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Vorbereitung des Aufenthaltes

Nachdem ich bereits nach meinem Erststudium ein Jahr in Nicaragua gelebt hatte, hatte ich schon seit meiner Rückkehr im Jahr 2015 den Wunsch, noch einmal für einen längeren Zeitraum nach Nicaragua zu gehen. Da im Curriculum des Studiengangs Patholinguistik für das 5. Semester ein externes Praktikum vorgesehen ist, bot sich mir an dieser Stelle die Möglichkeit, einen Auslandsaufenthalt mit Studieninhalten zu verknüpfen. Um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und möglichst viele Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, habe ich den Zeitraum für das Praktikum über den Winter 2017/18 geplant. So würde ich den Winter in wärmeren Gefilden verbringen, studieren und zum folgenden Sommersemester wieder in Deutschland sein. Im Januar 2017 hat meine Suche nach einem Praktikumsplatz begonnen, was aufgrund der Tatsache, dass online nicht sehr viele Informationen zu finden waren und das therapeutische Angebot in Nicaragua sehr begrenzt ist anfangs recht schwierig war.  Via Facebook habe ich dann meine Freunde und Bekanntschaften in Nicaragua um Hilfe bei der Suche nach einer sprachtherapeutischen Einrichtung gebeten und als Reaktion darauf viele nützliche Informationen erhalten. Am interessantesten fand ich den Hinweis eines guten Freundes auf die Fundación Cainna, eine gemeinnützige Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, zur Verbesserung der Lebensqualität von Personen mit Autismus-Spektrum-Störungen in Nicaragua beizutragen. Gegründet wurde sie 2015 von der Psychologin Gerda Gomez, deren Enkelsohn mit ASS diagnostiziert wurde. In einer ersten E-Mail habe ich meinen Lebenslauf, sowie ein Anschreiben inklusive Motivationsschreiben an die Chefin geschickt. Schon kurze Zeit später habe ich eine positive und sehr interessierte Rückmeldung erhalten und von da an haben wir alle nötigen Informationen ausgetauscht. Die komplette Kommunikation lief auf Spanisch ab und deutsche und englische Dokumente mussten ich oder Gerdas Tochter für sie übersetzen, was aber für keine von uns ein Problem dargestellt hat. Generell liefen die Vorbereitungen und Absprachen mit ihr sehr harmonisch ab und meine Fragen wurden immer schnell und ausführlich beantwortet.
Vom International Office habe ich mir einen Muster-Praktikumsvertrag zuschicken lassen, den gibt es auf Deutsch und auf Englisch. Darin waren alle mir wichtigen Punkte wie Tätigkeiten, Arbeitszeiten, Urlaubstage und Kündigungsfristen erwähnt. Darüber hinaus werden noch viele weitere Punkte wie bspw. Versicherungsschutz und Vergütung aufgeführt, die aber in meinem Fall leider irrelevant waren, da das Praktikum nicht vergütet war.  
Da man bis zu 90 Tage mit dem Touristenvisum (kostet 10 Dollar und wird direkt bei der Einreise am Flughafen gekauft) in Nicaragua bleiben kann und ich sowieso geplant hatte, das Land zwischendurch zu verlassen, musste ich kein umfangreicheres Visum beantragen. Hätte ich da aber ganz korrekt sein wollen, so hätte ich mich um die Beantragung eines solchen kümmern müssen. So musste ich natürlich bei der Einreise ein wenig schummeln und sagen, dass ich nur Urlaub machen möchte. Ich habe mich für diese Variante entschieden, weil sich für die kurze Zeit der Aufwand nicht gelohnt hätte, da für die Beantragung eines Visums sehr viele beglaubigte und übersetzte Dokumente eingereicht werden müssen und der Prozess langwierig und kostenintensiv ist. Bei einer Einreise über die USA muss beachtet werden, dass man auch für den Transitbereich an US-amerikanischen Flughäfen ein Visum braucht. Das ist für deutsche Staatsbürger sehr leicht zu beantragen, da Deutschland Teil des Visa Waiver Programms ist und man sich einfach online für ein ESTA-Visum registrieren kann, das etwa 14 Dollar kostet.


