Professur Medientheorie / Medienwissenschaft
Wissenschaftstag #4genderstudies
Der Wissenschafts- und Aktionstag #4genderstudies ist eine Initiative im deutschsprachigen Raum gegen Angriffe auf die Gender Studies und Gender Forscher*innen und setzt sich für die Freiheit in Wissenschaft, Forschung und Lehre ein. Seit 2017 wird jedes Jahr am 18. Dezember durch digitale und analoge Aktionen die Relevanz und Vielfältigkeit der Gender Studies aufgezeigt. Studierende, Lehrende und Gleichstellungsbeauftragte der Potsdamer Hochschulen – der Fachhochschule Potsdam, Universität Potsdam und Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf – rufen auf, sich durch unterschiedliche Aktionen am #4genderstudies Tag zu beteiligen und laden alle Interessierten am 18. Dezember zum Workshop & Mini-Barcamp ein.
geplante Aktionen 2019 in Potsdam:
#4genderstudies in der Presse
Poster & Flyer für den #4genderstudies Tag
Gender in der Lehre - Toolbox
Workshop & Mini-Barcamp im Freiland Potsdam am 18.12.19 ab 14 Uhr
Wir bitten um Anmeldung für alle Workshops bis zum 16. Dezember unter shirchinuuni-potsdampde
Kurzfristig Entschlossene sind herzlichst zum Mini-Barcamp ab 17:30 Uhr willkommen.
Für alle Workshops ist kein Vorwissen erforderlich!
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Veranstaltungsprogramm 18. Dezember:
14:00 Uhr - Ankunft & Anmeldung im freiLand Potsdam (Haus 1)
14:30-17:30 - Workshop “Gender Studies überzeugend kommunizieren und verteidigen” mit Cash Hauke
Wie kann ich die Inhalte und das Fach der Gender Studies angesichts kontinuierlicher Angriffe gegenüber der Disziplin selbstbewusst und verständlich kommunizieren? Was sind die Möglichkeiten und Grenzen im Umgang mit normativen Annahmen in Bezug auf Gender Studies in politischen und wissenschaftlichen Diskussionen, am Arbeitsplatz oder auch mit der Familie oder Freund*innen? Gemeinsam entwickeln wir Argumente und Strategien für verschiedene Situationen, entlang unser eigenen Erfahrungen und Interessen am Fach. Hierzu werden typische Narrative und Zweifel gegen die Gender Studies aufgedeckt und selbstbewusstes Argumentieren geübt.
Teilnehmendenbegrenzung: 20 Personen
Zum Referent*: Cash Hauke ist Promovent* am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, forscht zu Intersektionalen Strategien im Umgang mit rechter Gewalt und arbeitet in der politischen Bildungsarbeit zu Antidiskriminierung und Communitybuilding.
18:00-19:30 - Mini-Barcamp
Workshop 1: “Dritte Option und Aktion Standesamt - Aktuelle Kämpfe für geschlechtliche Selbstbestimmung”
Die Kämpfe von trans*, nicht-binären und inter* Personen werden seit einigen Jahren verstärkt sichtbar. Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Dritten Option gerät auch die zweigeschlechtliche Ordnung immer mehr ins Wanken. Unter dem Begriff „Queer“ wird bereits seit Anfang der 1990er die Norm der Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit in Frage gestellt. In dem Workshop geht es um die Fragen: Was bedeutet Heteronormativität und die Norm der Zweigeschlechtlichkeit? Wie wirken sich diese aus? Was sind die aktuellen Kämpfe für geschlechtliche Selbstbestimmung?
Zur Referent*in: Francis Seeck promoviert an der Humboldt Universität Berlin zu kollektiver Care Arbeit in trans* und nicht-binären Räumen. Zudem unterrichtet Francis Seeck Gender und Queer Studies an der Alice Salomon Hochschule und gibt als Antidiskriminierungstrainer*in Fortbildung zu den Themen Geschlechtliche Vielfalt und Klassismus.
