Ein Stipendium. Viele Gesichter.
In den letzten Jahren hat die Universität Potsdam mehr als 600 Universitätsstipendien an unsere engagiertesten und leistungsstärksten Studierenden vergeben. Doch wer sind diese außergewöhnlichen Talente und was beinhaltet ihre Förderung? Um mehr über diese herausragenden Persönlichkeiten zu erfahren, freuen wir uns, diesen Studierenden der Universität Potsdam hier eine Plattform zu bieten.
Entdecken Sie mit uns die Gesichter und den Werdegang dieser Stipendiat*inen und erfahren Sie, was es wirklich bedeutet, Teil des Universitätsstipendienprogramms zu sein.
Alma Shamyrbekova, Master Internationale Beziehungen
Um Konfliktdynamiken wirklich zu verstehen, möchte Alma nach dem Studium in internationalen Friendenseinsätzen vor Ort aktiv werden. Sie wird seit Oktober 2024 im Smart Room EVROPA mit einem Universitätsstipendium gefördert und berichtet vom Auftaktworkshop auf der universitären Forschungsstation in Gülpe.
Ich studiere Internationale Beziehungen im MAIB-Programm, das von der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Potsdam angeboten wird. Mein Interesse an Politikwissenschaft, insbesondere an der Konfliktforschung, wurde vor allem durch meine Erfahrungen in Kirgisistan geprägt, wo politische Spannungen und territoriale Konflikte das Leben vieler Menschen beeinflussen. Schon während meines Bachelors an der LMU München habe ich mich wissenschaftlich intensiv mit Osteuropa und Zentralasien auseinandergesetzt. Diese Regionen faszinieren mich, weil sie durch ihre politischen und kulturellen Herausforderungen so einzigartig sind. Mit meinem Master möchte ich diesen Schwerpunkt erweitern, indem ich zusätzlich die Verbindung zu Asien, insbesondere zu Ländern wie China, in den Blick nehme. Mein Ziel ist es, Zentralasien umfassend zu untersuchen – als Region, die sowohl von osteuropäischen als auch asiatischen Einflüssen geprägt ist. Ich möchte verstehen, wie Konflikte in dieser geopolitisch wichtigen Region entstehen und welche Lösungen nachhaltig sein könnten. Dabei treibt mich der Wunsch an, möglichst viele Perspektiven einzubeziehen und die Dynamiken zwischen Europa, Zentralasien und Asien besser zu verstehen.
Nach meinem Studium möchte ich in internationalen Friedenseinsätzen arbeiten und direkt in Krisengebieten tätig sein. Eine Arbeit vor Ort ist für mich entscheidend, um die Konfliktdynamiken wirklich zu verstehen, Vertrauen zu den betroffenen Menschen aufzubauen und Lösungen zu entwickeln, die nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch umsetzbar sind.Meine bisherigen Erfahrungen, insbesondere mein Praktikum beim ZIF, haben mir gezeigt, wie wichtig solche Einsätze sind und dass ich genau in diesem Bereich meinen Beitrag leisten möchte.
Das Universitätsstipendium bietet mir weit mehr als finanzielle Unterstützung. Es ermöglicht mir, mich voll und ganz auf mein Studium zu konzentrieren, ohne ständig über finanzielle Belastungen nachdenken zu müssen. Gleichzeitig sehe ich das Stipendium als eine ideelle Bereicherung, da es mich ermutigt, mich aktiv in eine Gemeinschaft von engagierten Studierenden einzubringen.
Als jemand, der als Erste in der Familie ein Studium im Ausland aufgenommen hat und ohne familiäre Unterstützung in Deutschland lebt, bedeutet das Stipendium für mich auch, dass meine bisherigen Leistungen und mein Engagement wertgeschätzt werden. Es gibt mir den Raum, weiter an meinen beruflichen und persönlichen Zielen zu arbeiten und meine Perspektiven zu erweitern – sei es durch interkulturellen Austausch oder durch die Möglichkeit, an Projekten mitzuwirken, die andere inspirieren und weiterbringen können. Das Stipendium sehe ich nicht nur als Unterstützung, sondern auch als Chance, neue Ideen zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen und meinen Beitrag zu einer aktiven und vielseitigen Gemeinschaft zu leisten.
Mein Engagement begann früh und umfasst verschiedene Bereiche. Ich war in der UNICEF-Hochschulgruppe aktiv, habe mit Caritas Geflüchteten geholfen und beim Verein BIB e.V. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen unterstützt. Besonders stolz bin ich auf meine Mitarbeit im Projekt „Act on Climate“, das sich mit der Sensibilisierung für Klimawandel befasst. Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, über den akademischen Kontext hinaus aktiv zu sein und einen direkten Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.