Studienfach: Patholinguistik

Aufenthaltsdauer: 12/2017 - 03/2018

Praktikumsgeber: Autismuszentrum Cainna

Gastland:Nicaragua

Finanzierung

Für mich stand fest, dass ich das Praktikum in Nicaragua nur würde machen können, wenn ich finanzielle Unterstützung durch ein Stipendium bekäme. Da ich mich im Zweitstudium befinde, war allerdings die Zahl der möglichen Stipendien sehr begrenzt, denn ein Zweitstudium ist in den meisten Fällen ein Ausschlusskriterium. Aufgrund der Tatsache, dass ich das Stipendium noch im selben Jahr starten wollte, war auch der zeitliche Faktor limitierend bei der Suche. Nachdem ich alle Möglichkeiten gesichtet hatte war klar, dass für mich nur das PROMOS-Stipendienprogramm in Frage kommen würde. Die Gelder sind Teil eines Mobilitätsprogrammes des DAAD, die Wege zur Beantragung sind für Studierende jedoch sehr kurz, da die Verwaltung und Vergabe der Mittel im International Office stattfindet. Das hat mir den Bewerbungsprozess sehr leicht gemacht, da ich immer direkte Ansprechpartner im International Office hatte, die zudem auch wirklich gut erreichbar sind und zuverlässig, schnell und bemüht antworten. Zur Beantragung des Stipendiums müssen verschiedene Dokumente, und selbstverständlich ein Motivationsschreiben eingereicht werden. Man sollte sich an diesem Punkt darüber klar sein, wozu genau der Auslandsaufenthalt dienen soll, da eine klare Forschungsidee oder ein Studienvorhaben herausgearbeitet werden müssen. Für mich war das Verfassen dieses Schreibens Teil eines sehr wichtigen Prozesses, da es mir geholfen hat, meine Ideen und Erwartungen etwas besser zu strukturieren, bzw. teilweise auch zu hinterfragen.
Glücklicherweise kam dann auch schnell eine positive Antwort und mir wurde ein Teilstipendium für drei der beantragten vier Monate, sowie die Auszahlung einer Reisekostenpauschale zugesagt. Zusammen mit dem Geld, was ich während meiner Arbeit als wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni Potsdam für die Reise angespart hatte, konnte ich meinen Aufenthalt in Nicaragua gut finanzieren, da die Lebenshaltungskosten recht niedrig gehalten werden können.

Ich würde allen, die mit dem Gedanken spielen, ein Praktikum oder ein Auslandssemester zu machen wirklich ans Herz legen, viel Zeit in die Suche nach geeigneten Stipendien zu stecken und die Beantragung sehr gewissenhaft zu erledigen. Es gibt zahlreiche tolle Programme und Fördermöglichkeiten und auch die Uni hat ein großes Interesse daran, eine hohe Prozentzahl an Studenten an einem interkulturellen Austausch teilhaben zu lassen, sodass uns viele Türen offenstehen und wir die gegebenen Chancen nur nutzen müssen.
Abseits von Stipendien stehen sonst noch AuslandsBAföG oder auch Studienkredite zur Verfügung, wenn die eigenen finanziellen Mittel es nicht erlauben, während des Studiums zu reisen. Damit habe ich mich nicht bis ins Detail auseinandergesetzt, weiß aber, dass bspw. die Studienkredite erst sehr spät, und dann auch in ganz kleinen Sätzen zurückgezahlt werden können, sodass auch diese Möglichkeit attraktiv wirkt.