Workshop 2: “Die Lügen des umgekehrten Rassismus aufdecken” mit Arpana Berndt
Zur Referent*in: Arpana Aischa Berndt (cis/ weiblich) studiert seit 2015 Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim, ist Chefredakteurin des NERV-Magazins der Universität Hildesheim und Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift BELLA triste. Sie veröffentlicht Kurzgeschichten, Artikel und Podcasts online, in Zeitschriften und Anthologien. Sie gibt Antirassismus- und Empowermentworkshops, bereitet mit der Entsendeorganisation EIRENE Freiwillige und Fachkräfte auf ihren Auslandsaufenthalt vor und steht für eine diskriminierungskritische Kulturpraxis ein.
Workshop 3: “Werkzeuge für eine feministische Community in der Wissenschaft”
Welche Werkzeuge brauchen wir, um Feminismus und Wissenschaft zusammenzubringen?
Der Workshop - der auch tatsächlich ein Workshop ist, und sich nicht nur so nennt - soll dazu beitragen, Methoden vorzustellen und zusammenzutragen, die Menschen befähigen, eine feministische Praxis in der Wissenschaft aufrechtzuerhalten - oder zu etablieren. Von Kollektivität und Vereinzelung, über Interdisziplinarität und Tools zur intersektionalen Arbeit. Es sollen Konzepte, Interventionsmöglichkeiten und Methoden diskutiert werden, die dazu beitragen, Positionen zu stärken und Solidaritäten zu befördern.
Wenn gewünscht, kann sich aus dem Workshop eine Gruppe zur weiteren Zusammenarbeit ergeben.
Dafür dienen zur Grundlage:
“Feministisch leben! Manifest für Spaßverderberinnen” Sara Ahmed, Unrast, 2017.
“Was macht uns wirklich sicher? Ein Toolkit zu intersektionaler transformativer Gerechtigkeit” (Melanie Brazzell, edition assemblage, 2018.)
“Soy y Estoy. Ein politisches Rollenspiel mit situiertem Blick.” Trío Editorial, Chile/Deutschland, 2015/2018.
Zur Referent*in: Lydia Kray, MA, hat Medienwissenschaften und Gender Studies in Konstanz, Chile und Potsdam studiert. Sie ist Feministin, Autorin und Medienwissenschaftlerin und arbeitet sowohl in akademischen wie bildungspolitischen Kontexten. Als Aktivistin/Referentin liegt ihr Schwerpunkt auf internationalen feministischen Praxen, transformativer Gerechtigkeitsarbeit und (Queer-) Embodiment.
ab 19:30 - Zusammentragen der Workshop-Ergebnisse in Plenum und offenes Glühwein- und Punschtrinken
Throwing Gestures. The Entanglement between Gesture, Media, and the Political
International Symposium and Exhibition
Kunstquartier Bethanien, Studio 1, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
Vernissage: December 7th , 19.30 h
Greetings: Adelheid Wessler (VW-Stiftung), Vanessa Ohlraun (HBK Braunschweig)
Symposium: December 8th , 10–19 h
The exhibition and the international symposium are the finale of a two-year
interdisciplinary research project investigating the interdependencies that exist between
gestures and ubiquitous, globally networked technologies.
To display and displaying oneself gains greater significance within the context of the
unrestricted and instantaneous global exchange of video material as well as in an
everyday world increasingly defined by sensors and computers. Thus themeaning of
presence and publicness changes, evolves and new forms appear.
Over the course of two years a group of scientists and artists have collaborated in
international workshops bringing together their various fields of research and artistic
media, such as: Visual art, dance, sound and performance art, as well as media studies,
history of technology, and social sciences. Against this background, the final exhibition
presents our artistic-scientific results to a broader public. The symposium shall enable a
further and in-depth discussion on our findings, methods and work processes.
