Zum Hauptinhalt springen

Kooperationspraktikum in der Deutsch-Uruguayischen Handelskammer (AHK)

Die Erfahrung, in einem anderen Land, beziehungsweise Kontinent zu leben und zu arbeiten, während man noch dabei ist, die örtliche Sprache zu lernen und sich fernab der vertrauten Heimat befindet, habe ich als sehr bereichernd empfunden.


Studienfach: Politik, Verwaltung und Organisation (B.A.)

Aufenthaltsdauer: 04/2023 - 09/2023

Praktikumsgeber: AHK Uruguay

Gastland:Uruguay

Vorbereitung

In meinem letzten Bachelorsemester absolvierte ich ein fünfmonatiges Praktikum bei der deutsch-uruguayischen Industrie- und Handelskammer in Montevideo, Uruguay. Das Praktikum habe ich über die Stellenanzeigen für Kooperationspraktika auf der entsprechenden Website der Universität Potsdam gefunden. Da ich vor dem Studium bereits eine IHK Ausbildung absolviert habe, weckte die Stellenanzeige der deutsch-uruguayischen Industrie- und Handelskammer sofort mein Interesse. Von Beginn meines Studiums an habe ich Kurse in Spanisch belegt und schließlich das UNIcert® II - was dem Sprachniveau B2 entspricht - erlangt. Während des Studiums intensivierte sich mein Wunsch, ins spanischsprachige Ausland zu gehen. Obwohl ich zuvor nicht über viel Reiseerfahrung verfügte, wollte ich gerne nach Südamerika. Über Uruguay habe ich gelesen, dass es sich als Reiseland für längere Aufenthalte gut anbietet, da das Land politisch und wirtschaftlich stabil ist und auch sonst viele Vorzüge bietet. Da ich nicht so recht wusste, wie ich am besten anfange, habe ich zunächst das International Office hinsichtlich meines Anliegens kontaktiert. In Absprache mit dem International Office habe ich meine Bewerbung anschließend über das Online-Bewerbungsportal für Kooperationspraktika eingereicht und alle notwendigen Unterlagen beigefügt. Für die Bewerbung sollte ich ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf auf Deutsch oder Englisch, meine Leistungsübersicht und meine Sprachzertifikate einreichen. Ich habe mich letzten Endes dafür entschieden, die Unterlagen auf Deutsch und Spanisch einzureichen. Zum Zeitpunkt der Bewerbung war ich kurz davor, das UNIcert® I - was dem Sprachniveau B1 entspricht - zu erreichen. Meine Sprachkenntnisse waren daher eigentlich noch nicht ausreichend, da für das Praktikum ein B2 Sprachniveau vorausgesetzt wird. Das Bewerbungsgespräch fand auf Deutsch und Spanisch statt. Da ich währenddessen glaubhaft machen konnte, dass ich das entsprechende Sprachniveau bis zum Praktikumsbeginn erreicht haben werde, hat es mit der Zusage geklappt. Es wurde vorab hauptsächlich auf Deutsch kommuniziert, da meine Chefin ebenfalls Deutsch sprach, was nicht in allen AHKs so ist. Man sollte sich also darauf einstellen, jederzeit auch auf Spanisch kommunizieren zu können. Die Zusage für das Praktikum erhielt ich etwa eine Woche nach dem Vorstellungsgespräch. Rückmeldungen zu Nachfragen meinerseits kamen immer sehr schnell. Vorab erhielt ich außerdem wertvolle Informationen über die Arbeit an der AHK und das Leben in Montevideo. Außerdem gibt es eine Liste mit Wohnmöglichkeiten, welche von den Praktikant*innen aktualisiert wird. Diese kann man bei Bedarf anfragen. Darüber hinaus wurde ich mit den weiteren Praktikant*innen vernetzt, sodass ich diese schon vor Beginn des Praktikums kannte - das war alles wirklich hilfreich! Der Praktikumsvertrag beinhaltete knapp alle wichtigen Formalien, wie die Beschreibung der Tätigkeiten, Arbeitszeiten, Vergütungsregelungen, sowie die vereinbarte Dauer des Praktikums.

