Allgemeine Informationen zum Forschungsprojekt
Während der Forschungsbereich „Proaktivität und Eigeninitiative“ einen sehr breiten Blick auf Proaktivität wirft, konzentriert sich dieses Projekt auf die Implikationen von Proaktivität für das Wohlbefinden des Akteurs. Führt Proaktivität zu mehr Wohlbefinden, weil proaktives Handeln langfristig bessere Arbeitsbedingungen schafft? Oder beeinträchtigt Proaktivität das Wohlbefinden, weil die Akteure durch ihre Eigeninitiative „anecken“? Proaktivität und Eigeninitiative sind im Unternehmensalltag oft erwünscht, da sie nachweislich mit höherer Leistung der Akteure und der Arbeitsgruppe einhergehen. Damit stellt sich die Frage, ob dieser wünschenswerte Effekt eine dunkle Kehrseite hat: Leidet das Wohlbefinden des Akteurs?
Unter dem Titel “What hurts today may pay off tomorrow: An integrative perspective on the well-being consequences of proactive behavior at work” fördern die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Französische Agence Nationale de la Recherche (ANR) das Projekt “PROACT_WELLB“. Die deutsch-französische Kooperation zwischen Professorin Dr. Doris Fay, Universität Potsdam und Professorin Dr. Karoline Strauss von der ESSEC Business School Paris nimmt dabei nicht nur psychisches Wohlbefinden in den Fokus, sondern exploriert darüber hinaus auch Kulturunterschiede hinsichtlich der Bedeutung von Proaktivität. Mit der zunehmend vernetzten (Arbeits-)Welt, geprägt von internationalen Unternehmen und der Zusammenarbeit von Menschen verschiedener kultureller Hintergründe, steigt auch die Notwendigkeit diesen Veränderungen und kulturellen Unterschieden in der Forschung Rechnung zu tragen. Das DFG-ANR Projekt wird zu diesem Zweck parallele Studien in Frankreich und Deutschland durchführen.
Leiterinnen des internationalen Forschungsteams
Prof. Dr. Doris Fay, Universität Potsdam, Deutschland/Germany
Prof. Dr. Karoline Strauss, ESSEC Business School, Frankreich/France
Kooperationspartner
Prof. Dr. Sharon K. Parker, UWA Business School, Australien/Australia
Prof. Dr. Sabine Sonnentag, Universität Mannheim, Deutschland/Germany
Ausgewählte Publikationen
Strauss, K., Parker, S. K., & O'Shea, D. (2017). When does proactivity have a cost? Motivation at work moderates the effects of proactive work behavior on employee job strain. Journal of Vocational Behavior, 100, 15-26. doi: 10.1016/j.jvb.2017.02.001
Fay, D., & Hüttges, A. (2017). Drawbacks of proactivity: Effects of daily proactivity on daily salivary cortisol and subjective well-being. Journal of Occupational Health Psychology, 22(4), 429-442. doi: 10.1037/ocp0000042
Strauss, K., & Kelly, C. (2017). An identity-based perspective on proactivity: Future work selves and beyond. In S. K. Parker & U. K. Bindl (Eds.), Proactivity at work: Making things happen in organizations (pp. 330-354). New York: Routledge Organization and Management Series.
Fay, D., Strauss, K., Schwake, C., & Urbach, T. (2022). Creating meaning by taking initiative: Proactive work behavior fosters work meaningfulness. Applied Psychology, n/a(n/a). doi:https://doi.org/10.1111/apps.12385
Fay, D., Strauss, K., Schwake, C., & Urbach, T. (2022). Creating meaning by taking initiative: Proactive work behavior fosters work meaningfulness. Applied Psychology, n/a(n/a). doi:https://doi.org/10.1111/apps.12385
Urbach, T., Den Hartog, D. N., Fay, D., Parker, S. K., & Strauss, K. (2021). Cultural variations in whether, why, how, and at what cost people are proactive: A followership perspective. Organizational Psychology Review, 11(1), 3-34. doi:10.1177/2041386620960526