10.00–10.20 h Introduction to the Symposium
10.30–12.30 h Im/Perceptible Gesture
The panel assembles different perspectives on this entanglement in order to discuss, what
forms of gestural affections, expressions, practices and meaning emerge in different
historical and technical constellations.
Irina Kaldrack (Braunschweig), “Modeling the Gestural”
Marie-Luise Angerer (Potsdam), “Moving Forces”
Konrad Strutz (Wien), “Lost Motion”
Stefan Rieger (Bochum), “Naïve Physics. Gestures of Intuition”
14.00–16.00 h Gesture and the Political
The panel approaches the political gesture by observing that the media-communicated
protest gesture is/becomes prevalent in popular culture as well as in art. The re-enactment
and the transmission of protest with and by gesture—beyond the spatial as well as
temporal, even beyond the physical context—is the focus of the discussion.
Florian Bettel (Wien), “At the center of attention: Gestures of Protest in Art and Culture”
Oliver Marchart (Wien), “The People’s Gesture. On Minimal Sovereignty”
Zoe Lefkofridi (Salzburg), “Symbolic Gestures in Contemporary Protest Movements”
Timo Herbst (Leipzig), “Play by rules”
16.30–18.30 h Staging the Entanglement between Arts and Humanities
The panel reflects the work processes between artistic and scientific actors in
interdisciplinary projects, including the example of cooperation in the project EGMP. The
interdisciplinary collaboration of artists and scientists, the (self-)organization or
methodology of collaborative working as well as the presentation of such work processes
in project results such as exhibitions are
treated topics.
Stefanie Kiwi Menrath (Hildesheim), “Collaboration? Transformation and complicity in arts/
humanities practices”
Andreas Broeckmann (Lüneburg) and Daniela Silvestrin (Lüneburg), “Interfaces of Artistic
Research“
Martina Leeker (Berlin), “Entanglement of Art and the Humanities for mediocrity”
Laurie Young (Berlin), “Moving Through Membranes”
Hotel address for Zoe Lefkofridi, Oliver Marchart, Stefan Rieger:
Prinzenstraße 40–42, 10969 Berlin // 030 695671740
Important phone numbers:
Irina Kaldrack (project leader): i.kaldrack@hbk-bs.de // +49 151 22718452
Grit Lieder (production exhibition/symposium): egmp@hbk-bs.de // +49 176 24807859
Tobias Schulze (project assistant): t.schulze@hbk-bs.de // +49 176 96482317
SO FAR | 1985 | Die Cyborg als Figur
Freitag, 16. November 2018, 19.30 Uhr
diffrakt : zentrum für theoretische peripherie Crellestr. 22, 10827 Berlin
Multimediales Gespräch mit
Marie-Luise Angerer | Karin Harrasser
Cyborgs sind spätestens seit den vielfältigen Spekulationen des Cyberpunk, die zur Zeit eine Renaissance erleben, Teil unseres kulturellen Imaginariums. Sie sind auch ein reales Produkt neokapitalistischer Neuerungen in den Informations- und Biotechnologien sowie in militärischen Weltraumprogrammen seit den 1960er Jahren. Während Manfred E. Clyne und Nathan S. Kline mit dem dezidiert »männlichen« Cyborg einen technisch supplementierten und optimierten Organismus für Operationen außerhalb der Erde vorbereiteten, entwickelte die Biologin und Wissenschaftstheoretikerin Donna Haraway in den 1980er Jahren die Begriffsperson der Cyborg als eine affirmativ-kritische Gegenfigur. Da Cyborgs die anthropozentrischen Oppositionen von Tier/Mensch, Organismus/Maschine und physisch/nicht-physisch erodieren und neu zusammensetzen, unterminiert Haraway durch eine Umcodierung biologistische Körperdiskurse und Geschlechterverhältnisse. Gegen Identitätspolitiken setzte die Cyborg auf Netzwerk- und Affekt-Politiken und auf immer neue Allianzen. Die Cyborg ist dabei stets eine Menagerie von Figurationen: Aneignung, Umschreibung und Dynamisierung sind ihre Superkräfte.