Aufenthalt im Gastland

Da ich bereits viele Kontakte in Nicaragua hatte und auch wieder in die gleiche Stadt gefahren bin, in der ich Jahre vorher schon einmal gelebt hatte, war die Wohnungssuche kein Problem. Ich habe bei einer Freundin in Santo Domingo gewohnt, was an der Autobahn nach Masaya liegt und eine relativ wohlhabende Gegend ist. Dort ist es sehr schön, man hat aber einen etwas weiteren Weg ins Zentrum. Generell kann man in Managua gut und einfach Gästezimmer mieten, die dann meist zwischen 100 und 200 $ im Monat kosten.
Die Lebenshaltungskosten in Nicaragua sind sehr niedrig, wenn man dazu bereit ist, seine Ernährung an die landesübliche Küche anzupassen und nicht unbedingt in die Touristenregionen und -lokale geht. Es besteht nämlich eine große Preisdifferenz zwischen den kulinarischen und touristischen Angeboten, die von nicaraguanischen Studenten und der Allgemeinheit genutzt werden, und den Lokalitäten, die entweder von sehr wohlhabenden Nicaraguanern oder der Mehrheit der Ausländer, bzw. Touristen besucht werden. So können die monatlichen Ausgaben bei etwa 300 Euro inkl. Miete beginnen und bis zum beliebigen Betrag X gehen. Mir standen mit dem Teilstipendium und meinen Ersparnissen etwa 500 Euro monatlich zur Verfügung und davon konnte ich sehr gut leben, Wochenendaktivitäten und Bar- und Cafébesuche miteingeschlossen.
Dabei kam mir sehr entgegen, dass ich die Stadt bereits kannte und so vom ersten Tag an mit dem Bus fahren konnte, statt ständig Taxis nehmen zu müssen. Außerdem wurde kürzlich im Rahmen des Projektes „Mapa Nica“ ein Stadtplan mit dem eingezeichneten Liniennetz und einer Übersicht über alle existierenden Bushaltestellen herausgegeben. Das klingt jetzt erstmal banal, ist aber revolutionär! Vorher war es üblich, auf Facebook rumzufragen, wer denn weiß, welche Buslinie zu Ort X fährt. Das ist jetzt natürlich viel einfacher und auch wesentlich sicherer. Trotzdem sollte man die Stadt schon ein bisschen kennen, um sich nicht zu verfahren und auch, um die Karte überhaupt lesen zu können. Um die Busse nutzen zu können, muss man sich für 50 Cordoba (ca. 1,50 Euro) eine wiederaufladbare Buskarte kaufen. Diese kann dann mit beliebig viel Geld an vielen Kiosken in der Stadt aufgeladen werden und an einem Lesegerät im Bus werden dann pro Fahrt 2,50 Cordoba (ca. 7 Cent) abgezogen. Eine Taxifahrt kostet hingegen mind. 40 Cordoba und kann aber auch wesentlich teurer werden, je nachdem wie gut man den Preis beim Einsteigen verhandelt. Es kann auch passieren, dass man mal einen etwas längeren Umweg zum Zielort fährt, je nachdem, wo die anderen Mitfahrer so hinwollen. Generell sollte man auch gerade nachts nicht einfach in irgendein Taxi steigen. Es ist ratsam, sich von Freunden oder Bekannten die Telefonnummern der „Taxifahrer ihres Vertrauens“ geben zu lassen, da es häufiger zu Überfällen in Taxis durch Fahrer oder Mitfahrer kommt. Abends kann man auch vor vielen Bars „sichere“ Taxis bekommen, da die Geschäfte mit ihnen bekannten Taxifahrern zusammenarbeiten. Das ist etwas teurer, dafür kommt man aber heil nach Hause, lohnt sich also.
Geld kann eigentlich problemlos an jedem Automaten abgehoben werden, egal ob mit Kredit- oder Girokarte. Pro Abhebung werden je nach Bank zwischen 1 und 3 Euro Abhebegebühr erhoben, plus die Gebühr der deutschen Hausbank. Ich habe ein Konto bei der DKB und ein großer Vorteil ist, dass man als Student landesweit kostenfrei Geld mit der Kreditkarte abheben kann. Dadurch ist man sehr flexibel und muss nur selten, wenn überhaupt größere Beträge abheben. Dabei ist in jedem Fall zu beachten, dass man eher Automaten in Supermärkten oder an gut besuchten öffentlichen Orten nutzen und dann mit dem Auto oder einem sicheren Taxi nach Hause fahren sollte. Normalerweise habe ich meine Kreditkarte auch nur dann dabeigehabt, wenn ich Geld abheben wollte. Das gleiche gilt für alle anderen Wertsachen. Vom Reisepass sollte man bspw. Auch nur eine Kopie mit sich tragen, denn es tut sehr weh, wenn der gestohlen wird. In dem Fall muss ein neuer bei der deutschen Botschaft beantragt werden und das dauert und ist teuer. Natürlich kann auch ein vorläufiger Pass ausgestellt werden, der dann aber nur zwölf Monate gültig ist.
In Managua gibt es ein sehr breit gefächertes kulturelles Angebot. Ich persönlich empfehle alles, was so in den Räumen der Uni angeboten wird. Das sind zum Beispiel Lesungen, Diskussionsforen oder Konzerte und die Veranstaltungen dort sind in der Regel kostenlos. Ansonsten gibt es natürlich zahlreiche Bars und Restaurants, Kinos, ein kleines und ein großes Theater und man kann auch gut mit dem Auto oder Bus in eine der umliegenden Städte fahren, bspw. nach León, Granada oder Masaya. Zum Strand ist es auch nicht weit, mein absoluter Lieblingsort ist jedoch die Laguna de Apoyo, eine Lagune in einem eingefallenen Vulkankrater, ca. eine Autostunde von Managua entfernt.

