Forschungsprojekt: Digitales Lernen
Kompetenzen von Lehrkräften, Unterrichtsqualität und Fernunterricht während COVID
Der aktuell diskutierte Prozess der Digitalisierung von Schule und Unterricht wird häufig mit der Zielstellung verbunden, Lernende bestmöglich auf gesellschaftliche Teilhabe und damit auf ein kompetentes Verhalten in der digitalen Welt vorzubereiten (Ferrari, 2013; Kultusministerkonferenz, 2016). Dabei ist wenig bekannt über digitale Unterrichtsqualität Lehrkräftekompetenzen und Fernunterricht mit digitalen Medien. Diesen Fragen widmet sich das Forschungsprojekt "Digitales Lernen".
Ziele des Projektes
Das Projekt befasst sich mit der Identifikation von Qualitätsmerkmalen digitalen Unterrichtens und der Modellierung von Kompetenzbereichen selbsteingeschätzter digitaler Kompetenzen bei Lehrkräften und Lehramtsstudierenden. Dabei interessiert auch, inwiefern digitale Unterrichtsqualität in Zeiten der Pandemie im Fernunterricht eine Rolle spielt. Zudem wird sich der Frage gewidmet, inwieweit digitale Kompetenzeinschätzungen im Rahmen der Lehrkräftebildung ausgebildet und gefördert werden können.
Ziele sind daher die Erfassung von digitaler Unterrichtsqualität und digitalen Kompetenzselbsteinschätzungen; die Einstellungen zu digitalen Medien sowie zu Nutzungshäufigkeit digitaler Techologien, Fortbildungen im Bereich digitaler Unterrichtsgestaltung, Schulausstattung und digitaler Unterrichtsqualität bei Lehrkräften und Lehramtsstudierenden.
Wie gestaltet sich guter Unterricht mit digitalen Medien während der Pandemie und wie sind Lehrkräfte darauf vorbereitet? Mit dieser Frage befasst sich die Studie des Arbeitsbereiches Schulpädagogik an der Universität Potsdam.
Informationen zur Erhebung, Stichprobe und ersten Ergebnissen
Erhebung
Online Survey via Twitter und Newsletter
Erhebungszeitraum
Mai-Juni 2020
Stichprobe
- 1103 Lehrkräfte - davon 909 (97,7 %) aus Deutschland, 15 (1,6 %) aus Österreich und 6 (0,6 %) aus der Schweiz
- 253 Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst - davon 220 (92,1 %) aus Deutschland, 4 (1,7 %) aus Österreich und 6 (2,5 %) aus der Schweiz
- 926 Lehramtsstudierende - davon 730 (82,0 %) aus Deutschland, 38 (4,3 %) aus Österreich und 106 (11,9 %) aus der Schweiz
Erste Ergebnisse
Die Auswertung der im Rahmen des Projektes erhobenen Daten zeigen folgende vorläufigen Ergebnisse:
In Graphik 1 werden die Fortbildungsbesuche der an der Befragung teilgenommenen Lehrkräfte in Präsenz- und Onlinefortbildung zu digitalen Medien im Unterricht in den letzten zwei Jahren abgebildet. Die Ergebnisse zeigen, dass die befragten Lehrkräfte durchschnittlich eher wenige Fortbildungen besucht hatten (M = 3.88, SD = 4.15; Range: min. 0 – max. 22). Die geringe Teilnahme lässt sich ebenso in den Präsenzfortbildungen (M = 2.22, SD = 2.52; Range: min. 0 – max. 12) sowie in den Onlinefortbildungen (M = 1.70, SD = 2.33, Range: min. 0 – max. 12) beobachten.
Grafik 2 verdeutlicht die Kontakthäufigkeit zu Lernenden während des durch die COVID-19-Pandemie entstandenen Fernunterrichts. Hierbei gaben die befragten Lehrkräfte an, mehrmals wöchentlich (36,4 %), wöchentlich (25,5 %) oder täglich (25,5 %) mit ihren Schülerinnen und Schülern Kontakt zu haben. Nur 2,4 % der Lehrkräfte gaben an, gar keinen Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern zu haben.
Ansprechpartner
Bei Rückfragen zum Projekt erreichen Sie
Isabell Runge telefonisch unter +49 331 - 977 2566 oder per Email unter isabell.runge@uni-potsdam.de