Meine Herkunft aus Kirgisistan hat mich geprägt und gleichzeitig vor einige Herausforderungen gestellt. Ich bin die Erste in meiner Familie, die ein Studium im Ausland aufgenommen hat. Der Schritt nach Deutschland war für mich nicht nur eine Chance, sondern auch eine große Herausforderung. Ohne familiäre Unterstützung vor Ort musste ich lernen, mich allein in einem neuen Land mit einer fremden Sprache und Kultur zurechtzufinden.
Das Leben und Studieren in Deutschland hat mich viel gelehrt – vor allem Eigenständigkeit und Durchhaltevermögen. Gleichzeitig bedeutete dies, eine Balance zu finden zwischen der Verantwortung gegenüber meiner Familie in Kirgisistan und meinen eigenen Zielen. Diese Erfahrungen haben mich nicht nur gestärkt, sondern auch motiviert, meinen Weg weiterzugehen und meine Bildung als Brücke zwischen zwei Welten zu nutzen. Trotz aller Herausforderungen hat mich dieser Weg darin bestärkt, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen.
Ich freue mich sehr, Teil des Smart Room EVROPA zu sein, einer Initiative, die sich intensiv mit Osteuropa und dem postsowjetischen Raum beschäftigt. Das entspricht genau meinen wissenschaftlichen Interessen, und es ist für mich eine großartige Gelegenheit, aktiv an einem Projekt mitzuwirken, das diese Regionen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Der Workshop in Gülpe war für mich eine besondere Erfahrung. Die Diskussionen mit den anderen Teilnehmenden und die intensive Betreuung durch die Dozierenden haben mir neue Denkansätze eröffnet. Es war spannend, Themen, die mich schon lange interessieren, in einem neuen Format zu bearbeiten und dabei auch interdisziplinäre Ansätze kennenzulernen. Ich habe die Tage in Gülpe sehr genossen, da sie nicht nur lehrreich, sondern auch inspirierend waren. Es hat mir gezeigt, wie bereichernd es ist, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die ähnliche Interessen teilen, und gemeinsam über Lösungen und neue Ideen nachzudenken. Ich freue mich darauf, weiterhin Teil dieses Formats zu sein und aktiv mitzuwirken.
Franziska Schröter, Rechtswissenschaften
Neben dem Jurastudium engagiert sich Franziska bei der Berliner Tafel, in ihrer Gemeinde sowie im Fachschaftsrat. Finanzielle Unterstützung erhält sie durch das Universitätsstipendium und ihrer Privatförderpartnerin Frau Klein.
Schon als Kind wollte ich Jura studieren. Diese Leidenschaft für das Recht und die Gerechtigkeit hat mich bis heute begleitet und motiviert mich, mein Wissen und meine Fähigkeiten einzusetzen, um einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben. Dieser Studiengang fasziniert mich besonders, weil er nicht nur analytisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten erfordert, sondern auch die Chance bietet, aktiv an der Gestaltung von Gerechtigkeit mitzuwirken.
Während meines Studiums hatte ich die Möglichkeit, wertvolle praktische Erfahrungen durch verschiedene Praktika und Nebenjobs zu sammeln. Ich arbeitete sowohl am Gericht als auch in Kanzleien und im Notariat. Diese Erfahrungen haben mir nicht nur einen tiefen Einblick in die verschiedenen Facetten des Rechtsberufs gegeben, sondern auch meine Leidenschaft für das Jurastudium weiter gestärkt. Die finanzielle Unterstützung des Universitätsstipendiums gibt mir Rückenwind und Motivation in der Vorbereitung auf das Staatsexamen. Das Stipendium bietet mir eine große finanzielle sowie zeitliche Entlastung, die mir hilft, mich intensiv auf das Studium und mein Ehrenamt zu konzentrieren. Das Universitätsstipendium verschafft mir zudem wertvollen Freiraum, um meinen Alltag auszugleichen und meinen Leidenschaften für das Tauchen und Wandern nachzugehen. Außerdem ermöglicht es mir, Geld für ein englischsprachiges LL.M.-Programm zu sparen, das ich nach meinem Studium anstrebe.
Neben meinem Studium engagiere ich mich bei der Berliner Tafel, in meiner Gemeinde sowie im Fachschaftsrat. Bei der Tafel helfe ich, Lebensmittelspenden zu organisieren und bedürftigen Menschen zur Verfügung zu stellen. Der Kontakt zu den Menschen vor Ort hat mir gezeigt, wie wichtig Empathie und Mitgefühl im Alltag sind. Darüber hinaus bietet mir das Ehrenamt eine willkommene Abwechslung zum Studienalltag. Es ist erfüllend, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die sich aktiv für das Wohl anderer und Umweltschutz einsetzt. Diese Erfahrungen motivieren mich nicht nur in meinem Studium, sondern bestärken auch meinen Berufswunsch, später als Anwältin tätig zu werden – um mich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen und benachteiligte Gruppen zu unterstützen. Im Fachschaftsrat setze ich mich dafür ein, die Interessen der Studierenden zu vertreten und in meiner Gemeinde unterstütze ich Geflüchtete bei der Integration durch soziale Gespräche und der Herstellung von Kontakten. Ich bedanke mich sehr für die Unterstützung des Universitätsstipendiums durch meine Förderpartnerin Frau Klein.
