Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Möchtest du einen Auslandsaufenthalt absolvieren, beginnt der Vorbereitungsprozess mit dem Informieren über mögliche Programme, die die Universität Potsdam anbietet. Die Internetseite des International Offices liefert einen guten Überblick. Ich entschied mich für ein Austauschprogramm mit einer Partnerschaftsuniversität in Australien. Dazu bewarb ich mich bereits ein Jahr im Voraus, indem ich verschiedene Unterlagen online hochlud, wie zum Beispiel ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf. In einem Motivationsschreiben erwähnt man bereits seine Wunschuniversitäten und begründet die Entscheidung. Hat man eine Zusage, wird man mit der Gastuniversität in Verbindung gesetzt. Die University of Technology Sydney erleichtert die Vorbereitungen auf den bevorstehenden Aufenthalt mit hilfreichen E-Mails bezüglich des Visums oder der Krankenversicherung. Aber auch die Universität Potsdam unterstützt die Studierenden durch E-Mails und durch Treffen.
Fünf Monate vor Abreise sollte man beginnen, die Flüge zu buchen, um zu verhindern, dass sie zu teuer werden. 2 Monate vor Beginn kann man sich über die offizielle Seite des Studentenwohnheims für einen Platz bewerben. Alles ist sehr übersichtlich und gut strukturiert. Des Weiteren sollte man sich rechtzeitig für das Visum bewerben, da es gegebenenfalls länger dauern kann, sollte man zuvor in Ländern wie Russland oder China gewesen sein. Die Gastuniversität empfiehlt, sich über die Medibank OSCH zu versichern. In Sydney gibt es mehrere Praxen, die mit der Medibank kooperieren. Man sollte sich im Fall einer Krankheit informieren, welche Arztpraxen mit dieser Krankenversicherung kooperieren, um sicherzustellen, dass die Kosten von der Versicherung übernommen werden. Bei der Wahl der Kurse sollte man sich zuvor informieren, ob die Kurse im Nachhinein anerkannt werden können. Dazu schließt man ein Learning Agreement mit dem Prüfungsausschuss der zuständigen Fakultät ab. Abschließend kann man darüber entscheiden, ob man sich für das Semester beurlauben lassen möchte oder nicht. Ich habe mich dagegen entschlossen, um nach der Rückkehr in den Semesterferien gegebenenfalls Seminare zu belegen.
Studium an der Gastuniversität
Das Studieren an der UTS hat mir viel Spaß gemacht, da das Lernklima stets freundlich und interaktiv war. Jede Vorlesung beinhaltete ein Tutorial, in dem man die wöchentlichen Themen noch einmal diskutierte. Für jeden Kurs erhält man im Normalfall 6 Leistungspunkte, weshalb die Anforderungen höher sind. Meine Leistungsanforderungen bestanden aus Kurzvorträgen, Klausuren und Essays. Je nach Studiengang variiert jedoch der Aufwand. Die Bibliothek befindet sich auf dem City Campus und bietet die Möglichkeit, mithilfe eines großen Repertoires an Büchern und verschiedenen Medien akademisch zu arbeiten. Sie ist während des Semesters von 8:00 bis 22:00 und während der Prüfungsphase sogar bis 1:00 morgens geöffnet. Die Dozenten waren sehr freundlich und stets hilfsbereit. Bei Fragen konnte man jederzeit nachfragen und sie haben sich bemüht einem zu helfen. Zudem bietet die UTS eine Studienhilfe an (UTShelps), bei der man seine Aufgaben besprechen konnte. Auch bei Fragen bezüglich organisatorischer Dinge ist die UTS sehr strukturiert und bietet ein International Office an.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Um Kontakte mit einheimischen und ausländischen Studierenden zu knüpfen, empfehle ich, an der Orientierungswoche der Gastuniversität teilzunehmen. Die University of Technology Sydney organisiert viele Veranstaltungen, von denen viele auf freiwilliger Basis stattfinden. Man muss sich vorher online anmelden, kann sich jedoch zu jeder Zeit noch einmal abmelden. Bei diesen Veranstaltungen lernt man sehr viele Studierende unterschiedlicher Nationen kennen. Die UTS bietet zudem die verschiedensten Clubs an, an denen man für 5$ AUD teilnehmen kann (z.B. teaching club, swimming club, engineering club etc.). Eine weitere Möglichkeit bietet das Studentenwohnheim, das jeden Monat diverse Ausflüge und Veranstaltungen anbietet.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Da ich Englisch auf Lehramt studiere, hatte ich vor dem Auslandsaufenthalt bereits das Sprachniveau C1/C2. Durch den Aufenthalt wollte ich jedoch das Sprechen üben, da man trotz des Studiums wenig Englisch spricht. Dadurch hatte ich das Gefühl, beim Sprechen viel nachzudenken und einige Unterbrechungen zu haben. Nach dem Auslandsaufenthalt kann ich sagen, dass mir das nun leichter fällt.
