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Kooperationspraktikum beim Deutsch-Russischen Begegnungszentrum DRB in St. Petersburg

Das Praktikum bat mir die Möglichkeit in einem andere Land neue Erkenntnisse über das Schulsystem und Unterrichtsgestaltung zu erhalten. Ich durfte Deutsch als Zweit-oder Fremdsprache lehren und bekam damit einen interessanten Input als angehende Deutschlehrerin. Meine Sprachkenntnisse für Russisch konnte ich in dem Russisch-Kurs des DRB‘s und im täglichen Leben verbessern. Die Kultur in Russland ist mir nicht fremd und ich habe mich dadurch immer sehr wohl gefühlt. Die russische Kultur ist etwas sehr Besonderes und ich empfehle das einmal selbst erlebt zu haben. Obwohl ich mir das freiwillige Praktikum im Studium nicht anerkennen lassen kann, so war der Aufenthalt für mich persönlich ein großer Gewinn an Erfahrung.

 


Studienfach: Sport und Deutsch Lehramtsbezogener Bachelor

Aufenthaltsdauer: 09/21 - 12/21

Praktikumsgeber:  DRB Deutsch-Russisches Begegnungszentrum St. Petersburg

Gastland: Russland

Vorbereitung & Bewerbung

Suche des Praktikumsgebers und Gastland

Ich habe schon lange angestrebt das Angebot der Universität zu nutzen und mit einem Kooperationspraktika neue Erfahrungen für meine Laufbahn im Ausland zu sammeln. Da ein Großteil meiner Familie ursprünglich aus Russland kommt und ich schon immer eine Verbindung zu diesem Land habe, fiel mir diese Entscheidung recht leicht. Die Universität hat einige Kooperationspraktika für den Raum Russland, und das Deutsch-Russische Begegnungszentrum schien mit meinen Interessen und Kenntnissen aus dem Studium Deutsch (speziell Sprachwissenschaft) passend zu sein.

Bewerbungsprozess und Kommunikation mit dem Praktikumsgeber

Nach meiner Bewerbung erhielt ich auch schnell eine Rückmeldung von der zuständigen Praktikumsbetreuerin des Zentrums in Sankt Petersburg. Das Online-Bewerbungsgespräch verlief erfolgreich und nach meiner Zusage folgten weitere Online-Gespräche und E-Mails, bei der ich ausführlich über alle organisatorischen Maßnahmen (Visabeantragung, Wohnungssuche) informiert wurde.

Gab es einen Praktikumsvertrag? Wenn ja, was beinhaltete er?

Es kam zu einem Praktikumsvertrag gemeinsam mit der Universität, dem DRB und mir, in dem unter anderem festgelegt war, dass es zu keiner Vergütung kommen wird. Dies war mir aber im vornherein schon bewusst.

Finanzierung

Durch das International Office bekam ich die Information mich für das PROMOS Stipendium zu bewerben. Ich hatte zwar einige Ersparnisse, die mir die Reise möglich gemacht hätten, aber ein Stipendium würden die finanziellen Sorgen deutlich senken und mir den Aufenthalt erleichtern. Eine positive Antwort auf meine Bewerbung erhielt ich zwei Wochen nach der Anreise in Russland und war für mich eine riesige Überraschung. Die tatsächlichen Lebenskosten in Russland sind tatsächlich höher als ich erwartet hatte und das Stipendium hat mir einen sorgenfreien Aufenthalt ermöglicht. Eine Bewerbung hat sich also auf jeden Fall gelohnt und ich bin dankbar über diese Unterstützung.

Aufenthalt im Gastland 

Die Stipendiensumme konnte meine Lebenshaltungskosten in keinem Fall decken und aus diesem Grund habe ich bereits vorher etwas Geld angespart. Das Leben in Sankt Petersburg scheint vielleicht an einigen Stellen günstiger (für eine Stadt mit über 5 Millionen Einwohnern) zu sein, dennoch ist es besonders für Studenten recht teuer. Ich habe das Leben in einer eigenen kleinen Wohnung gewählt, was mich ca. 440€ Miete monatlich gekostet hat. Deutsche Studenten, die ich in Sankt Petersburg kennengelernt habe, lebten aber auch deutlich günstiger und zahlten beispielsweise 250€ für ein Privatzimmer in einer russischen WG (Kommunalwohnung). Bei der Wahl der Wohnung sollte allerdings darauf geachtet werden, wo in Sankt Petersburg sie sich befindet. Die Stadt ist teilweise durch den Fluss Newa getrennt aber durch Brücken wieder miteinander verbunden. Diese Brücken sind für den Schiffverkehr nachts allerdings mehrere Stunden geöffnet und es gibt wenige Möglichkeiten wieder auf die andere Seite zu kommen (die Metro fährt um diese Zeit auch nicht).

