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Auf nach Ghana! – Tag 12/13: Zwischen Schule und Präsidentenpalast

Potsdamer Studierende auf einem Field Trip in Westafrika

Schriftzug an ein einer Schulwand
Gruppenfoto in einem Raum
Fassade des ehemaligen Präsidentenpalastes von Ghana
Pfau auf einem Sockel
Gruppenfoto auf einer Couch in einem Raum
Foto : Anne Krumrick
Das Motto der AVIS Schule an der Wand auf dem Schulhof.
Foto : Cora Damaschke
Ein Teil der Studierenden im Lehrerzimmer der AVIS Schule.
Foto : Anne Krumrick
Die Fassade des ehemaligen Präsidentenpalastes von Ghana, in dem nun ein Museum ist.
Foto : Pia Muhlack
Einer der vielen Pfauen, die sich im Schatten der Bäume vor dem Königspalast aufhalten.
Foto : Cora Damaschke
Die Studierenden treffen sich mit einer Bewerberin für ein Potsdamer Masterprogramm zum Mittagessen.

Tag 12: Einblicke in die Kultur

Heute beginnt der Tag für einige von uns wie zu Hause – in der Schule. Wir bekommen eine private Tour durch die Apple Valley International School (AVIS) in Kumasi. Da momentan Winterferien sind, treffen wir keine Schüler*innen, doch die Lehrkräfte nehmen sich Zeit für eine spannende Diskussionsrunde. Die Schule gibt es erst seit 2021 und befindet sich noch im Aufbau. Sowohl die Klassenräume und Schulgebäude als auch das Curriculum werden stetig ausgebaut. Als hoch angesehene Privatschule bildet sie einen deutlichen Kontrast zu der kleinen Schule, die wir bereits in Odododiodioo besichtigten. Die internationale Schule nimmt Kinder ab einem Alter von zwei Jahren auf. Im Kindergarten sprechen diese dann überwiegend Asante Twi. Später findet der Unterricht auf Englisch und Französisch statt. Das Schuljahr gliedert sich in Trimester. Der Kontakt zwischen Lehrenden, den Kindern und deren Eltern ist sehr intensiv und jeder darf Änderungsvorschläge einbringen. Sehr positiv fallen uns zudem die vielen Notizen und Bilder in den Klassenräumen und an den Wänden auf, welche die Kinder motivieren und stärken sollen. Dies spiegelt sich auch in dem Schulmotto „kindness, collaboration, curiosity“ wider (siehe Bild).

Danach fahren wir in das „Ashanti Culture Centre“, um mehr über die ghanaische Kultur zu erfahren. Alle Bewohner*innen der Ashanti Region werden Asante genannt und gehören jeweils einem der sieben verschiedenen Stämme an. Den hohen Stellenwert von Familie können wir selbst in der typischen Bauweise von Gebäuden sehen, die alle um einen großen gemeinsamen Innenhof errichtet sind. Die royale Familie kommt immer aus dem Stamm des Adlers. Im Gegensatz zu europäischen Königsfamilien wird die Thronfolge über die mütterliche Blutslinie bestimmt. Stirbt der König, darf die Königsmutter ein anderes Familienmitglied zum König ernennen. Zur Kommunikation mit der Bevölkerung werden ebenso Trommeln genutzt wie zum Abschrecken wilder Tiere, die selbst über große Distanzen hinweg, gehört werden können. Zum krönenden Abschluss fahren wir noch zum Königspalast. Aufgrund von strengen Sicherheitsmaßnahmen können wir nur einen kurzen Blick aus der Ferne auf den neuen Palast erhaschen. Dafür nehmen wir an einer geführten Tour durch den ehemaligen Palast teil, der direkt nebenan steht. Vor dem Gebäude, das für einen königlichen Palast sehr schlicht ist, steht ein imposanter Baum, in dessen Schatten sich mehrere Pfauen ausruhen. Die friedliche Atmosphäre lässt uns beinahe die Müllberge und spärlichen Behausungen der Menschen außerhalb des Geländes vergessen.

Die heutigen Eindrücke bieten erneut viel Gesprächsstoff beim Abendessen, wo wir auch wieder auf Charles treffen. Mit vollen Bäuchen packen wir unsere Koffer und bereiten uns auf die Rückfahrt nach Accra vor.

Tag 13: Letzte Station

Direkt nach dem Frühstück packen wir alles in unseren kleinen Bus und machen uns auf den Weg nach Accra, wo unsere Reise vor knapp zwei Wochen begann. Für die Mittagspause halten wir in einer kleinen Stadt, die etwa auf der Hälfte unserer Route liegt. Hier treffen wir uns mit Gloria, einer ghanaischen Studentin, die sich für das Masterprogramm „Climate, Earth, Water, Sustainability“ an der Universität Potsdam beworben hat. Bei ihrer Recherche auf unserer Universitätswebseite ist sie auf unser Reisetagebuch gestoßen und hat umgehend Kontakt zu Prof. Wolf aufgenommen, um ein Treffen zu arrangieren. Mit Stolz konnten wir ihr alle Fragen rund um den Bewerbungsprozess, Wohnungssuche und Finanzierungsmöglichkeiten beantworten. Der zweite Teil der langen Fahrt vergeht wie im Flug. In unserer letzten Unterkunft angekommen, genießen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang mit Blick auf das Meer.

Zur Übersichtsseite des Reisetagebuchs „Unterwegs in Ghana 2023“

Zu allen bisher veröffentlichten Reisetagebüchern: https://www.uni-potsdam.de/de/up-entdecken/upaktuell/up-unterwegs-reisetagebuecher