Im Anschluss an den Workshop »Die Cyborg als Methode« werden wir uns entlang eines multimedialen Gesprächs gemeinsam mit Marie-Luise Angerer und Karin Harrasser der Cyborg als Figur widmen. Im Zentrum des Gesprächs soll die Figuration der Cyborg stehen, von der aus Marie-Luise Angerer und Karin Harrasser vielfältige philosophische, ästhetische und technowissenschaftliche Ein- und Ausgänge diskutieren werden.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe SO FAR | Science-Fiction(s).
CFP: Feminist speculations with strange bedfellows
CFP: Feminist speculations with strange bedfellows
Workshop, Potsdam, 28.–29 Juni 2018
Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM)
Organisatorinnen
Noam Gramlich, Marie-Luise Angerer
Universität Potsdam, Institut für Künste und Medien, Europäische Medienwissenschaft
Lange vor dem speculative turn gehörten spekulieren, imaginieren und fabulieren als Denken im Futurum II und als visionäres Entwerfen anderer Zukünfte zum konstitutiven Bestandteil feministischer Theorien und Praktiken. Um nur einige Beispiele zu nennen: Das feministische Spekulieren tritt in den Science-Fiction Erzählungen von Ursula K. Le Guin und Marge Piercy auf, ist wesentlich für den Afrofuturismus Octavia Butlers, zeichnet die "multispecies fabulation" von Donna Haraway aus und ist Saidiya Hartmans postkoloniale Methode, nicht erzählte Geschichten zu rekonstruieren.
In den letzten Jahren zeichnet sich in den Debatten um Posthumanismus und new materialism eine Re-Aktualisierung verschiedener Modi des Spekulierens ab. Es sind Autorinnen wie Anna Tsing, Karen Barad, Myra J. Hird oder Isabelle Stengers, welche die non-, post-, und parahumanen Herausforderungen an die Geisteswissenschaften in unterschiedlichen Weisen angehen, die durch die Prekarität der Gegenwart und Unplanbarkeit der Zukunft gestellt werden. Dabei zeigen sich mindestens zwei Schnittmengen dieser Positionen.
Erstens wird nicht wie so oft von ökologischen, technologisch verursachten Katastrophen ausgegangen, und zweitens wird weder "Welt" noch "Zukunft" als Spekulationsobjekt im Sinne eines Spiegelungsobjekts verstanden, wie Luce Irigaray das Spekulieren über die Frau nannte. Um es in Haraways Begriff der Diffraktion, den sie der Spiegelung entgegensetzt, auszudrücken, versucht das feministische Spekulieren, Erzählungen zu finden, die nicht über, sondern mit ihrem Gegenstand sprechen. Sie schreibt in Staying with the Trouble: "[I]n the feminist sf mode, matter is never ›mere‹ medium to the ›informing‹ seed" (125). In einer Zeit, in welcher der Kritik der Atem ausgegangen ist (Latour), werden von feministischen Theoretiker_innen eine Reihe von Vorschlägen gemacht: "respons-ability" (Barad), "care" (Puig de la Bellacasa), "sensability" (Yusoff/ Gabrys), "arts of noticing" (Tsing) und erneutes "wondering about" (Stengers). Diese Vorschläge sind mehr als bloße ontologische Schlagwörter. Vielmehr sind sie erkenntnistheoretische Modi, mit dem das Non-, Post-, oder Parahumane, für das hier die Formulierung der strange bedfellows (u.a. Nancy Tuana) steht, in seiner Spannung zwischen Nähe und Unerwartbarkeit, zwischen medialer Wahrnehmbarmachung und einem "nonconscious" (N. Katherine Hayles) und "nonknowledge" (Kathryn Yusoff) adressiert wird. Die Frage, die im Fokus des Workshops steht, ist, wie im Zuge der Herausforderungen des Non-, Post-, oder Parahumanen das feministische Spekulieren in seiner Besonderheit des Spekulierens mit als erkenntnistheoretisches missing link zu nicht vorstellbaren Zeitlichkeiten und nichtlinearen Intraaktionen verstanden werden kann. Dabei soll das Non-, Post-, oder Parahumane nicht nur im ökologischen Kontext von Klimawandel und Ressourcenknappheit stehen, sondern vielmehr auch Medientechnologien umfassen. Unlängst haben Nicole Starosielski, Janet Walker und Jussi Parikka im Zuge der Debatte um sustainable media und eco-materialist media studies die methodologische Forderung geäußert, Medien als eine Form des Umschreibens der Erde neu zu denken oder gar neu zu
erfinden und zu imaginieren. Diese beiden nicht voneinander trennbaren Bewegungen – die medientechnologische und die ökologische – sollen als Modi eines feministischen Spekulierens, Imaginierens und Fabulierens befragt werden.