Annika Schüßler, BA IT-Systems Engineering
Annika wird in unserem Sonderformat "Smart Room Legal Tech" von der Wirtschaftskanzlei ADVANT Beiten gefördert und engagiert sich nebenbei im Fachschaftsrat der Digital Engineering Fakultät.
Es hätte für mich kaum eine bessere Wahl als den Studiengang IT-Systems Engineering geben können. Schon früh faszinierten mich logische und komplexe Zusammenhänge. In der Informatik sind sie unter anderem in Form von Algorithmen ein wesentlicher Bestandteil des Alltags.
Mittlerweile habe ich meine ersten beiden Semester erfolgreich hinter mir und es ist kaum zu glauben, wie viel Wissen man sich innerhalb dieser kurzen Zeit aneignen kann. Ich finde es toll, die Möglichkeit zu haben, im Rahmen meines Bachelors neben den reinen Informatikthemen auch Grundlagen in Recht und Wirtschaft vermittelt zu bekommen. Da passt es auch perfekt, dass ich von einer zukunftsorientierten Wirtschaftskanzlei gefördert werde und wir uns in Workshops gemeinsam damit beschäftigen, in welcher Form Technologien wie Large-Language-Models oder Mustererkennung auf Dokumenten die Rechtsprechung der Zukunft revolutionieren könnten.
Neben meinem Studium bin ich seit drei Monaten Mitglied im Fachschaftsrat der Digital Engineering Fakultät. Mir macht es Spaß, Ansprechpartnerin für Studierende und Studieninteressierte zu sein, Get-Togethers in der Studierendenschaft zu organisieren und mich für eine gute Lehre einzusetzen.
Natürlich erfordert dieses zusätzliche Engagement eine Menge an Zeit. Auch deshalb bin ich froh, dass mir das Universitätsstipendium einen Teil der Finanzierung meines Lebensunterhalts abnimmt. Dadurch bleibt mir mehr Zeit, mich um all das zu kümmern, was mir besonders am Herzen liegt.
Sylwester Sawicki, Master IT-Sytems Engineering
Sylwesters Reise in der IT Begann mit dem Anschluss des Druckers seiner Oma, führte ihn ins pulsierende Silicon Valley und nun ans Hasso-Plattner-Institut, wo er neuronale Netze erforscht. Er wird mit einem Universitätsstipendium der VW AG dabei unterstützt.
Mein Reise in der Informatik begann mit dem Vorwissen, wie ich den Drucker von Oma anschließen kann. Diese frühe Berührung mit Technologie weckte meine Neugierde. Die Motivation, Verantwortung in Gesellschaft und Wirtschaft zu übernehmen, führte mich als Kind aus dem ländlichen Bayern letztendlich zu einem Studium in Berlin.
Schnell faszinierte mich die Frage, wie können Computer die Welt verstehen – nicht binär, sondern nuanciert wie wir Menschen selbst?
Ich vertiefte mich in die Textverarbeitung und erweiterte meinen Horizont durch ein Auslandssemester in Madrid. Dem Bachelor folgten Arbeitsstationen in der Forschung, Industrie und dem pulsierendem Technologiezentrum, dem Silicon Valley.
Zurück in Deutschland studiere ich nun am Hasso-Plattner-Insitut an der Universität Potsdam und schätze die Zusammenarbeit mit inspirierenden Persönlichkeiten.
Abseits der Theorie engagiere ich mich unter anderem als Basketball Coach im Hochschulsport. Diese Tätigkeit verbindet meine Leidenschaft für den Sport mit der Förderung von Teamgeist und Disziplin und bietet einen wertvollen Ausgleich zum Studium.
Das Universitätsstipendium bedeutet für mich weit mehr als nur finanzielle Unterstützung. Es ist eine Chance, meine Interessen weiterzuverfolgen, wertvolle Kontakte zu knüpfen und mich sowohl persönlich als auch beruflich weiterzuentwickeln. Ich bin dankbar für die Unterstützung und freue mich auf die kommenden Herausforderungen und Chancen.
Wie geht es nun weiter?
Derzeit arbeite ich an meiner Masterarbeit und erforsche, wie neuronale Netze das Lernverhalten von Menschen besser nachahmen können. Es fasziniert mich, wie Kinder, obwohl sie nicht alle Bücher aus der Stadtbibliothek gelesen haben, durch Ihren Lernprozess erstaunlich gut in der Welt zurechtkommen. Diese Erkenntnisse sind umso passender, da ich als werdender Vater bald selbst das Lernverhalten meines Kindes aus nächster Nähe erleben werde. Es bleibt spannend.