 

Finanzierung

Für das Auslandspraktikum habe ich ein Teilstipendium des PROMOS Stipendienprogramms, welches Teil eines DAAD Mobilitätsprogramm ist, erhalten. Hierfür habe ich mich über das PROMOS Online-Bewerbungsportal der Universität Potsdam fristgerecht beworben. Dort sind die verschiedenen Schritte zur Bewerbung detailliert beschrieben, bei Fragen kann man jedoch jederzeit problemlos das International Office kontaktieren. Ich habe letztendlich alle geforderten Unterlagen eingereicht und die Zusage für ein Teilstipendium ein paar Wochen später erhalten. Das Praktikum ist unvergütet, dies wird jedoch zuvor deutlich kommuniziert. Meine Finanzierung setzte sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen. Ich hatte den Höchstsatz des Inlands-BAföG bereits einige Semester bekommen, daher war ich mir sicher, dass ich den Großteil meines Aufenthaltes mit Auslands-BAföG finanzieren könnte. Zunächst habe ich deshalb Auslands-BAföG beantragt und schließlich auch den Höchstsatz bewilligt bekommen. Das Teilstipendium fiel niedriger als erhofft aus, bot mir aber dennoch wertvolle Unterstützung bei der Deckung meiner Mietkosten. Außerdem erhielt ich eine Reisekostenbeihilfe des International Office, womit ich fast meine gesamten Flugkosten (Hin-und Rückflug) decken konnte. Das Geld für die Flüge habe ich vorgestreckt, die Erstattung erfolgt immer erst im Nachhinein mit der Einreichung der entsprechenden Belege. Auch wenn man im Inland keinen Anspruch auf BAföG hat, lohnt es sich Auslands-BAföG zu beantragen. Die Förderungsbeiträge sind im Ausland höher und es kann somit sein, dass man im Ausland förderungsberechtigt ist. Außerdem lohnt es sich, rechtzeitig nach entsprechenden Stipendienprogrammen zu suchen. Es ist meiner Meinung nach darüber hinaus wichtig, nicht ohne finanzielle Rücklagen ins Ausland zu gehen. So wie im Inland können im Ausland unvorhersehbare Umstände auftreten, dann ist es wichtig, wenn man einen “Notgroschen” zur Seite gelegt hat.

 

