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Praktikum bei der Konrad-Adenauer-Stiftung Vietnam

Bewerbungen für Praktika in den Auslandsbüros der KAS erfolgen in der Regel auf Eigeninitiative. In meinem Fall habe ich die Bewerbung direkt per Mail an die Leiterin der KAS in Hanoi geschickt (etwa 6 Monate vor Praktikumsbeginn). Meine Bewerbung beinhaltete ein Motivationsschreiben, den CV, Nachweise arbeitsrelevanter Erfahrungen (Praktika, Freiwilligendienste etc.) sowie eine Leistungsübersicht bisheriger Lehrveranstaltungen an der Universität Potsdam. Die Kommunikation mit dem Praktikumsgeber verlief unproblematisch, schnell und klar (per eMail). Ein Praktikumsvertrag wurde in meinem Fall nicht vereinbart, wobei das auf Wunsch des Praktikanten sicherlich möglich wäre.


Aufenthaltsdauer: 03/2014-05/2014

Praktikumsgeber: Konrad-Adenauer-Stiftung Vietnam

Gastland:Vietnam

Finanzierung des Praktikums

Ich hatte das Glück einen durch das PROMOS-Stipendium unterstützen Auslandsaufenthalt machen zu dürfen. PROMOS ist vor allem für Studierende geeignet, die in weniger „populäre“ Gastländer ausreisen, da für Europa oder Nordamerika eine Reihe von interessanten Stipendien zur Verfügung steht. Die Beantragung von PROMOS verlief recht unkompliziert. Benötigt wurden – wie eigentlich immer – eine Leistungsübersicht, der Lebenslauf und ein Motivationsschreiben. Zusätzlich hat das International Office, an welches die Bewerbung zu richten ist, einen Nachweis ausreichender Englischkenntnisse (in meinem Fall UNICERT), ein Empfehlungsschreiben sowie die Bestätigung des Praktikumsgebers mit Angabe der Arbeitssprache (die nicht Deutsch sein darf) und des Praktikumszeitraums verlangt. Nach Einreichen der Unterlagen wurde relativ schnell entschieden, ob eine Förderung durch PROMOS möglich ist oder nicht. Für das Praktikum im Auslandsbüro der KAS gibt es keine Bezahlung. Ohne PROMOS wäre ein Aufenthalt in Vietnam für mich kaum möglich gewesen, wobei Vietnam ein relativ kostengünstiges Land zum Leben ist – natürlich nur aus vergleichender Perspektive zu Europa. 

Aufenthalt im Gastland

Die Wohnungssuche in Hanoi gestaltete sich einfach. Während einige die Suche von Deutschland aus favorisieren, bevorzugte ich die Wohnungssuche vor Ort. Dies hat den Vorteil, dass man die Unterkunft mit eigenen Augen begutachten und ungewollte Überraschungen ausschließen kann. Das ist gerade für Südostasien-Neulinge von Vorteil, da die Vorstellungen deutscher Studenten von Sauberkeit oft enttäuscht werden. Vernünftige Vorbereitung kann helfen, Ameisen, Echsen und Kakerlaken als Mitbewohner zu akzeptieren. Auch Ratten, Strom- und Wasserausfälle sowie Luft¬verschmutzung sind Teil jedes längeren Aufenthalts in Hanoi sein. WG-Zimmer kosten etwa 100 – 250 $US pro Monat. Empfehlenswerte Seiten zur Haus- bzw. Wohnungssuche sind:


1) Hanoi Massive (Facebook Seite für Vietnamesen und Ausländer in Hanoi) 

2) The New Hanoian (http://tnhvietnam.xemzi.com/)


Die Lebenshaltungskosten sind im Vergleich zu Deutschland relativ niedrig. Streetfood ist günstig. Zimmer sind – wenn man auf übertriebenen westlichen Standard verzichten kann – ebenfalls günstig. Frisches Essen auf Hanois Märkten ist ähnlich günstig, wobei Grundkenntnisse in der Landessprache, wie so oft, den Preis nochmals auf lokales Niveau drücken können. An dieser Stelle sei angemerkt: Vietnamesisch ist eine ziemlich schwere Sprache…
Hanois öffentliches Verkehrsnetz ist relativ gut ausgebaut. Es gibt eine Vielzahl von Bussen, die alle 10 – 30 Minuten die meisten Orte Hanois anfahren. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Taxiunternehmen sowie private Motorrad-Taxis, die für wenig Geld gewünschte Ziele ansteuern. Zusätzlich besteht natürlich die Möglichkeit sich ein Mofa oder Fahrrad zu besorgen. Das Fahrrad genügt für kleinere Strecken, doch bei Hitze und Regen habe ich gerne auf das Mofa zurückgegriffen. Der Verkehr ist nicht zu unterschätzen, doch mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran.  
Bankgeschäfte verlaufen unproblematisch. Oftmals wird die DKB-Visakarte empfohlen, welche weltweit ohne Gebühren genutzt werden kann. Auch ich kann diese empfehlen.  
Freizeitangebote gibt es in Vietnams Hauptstadt reichlich. Kinos, Parkanlagen, wenige Sportplätze, Essenstände, Bia Hoi Straßen (die vietnamesische Variante von Biergärten) und vieles mehr. 