Amanda Beser, Master Vergleichende Literatur- und Kunstwissenschaft
Amanda schreibt für zwei queere Magazine, führt Burlesque-Symposien durch und möchte am liebsten Professorin für Literatur werden. Das Universitätsstipendium unterstützt sie auf Ihrem Weg dorthin.
Ich wollte mich schon immer lieber mit den schönen und lustigen Dingen umgeben. Was mir besonders gut an meinem Master gefällt: hier treffe ich die Idee und den Widerschein davon in Hülle und Fülle an, in jeglicher Couleur und Façon. Nichts ist einem lästigen Nützlichkeitsdenken verpflichtet. Klar, wir lernen was mit dem Wissen später angestellt werden könnte, aber im Vordergrund steht der eigentliche Wissenserwerb, aber auch die Praxis Kritik zu üben an den entsprechenden Wissenserwebspraktiken. Es macht mir wirklich sehr viel Freude literarische Un:Orte und künstlerische Narrative kennenzulernen und dadurch auch meinen eigenen intellektuellen Garten der Pfade, die sich verzweigen auszuweiten. Nach meinem Abschluss der Masterarbeit (mit baltistischem Themenschwerpunkt) möchte ich gern eine Promotion ansetzen und entweder nach der weiteren Habilitationsarbeit Literaturprofessorin an einer Universität werden, oder als Wissenschaftlerin in den Museumsdienst eintreten. Das Universitätsstipendium unterstützt mich pekuniär und entlastet mich so, dafür bin ich dankbar. Ich investiere es vorrangig etwa in (Fach-)Literatur, Theaterkarten oder andere müßige kulturelle Amüsements und kann nach zwei Jahren eine positive Bilanz aussprechen. Im ersten Masterfachsemester gelang es mir so bspw. bereits 35% des gesamten Masterstudiums erfolgreich abzuschließen. Gemeinsam mit Frau Dr. Staśkiewicz führten wir ein wundervolles Burlesque-Symposium durch. Außerdem durfte ich bei dem diesjährigen Studierendenkongress der Komparatistik an der Freien Universität zum Thema Literatur und Exzess referieren und an dem literarischen Autor*innenkolleg von Felicitas Hoppe teilnehmen. Nebenher schreibe ich als freie Autorin für zwei queere Magazine und bekomme absolut keine familiäre Unterstützung.
Das Schöne ist ja, dass Kulturwissenschaft, betreibe man es mit einem gewissen Enthusiasmus, immer inter- bzw. transdisziplinär ist und deshalb auch einen ‚ganzheitlichen‘ Ansatz verlangt. Dieser wurde für mich durch das Universitätsstipendium bequemer zugänglich. Meine These ist auch, dass bestimmt viele Studierende verkappte Kulturwissenschaftler*innen sind, nur eben durch gesellschaftlichen Druck oder Unverständnis in einem Fach gelandet sind, in dem sie sich nun schrecklich langweilen. Es ist keine Schande Fehler zu machen, denn auch sie bringen uns in diesem modus operandi weiter.
Sofía Gomez, Master Economic Policy and Quantitative Methods (EPQM)
Sofía möchte die Bildungspolitik durch evidenzbasierte Politikgestaltung positiv beeinflussen, weil Bildung der Schlüssel für wirtschaftliche und soziale Entwicklung ist. Sie wird seit Oktober von der VW AG mit einem Universitätsstipendium gefördert.
"Um die Welt zu bewegen, müssen wir zuerst uns selbst bewegen." Diese Worte von Sokrates sind mir noch lange im Gedächtnis geblieben, nachdem ich sie zum ersten Mal gelesen habe. Sie bringen nicht nur den Sinn meiner Reise von Mexiko nach Deutschland auf den Punkt, sondern geben mir auch Orientierung und Klarheit, wenn ich Entscheidungen in Bezug auf mein Studium und mein Berufsleben treffen muss.
Ich bin Sofía und ich komme aus Mexiko. Ich bin 2019 nach Deutschland gezogen, um meinen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre zu machen, wobei ich mich auf Volkswirtschaftslehre spezialisiert habe, weil ich mich besonders für Public Policy und Bildungsökonomie interessiere. Genauer gesagt faszinieren mich Bildungssysteme auf der ganzen Welt - die Unterschiede, die zwischen ihnen bestehen, die Auswirkungen, die sie auf ihre Gemeinschaften haben, und ihre Entwicklung und Verbesserung im Laufe der Zeit. Dieses starke Interesse rührt von meinen eigenen Erfahrungen als Studentin in Mexiko her, wo die öffentliche Grundbildung leider noch nicht ausreichend entwickelt ist. Aus diesem Grund und weil ich der festen Überzeugung bin, dass Bildung der Schlüssel für wirtschaftliche und soziale Entwicklung ist, studiere ich derzeit an der Universität Potsdam den Masterstudiengang Economic Policy and Quantitative Methods (EPQM).