Aufenthalt im Gastland

Bezüglich der Wohnungssuche hatte ich mir zuvor Sorgen gemacht, aber im Nachhinein waren diese unbegründet. Die Praktikant*innen der AHK führen eine Liste mit Unterkünften, in denen sie während ihrer Praktika untergekommen sind. Da ich jedoch auch gelesen hatte, dass es besser ist, sich die Unterkünfte vor Ort anzusehen, habe ich mir für den ersten Monat ein Zimmer über AirBnB gemietet. Ich hatte noch ein paar freie Tage vor Beginn meines Praktikums, in dieser Zeit habe ich ein paar Personen über die Liste der AHK kontaktiert. Innerhalb von drei Tagen hatte ich eine neue Unterkunft für die restliche Zeit. In der Liste sind auch Tipps zur Wohnungssuche in Uruguay zu finden. AirBnB ist zwar eine praktische Möglichkeit, jedoch vergleichsweise teuer. Ich empfehle für ein paar Tage in ein Hostel zu gehen und dann von dort aus vor Ort zu suchen. Mir hat es außerdem sehr geholfen, dass ich mir das Apartment mit anderen Personen geteilt habe, so habe ich sofort Leute kennengelernt und bekam sogar ein paar wertvolle Tipps (Internet, Buskarte, etc.). In meiner zweiten und letzten Unterkunft habe ich dann mit einer sehr lieben Uruguayerin zusammengelebt, dort habe ich mich auch immer sehr wohlgefühlt und es entstand eine Freundschaft. Auch mit den Leuten aus dem AirBnB habe ich mich noch ein paar Mal getroffen. Hinsichtlich der Lebenshaltungskosten lässt sich sagen, dass Uruguay ein vergleichsweise teures Land ist, dem sollte man sich definitiv bewusst sein, bevor man anreist. Die Mietpreise sind vergleichbar mit deutschen Städten und die Preise in den Supermärkten sind im Vergleich zu den Preisen in deutschen Supermärkten sehr hoch. Besonders, wenn man mit einer anderen Währung zahlt, muss man hier in den ersten Wochen aufpassen, dass man nicht zu viel ausgibt. Hat man jedoch eine günstige Unterkunft gefunden und geht stets auf den Wochenmärkten einkaufen, kann man einiges sparen. Allein in Montevideo gibt es fast täglich Wochenmärkte, die sogenannten “ferias”, auf welchen man günstig Lebensmittel kaufen kann. Sonntags gibt es die berühmte Feria de Tristan Narvaja, auf der man alles findet, was man so braucht und noch mehr. Alles in allem würde ich sagen, dass ich in Uruguay nicht weniger Geld als in Deutschland ausgegeben habe. Da man öfter mal ausgeht oder ähnliches, habe ich in manchen Monaten sogar mehr Geld als in Deutschland ausgegeben. Zur Fortbewegung fährt man in Montevideo Bus. Hierfür kann man sich an den entsprechenden Terminals kostenlos eine Karte, genannt “Tarjeta de STM” für den öffentlichen Nahverkehr holen und diese dort auch immer wieder mit einem beliebig hohen Betrag aufladen. So muss man während einer Busfahrt lediglich die Karte beim Einstieg auf den Sensor halten, schon hat man bezahlt, bekommt sein Ticket und kann seine Busfahrt antreten. Das ist sowohl einfacher, als auch günstiger, als immer mit Bargeld zu bezahlen. Je nach Bus und Strecke kann eine Fahrt unterschiedlich viel kosten, generell kostet eine Busfahrt im Durchschnitt 1€, also nicht sehr viel. Auch bei längeren Reisen sind Busfahrten in Lateinamerika generell sehr verbreitet, da sie eine gute Alternative zu teuren Flügen darstellen. Es gibt zahlreiche Busunternehmen, mit denen man in andere Städte reisen kann und ein eigenes Terminal in Montevideo. In der Regel erwirbt man die Tickets im Voraus online. Die Reisebusse sind gut ausgestattet und meist großflächiger als deutsche Reisebusse. Für Bankgeschäfte hatte ich eine VISA Debitkarte von der DKB und konnte somit bei der staatlichen Bank kostenlos Geld abheben und überall gebührenfrei bezahlen. In Uruguay bietet sich die Kartenzahlung an, da man somit, aufgrund einer gesetzlichen Regelung, meistens weniger zahlt. Andere Praktikant*innen mussten für die Bargeldabhebung Gebühren zahlen. In solchen Fällen bot meine Chefin an, das Geld für die betreffenden Personen abzuheben, damit sie es anschließend in Euro auf ihr deutsches Konto zurücküberweisen konnten. Ich bin nur mit der VISA Debitkarte der DKB angereist. Im Nachhinein wäre es bedacht gewesen, noch eine Kreditkarte mitzunehmen. Zwar ist es als Student*in nicht so einfach eine Kreditkarte zu erhalten, dennoch ist es bei einigen Banken durchaus möglich. Leider hatte ich mich während meines Aufenthaltes erkältet und musste schließlich einen Arzt aufsuchen. Bei den meisten Auslandskrankenversicherungen ist es einfacher oder sogar notwendig, die Kosten zunächst selbst zu tragen und im Nachhinein die Rechnungen einzureichen. Die Behandlung einschließlich Medikamente kostete mich etwa 300,00€. In dieser Situation hätte eine Kreditkarte sehr hilfreich sein können. Ich denke jedoch, dass ein Arztbesuch im Ausland eher selten notwendig wird, in meinem Fall war es einfach Pech. Die private medizinische Versorgung in Uruguay ist jedoch hervorragend und vergleichbar mit dem Standard in Europa. In Uruguay ist es üblich, zunächst die Notaufnahme eines Krankenhauses aufzusuchen. Ich erkundigte mich bei meiner Versicherung nach den Krankenhäusern, mit denen sie kooperieren. Bedauerlicherweise bestanden die meisten dieser Krankenhäuser trotz des schriftlichen Kostenübernahmeschreibens seitens meiner Auslandsversicherung darauf, dass man zunächst selbst bezahlt. Dieses Vorgehen ist dort gängig. Im Nachhinein lernte ich: Es ist wichtig zu wissen, dass die Kostenübernahme in Uruguay "Carta de garantía" genannt wird – diese Übersetzung findet man im Internet nicht unbedingt. Wenn die Versicherung also eine Kostenübernahme an das Krankenhaus geschickt hat, ist es ratsam, bei der Vorstellung im Krankenhaus nicht einfach die Versicherungskarte vorzuzeigen. Andernfalls könnte die Antwort sein: "Wir arbeiten nicht mit dieser Versicherung zusammen.” In einem solchen Fall wäre man verpflichtet, die Kosten zunächst selbst zu tragen und später bei der Versicherung zur Erstattung einzureichen. Stattdessen sollte man erwähnen, dass, wenn dem so ist, die Krankenversicherung eine "Carta de garantía" per E-Mail geschickt hat. Auf diese Weise steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kostenübernahme akzeptiert wird und keine Vorauszahlung erforderlich ist.