Zufriedenheit mit dem Praktikum

Meine Hauptaufgabe war die Durchführung von sprachtherapeutischen Einzelsitzungen für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen. Neben der Diagnostik und Therapieableitung war die Elternarbeit ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil meiner Tätigkeit bei Fundación Cainna. Da der Zugang zu Therapien und Beratungsangeboten sehr eingeschränkt ist, kamen viele Familien mit zahlreichen Fragen und vor allem sehr viel Redebedarf. Anfangs hat mich diese Situation ziemlich überfordert, da ich noch nie praktisch im Bereich der Autismus-Spektrum-Störungen gearbeitet hatte und auch mein Wissen darüber noch nicht richtig fundiert war. Der Umstand, dass die Menschen sehr hohe Erwartungen an mich hatten, da ich an einer deutschen Hochschule studiere, hat den Druck ebenfalls erhöht. Die Lösung habe ich für mich darin gesehen, von Anfang an sehr transparent zu sein und offen zu sagen, was ich bereits gemacht habe, was ich kann, was ich noch nie gemacht habe und was ich mir zutraue. Dabei war mir besonders wichtig, die Grenzen meiner Kapazitäten aufzuzeigen, um keine falschen Erwartungen zu schüren. In einigen Fällen schienen die Eltern etwas enttäuscht zu sein, aber so haben wir alle gelernt, uns über die kleinen Schritte und Erfolge freuen zu können und realistische Ziele festzulegen.

Während des Praktikums wurde ich von meiner Chefin Gerda und der kubanischen Sprachtherapeutin Dr. Catasus betreut. Beide waren sehr bemüht, mir in möglichst vielen Fragen und Bereichen mit fachlichem Wissen zur Seite zu stehen oder mich in meinem Bemühen zu bestärken, mein Fachspanisch auszubauen. Was mir an der Zusammenarbeit besonders gut gefallen hat, ist der herzliche Umgang miteinander. Ich konnte mir sicher sein, dass ich zu jeder Tages- und Nachtzeit bei den beiden anrufen, oder sogar vorbeigehen konnte. Arbeitszeiten sind in Nicaragua ein eher flexibles Gebilde, im Vergleich zu Deutschland. Das hatte natürlich neben den genannten Vorteilen auch den Nachteil, dass auch viele Absprachen nicht endgültig getroffen wurden und so auch auf den letzten Metern nochmal verworfen oder abgeändert werden konnten. Und damit komme ich dann auch schon zu einem Punkt, der mich während meines Praktikums viel beschäftigt hat und an dem es ziemlich viel „kulturelle Reibefläche“ gab: Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Es hat mich viel Zeit und Nerven gekostet, eine andere Form von Zeitverständnis und auch eine andere Auffassung von Höflichkeit zu verstehen und anzunehmen. Der Tagesablauf der Nicaraguaner richtet sich weniger nach Terminen, als nach Prioritäten, bzw. ist mehr angepasst an die äußeren Gegebenheiten. Da es bspw. keine festen Abfahrtszeiten für die Busse gibt, ist eine genaue zeitliche Strukturierung schon gar nicht mehr so einfach. Wenn dann noch ein Familienmitglied oder eine andere wichtige Person ein bisschen deiner Zeit braucht, dann wird dafür Zeit eingeräumt, statt sich nach dem individuellen, starren Kalender zu richten. Das hat mich häufig frustriert, da es in mir den Eindruck erweckt hat, die Familien würden meine Arbeit nicht wertschätzen oder keinen Sinn darin sehen. Das ich damit vorschnell geurteilt habe, wurde mir zwar bewusst, ich musste mich aber immer wieder daran erinnern. Auf der anderen Seite wurden mir dadurch aber auch Möglichkeiten eröffnet, die ich in Deutschland vorher so nicht hatte, vor allem nicht im professionellen Rahmen. Mir wurde weit über die Arbeitszeiten hinaus Unterstützung angeboten und viele der Familien haben mich zu unterschiedlichsten Tages- und Nachtzeiten kontaktiert, um mir Fotos oder Audioaufnahmen meiner Therapiekinder zu schicken.

Generell war das Betriebsklima sehr freundschaftlich und herzlich und ich bin jeden Morgen gerne zur Arbeit gegangen. Meine Chefin hat mir zwischendurch immer mal ein Stück Kuchen in den Therapieraum gebracht oder wir haben, wenn mal ein Termin ausgefallen ist, zusammen einen Kaffee getrunken und Fälle besprochen. Die Kommunikation fand auf Augenhöhe statt und ich hatte immer das Gefühl, das meine Meinung zählt und geschätzt wird. 

