11. Inter- and transcultural learning outside of Europe/Aprendizaje intercultural fuera de Europa - Colombia y Costa Rica – Didaktik Spanisch
Das Projekt Inter- and transcultural learning outside of Europe ist eins der 12 Teilprojekte des ZeLB-Projekts “UP Network for Sustainable Teacher Education”, welches im Rahmen des DAAD Programms „Lehramt. International“ (2021-24) gefördert wird.
Das Projekt fokussiert die Förderung von Cultural awareness, indem Studierende und Lehrende in einen intensiven Austausch darüber treten, wie in verschiedenen Kulturräumen gelehrt und gelernt wird. Hierfür gilt es u.a. internationale Begriffe, wie etwa Intercultural learning und multilingual learning, aus verschiedenen – europäischen und außereuropäischen sowie schulischen und universitären – Perspektiven zu erörtern. Angedacht ist auch die stärkere Einbindung nationaler Schulen. Es gilt, universitäts- und schulspezifische, ggf. sprachspezifische und kulturraumspezifische Frage- und Problemstellungen rund um die Konzepte ‚Interkulturalität‘ und ‚Transkulturalität‘ auf praxiologischer Ebene zu beforschen sowie Erkenntnisse der Forschung in die Schulen zu tragen, etwa durch Lehrerweiterbildungen im Ausland. Die Studierenden sollen zudem stärker in Problemstellungen der Schulen eingebunden werden und bspw. in Masterarbeiten diese beforschen. Angestrebt wird eine engere Theorie-Praxis-Kooperation mit den deutschen Auslandsschulen und ausbildenden Universitäten vor Ort. Eine erste Anschubfinanzierung ist bereits durch KoUP-Mittel erfolgt.
UP meets UPB: Encuentro Potsdam-Medellín mit dem Schwerpunkt "Lehrkräftebildung, Digitalität und Nachhaltigkeit"
Nach zwei Besuchen von kolumbianischer Seite mit Teilnahme an der internationalen Potsdamer Summerschool im Sommer 2022 und an den Jornadas Hispánicas im März 2024, dem größten Spanischlehrkräftekongress in Deutschland, reisten zwei Lehrende der Romanistik, Zutoia Ríos Mugarra und Kathleen Plötner, im Oktober 2024 für 13 Tage nach Medellín.
Wir wurden herzlich von unseren Kooperationspartnern Jorge Estupiñan und Gustavo Jaramillo empfangen und durften die Universidad Pontificia Bolivariana (UPB), u.a. das Centro de Lenguas (Sprachenzentrum) unter der Leitung von Luisa Fernada Mesa Silva, kennenlernen. Der Dekan Juan Franzisco Vásquez der Escuela Educación y Pedagogía (entspricht Pädagogischer Fakultät) nahm sich Zeit für unsere Anliegen und bekräftigte das Interesse der UPB, eine dauerhafte Partnerschaft mit der Universität Potsdam (UP) zu unterhalten. Die UPB engagiert sich stark in der Lehrkräftebildung und -fortbildung in Kolumbien und eröffnet Lehrenden und Studierenden der Universität Potsdam einen vielfältigen Einblick in Bildungsprozesse sowie Lehrlernerfahrungen in Südamerika. Kolumbien ist ein multikulturelles und plurilinguales Land mit 65 indigenen Sprachen neben der offiziellen Amtssprache Spanisch (castellano).
Als Hauptgäste der Jornada ELE am 30. Oktober, an der auch Lehrende anderer kolumbianischer Universitäten per Videokonferenz teilnahmen, diskutierten wir kontroverse Fragestellungen der Spanischlehrkräftebildung und tauschten uns zu nachhaltigen Sprachlernerfahrungen aus. Lehrende der UPB unterrichten bspw. Lernende aus dem asiatischen Raum, was neue und innovative Herangehensweisen an das Sprachenlernen erfordert.
Während unseres Aufenthaltes besuchten wir zudem die staatliche Schule „Escuela Normal Superior María Auxiliadora“ in Copacabana (nördlich von Medellín). Luisa Builes, die Deutschkoordinatorin, erläuterte uns ausführlich das Schulkonzept. Die Schule hat einen Pädagogik- und Deutsch-Schwerpunkt und ist seit 2008 PASCH-Schule (PASCH steht für „Schulen: Partner der Zukunft“). Schüler:innen erhalten während der Schulzeit bereits Möglichkeiten, Erfahrungen als Lehrkraft zu sammeln. Die Schule umfasst einen weiterführenden zweijährigen Ausbildungszweig, in dem Schüler:innen nach dem Abitur zu Lehrkräften ausgebildet werden.
Eine weitere Aktivität umfasste den Besuch der staatlichen Universidad de Antioquia (UdeA). Alexandra Acevedo und José Luis Luna vom Institut für Philosophie zeigten uns den beeindruckenden Universitätscampus, der von vielen Malereien und künstlerischen Aktivitäten geprägt ist, beantworteten unsere zahlreichen Fragen und organisierten den von uns durchgeführten Workshop zu „Die Kunst des Erklärens von Lehrkräften in der digitalen Ära“.