Obwohl man den Großteil seiner Zeit arbeitet, bleibt dennoch ausreichend Raum für Freizeitaktivitäten. Uruguay ist zwar klein, aber hat dennoch viel zu bieten. Je nach Jahreszeit bieten sich unterschiedliche Aktivitäten an. Ganzjährig kann man beispielsweise an der wunderschönen Rambla spazieren, die sich über die ganze Stadt erstreckt und mit einer Mate in der Hand den Sonnenuntergang genießen. Es gibt viele Museen und Parks, außerdem einige schöne Städte, die man gut mit Reisebussen erreichen kann. Was man definitiv machen muss, ist nach Buenos Aires zu reisen. Hier gibt es eine Fähre, mit welcher man über den Rio de la Plata fährt und schon ist man da! Für die Tickets existieren zwei Anbieter, bei denen es regelmäßig Aktionen gibt, wodurch man gelegentlich preiswertere Tickets ergattern kann.

 

Aufgaben während des Praktikums und Zufriedenheit

Meine Tätigkeiten in der AHK waren sehr vielfältig und abwechslungsreich. Es gab immer genug zu tun und ich habe viel über das Land gelernt. Die Tätigkeiten reichen von administrativen Aufgaben, wie der Pflege von Datenbanken, bis hin zu kreativen Aufgaben, wie eigenständigen Recherchen und vielem mehr. So habe ich beispielsweise an einer umfangreichen Geschäftspartnervermittlung mitgewirkt, bei der Vorbereitung von Events geholfen, Flyer gestaltet, Instagram Posts vorbereitet, Factsheets zu bestimmten Themen erstellt, geholfen Delegationsreisen zu organisieren, sowie bei der Erstellung der Wirtschafts- und Umweltnewsletter mitgewirkt. Besonders viel habe ich in den Themenbereichen Agrikultur, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit gelernt. Im Allgemeinen habe ich viel über die Funktion der Kammern als Repräsentanz der deutschen Wirtschaft im Ausland gelernt. Während des Praktikums habe ich mich immer gut betreut gefühlt. Die Uni Potsdam verfügt über sogenannte Liaison Offices, das nächstgelegene in Buenos Aires. Hier hat man immer ein*e Ansprechpartner*in. Ich wusste außerdem, dass ich immer das International Office kontaktieren konnte. Seitens der AHK habe ich mich auch sehr gut betreut gefühlt. Mir hat es in der AHK sehr gut gefallen, das Team ist dynamisch und man wurde sofort integriert. Ich war zuvor etwas aufgeregt, das hat sich mit der Zeit jedoch gelegt. Meiner Ansicht nach wird großen Wert darauf gelegt, dass man während des Praktikums Wissen erlangt und profitiert. Die Sprache stellte für mich zunächst eine Herausforderung dar. Vor meiner Anreise hatte ich lediglich theoretische Sprachkurse. In diesen habe ich zwar viel gelernt und schließlich auch das Sprachniveau B2 erlangt, dennoch ist es noch einmal etwas anderes, in einem fremden Land zu leben und die Sprache täglich anzuwenden. Die anderen Praktikant*innen waren bereits zuvor zumeist für eine längere Zeit im spanischsprachigen Ausland und hatten somit meines Erachtens bereits ein sehr hohes Niveau der Sprache. Das hat mich zunächst verunsichert. Hier darf man nicht zu streng mit sich sein. Es ist logisch, dass man erst mal eine gewisse Zeit braucht, sich an das Sprechen einer anderen Sprache zu gewöhnen, als auch an einen fremden Dialekt. Ich habe weiterhin parallel Bücher gelesen und Serien auf Spanisch gesehen, aber vor allem habe ich versucht zu sprechen. Mein Spanisch hat sich durch das Sprechen deutlich verbessert, sodass ich nach ein paar Monaten schon wesentlich selbstbewusster war. In der AHK kam ich mit meinen Spanischkenntnissen alles in allem gut zurecht.

Außerdem kann es überwältigend sein, sich in einer völlig neuen Umgebung ohne jegliche Bekanntschaften zurechtfinden zu müssen. Es ist hilfreich, sich klarzumachen, dass selbst im Inland eine gewisse Zeitspanne nötig wäre, um sich in einer neuen Stadt einzuleben. Es ist meines Erachtens nach außerdem vollkommen normal, sich überwältigt zu fühlen, wenn man plötzlich nicht mehr den vertrauten Tagesabläufen nachgeht. Ich habe durch die unterschiedlichen Tätigkeiten in der AHK viel Neues gelernt. Da ich selbst schon relativ viel Berufserfahrung hatte, habe ich weniger strategische Kompetenzen erlernt, dafür aber super viel Wissen über das Arbeiten im Ausland und die Arbeit der AHK vor Ort mitgenommen. Auch meine Sprachkenntnisse haben sich bedeutend verbessert.

