Kooperationspraktikum in der Nationalbibliothek Mariano Moreno
Für mich war das Praktikum ein toller Abschluss meines Auslandsaufenthaltes in Argentinien und eine große Bereicherung. Ich hatte die Möglichkeit einen Einblick in das Leben in Buenos Aires und in das Berufsleben der Einheimischen zu bekommen. Ich hätte das Praktikum sehr gerne länger gemacht.
Vorbereitung
Da ich ab März sowieso ein Auslandssemester in Buenos Aires geplant hatte, habe ich mit dem Gedanken gespielt, direkt im Anschluss noch ein Praktikum zu machen, um meine Sprachkenntnisse in Spanisch zu vertiefen und um Berufserfahrung im Bereich meines Erstfachs Kulturwissenschaften zu sammeln. Für mich bot sich eine interessante Möglichkeit im Archiv der Nationalbibliothek von Buenos Aires zu arbeiten, sowie das Land, die Kultur und die Geschichte Argentiniens kennenzulernen, in Verbindung mit politischen Themen, die gerade das Land bewegten.
Die Bewerbung und meinen Lebenslauf habe ich auf Spanisch verfasst und per E-Mail an die Ansprechpartnerin der Institution gesendet. Für das Praktikum direkt benötigte ich kein Visum, da ich sowieso ein Studentenvisum von sechs Monaten für das Auslandssemester an der Universität von Buenos Aires bekommen habe und das Praktikum genau in diesen Zeitraum passte. Insgesamt war ich von März bis August in Buenos Aires.
Es bestand ein persönliches Vorgespräch eine Woche vor Praktikumsbeginn mit der Chefin des Archivs und meiner zukünftigen Betreuerin. Das empfand ich als sehr angenehm, da wir uns dadurch schon mal kennenlernen und alles besprechen konnten. Wir haben dort den Praktikumsablauf geplant, Ideen ausgetauscht und ich wurde über meine Aufgaben informiert. Zudem wurde ich auch nach meinen Vorstellungen gefragt.
Finanzierung
Ich habe kein Stipendium in Anspruch genommen und es gab auch keine Bezahlung für das Praktikum. In den fünf Wochen des Praktikums habe ich von meinen eigenen Ersparnissen gelebt und zusätzlich die Mobilitätshilfe der Universität Potsdam beantragt. Bei längeren Zeiträumen (ab 3 Monaten) besteht die Möglichkeit Bafög zu beantragen. Ich würde auf jeden Fall ein Stipendium, Bafög oder genug eigene Ersparnisse in Betracht ziehen, da Argentinien ein sehr teures Land ist.
Aufenthalt im Gastland
Die Wohnungssuche war nicht immer einfach. Es gibt Internetplattformen wie Roomgo. Ich würde empfehlen vor Ort zu suchen und sich die Wohnung bzw. das Zimmer immer persönlich anzugucken.Ich rate so viel wie möglich aus Deutschland mitzubringen (besonders Kosmetik/Drogerieprodukte sind sehr teuer, sowie Milchprodukte und Kleidung aber auch andere Sachen). Die öffentlichen Verkehrsmittel sind dagegen sehr günstig (etwa 30 Cent pro Fahrt mit dem Bus oder der U-Bahn (Subte). Man muss vorab eine “Sube“ Karte kaufen, auf die man dann Guthaben lädt und mit der man das gesamte Verkehrsnetz nutzen kann. Eine direkte Bezahlung im Bus oder in der U-Bahn ist nicht möglich. Insgesamt besitzt Buenos Aires eine sehr gute Verkehrsanbindung. Es gibt keine Busfahrpläne aber man kann sich Apps herunterladen, die hilfreich sind, wie “Moovit“ und “Cómo llego“.
Ich habe immer mit meiner Kreditkarte (Visa) Geld abgehoben und musste bei jeder(!) Abhebung umgerechnet 9-10 Euro Bankgebühren an die Bank zahlen plus nochmal die Umrechnungs- und Abhebungsgebühren für die Nutzung der Visa-Karte. Es gibt in Buenos Aires leider keine Bank, die keine Gebühren für das Geldabheben verlangt oder sehr geringe. Man kann täglich nur 3000 Pesos (ca. 100 Euro abheben). Vorausgesetzt der Automat ist noch mit genügend Bargeld bestückt. Schwierig wird es, wenn am nächsten Tag ein Feiertag ist, dann kann es vorkommen, dass der Automat kein Geld mehr ausgibt.