Mögliche Fragstellungen können sein (nicht darauf beschränkt):
• Wie wird Spekulation, Fabulation und Imagination in den einzelnen Konzepten gedacht und unterscheidet sich? Z.B. semiotisch-materiell/ wordling-wording (Haraway); materielldiskursiv (Barad); Carrier Bag Theory of Fiction (Le Guin)
• Welche erkenntnistheoretischen Potenziale und Schwierigkeiten werden im feministischen Spekulieren adressiert? Wie wird mit (auch innerfeministischer) Kritik umgegangen? Z. B. Anthropomorphisierung, fehlendes verantwortungsvolles Subjekt
• Was kann die Besonderheit und Relevanz des feministischen Spekulierens im Unterschied zu anderen Spekulations-Modi (z. B. spekulativer Realismus; Spekulation im Katastrophen- und Krisenmanagement) nachzeichnen?
• Lässt sich neben dem Analysieren von spekulativen Modalitäten eine Praxis für das kultur- und medienwissenschaftliche Arbeiten und Denken produktiv machen?
Der Workshop richtet sich an Wissenschaftler_innen und Künstler_innen, die zu diesen und anderen Fragen im Zusammenhang mit dem Thema des Workshops aus kultur-, film- oder medienwissenschaftlicher, wissensgeschichtlicher, epistemologischer oder künstlerischer Perspektive arbeiten. Die Möglichkeit auf eine Teilfinanzierung der Reise- und Übernachtungskosten besteht. Wir erbitten Vorschläge für 15-minütige Inputvorträge. Bitte senden Sie bis zum 12.03.2018 ein Vortragsabstract von nicht mehr als 250 Wörtern sowie einen kurzen Lebenslauf an ngramlicuunipotsdampde.
1. ZeM Spring-Lecture
N. Katherine Hayles: Are Sensing Technologies Cognitive? Making the Case
As programmable and networked computers move into the world with increasingly complex sensing systems, traditional questions about machine intelligence cease to be very useful to understand and conceptualize these developments. This talk will focus on cognition rather than intelligence and will compare the perspectives of biosemiotics on sign systems in biological organisms with the sensing capabilities of artificial cognitive systems. The issue is not simply terminological but rather illuminates what is at stake in designing and implementing sensing networks, especially in understanding the relation of such systems to the cognitions of their human designers and users.
Date: 25th May 2018, 6.00 pm
Location: University Potsdam, Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam, House 8
N. Katherine Hayles is the James B. Duke Professor of Literature at Duke University and a Distinguished Research Professor at the UCLA. Her research interests include literature, science and technology of the 20th and 21st century, electronic textuality, modern and postmodern American and British fiction, critical theory, and science fiction. She has authored numerous books, among them Unthought: The Power of the Cognitive Nonconscious (2017), How We Think: Digital Media and Contemporary Technogenesis (2012) and the seminal How We Became Posthuman: Virtual Bodies in Cybernetics, Literature and Informatics (1999), as well as countless articles. She also holds a M.S. in chemistry from the California Institute of Technology.