Ich habe mich für diesen Master entschieden, weil er perfekt zu meinem ultimativen Karriereziel passt, die Bildungspolitik durch evidenzbasierte Politikgestaltung positiv zu beeinflussen. Der Lehrplan der des Masters EPQM ist sorgfältig darauf ausgerichtet, den Studierenden die notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln, um die drängendsten Herausforderungen der heutigen Zeit durch die wirtschaftliche Analyse politischer Instrumente und solide empirische Forschung anzugehen.
Das Stipendium hat mir die Möglichkeit gegeben, durch eine Reihe von Praktika unschätzbare praktische Erfahrungen in der Politikgestaltung zu sammeln, angefangen mit meiner Zeit im Centre for Skills der OECD. Hier habe ich ein tiefes Verständnis für die Bedeutung des lebenslangen Lernens gewonnen. Ich entwickelte ein tiefes Verständnis für die entscheidende Notwendigkeit von gut durchdachten Qualifikationssystemen weltweit und erkannte, dass der traditionelle Lebensplan - Schule, Arbeit und dann mit 65 in Rente gehen - in der heutigen schnelllebigen und globalisierten Welt nicht mehr ausreicht. Darüber hinaus hatte ich während meiner Zeit bei den Vereinten Nationen in der Abteilung für Nichtregierungsorganisationen die Gelegenheit, mit vielen bildungsorientierten Nichtregierungsorganisationen in Kontakt zu kommen und mehr über deren wichtigen Beitrag zu politischen und Entscheidungsprozessen zu erfahren.
Diese Erfahrungen haben nicht nur mein Verständnis erweitert, sondern auch meinen Ansatz in Bezug auf Bildung und Arbeitskräfteentwicklung neu gestaltet. In Anbetracht der Tatsache, dass beide Organisationen in Städten mit hohen Lebenshaltungskosten angesiedelt sind, war die finanzielle Unterstützung durch das Universitätsstipendium (Deutschlandstipendium) von entscheidender Bedeutung, um mir diese Praktika zu ermöglichen. Außerdem hat mir das Stipendium mehr Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten verschafft. Derzeit engagiere ich mich im ENGin-Netzwerk, das jungen ukrainischen Studierenden hilft, ihre Englischkenntnisse durch Online-Nachhilfe zu verbessern.
Das Stipendium hat mich in meinem Streben nach gerechteren, inklusiveren und globaleren Bildungssystemen auf der ganzen Welt entscheidend vorangebracht. Ich bin meiner Sponsorin, der Volkswagen AG, zutiefst dankbar für ihren großzügigen Beitrag zu meiner Reise.
Livia Jelen, LA Bachelor Englisch/Polnisch
Livia wird durch das Spitzensport-Stipendium gefördert, spielt seit 2017 in der Bundesliga und möchte Lehrerin werden. Gefördert wird sie durch die Jugend-, Kultur-, Sport- und Sozialstiftung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse und dem Kapitel Sport der Universitätsgesellschaft.
Seit 2017 lebe ich in Deutschland. Zuvor wohnte ich in Polen und besuchte dort die Schule. Meine Familie hat viel für mich und meine Schwester geleistet, damit wir nach Deutschland umziehen konnten, um bessere Berufs- und Bildungschancen zu haben. Dies war auch eine Möglichkeit für mich, meinen größten Traum, Fußballerin zu werden, zu verfolgen. Der Umzug nach Deutschland brachte viele Herausforderungen mit sich: die Integration in eine neue Kultur, die Anpassung an die Schule, das Erlernen einer neuen Sprache und die Vereinbarkeit meiner Leidenschaften und Verpflichtungen. Ich studiere Polnisch und Englisch auf Lehramt für die Sekundarstufen 1 und 2 an der Universität Potsdam. Mich fasziniert die Fähigkeit der Sprachen, wie sie Menschen miteinander verbinden und Türen zu neuen Kulturen und Erfahrungen öffnen. Diese Faszination entwickelte sich in mir, als ich selbst die Herausforderung annahm, Deutsch zu lernen und die Bedeutung von Sprachen und Zielen erkannte.
In der Zukunft sehe ich mich als Lehrerin. Vor ein paar Jahren hätte ich nie gedacht, dass dies mein Ziel sein könnte, aber durch mein Studium habe ich die Liebe zum Lernen und Unterrichten entwickelt. Ich möchte meinen zukünftigen Schüler*innen den Wert vermitteln, ihre Träume nicht aufzugeben und sich der Welt zu öffnen, wobei Sprachen ein wertvoller Schlüssel dazu sind. Das Universitätsstipendium hat mich auf meinem Bildungsweg unglaublich unterstützt. Es ermöglicht mir nicht nur, mein Studium finanziell zu unterstützen, sondern auch meine Ziele zu verfolgen. Dank dieser finanziellen Sicherheit kann ich mich weiterhin aktiv im Fußball engagieren, studieren und an Projekten teilnehmen. Insgesamt bin ich sehr für die Möglichkeiten dankbar, die mir das Studium zusammen mit dem Stipendium bieten. Sie ermöglichen es mir, meinen Leidenschaften nachzugehen und mich persönlich weiterzuentwickeln. Ich danke meinen Förderpartnern, MBS Potsdam und Kapitel Sport, sowie der Universität von ganzem Herzen für die Unterstützung, die mir den Weg zur Erfüllung meiner Träume öffnet.