Buenos Aires ist eine riesige Stadt in der man jeden Tag etwas anderes unternehmen kann. Die kulturellen Angebote sind sehr groß und es gibt viele Veranstaltungen, die auch draußen stattfinden. Zudem besitzt die Stadt viele große Parks und Grünflächen, sowie unzählige Freizeitangebote, Museen, internationale Veranstaltungen, Bars, Cafés, Restaurants, eine große Anzahl kultureller Zentren und viele Einkaufsmöglichkeiten. Die meisten Geschäfte haben auch Sonntags/Feiertags geöffnet.
Zufriedenheit mit dem Auslandspraktikum
Es gab eine sehr gute Betreuung im Praktikum und ich hatte immer Aufgaben oder eine Beschäftigung. Da ich einen direkten Ansprechpartner hatte, war alles sehr gut organisiert und ich habe mich nie alleine gelassen gefühlt. Auch zwischendurch wurde viel gesprochen und ich wurde mit in den Arbeitsalltag einbezogen und durfte auch an Meetings teilnehmen. Die Mitarbeiter waren alle rundum nett und es gab auch viele persönliche Gespräche oder gemeinsame Mittagessen. Da es dort keine Hierarchien gab, war alles sehr locker und entspannt. Die Arbeitskollegen waren sehr offen, hilfsbereit und freundlich. Sie haben alles gut und ausführlich erklärt und ich konnte immer Fragen stellen. Es gab ein sehr gutes Arbeitsklima und ich hatte jeden Tag Lust zur Arbeit zu gehen und immer etwas zu tun, dadurch ging die Zeit auch sehr schnell um. Zudem wurde mir von der Bibliothek ein eigener Arbeitsplatz mit Laptop zur Verfügung gestellt. Ich hatte während des Praktikums keine sprachlichen, kulturellen oder persönlichen Probleme. Ich habe mich sehr gut aufgehoben und betreut gefühlt. Wenn ich mal ein spanisches Wort nicht verstanden habe, habe ich nochmal nachgefragt und sie haben es genauer erklärt. Wir haben während des Praktikums kein Englisch gesprochen und es war kein Problem für mich.
Persönlicher Mehrgewinn
Das Praktikum bot mir einen großen fachlichen Zugewinn für meine Zukunft. Ich habe neue Erkenntnisse über die Arbeit im Archiv erworben und auch viel über die argentinische Kultur gelernt, sowie einen Einblick in den Berufsalltag der Argentinier bekommen. Auch war es eine gute Vorbereitung auf meine berufliche Zukunft und ich könnte mir vorstellen später in diesem Bereich zu arbeiten. Ich habe durch das Auslandssemester und das Praktikum in Argentinien eine sehr schnelle Verbesserung meiner Spanischkenntnisse erlangt, da ich gezwungen war den ganzen Tag auf Spanisch zu kommunizieren. Das Arbeitsklima war angenehm, alle waren freundlich und hilfsbereit, immer gut gelaunt und Pausen wurden zusammen gemacht.
Resümee, abschließende Tipps und hilfreiche Links
Für mich war das Praktikum ein toller Abschluss meines Auslandsaufenthaltes in Argentinien und eine große Bereicherung. Ich hatte die Möglichkeit einen Einblick in das Leben in Buenos Aires und in das Berufsleben der Einheimischen zu bekommen. Ich hätte das Praktikum sehr gerne länger gemacht. Letztendlich habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich lieber ein halbes Jahr das Praktikum gemacht hätte, als das Semester an der Universität in Buenos Aires, da ich durch das Praktikum viel mehr für meine Zukunft mitnehmen konnte und es für mich das absolute Highlight meines Auslandsaufenthaltes war. Aber wie sagt man so schön: “Lo bueno se deja para el final.“ Obwohl ich die erste Praktikantin überhaupt in der Nationalbibliothek war, habe ich trotzdem niemals das Gefühl gehabt, dass irgendetwas nicht organisiert war, ich mit den Aufgaben alleine gelassen wurde oder mich unwohl gefühlt habe. Für mich war es mit Abstand bis jetzt das beste Praktikum!
Studienfach: Kulturwissenschaften und Spanische Philologie
Aufenthaltsdauer: 07/2018 - 08/2018
Praktikumsgeber: Nationalbibliothek Mariano Moreno
Gastland:Argentinien
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