 

Persönlicher Mehrgewinn, Resümee

Wie erwähnt, habe ich den größten Teil meines Aufenthaltes mit einer Uruguayerin zusammengelebt. Sie sprach ausschließlich Spanisch. Generell ist Englisch in Uruguay nicht sehr verbreitet. So ist man sozusagen gezwungen Spanisch zu sprechen. Meines Erachtens lernt man dafür aber auch viel mehr über die Menschen, das Leben und die dortige Kultur. Man darf sich jedoch nicht darauf verlassen, dass sich die eigenen Sprachkenntnisse von ganz alleine verbessern. Ich habe stetig weiter Vokabeln gelernt, viel gelesen und gesprochen. Ich habe dabei auch sehr viel über die Sprache gelernt.

Die Erfahrung, in einem anderen Land, beziehungsweise Kontinent zu leben und zu arbeiten, während man noch dabei ist, die örtliche Sprache zu lernen und sich fernab der vertrauten Heimat befindet, habe ich als sehr bereichernd empfunden. Ein Beispiel: Wenn ich in Deutschland bin und den Eindruck habe, dass jemand Schwierigkeiten mit der Sprache hat, frage ich die jeweilige Person meist, ob sie auch Englisch spricht, weil ich denke, dass es der Person entgegenkommt. Mir ist während meines Aufenthaltes oft dasselbe passiert, aus der nun gegenteiligen Perspektive war ich jedoch zumeist frustriert darüber. Ich hatte in solchen Situationen den Eindruck, trotz jahrelanger Übung überhaupt nicht verstanden zu werden, obwohl dies wahrscheinlich gar nicht der Intention der entsprechenden Personen entsprach.

Diese Erfahrung ist repräsentativ für andere Erfahrungen, die man macht, wenn man für eine längere Zeit im Ausland lebt. Man befindet sich nun gewissermaßen auf der anderen Seite der Perspektive. Darüber hinaus habe ich spürbar an Selbstbewusstsein gewonnen, da ich während dieser gesamten Zeit letztlich alles recht gut bewältigt habe. Zudem habe ich gelernt, dass wenn etwas nicht unmittelbar reibungslos verläuft – selbst am anderen Ende der Welt – die Welt dennoch bestehen bleibt.

Bei mir handelte es sich um ein Pflichtpraktikum. Zuvor habe ich die Universität hinsichtlich der Anerkennung des Praktikums für meinen Studiengang kontaktiert. Die Fachrichtung des Praktikums wurde anerkannt und ich konnte das Praktikum problemlos anmelden. Das Praktikum war eine wundervolle und lehrreiche Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin.

Wenn man mit dem Gedanken spielt, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren, dann ermutige ich definitiv dazu, es auch zu wagen!

Ratsam ist es hierbei, jeweils Schritt für Schritt vorzugehen und sich bei Hindernissen nicht gleich entmutigen zu lassen.

Während meines Praktikums hatte ich die Gelegenheit zu reisen, dank der Wochenenden, einigen Urlaubstagen, einem Praktikantenaustausch in die deutsch-paraguayische Industrie- und Handelskammer und einigen freien Tagen nach Abschluss meines Praktikums. Dadurch konnte ich nicht nur viel über Uruguay lernen, sondern auch Paraguay, Brasilien, Argentinien und Bolivien erkunden.

 

Hilfreiche Links

Studienfach: Politik, Verwaltung und Organisation (B.A.)

Aufenthaltsdauer: 04/2023 - 09/2023

Praktikumsgeber: AHK Uruguay

Gastland:Uruguay


 

Aktuell haben wir Kooperationspraktika in England, Polen, Spanien, Frankreich, der Türkei, Israel, Indien, Argentinien, Brasilien und Uruguay akquiriert. Von studienbezogenen Praktika bis hin zu fachübergreifenden Angeboten bieten wir Studierenden einen bunt gedeckten Tisch mit Praktika auf dem Silbertablett.

 

Nutzen Sie Ihre Chance und bewerben Sie sich jetzt direkt im International Office!

Aktuelle Angebote finden Sie im Praxisportal!


Uruguay

Zurück zur Länderseite

Praktikum im Ausland

Hier finden Sie alle Informationen zum Praktikum im Ausland

Finanzierung & Stipendien

Wie Sie Ihr Auslandspraktikum finanzieren können und welche Stipendien Sie erhalten können, erfahren Sie hier