Switches Discursive installation
Prof. Dr. Marie Luise Angerer, Johnny Golding, Alexander R. Galloway, Julian Oliver, Orit Halper, Anna Echterhölter, Morehshin Allahyari, Sarah Sharma, Sophia Roosth, Thomas Feuerstein, Elie Ayache, Giuseppe Longo, Gerald Nestler, Felix Stalder, Gerald Nestler
Switches Discursive installation 30.11.2017 19 UhrHaus der Kulturen der Welt Berlin
International Conference Affective Transformations: Politics.Algorithms. Media.
November 1 – 3, 2017
University of Potsdam, Campus Am Neuen Palais, 14469 Potsdam, House 8
Conception: Marie-Luise Angerer, Bernd Bösel, Kathrin Friedrich, Mathias Fuchs, Gabriele Gramelsberger, Irina Kaldrack, Andreas Kaminski, Dawid Kasprowicz, Oliver Leistert, Markus Rautzenberg, Sandra Wachter, Jutta Weber, Serjoscha Wiemer
The conference is part of the Network “Affect- and Psychotechnology Studies. Emergente Techniken affektiver und emotionaler (Selbst-)Kontrolle” funded by the German Research Foundation (DFG).
Organisation: Marie-Luise Angerer, Bernd Bösel, Noam Gramlich
The affective turn has recently come under pressure. The fascination with all things affective that emerged during the 1990s and peaked in the first decade of the 21st century has lost its former innocence and euphoria. Affect Studies and its adjacent disciplines have now to prove that they can cope with the return of the affective real that technology, economy and politics entail.
Two seemingly contradictory developments will be picked up as starting points for the conference. First, innovations in advanced disciplines such as affective computing, mood tracking, sentiment analysis, psycho‐informatics and social robotics all share a focus on the recognition and modulation of human affectivity. Mechanisms like individual affect regulation or emotion management are being increasingly transferred onto personal digital devices. These algorithmic technologies collect affective data, process them and nudge users into normalized behavior and patterns of feeling. Affect gets measured, calculated, controlled.
Secondly, recent developments in politics, social media usage and journalism have contributed to an conspicuous rise of hate speech, cybermobbing, public shaming, “felt truths” and resentful populisms. In a very specific way, politics as well as power have become affective. In light of the rise of neo-nationalisms, religious and conspiratorial fanaticisms and presidentially decreed patriotism, the question what affective politics does, can or should mean attains an unparalleled urgency. Affects gets mobilized, fomented, unleashed.
We thus witness, on the one hand, the emergence of what we propose to call “affective media”, i.e. technologies and applications that rationalize affects by processing them algorithmically. On the other hand, we observe that (social) media affects become irrational and seem to have disruptive effects on the political as well as social order of (not only) Western democracies. These two developments appear to be linked. For example, while social media echo chambers are part of the affective media spectrum, their effects are very real and are radically altering our socio‐political landscapes (e.g. Brexit, US election). What was invented to control affect has furthered uncontrollability on a potentially global scale.
By assembling scholars from different fields of research, we want to examine this apparent paradox and put the emphasis on its historical, transformational nature. When the ways we deal with our affectivity get unsettled in such a dramatic fashion, we obviously have to rethink our ethical, aesthetical, political as well as legal regimes of affect organization. This is not just a purely academic task, but rather an issue of responsibility.
The event is open to the public, registration requested.
