die UTS aber immer jede Menge Hilfe für Studierende an und ich wurde mit meinen Fragen nie alleine gelassen. Zusätzlich sollte man sich sicherheitshalber früh genug für ein Visum bewerben, obwohl es meist recht schnell genehmigt wird. Ich habe mich für das Studetenvisum subclass500 entschieden, weil ich so die Möglichkeit hatte, auf unkomliziertem Weg eine Auslandskrankenversicherung von meiner Gastuni zu bekommen. Der gesamte Bewerbungsprozess hat sich ungefähr zwei Jahre gezogen, weil mein Auslandssemester mehrere Male durch die Coronapandemie verschoben wurde und Australien die Einreisebedingungen relativ streng regelt. Zum Glück habe ich mich dazu entschieden, kein Online-Semester an der UTS zu belegen und in Deutschland zu bleiben, da mir so die schönsten Erfahrungen gefehlt hätten.


Studienfach: Europäische Medienwissenschaft

Aufenthaltsdauer: 07/2022 - 01/2023

Gastuniversität: University of Technology Sydney

Gastland: Australien

Studium an der Gastuniversität

Das Studium an der UTS war eine durchweg positive Erfahrung. Generell sind die Gebäudekomplexe sehr modern, hell und studierendenfreundlich, außerdem super fortschrittlich in Bezug auf die Digitalisierung. Es gibt viele interessante Veranstaltungen und generell lohnt es sich immer, die Angebote im Auge zu behalten. So wurden zum Beispiel kostenloses Essen, Sticker, Kalender und sogar Periodenunterwäschen verteilt oder man konnte im Rahmen einer mental health Woche Therapiehunde streicheln. Alle Events werden frühzeitig online angeboten, wofür man sich entweder ein kostenloses oder manchmal auch ein kostenpflichtiges Ticket kaufen muss. Es gibt sehr viele Möglichkeiten in den zahlreichen coworking spaces oder der großen, lichtdurchströmten Bibliothek zu lernen. Was mir besonders gefallen hat, war die studienbegleitende, mit Moodle vergleichbare Plattform Canvas, auf der alle Inhalte sehr strukturiert und organisiert hochgeladen und aufbereitet werden. Insgesamt sind die Rahmenbedingungen beim Studieren an der UTS etwas strenger, so gab es beispielsweise eine Anwesenheitspflicht und die recht umgangfreichen Inhalte sollten auch im Großen und Ganzen alle bearbeitet werden, da sie für die sogenannten assignments relevant sind und stark aufeinander aufbauen. Pro Kurs gibt es ca. drei assignments, die sich in Umfang und Anforderungen steigern. Die UTS ist dafür bekannt, zukunftsorientierte Inhalte zu vermitteln, die im Arbeitsalltag auch wirklich Gebrauch finden, das hat mich beim Studieren besonders motiviert. Es gab für jede Wocheneinheit deutlich mehr vorzubereiten, als ich es von meinem Studium in Deutschland kannte. Dabei war es sehr hilfreich, alles ganz genau auf Canvas nachzulesen zu können. Meine Kurse beinhalteten pro Woche eine bis drei Online-Vorlesungen, einige Texte, Übungen, gelegentlich Hausaufgaben und ein Seminar in Präsenz. Ich habe den Lernstoff umfangreicher in seiner Quantität, aber leichter und kürzer in seiner Qualität wahrgenommen.

Wohn- und Lebenssituation

Schon bevor ich nach Sydney geflogen bin, hatte ich das Glück, eine Unterkunft im Studierendenwohnheim der UTS „Yura Mudang“ gefunden zu haben. Wer dort wohnen möchte, sollte sich so schnell wie möglich nach Öffnung der Online-Bewerbungsportale anmelden. Im Yura gibt es die Möglichkeit in Einzelapartments, Zweier- oder Sechser-WGs zu wohnen, alles in abnehmender Größe des Portemonnaies. Das Wohnheim befindet sich zentral im Central Business District von Sydney und ist fußläufig fünf Minuten von Supermärkten und der Uni entfernt. Dafür sind die Strände ungefähr 40-60 Minuten außerhalb des Zentrums und Studierenden, die zum Beispiel täglich surfen wollen, würde ich eher eine WG in Strandnähe empfehlen, auch wenn der Weg zur Uni dann länger dauert. Die Miete in Australien wird wöchentlich, nicht monatlich gerechnet und sowohl Miet- als auch Lebenserhaltungskosten sind teuer als in Deutschland. Es gibt sicherlich günstigere Wohnmöglichkeiten als das student housing und viele Studierende sind erst einmal in einem hostel untergekommen, um sich vor Ort um eine richtige Unterkunft zu kümmern. Das hat den Vorteil, nicht Gefahr zu laufen, abgezockt zu werden und sich ein besseres Bild von den Unterkünften machen zu können, andererseits begibt man sich noch etwas mehr ins Ungewisse. Ich empfand es bei meiner Ankunft als sehr angenehm, mich nicht mehr um eine Wohnmöglichkeit kümmern zu müssen, da ich mich beim Hinflug mit Corona angesteckt hatte und nach meiner Ankunft sofort krank wurde. So habe ich auch alle Einführungsveranstaltungen sowohl an der Uni als auch im Wohnheim verpasst. Es soll allerdings sehr lohnenswert sein, vor allem in der Einführungswoche möglichst viele Events zu besuchen, um sich mit anderen Studierenden zu connecten und sich an der Uni besser zurechtzufinden. Mein Englisch hat sich während des Aufenthalts auf jeden Fall deutlich verbessert, da ich meine Zeit vor allem mit Australier*innen verbracht habe. Als die Uni nach einer intensiven Zeit des Studierens beendet war, bin ich bis zum letzten Tag meines Visums ein paar Monate in Australien gereist.

Studienfach: Europäische Medienwissenschaft

Aufenthaltsdauer: 07/2022 - 01/2023

Gastuniversität: University of Technology Sydney

Gastland: Australien


Rückblick

Diese Zeit war einfach wunderschön und gehört definitiv zu den besten Erfahrungen meines Lebens. Ich habe sehr tolle neue Freundschaften gewonnen und Erfahrungen gesammelt, welche ich nicht missen möchte. Dieser Erfahrungsbericht wird nicht ansatzweise den viele wunderbaren und lehrreichen Eindrücken und Erlebnissen gerecht, die ich sammeln durfte. Ich würde allen empfehlen, sich nicht von dem Pensum an Bewerbungsschritten unterkriegen zu lassen und die Chance zu nutzen, in Australien zu studieren und das Land besser kennenzulernen.

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