Daniel Graff, Jura
Daniel wird seit Oktober 2023 von der Volkswagen AG mit einem Universitätsstipendium unterstüzt und schätzt die zusätzliche Zeit sehr, die er in sein Studium und seiner Tätigkeit im Fachschaftsrat investieren kann.
Ich bin Daniel, 23 Jahre alt und studiere zurzeit Jura im dritten Semester. Nach meinem Abitur im Jahr 2018 war ich zunächst sehr unentschlossen, wo bei mir die Reise hingehen sollte. Nach einem Jahr Reisen entschied ich mich daher für ein BWL-Studium, in der Hoffnung, das breite inhaltliche Spektrum des Studiums würde mich etwas stoßen, für das ich brenne. Und tatsächlich konnten mich schnell vor allem die rechtlichen Einblicke fesseln, die ich in einer Vorlesung im Rahmen des Studiums erhielt. Schnell stand für mich fest, nach dem Bachelor in BWL noch Jura studieren zu wollen. So begann ich 2022 das Jurastudium. Dabei hatte ich von Beginn an das Gefühl, meine Leidenschaft gefunden zu haben. Diese Empfindung trägt bis heute.
Dieses Interesse lässt sich bislang nicht auf einen bestimmten Job oder überhaupt ein Rechtsgebiet zurückführen. Vielmehr faszinieren mich bisher nahezu alle Einblicke, seien es praktische Einblicke in den Strafprozess während eines Praktikums oder in den Job eines Notars im Zuge meiner Werkstudententätigkeit, oder theoretische Einblicke in das Staats- oder Zivilrecht während des Studiums. Insgesamt liebe ich vor allem die streng logische Denkrichtung des Rechts, sowie seine allumfassende gesellschaftliche Bedeutung.
Das Universitätsstipendium hilft mir in vielerlei Hinsicht. Auf der einen Seite unterstützt mich die finanzielle Förderung dabei, das Studium zu finanzieren. Dadurch muss ich weniger neben dem Studium arbeiten und habe in der Folge mehr Zeit, die ich in das Studium, sowie sonstige Projekte investieren kann. Aktuell engagiere ich mich außerhalb des Studiums vor allem im Fachschaftsrat mit dem Ziel, meine Begeisterung für das Studium auf möglichst viele Mitstudierende zu übertragen und dazu noch spannende Projekte zu engagieren. Auf der anderen Seite gefällt mir auch der Kontakt zu den Mit-Stipendiaten, sowie meinen Förderern. Regelmäßig finden hierbei spannende Events statt, aus denen ich jedes Mal eine Menge mitnehme.
Imge Yüzüncüoglu, Master Cognitive Systems
Imge möchte mehr Transparenz und Aufklärung in die rasante Welt von generativer, künstlicher Intelligenz bringen, um Gefahren wie Falschinformationen oder Stereotypisierung zu minimieren. Das Universitätsstipendium hilft ihr dabei, mehr Zeit in ihr Studium und ihrer Tätigkeit am Deutschen Forschungszentrum für KI zu investieren.
Der Studiengang Cognitive Systems ermöglicht es mir, aktiv an der Forschung im Bereich der natürlichen Sprachverarbeitung, des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz teilzunehmen. Weiter kann ich mich zusammen mit meinem Umfeld kritisch über Resultate im Forschungsdiskurs auseinandersetzen und jeweilige Vor- und Nachteile herausarbeiten. Obwohl neu entwickelte Programme wie ChatGPT viele Vorteile bieten, bergen sie auch gewisse Gefahren und ethische Dilemmata, über die oft nicht ausreichend reflektiert und informiert wird. Insbesondere Sprachmodelle wie ChatGPT werden oft mit Ressourcen aus dem Internet trainiert, wodurch sie Falschinformationen, Hassreden und Stereotypen enthalten können, die anschließend unzensiert an die Gesellschaft weitergeleitet werden. In diesem Zusammenhang ist es eines meiner Ziele, zu mehr Transparenz, Aufklärung und Verantwortung zu motivieren.