Zufriedenheit mit dem Praktikum

Das Praktikum im Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung ist definitiv zu empfehlen. Das Aufgabenspektrum ist sehr weit und vielseitig. Neben Recherchearbeiten (beispielsweise zum Territorialkonflikt im Südchinesischen Meer oder zur Umwelt- und Energiepolitik der vietnamesischen Regierung um nur einige Beispiele zu nennen), ermöglichte mir die KAS den Austausch mit Wissenschaftlern, Gastreferenten und anderen Experten. Zusätzlich wurde die Vorbereitung, der Besuch sowie die Nachbereitung vieler Seminare und Workshops der KAS und anderer Institutionen (wie zum Beispiel der EU Delegation in Vietnam) ermöglicht. Diese wurden in der Regel vom Praktikanten protokolliert und in Form eines Sachberichtes zusammengefasst. Darüber hinaus bekam ich Einblicke in die Arbeit der Projektmanager der KAS. Hierbei konnte ich Meetings mit Partnern begleiten, Seminarplanungen unterstützen sowie organisatorische Aufgaben wahrnehmen. Zusätzlich unterstütze ich die KAS bei der Betreuung ihres Internetauftritts auf ihrer Homepage und in den sozialen Netzwerken. Die Betreuung während des Aufenthalts war durchgehend sehr gut. Bei Fragen konnte ich sowohl die Leiterin, die Projektmanager und weitere Sachangestellte der KAS zur Rate ziehen. Urlaubswünsche oder verlängerte Wochenenden wurden in aller Regel ohne Einwände akzeptiert (da es sich hierbei ja auch um ein unbezahltes Praktikum handelte). Das Arbeitsklima war ausnahmslos gut, sodass ich zügig ein kollegiales Verhältnis zu den Mitarbeitern der KAS aufbauen konnte.

Persönlicher Mehrgewinn

Die Studienordnung des Bachelor-Studiengangs Politik, Verwaltung und Organisation sieht ein einsemstriges Praktikum oder ein sechsmonatiges Auslandssemester als integrativen Bestandteil des Studiums vor. Ich habe mich für die Option Praktikum entschieden, die nicht zwingend ein Auslandspraktikum vorsieht, jedoch empfiehlt. Ich habe mein Pflichtpraktikum gesplittet. Direkt im Anschluss an das Praktikum in Hanoi habe ich ein Forschungspraktikum an der Royal University of Phnom Penh (Kambodscha) begonnen. Beide Praktika werden unbenotet mit zusammen 30 LP im Studium anerkannt. 
Ein fachlicher Zugewinn durch das Praktikum bei der KAS ist definitiv erkennbar. Das doch sehr theoretische Studium der Politikwissenschaften konnte durch praktische Erfahrungen reflektiert werden. Insbesondere die Fähigkeit, kulturelle, politische oder sozioökonomische Sachverhalte zu erkennen, zu ordnen, in ihre Einzelteile zu zerlegen und anschließend auf Grundlage bestimmter Kriterien zu bewerten konnte bei der täglichen Arbeit der KAS geprüft werden. Das Praktikum hat mir äußerst interessante Einblicke in die Arbeitsweise des politischen Stiftungswesens ermöglicht, mein Wissen über das politische System und die gesellschaftliche Strukturen Vietnams erweitert und meine Fähigkeit argumentativ zu analysieren gestärkt. Ich kann ein Auslandspraktikum bei der KAS in Vietnam weiterempfehlen. 

Aufenthaltsdauer: 03/2014-05/2014

Praktikumsgeber: Konrad-Adenauer-Stiftung Vietnam

Gastland:Vietnam


Resümee

Alles in allem eine äußerst interessante praktische Erfahrung – ergänzend zum theorielastigen Studienalltag an der Universität. Da es sich hierbei nicht um meine erste Praxiserfahrung handelt, erhielt ich zusätzlich eine gute Vergleichsmöglichkeit zu bisher absolvierten Praktika.  
Vietnam ist ein aufregendes Land, das sich für mich sehr von anderen südostasiatischen Ländern wie Kambodscha, Laos oder Thailand unterscheidet. Wen es nach Südostasien zieht, der soll diesen aufregenden Fleck der Erde ausgiebig erkunden. Ich kann ganz besonders Kambodscha, wo ich über ein Jahr lang gelebt und gearbeitet habe, als Reise-und Arbeitsziel empfehlen.  

Aktuell haben wir Kooperationspraktika in England, Polen, Spanien, Frankreich, der Türkei, Israel, Indien, Argentinien, Brasilien und Uruguay akquiriert. Von studienbezogenen Praktika bis hin zu fachübergreifenden Angeboten bieten wir Studierenden einen bunt gedeckten Tisch mit Praktika auf dem Silbertablett.

 

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