Monitoring Carbon
Geofluide und ihre Gase sind aktiv an vielen geodynamischen, geologischen und geobiologischen Prozessen in terrestrischen und submarinen Umgebungen beteiligt und liefern so wertvolle Informationen über den Ursprung, die Quelle, die Migration und die Akkumulation der Fluide in diesen Umgebungen. Ihre Zusammensetzung hängt von tiefliegenden Prozessen ab, so dass detaillierte Untersuchungen der geogenen Gase Informationen über die tektonischen und geologischen Gegebenheiten der untersuchten Gebiete liefern. In Mitteleuropa kommt es zu zahlreichen Gasaustritten, deren Verteilung hauptsächlich durch das känozoische Riftsystem und den damit verbundenen tertiären Vulkanismus bestimmt wird. Der Eger-Graben (Tschechische Republik) ist durch Gasaustritte aus dem Magma und wiederkehrende Erdbebenschwärme in der mittleren Kruste mit kleinen bis mittleren Magnituden (< 4,5) gekennzeichnet.
Das MoCa-Projekt findet im Gebiet des westlichen Egergrabens (Egerer Becken und Bad Brambach) statt und zielt darauf ab, die Quellen und Senken der C-Spezies zu bestimmen und zu differenzieren sowie wertvolle Informationen über die geochemischen und petrologischen Merkmale des Magmareservoirs des westlichen Egergrabens zu liefern. Die diskrete Entnahme von Gasproben und die anschließende chemische und isotopische Analyse der Gase werden Aufschluss über die bisher ungeklärte Herkunft von Methan und leichten Kohlenwasserstoffen geben. Die Ergebnisse werden Aufschluss über die Auswirkungen der tiefen und oberflächennahen Prozesse auf die Gase geben und die Beziehung zwischen letzteren und den tektonischen Strukturen definieren.
Die Kombination von Edelgasdaten aus Gasproben und mineralischen Separaten in (ultra-) mafischen Gesteinen (Phänokristalle und Xenolithe) mit Ergebnissen aus quantitativen Mineralanalysen derselben Gesteine wird die geochemischen und petrologischen Merkmale des Leitungssystems des westlichen Erlauer Grabens einschränken und entscheidende Hinweise auf dessen physikalische und chemische Entwicklung liefern. Als Neuheit wird ein „Experiment“ an der Hartoušov-Mofette (Egerer Becken) durchgeführt, wo sich drei Bohrungen unterschiedlicher Tiefe und eine natürliche Mofette befinden. Ziel dieses „Experiments“ ist es, die Mechanismen zu erkennen, die zu den Schwankungen des geogenen Kohlenstoffs im Zusammenhang mit der tektonischen Aktivität führen, indem geochemische und geophysikalische Techniken zur kontinuierlichen Überwachung entlang eines vertikalen Gradienten kombiniert werden.