Während meines Bachelorstudiums konnte ich bereits erste praktische Erfahrungen als studentische Hilfskraft für meine Dozentinnen sammeln. Derzeit arbeite ich als wissenschaftliche Hilfskraft am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz im Bereich Speech and Language Technology. Dort engagiere ich mich im Projekt ADBoard in Kooperation mit der Charité. Gemeinsam arbeiten wir an einer KI unterstützten Software, die als therapeutische Assistenz dienen und automatisch wichtige Informationen über Patienten, die bei Tumorkonferenzen besprochen werden sollen, aus Dokumenten extrahieren soll. Anschließend sollen Therapieoptionen für behandelnde Ärzte zur Verfügung gestellt werden, um diese bei der Entwicklung optimaler Behandlungsoptionen für Patienten zu unterstützen.
Durch die finanzielle Unterstützung des Stipendiums kann ich mehr Zeit in mein Studium investieren und eine gesündere Balance zwischen Studium, Arbeit und Privatleben aufrechterhalten. Die sozialen Kontakte, die ich durch das Stipendium erhalte, ermöglichen mir neue Einblicke in verschiedene Diskurse und liefern mir dadurch Ideen und Inspirationen für neue Projekte.
Alexander Clausen, Master Wirtschaftsinformatik und digitale Transformation
Wirtschaftsinformatik steht für Alexander für Interdisziplinarität und den Mut zu neuen Perspektiven. Seit Oktober 2023 wird er durch ein Universitätsstipendium und der Veinland GmbH gefördert.
Wirtschaftsinformatik bedeutet für mich Interdisziplinarität und Offenheit gegenüber neuen Perspektiven. Spätestens als ich in meiner Bachelorarbeit Konzepte aus Betriebswirtschaft, Politikwissenschaft und Informatik vereint habe, habe ich diese Interdisziplinarität zu schätzen gelernt. Das hat mich dazu motiviert, im Master von BWL in die Wirtschaftsinformatik einzusteigen. Die Vielfalt aus sozialwissenschaftlicher Forschung, Programmierung und Soft Skills in meinem Fach ist genau das Richtige für mich.
Das Sommersemester 2024 verbringe ich im Auslandssemester an der University of Technology Sydney in Australien. Auch hier versuche ich, mich neuen Perspektiven zu öffnen. Ich möchte aus der australischen Kultur und Lebensweise, dem anderen Lehr- und Lernstil und der Gemeinschaft mit Studierenden aus der ganzen Welt lernen.
Ich komme aus einer Familie aus Nicht-Akademikern. Dass es Möglichkeiten wie das Universitätsstipendium Potsdam gibt, öffnet vielen Menschen Türen. Die Unterstützung durch meinen Förderer Veinland erlaubt es mir, einen größeren Fokus auf meine Bildung zu legen. Für mich ist mein Auslandssemester eine wichtige Station und wertvolle Erfahrung – und durch die Unterstützung des USP wurde das viel zugänglicher.
Alejandra Camelo Cruz, Master Computational Science und Cognitive Systems
Alejandra engagiert sich leidenschaftlich für den Bereich der künstlichen Intelligenz, der zur Vertiefung unseres Verständnisses kleiner und weniger bekannter Sprachen beiträgt. Ihr Ziel ist es, die soziale Sichtbarkeit und die Unterstützung marginalisierter Gemeinschaften weltweit zu verbessern. Sie erhält finanzielle Unterstützung durch das Universitätsstipendium.
Mein aktueller Doppel-Masterstudiengang in Computational Science und Cognitive Systems hat es mir ermöglicht, tiefer in die Schnittstelle zwischen Linguistik und Informatik einzutauchen. Warum ist dieses Verhältnis interessant und existiert es überhaupt? Die Einzigartigkeit von Sprachen, ihr Verhalten und wie sie es Menschen ermöglichen, so komplexe Gedanken auf scheinbar einfache Weise zu kommunizieren, hat mich fasziniert. Noch mehr, nach meinem Bachelor-Abschluss in Linguistik und der Erkenntnis, dass Sprache nicht so einfach ist, wie man zunächst denken könnte, hat mich die Möglichkeit, Sprache in Maschinen zu verarbeiten, sofort in ihren Bann gezogen.
Allerdings erfordert diese Art von Arbeit, so spannend sie auch klingen mag, eine immense Menge an Arbeit, wenn man das sehr vielfältige sprachliche Panorama mit etwa 6000 Sprachen aus über 100 verschiedenen Sprachfamilien weltweit betrachtet. Es erfordert tatsächlich ausgebildete Fachleute, die sowohl Sprachen als auch Computer verstehen, weshalb ich vor fünf Jahren nach Deutschland kam, um hier zu studieren.