Wohn- und Lebenssituation
Das Wohnen in Sydney ist nicht günstig, weshalb ich das Studentenwohnheim empfehlen kann. Dafür bewirbt man sich zwei Monate vor Reiseantritt auf der Internetseite (UTSHousing). Die Mietpreise variieren je nach Studentenwohnheim (190- 500 australische Dollar pro Woche). Als Auslandsstudent hat man gute Chancen einen Platz zu bekommen. Zudem ist das Wohnheim zentral gelegen, weshalb man vieles zu Fuß erreichen kann, wie zum Beispiel die Universität oder Einkaufsmöglichkeiten. Sydney eignet sich sehr gut zum Leben, denn es gibt viel zu erleben und regelmäßig Veranstaltungen. Hinzu kommt, dass das Verkehrsnetz gut ausgebaut ist, weshalb man überall leicht und schnell hinkommt. Sydney hat vieles zu bieten: Restaurants, Strände, Parks, Nationalparks, Einkaufszentren, Museen, Sehenswürdigkeiten, etc..
Lebenshaltungskosten
In Sydney bezahlt man die Miete wöchentlich und sollte dafür mindestens 200 australische Dollar einplanen. Um die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen zu können, empfiehlt es sich, die sogenannte Opal Card zu besorgen, die man mit Geld auflädt. Sonntags bezahlt man einmalig 2,70 Dollar für den ganzen Tag. Ansonsten sollte man pro Fahrt 2 bis 4 Dollar einplanen. Wöchentlich habe ich für die Lebensmittel ungefähr 50 Dollar bezahlt, in denen auswärtige Restaurantbesuche und Freizeitaktivitäten nicht inbegriffen waren.
Studienfach: Lehramt für die Primarstufe Englisch und Sport
Aufenthaltsdauer: 07/2019 - 12/2019
Gastuniversität:University of Technology Sydney
Gastland: Australien
Rückblick
Rückblickend war das Auslandssemester meine beste Entscheidung und ich würde es jederzeit ein zweites Mal machen. Beim nächsten Mal würde ich jedoch wärmere Sachen einpacken, wie zum Beispiel einen Schal oder dicke Socken, da die Abende im Winter kalt sein können.
Was du in Sydney machen solltest:
- Besuche ein Ballett im Opernhaus
- Nutze jeden Sonntag, um dir günstig Sydney anzuschauen
- Besuche Palm Beach und Mona Vale
- Miete dir ein Auto mit Freunden und fahre in den Nationalpark
- Schau dir das Feuerwerk in Darling Harbor an
- Miete dir ein Surfboard und gehe surfen
- Mache ein Barbecue in einem Park oder an einem Strand
- Mache viele Walks innerhalb von Sydney, wie zum Beispiel den Bondi to Coogee Walk oder den Spit to Manly Walk
- Genieße deine Zeit in Sydney!