In Kumasi lernen wir sehr viel über die Ashanti, eine Stammesgruppe in Ghana. Wir besuchen zunächst das Manhyia Palace Museum. Es ist leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, trotzdem dürfen wir draußen unter einem beeindruckend alten und großen Gummibaum Platz nehmen und ein charismatischer Museumsführer erklärt uns die Geschichte der Ashanti. Ihr Name bedeutet because of war und entstand, weil sie ein Verbund von acht Stämmen sind, die sich zusammenschlossen, um gegen die britische Herrschaft zu kämpfen. Ungefähr die Hälfte aller Ghanaerinnen und Ghanaer gehört zu den Ashanti, und ihre spezifische Kultur prägt das Bild des Landes und vor allem der kulturellen Hauptstadt Kumasi, wie wir im Verlauf der zwei Tage hier immer wieder bemerken.
In einem anderen Museum dürfen wir die Waffen, Kleidung, Schmuck und Möbel der Ashanti betrachten. Abends besuchen wir auf Einladung von Charles eine Flamenco Show, die von der spanischen Botschaft exklusiv für den Ashanti-König veranstaltet wurde und erleben, welchen Stellenwert er hier im Land besitzt. Die Vorbereitungen sind getroffen, die Show beginnt jedoch erst, als der König mit einiger Verspätung, begleitet von Trommlern, Tänzerinnen und einem Schirmträger, auf das Gelände schreitet. Sowohl er als auch seine Begleiterinnen und Begleiter tragen traditionelle Gewänder, die aus kente-Stoff gefertigt werden, dessen Produktion wir am nächsten Tag bestaunen dürfen. Viele hohe Politikerinnen und Politiker sowie Botschafter sind anwesend, und die Stimmung an diesem warmen Abend ist feierlich.
Am nächsten Tag dürfen wir, wieder auf Einladung Charles’, an einer graduation ceremony des Garden City University College teilnehmen. Auch hier spielt die Kultur der Ashantis eine Rolle. Menschen, die höhere Ämter bekleiden, tragen traditionelle Gewänder und es wird auf Ashanti-Art getrommelt. Anschließend besuchen wir die Webwerkstätten, in denen der kente-Stoff gefertigt wird, sowie einen großen See, der durch einen Meteoriten entstanden ist und der für die Ashanti heilig ist. Wir lassen den Tag gemeinsam im Hotel ausklingen und freuen uns, schon ein wenig wehmütig, auf die letzten gemeinsamen Tage in Accra.