Eine eigene SIM-Karte ist ebenfalls notwendig und kostet ca. 6€ für 50GB Datenvolumen im Monat. Die Kosten für Lebensmittel decken sich ungefähr mit denen aus Deutschland und hängen in Russland auch von der Qualität der Produkte ab. Da meine Wohnung ca. 2 Metrostationen vom Zentrum entfernt war, musste ich selbstverständlich auch die Kosten für den Transport tragen. Eine Fahrt mit der Metro kostet ca. 60 Rubel (ca. 0,70€) und eine Fahrt mit dem Bus oder Tram 55 Rubel. Bei schönem Wetter ist in Sankt Petersburg aber vieles im Zentrum auch fußläufig zu erreichen und bietet die Gelegenheit schöne Ecken und Fotospots zu entdecken. Das war im September und Oktober noch teilweise möglich. Die Stadt ist normalerweise um diese Zeit geprägt von reichlich Regen und ab November herrschen winterliche Temperaturen. Das Tramsportsystem ist allgemein gut ausgebaut und ist über Google-Maps einfach zu navigieren. Besonders auffällig sind in Russland allerdings die Taxi-Gesellschaften, ähnlich wie Uber in Deutschland (in Russland Yandex) aufgrund des günstiges Preises. Besonders nach Mitternacht ist selbst in einer so großen Stadt keine Metro mehr unterwegs und die Fahrt mit dem Taxi kostet für eine 15-minütige Fahrt (6vkm) ca. 3-5€.

Zufriedenheit

Ein Arbeitstag für mich im Deutsch-Russischen Begegnungszentrum begann in der Regel zwischen 10 und 11 Uhr am Vormittag und ging bis 16 oder 17 Uhr. In dieser Zeit waren eine andere Praktikantin und ich im Büro anwesend und erledigten kleinere Aufgaben, die uns meist sehr spontan zugeteilt wurden oder wir arbeiteten an längerfristigen Tätigkeiten. Ich designte Aushänge für die Schule und Kursräume, schrieb Anfragen für Kooperationen, übersetzte Blogbeiträge und bereitete die eigenen Kurse vor. An einigen Tagen führte ich abends die Kurse durch, unterstütze bei dem Theaterprojekt der Schule oder hospitierte.

Die Arbeit allgemein war geprägt durch die selbständige Einteilung meinerseits und so kam es zu keinen stressigen Situationen. Eigeninitiative wird sehr gern gesehen und man bekommt immer die Möglichkeit sich irgendwo einzubringen. Spontan kommen Mitarbeiter auf einen zu und fragen um Unterstützung bei Projekten.

Die Corona-Lage in Russland spitzte sich während meines Praktikums ebenfalls zu und so mussten wir eine Woche im Home-Office arbeiten, was auch kein Problem darstellte. Das Zentrum kennt bereits solche Situationen aus der Vergangenheit und so konnte jeder am eigenen Laptop von zuhause aus arbeiten. Auch wenn ich mich vor meiner Reise vollständig impfen ließ, war die europäische Impfung im russischen Raum nicht anerkannt. Nach dem einwöchigen Lockdown konnten Museen und Veranstaltungen nur mit dem russischen QR-Code besucht werden. Das war schade aber fand zum Glück kurz vor dem Ende meines Praktikums statt. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich glücklicherweise schon vieles von Sankt Petersburg gesehen und bin sogar einmal nach Moskau gereist.

Persönlicher Mehrgewinn

Das Praktikum bat mir die Möglichkeit in einem andere Land neue Erkenntnisse über das Schulsystem und Unterrichtsgestaltung zu erhalten. Ich durfte Deutsch als Zweit-oder Fremdsprache lehren und bekam damit einen interessanten Input als angehende Deutschlehrerin. Meine Sprachkenntnisse für Russisch konnte ich in dem Russisch-Kurs des DRB‘s und im täglichen Leben verbessern. Die Kultur in Russland ist mir nicht fremd und ich habe mich dadurch immer sehr wohl gefühlt. Die russische Kultur ist etwas sehr Besonderes und ich empfehle das einmal selbst erlebt zu haben. Obwohl ich mir das freiwillige Praktikum im Studium nicht anerkennen lassen kann, so war der Aufenthalt für mich persönlich ein großer Gewinn an Erfahrung.

Studienfach: Sport und Deutsch Lehramtsbezogener Bachelor

Aufenthaltsdauer: 09/21 - 12/21

Praktikumsgeber:  DRB Deutsch-Russisches Begegnungszentrum St. Petersburg

Gastland: Russland


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