Schülerkongress BrAnD am 11. Juli 2008
Anders als im BrAnD-Projekt zunächst geplant, wurde zusätzlich ein ganztägiger Schülerkongress am 11. Juli 2008 an der Universität Potsdam veranstaltet, an dem ca. 150 Schüler der beteiligten Projekte sowie einige Gäste teilnahmen. Die Projekte waren so viel versprechend, und alle Beteiligten hatten immense Zeit aufgewendet, so dass eine Kurzpräsentation am Lateintag dem Einsatz nicht gerecht geworden wäre. Ferner sollte den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit des Austausch gegeben werden. Die Art der Präsentation war außerordentlich vielseitig: vom Referat mit maßstabgetreuen Modellen, Powerpoint-Präsentation, handgeschriebenem Folianten, Modennchau, Fernsehsendung, Filmen (samt lateinischen Drehbüchern) war alles vorhanden. Stets schloss sich an die Präsentation eine Fragerunde im Plenum an, und zwar sowohl zu Sachlichem wie auch zur Erfahrung mit dem Objekt selbst. Folgende Präsentationen waren zu sehen:
Das grösste Interesse wurde dem Thema "Essen" entgegengebracht, das gleich drei Gruppen gewählt hatten. Vielleicht lag es an der praktischen Umsetzung, denn die Rezepte von Apicius und Cato hatten alle ausprobiert. Trotz der Übereinstimmung im Thema überwog die Vielfalt. In Powerpointpräsentationen wurden Gewohnheiten und Speisen in Antike und Gegenwart verglichen, wobei Schüler/innen des Paulus-Praetorius-Gymnasiums Bernau und des Espengrund-Gymnasiums Potsdam ausgesprochen informative Powerpointpräsentationen lieferten. Die Gruppe des Leibniz-Gymnasiums Potsdam gestaltete spielerisch in einem Film den Vergleich; hier wurde nicht ohne Witz jeweils eine Essenszene aus der Jetztzeit mit einer aus der römischen Antike kontrastiert, wobei die Antike-Sequenzen als Trau ausgestaltet waren, in dem man auch noch Latein sprach.
Der Bezug zur Gegenwart wurde ebenfalls bei der Darstellung antiker Thermen gesucht. Die Schüler/innen des Louise-Henriette-Gymnasiums Oranienburg werteten nicht nur antike Quellen aus, sondern wandten sich mit ihren Fragen zu einem Vergeich der antiken und heutigen Badekultur auch an den Bademeister von der modernen Therme nebenan. Die Präsentation bestand nicht nur aus der Powerpoint-Darbietung, sondern wurde durch maßstabgetreue Modelle veranschaulicht.
Nach der Tagesschau im Roma-TV erlebte das Publikum duch Schüler/innen des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Eberswalde die Ausgestaltung einer einfachen Wohnung einer insula im Format einer der heute beliebten Vorher-Nachher-Reality-TV-Serien. Gerade dieser Beitrag zeichnete sich dadurch aus, dass er sich nicht nur den Spitzen römischer Kultur zuwandte, sondern sich dem Leben der Mehrheit der römischen Gesellschaft näherte und somit den Transfer zu heute erleichterte.
Nach dem Buch "Remedia naturae", erarbeitet von Schüler/innen des Albert-Einstein-Gymnasiums Berlin, können antike Rezepte zu verschiedenen Leiden ausprobiert werden. Mit seinen kunstvollen Zeichnungen, der alten Handschrift und dem kostbaren Einband gleicht das Werk einem mittelalterlichen Prachtband.
Großen Anklang beim Publikum fand die Modenschau des Ludwig-Leichhardt-Gymnasiums Cottbus. Die Schülerinnen und Schüler hatten nicht nur nach antiken Quellen kleiderarten und ihre soziale Signifikanz untersucht, sondern diese Kleider auch nachgeschneidert und als Mondenschau vorgeführt. Beiwerk war eine lateinische Modezeitschrift, durch die der Vergleich zu heute nahe gelegt wurde.
Der Lateinkurs der Evangelischen Schule Neuruppin lud die Anwesenden durch eine Powerpointpräsentation zu einem Rundgang durch Pompeji ein, wobei der zusätzlich erstellte Reiseführer mit Fragen an die Besucher besonders gelungen ist.
Den Abschluss ildete ein Film (samt Drehbuh als Papyrusrolle) von Schüler/innen des Barnim-Gymnasiums Bernau, der in der augusteischen Zeit angesiedelt wurde und sich gleich einer Zusammenfassung allen Themen zuwandte. Beeindruckend war, dass zur Realisierung über die eigentliche Arbeitsgruppe hinaus zahlreiche andere AGs der Schule miteinbezogen wurden. Im Film wird eine Person in die römische Antike gebeamt und durchlebt den römischen Alltag in einer villa, wird eingekleidet, muss sich ernähren und ihr Geschäft verrichten, will heiraten und kommt am Ende wieder in der Gegenwart an. Nebenbei konnte das Publikum all die selbst gefertigten Requisiten bewundern und dem Klang der lateinischen Sprache lauschen, denn die Dialoge sowie Sacherklärungen (nach Originalquellen) aus dem Off waren in Latein verfasst.
Für die Projekte sollten Preise vergeben werden. Dafür wurden unter den Schüler/innen, den Studierenden sowie den Projektleiter/innen Fragebögen verteilt. Kriterien sollten hierbei sein: die Originalität des Themas, die Reflexion über den Vergleich Antike/Heute, die Einbindung selbsständiger wissenschaftlicher Recherche sowie die Präsentation selbst. Da Schülergruppen verschiedener Altersgruppen beteiligt waren, wurde hierbei unterschieden. Folgende Preise wurden nach Auswertung der Fragebögen festgelegt:
1. Preis
Ludwig-Leichhardt-Gymnasium Cottbus
Leibnitz-Gymnasium Potsdam
2. Preis
Evangelische Schule Neuruppin
Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Eberswalde
3. Preis
Louise-Henriette-Gymnasium Oranienburg
Sonderpreis
Barnim-Gymnasium Bernau