Preliminary Program
November 1, 2017
2:30 pm: Registration
3:30 pm: Bernd Bösel (Potsdam): Welcome and Introduction
3:45 pm: Performance Lecture and Installation
Dina Boswank (Berlin), Timo Herbst (Berlin/Leipzig), Irina Kaldrack (Braunschweig): Transforming Political Gestures Through a Chain
4:30 pm: Opening Lecture
Marie-Luise Angerer (Potsdam): Paradoxes of Becoming Intense. On Smart Companionship, Significant Selfies and Animojis
(Chair: Bernd Bösel)
5:30 pm: Coffee break
6:00 pm: Evening Lecture
Richard Grusin (Wisconsin-‐Milwaukee): Counter-Meditations
(Chair: Marie-Luise Angerer)
November 2, 2017
10:00 am: Lecture 1
Andrew A. G. Ross (Ohio): Digital Humanitarianism and the Cultural Politics of a Planetary Nervous System
(Chair: Michaela Ott)
11:15 am: Coffee break
11:30 am: Panel 1 Aufklärung 2.0 / Enlightenment 2.0
Markus Rautzenberg (Essen): Alien Thinking. On the Return of the Sublime
Mathias Fuchs (Lüneburg): Affect Esoterics
Sandra Wachter (Oxford): Law and Ethics of Big Data, AI, and Robotics
(Chair: Jutta Weber)
1:00 pm: Lunch
2:30 pm: Lecture 2
Pierre Cassou‐Noguès (Paris): The Synhaptic Monster
(Chair: Mathias Fuchs)
3:45 pm: Coffee break
4:00 pm: Panel 2 Techno(Ir)rationalities
Jutta Weber (Paderborn): Techno(ir)rationality and Technosecurity
Oliver Leistert (Lüneburg): Effective Affects with Social Bots
Bernd Bösel (Potsdam): Affective Media Regulation
(Chair: Serjoscha Wiemer)
5:30 pm: Coffee break
6:00 pm: Evening Lecture
Michaela Ott (Hamburg): Affective Media Politics
(Chair: Markus Rautzenberg)
8:00 pm: Conference Dinner
November 3, 2017
10:00 am: Lecture 3
Paul Stenner (London): Affect on the Turn. Liminal Media for Affective Transformation
(Chair: Thomas Slunecko)
11:15 am: Coffee break
11:30 am: Panel 3 Conceptualizing Interfaces of Affection
Dawid Kasprowicz (Witten-Herdecke): Encoding Proximity. Intuition in Human-Robot Collaborations
Kathrin Friedrich (Berlin): Interfacing Trauma. Virtual Resilience Training in Military Contexts
Lisa Schreiber (Berlin): Empathy in Human‐Machine Interaction. A Concept of Interpersonal Relation in Affective Computing
(Chair: Oliver Leistert)
1:00 pm: Lunch
2:30 pm: Lecture 4
Gabriele Gramelsberger (Aachen): Promising Care, Longing for Data Irina Kaldrack (Braunschweig): Distributed Autonomy Serjoscha Wiemer (Paderborn): Affective Robots that Care
(Chair: Bernd Bösel)
4:00 pm: Coffee Break
4:30 pm: Closing Lecture
Jean Clam (Paris): Witnessing the Dismantlement of a Proven Structure of Belief. Renews the Actuality of a (“Pathological”) Grammar of Assent
(Chair: Gabriele Gramelsberger)
Contact:
info@affectivemediastudies.de
Immersion. Beyond the Senses: Bodies, Technology, Environment 27.07.2017 19 Uhr Berlin Martin-Gropius-Bau Link
Künstler*innengespräch mit Marie-Luise Angerer, Josh Berson, David Howes, Chris Salter
Auch wenn die Rolle neuer Technologien in kunsthistorischen Darstellungen sensorischer Umgebungen oft heruntergespielt wird, gibt es eine lange Folge historischer Präzedenzfälle in der Moderne und Postmoderne, die sich damit beschäftigten, wie das menschliche Sensorium durch neue ästhetische Strategien erweitert wird – so zum Beispiel das Interesse der Künstler*innen des frühen 20. Jahrhunderts an der Synästhesie. In jüngerer Zeit jedoch machen sich die bildenden, darstellenden und nun auch die medialen und digitalen Künste gerne die sogenannte „sensorische Wende“ zunutze und richten ihre Aufmerksamkeit auf die Interaktion zwischen dem sensorisch empfindenden Subjekt und einem zunehmend „sensorisch bewussten“ Umfeld. Diese Veränderung schließt nicht nur die neuen Technologien ein, sondern auch neue Paradigmata, die aus den Kognitionswissenschaften, Medien- und Kulturwissenschaften, der Geistesphilosophie, den Ingenieurswissenschaften und der Anthropologie entstehen. Was geschieht, wenn verschiedene Sinne sich miteinander verfangen oder verweben, wenn sie verschmelzen, verschwimmen? Was passiert mit unserem Gefühl des eigenen Selbst und des eigenen Körpers in diesen neuen verstärkten, immersiven oder erhöhten „bewussten“ Umgebungen? Entstehen neue „Sinne“ – und welche könnten es sein?
