Denkfabrik „Scriptio Continua – Antike und Gegenwart“
Die Beschäftigung mit dem Altertum und den Klassischen Sprachen und Texten kann für (fast) alles auch im modernen Leben lehrreich sein. Das Spektrum reicht von Krieg und Frieden, über Liebe und Hass, über Politik und Demokratieverständnis, über Ethik und Ästhetik bis hin zu Kommunikation und Medien oder Kunst und Kultur. Die Universität Potsdam will einen Schwerpunkt setzen und Studierende, die sich für die Antike begeistern, in dem besonderen Format der Denkfabrik fördern.
Erstmals zum Wintersemester 2021/22 werden der Universität Potsdam Universitätsstipendien für die Denkfabrik „Scriptio Continua – Antike und Gegenwart“ gestiftet. In der Denkfabrik arbeiten mind. zehn Studierende für ein Jahr an interdisziplinären Projekten und erhalten Einblicke in die altertumswissenschaftliche Forschung. Die Denkfabrik verknüpft die altsprachliche Forschung des Lehrstuhls für Klassische Philologie eng mit den Forschungs- und Lehrschwerpunkten der Geschichte des Altertums. Ihr gemeinsames Anliegen ist es, zu einem besseren Verständnis der Antike beizutragen.
Wie arbeitet die Denkfabrik?
In disziplinübergreifenden Teams entwickeln die Stipendiatinnen und Stipendiaten eigenständig Forschungsprojekte und setzen diese – von der Ideenfindung über die Konzeption, Planung und Durchführung der Forschung bis hin zur öffentlichen Präsentation der Ergebnisse – gemeinsam um. Die Arbeit der Denkfabrik wird durchgehend von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Historischen Instituts (Lehrstühle Geschichte des Altertums und Klassische Philologie) begleitet und unterstützt. Neben der Einbindung der Denkfabrik in die Forschungen an der Universität Potsdam sind zudem Tagesausflüge zu weiteren Forschungseinrichtungen und Museen (z.B. Altes Museum, Bode Museum und Pergamonmuseum in Berlin, Archäologisches Landesmuseum in Brandenburg an der Havel, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) sowie eine einwöchige Forschungsexkursion ins Ausland (z.B. nach Italien) geplant.
Was bringt die Mitarbeit in der Denkfabrik?
Neben einem Potsdamer Universtitätsstipendium in Höhe von 300€ monatlich für ein Jahr profitieren die Studierenden von der Arbeit in der Denkfabrik nicht nur, weil sie ihr Verständnis für Sprache, Geschichte und Kultur erweitern, sondern auch im Hinblick auf ihre berufliche Praxis. Die individuelle forschende Auseinandersetzung mit der Rezeption der Antike ermöglicht Einsicht in die Strukturen und Dynamiken der Geschichts- und Erinnerungskultur und hilft so auch bei der Vorbereitung auf Tätigkeiten im Bereich der Public History, in Museen oder bei anderen Formen der Geschichtsvermittlung. Darüber hinaus werden die Stipendiatinnen und Stipendiaten der Denkfabrik zusätzlich zu Ihrem Monatsstipendium eine Förderung für die Forschungsexkursion erhalten. Die erfolgreiche Teilnahme können sich die Stipendiat*innen der Denkfabrik alsPraktikum in ihrem Studium anerkennen lassen und erhalten zusätzlich noch ein besonderes Teilnahme-Zertifikat.
Wie wird man Stipendiatin oder Stipendiat der Denkfabrik?
Die Ausschreibung richtet sich insbesondere an Studierende aller Studiengänge der Fächer Geschichte und der Klassischen Philologie (B. A. Geschichte; Geschichte, Politik und Gesellschaft; Gräzistik; Latinistik; B. Ed. Geschichte; Latein; M. A. Geschichtswissenschaften; Kulturelle Begegnungsräume der Frühen Neuzeit; War and Conflict Studies; Zeitgeschichte; M. Ed. Geschichte; Latein); auch Studierende aus anderen geistes- und kulturwissenschaftlichen Studiengängen auf Bachelor- sowie auf Masterniveau (z.B. Jüdische Studien, Kulturwissenschaft, Philosophie, Religionswissenschaft) sind eingeladen, sich zu bewerben, sofern sie thematisch und methodisch ein Interesse für die Fragestellungen und Schwerpunkte der Altertumswissenschaften nachweisen.
Interessierte Studierende bewerben sich über das allgemeine Bewerbungsformular des Potsdamer Universitätsstipendiums. Für die Bewerbung auf eine Denkfabrik ist ein zusätzliches Essay erforderlich, welches im Bewerbungsformuluar hochgeladen wird. Mit der Bewerbung für eine Denkfabrik bewerben sich Studierende gleichzeitig auch auf das allgemeine Universitätsstipendium. Zwei unterschiedliche Bewerbungen sind daher nicht nötig. Neben den allgemeinen Auswahlkriterien des Potsdamer Universitätsstipendiums wird für das Stipendium in der Denkfabrik eine aktive Teilnahme vorausgesetzt.
Vizepräsident für Internationales und Fundraising„Auf unsere neu entwickelten Formate sind wir besonders stolz. Die Förderung und Vernetzung des exzellenten Nachwuchses in thematisch fokussierten Denkfabriken stellt die Entfaltung aller Potenziale in den Mittelpunkt.“
Kluge Ideen und Köpfe unterstützen
Für die Umsetzung der Denkfabrik sind wir stetig auf der Suche nach Unterstützerinnen und Unterstützern. Mit insgesamt 35.000 Euro pro Jahr unterstützen Sie 15 Studierende verschiedener Fachrichtungen in einer Denkfabrik:
- 15 Stipendien zu je 1.800 Euro (insgesamt 27.000 Euro).
- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Deutschland steuert den gleichen Betrag bei (Matching Funds).
- 8.000 Euro werden für die Gestaltung des Programms verwendet, z.B. für BarCamp, „Bergfest“ oder die Präsentation der Ergebnisse.
Ansprechpartnerin:
Potsdamer Universitätsstipendium
Referentin
Marianna Bähnisch
Universität Potsdam
Präsidialamt
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam