Laut Brandenburgischer Grundschulverordnung (§ 5) sollen alle Schüler*innen entsprechend ihren individuellen Leistungen, Begabungen und Neigungen gefördert werden. Förderpläne kommen häufig zum Einsatz um die Förderung kooperativ zu planen, umzusetzen und zu evaluieren. Aus der Forschung wissen wir, dass Förderpläne an Schulen aber ganz unterschiedlich zum Einsatz kommen und unterschiedlich entwickelt werden (Lenkeit et al., 2021; Moser-Opitz, 2019). Die Arbeit soll untersuchen, wie sich Schulen für Gemeinsames Lernen in Brandenburg hinsichtlich Ihres Einsatzes und Umgangs mit Förderplänen unterscheiden und diese Unterschiede mit Merkmalen der Schulen (z.B. Heterogenität der Schülerschaft) in Zusammenhang stehen.

Umfangreiche Daten stehen für quantitative Sekundäranalysen zur Verfügung. Grundkenntnisse in SPSS oder Interesse daran werden vorausgesetzt.

Bei Rückfragen und Interesse an der Bearbeitung des Themas können Sie sich gern an Frau Dr. Jenny Lenkeit wenden (jenny.lenkeituuni-potsdampde).

Literatur:

Lenkeit, J., Hartmann, A., Spörer, B., Ehlert, A., & Knigge, M. (2021). Fachliche, personale und soziale Kompetenzentwicklung in Abhängigkeit schulischer Merkmale. In J. Lenkeit, A. Hartmann, A. Ehlert, M. Knigge & N. Spörer, Gemeinsames Lernen im Bundesland Brandenburg. Abschlussbericht zur „Evaluation Gemeinsames Lernen und Schulzentren im Bundesland Brandenburg“ (S. 116-123). Erhältlich unter: https://mbjs.brandenburg.de/media_fast/6288/2021-03-31_abschlussbericht_eval.gl_o._anh._v3.pdf

Moser Opitz, E., Pool Maag, S., & Labhart, D. (2019). Förderpläne: Instrument zur Förderung oder „bürokratisches Mittel“? Eine empirische Untersuchung zum Einsatz von Förderplänen. Empirische Sonderpädagogik, 11(3), 210-224.  

Offene und geschlossene Unterrichtsformate werden häufig noch als unvereinbare Gegensätze betrachtet. Während geschlossene Ansätze (lehrkraftzentriert, frontaler Unterricht) oft als veraltet gelten, haben ausgehend von reformpädagogischen Ansätzen offene Unterrichtsansätze (Projektarbeit, Freiarbeit) in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen. Letztere sollen die Verselbständigung des Lernprozesses bei Kindern fördern, setzen aber auch grundlegende Fähigkeiten des selbstregulierten Lernens voraus. Ebenjene Fähigkeiten sind jedoch abhängig der sozialen Herkunft bei Schüler*innen oftmals unterschiedlich ausgeprägt. Im Rahmen der Abschlussarbeit kann eine differenzierte Betrachtung verschiedener Unterrichtsansätze unter Berücksichtigung von heterogenen Lernausgangslagen erarbeitet werden.

Literatur (Beispiele)

Kelber-Bretz, W. (2023). Individualisiertes und selbstgesteuertes Lernen. Richtige Ansätze zur Förderung von sozial- und bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen? Die Deutsche Schule 115 (2023) 3, S. 279-286.

Messner, R., & Blum, W. (2019). Der Mythos des offenen Unterrichts–unter Einbeziehung von Befunden aus dem DISUM-Projekt. Unterrichtsqualität. Konzepte und Bilanzen gelingenden Lehrens und Lernens, 57-90.

Obermeier, R.; Lenz, S., & Helm, C. (2022). Zusammenhänge zwischen sozialer Herkunft, Unterrichtsform und Learning Outcomes während der Pandemie. Zeitschrift für Bildungsforschung, 12, 331-352.

Bei Rückfragen und Interesse an der Bearbeitung des Themas können Sie sich gern an Frau Dr. Jenny Lenkeit wenden (jenny.lenkeituuni-potsdampde).