Persönlicher Mehrgewinn

Da ich vor dem Praktikum noch nie im (Berufs)Alltag mit dem Thema Autismus-Spektrum-Störungen in Kontakt gekommen war, war dies eine ganz neue, anfangs sehr aufreibende Erfahrung für mich. Da ich auch erst wenig theoretisches Wissen hatte, war ich gezwungen, mir sehr viel neues Wissen anzueignen und habe Tag und Nacht Bücher gewälzt und die neu erworbenen Erkenntnisse dann gleich versucht, in die Therapien zu integrieren. Dadurch habe ich sehr viel lernen können und außerdem meine Leidenschaft für das Störungsbild entdeckt. Zurück in Deutschland möchte ich meine Kenntnisse in dem Bereich weiter vertiefen und auch meine bald anstehende Bachelorarbeit in dem Bereich schreiben. Ich kann also sagen, dass mich das Praktikum aus fachlicher Sicht in Lichtgeschwindigkeit vorangebracht hat und mir zahlreiche neue Möglichkeiten aufgezeigt hat.

Gleichzeitig war es eine super Chance, mein Spanisch weiter zu vertiefen und mir auch einen adäquaten Wortschatz für die Diskussion beruflicher und therapeutischer Themen zu erarbeiten. Das war anfangs hart, lief mit der Zeit aber immer besser und hat ab einem gewissen Punkt einfach gar keine Hürde mehr dargestellt.

Wie oben beschrieben gab es zwar an einigen Punkten Spannungen, insgesamt konnten aber gerade diese interkulturellen Kommunikationsfallen super genutzt werden, um die unterschiedlichen Lebensrealitäten besser zu verstehen und im eigenen Verhalten flexibler und rücksichtsvoller zu werden. Man sollte erkennen können, dass es nicht „die eine Wahrheit“ gibt, sondern dass viele Wege nach Rom führen und ein Projekt auch nur so wirklich Sinn erfährt und nachhaltig sein kann.

Dass das Praktikum in vollem Umfang als Studienleistung anerkannt wird, hatte ich schon vorher abgeklärt. Ich bin seit ich wieder zurück bin noch nicht dazu gekommen, es mir auch offiziell anerkennen zu lassen, aber sehe da keine Probleme auf mich zukommen.

Studienfach: Patholinguistik

Aufenthaltsdauer: 12/2017 - 03/2018

Praktikumsgeber: Autismuszentrum Cainna

Gastland:Nicaragua


Resümee und abschließende Tipps

Das Praktikum hat mich sowohl fachlich, als auch persönlich in ungeheurem Maße inspiriert und weitergebracht und ich bin sehr dankbar, diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen! Darauf aufbauend mache ich bereits Pläne für meine nahe Zukunft und möchte auch nicht ausschließen, dass ich noch einmal nach Nicaragua zurückkehre, um weiter in dem Bereich zu arbeiten.

Ich kann nur jeden, der sich für einen Auslandsaufenthalt während des Studiums interessiert darin bestärken, die vielen Chancen, die uns geboten werden zu nutzen! Von einer solchen Erfahrung kann man noch lange Zeit zehren und immer wieder darauf zurückgreifen.

Der Praktikumsort, bzw. die Gastuniversität sollte nach guter Recherche gewählt werden und ich empfehle, sich ein/n Ansprechpartner/in zu suchen und möglichst viel im Vorfeld zu kommunizieren. Das hilft, sich ein realistisches Bild von der kommenden Zeit zu machen und schützt vor bösen Überraschungen. Am Ende ist zwar sowieso alles anders, als erwartet, aber wirklich negative Umstände oder Bedingungen können meist schon auf diesem Wege identifiziert werden, sodass man sich noch weiter umschauen kann.

Falls sich jemand für einen Aufenthalt speziell in Nicaragua interessieren sollte, dann würde mich das wahnsinnig freuen und ich stehe gerne mit Tipps und Kontakten zur Seite!
Nachfolgend findet ihr schon mal eine Sammlung nützlicher und schöner Links, die das Leben in Managua, bzw. Nicaragua einfacher und bunter machen.

www.mapanica.net
OpenStreetMap Nicaragua

www.managuafuriosa.com
kritische Lifestyle Magazin von jungen Leuten aus Managua, die auch immer wieder Vorträge, Konzerte und andere Veranstaltungen organisieren

www.youtube.com/watch
erste Episode einer kleinen Serie über das studentische Leben in Nicaragua, sehr lebensnah

 

Aktuell haben wir Kooperationspraktika in England, Polen, Spanien, Frankreich, der Türkei, Israel, Indien, Argentinien, Brasilien und Uruguay akquiriert. Von studienbezogenen Praktika bis hin zu fachübergreifenden Angeboten bieten wir Studierenden einen bunt gedeckten Tisch mit Praktika auf dem Silbertablett.

 

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