Teil des Programms Limits of Knowing
In englischer Sprache
Die neue Website AffectiveMediaStudies ist online
Transmediale 2017 3.2. 20.00-21.30 Uhr Material Flows: Rafts and Bodies at See, 4.2. 11.30-13.00 Uhr Middle Session: The Alien Middle Berlin Haus der Kulturen der Welt
Bilder der Welt und Fragen der Kritik zu Harun Farocki Vorträge, Vorführungen, Diskussionen. FHP, Kiepenheuerallee 5, 14469 Potsdam, Hörsaal D 011 Filmmuseum Potsdam, Breite Str. 1, 14467 Potsdam Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften – ZeM, Friedrich-Ebert-Str. 4, 14467 Potsdam Programm
COST Workshop WG3, Potsdam 16.-18.6.2016. 17.6. 9.30-18 Uhr, Am Neuen Palais 10 Haus 8 Raum 60/61 Programm
Affective Media Studies: Zeit in Bewegung | Lectures + Film Screenings, 26.04.-28.06.2016 [Plakat]
1993 führten Jacques Derrida und Bernard Stiegler ein Gespräch über die damals aktuellsten medientechnologischen Entwicklungen: angesichts der von CNN übertragenen Bombenabwürfe über Bagdad waren dies die Direktübertragung und die Produktion digitaler Bilder. "In Echtzeit", so versuchte Derrida zu bestimmen, was sich vor seinen Augen ereignete, "zielt das Fernsehen auf ein Plusquampräsens, das alle Selektions- und Manipulationsmöglichkeiten bei der Produktion der Bilder hinter einer vermeintlich objektiven Aktualität verschwinden läßt." Er ringt hier mit der Frage, was es denn bedeuten könnte, "seine Zeit zu denken" und kommt zum Schluss: "Sie ist ein Artefakt".
Die Reihe "Zeit in Bewegung" im Sommersemester 2016 bildet im Wechselspiel von Lectures und Film Screenings den Auftakt für langfristig angelegte medientheoretische und medienästhetische Explorationen affektiver/intensiver Medienmilieus.
Ort für Lectures ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften, Friedrich-Ebert-Straße 4, 14467 Potsdam Zeit: Dienstag, 16-18 Uhr
Ort für Film Screenings Filmmuseum Potsdam, Breite Str. 1A, 14467 Potsdam Zeit: 17-19 Uhr
Lectures:
26. April: Christina Vagt. Absolute und relative Zeit. Medien der Relativitätstheorie
10. Mai: Wolfgang Ernst. Medieninduzierte Irritationen von Präsenz. Instantane Archivierung von Gegenwart und Vergangenheit
17. Mai: Michaela Ott. Zeit- und Affektionsbilder
31. Mai: Hans-Christian von Herrmann. Zum Raum wird hier die Zeit. Das Zeiss-Planetarium als Medieninstallation und künstliche Umwelt
14. Juni: Petra Löffler. Timing Decay
28. Juni: Pirkko Rathgeber. Zeitlichkeit und Endlichkeit. BildBewegungen
Film Screenings:
26. Mai: Matthias Müller: I Just Take Your Time
21. Juni: Martin Arnold: Black Holes