In Deutschland hatte ich nicht nur die Möglichkeit zu studieren, sondern mich auch als Fachkraft am Leibniz-Institut - Allgemeine Linguistik auszubilden, zunächst als Studentin und jetzt in einer Rolle, in der ich Linguisten mit computergestützten Werkzeugen in der linguistischen Forschung unterstütze. Diese Erfahrung hat meinen akademischen Weg bereichert und mir ermöglicht, aktiv zur Weiterentwicklung der linguistischen Forschung im Bereich der Informatik beizutragen. In Zukunft möchte ich zur Entwicklung der Künstlichen Intelligenz beitragen, mit einem spezifischen Fokus auf die Erweiterung des Verständnisses und der Arbeit in kleinen und weniger erforschten Sprachen. Dies ist nicht nur für den technologischen Fortschritt, sondern auch für die Verbesserung der sozialen Sichtbarkeit und Unterstützung von marginalisierten Menschen weltweit von entscheidender Bedeutung.
Dennoch ist es als kolumbianische Transfrau besonders herausfordernd, einen solchen Weg zu verfolgen. Von den Herausforderungen der Migration, wie dem Prozess des Sprachenlernens und der kulturellen Anpassung, bis hin zu sozialen und persönlichen Hindernissen wie dem potenziellen Mangel an Möglichkeiten aufgrund von Geschlechtsidentität, Migrationshintergrund, finanziellen Problemen und sogar der Transition selbst, ist der Weg vielschichtig. In diesem Kontext spielt das Universitätsstipendium eine entscheidende Rolle, da es finanzielle Stabilität sowohl für mein akademisches als auch für mein persönliches Wachstum bietet. Es anerkennt auch die Hingabe, die ich bisher in meine akademische Entwicklung investiert habe, was für meine weitere berufliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist.
Max Blaschke, Bachelor IT-Systems Engineering
Max widmet sich in seiner Freizeit einem Projekt zur medizinischen Bildauswertung, um künftig Ärzt*innen bei ihren Entscheidungen und Prognosen unterstützen zu können. Dabei wird er durch das Universitätsstipendium und seinem Förderer die Deutsche Bahn AG unterstützt.
Generative AI, Machine Learning und Large Language Models sind Buzzwords, die vor allem in den letzten beiden Jahren immer häufiger auftauchen. Um diese Begriffe und die Konzepte, die sich dahinter verbergen, zu verstehen und aus kindheitlichem Interesse an Computern, habe ich mich für einen Studiengang im Bereich der Informatik entschieden.
Ich bin Max, 20 Jahre alt und seit jungen Jahren begeistern mich Naturwissenschaften und Technik. Nach dem Abi war für mich noch gar nicht klar, wo es hingehen sollte. Mathematik, Physik oder doch lieber Lehramt? Als mir jedoch Freunde vom Hasso-Plattner-Institut erzählten, war ich sofort begeistert und hier bin ich nun im 3. Semester IT-Systems Engineering.
Am spannendsten finde ich derzeit diejenigen Forschungsfelder, sie sich mit der automatisierten Strukturierung großer Datenmengen befassen oder die Digitalisierung der Medizin. Hierbei ist es besonders interessant, wie Künstliche Intelligenz in naher Zukunft möglicherweise Ärzte dabei unterstützen kann, Prognosen zu treffen oder Behandlungsmethoden unter Einbezug einer Patientenhistorie zu finden. Das Wunderbare an den Naturwissenschaften ist, dass sie mehr Kreativität zulassen, als man zu glauben vermag. Es gilt immer wieder, neue Wege zu entdecken, andere Probleme zu lösen und selbst dabei seine Fähigkeiten zu entwickeln. Genau das versuche ich auch neben dem Studium mit der Arbeit an einem Projekt im Bereich "Digital Health" und habe großen Spaß daran.
Auch wenn ich derzeit noch offen für verschiedenste berufliche Perspektiven bin, so ist es doch ebendieses Gebiet, was mir am attraktivsten scheint. Andererseits begeistern mich auch die Methoden des agilen Arbeitens und die Rolle des Projektmanagements in einem Unternehmenskontext. Es fasziniert mich, was man mit einer gewissen Struktur und Arbeitsweise als Team in einem Projekt erreichen kann. Nicht nur kann man sich gegenseitig motivieren oder Anreize zur Erfüllung von Zielen schaffen, sondern weiterhin auch voneinander lernen und ganz neue Sichtweisen auf ein Problem gewinnen und damit völlig neue Lösungsansätze schaffen.
Das Stipendium ermöglicht mir vor allem eine finanzielle Freiheit. Das bedeutet für mich, dass ich zur Finanzierung des Lebens hier in Potsdam nebenbei nicht nur arbeiten muss, sondern mich eben auch mit eigenen Projekten beschäftigen kann. Auch habe ich dadurch mehr Zeit für die Pflege meiner Großmutter oder aber Hobbies wie Lesen, Musizieren, Gedichte schreiben und Sport treiben. Hier engagiere ich mich auch in einem Sportverein in meiner Heimatstadt. Diese Aktivitäten bilden für mich einen Gegenpol zum Studien- und Arbeitsalltag und daher bin ich dankbar, dass mir durch das Stipendium mehr Zeit für solche Dinge bleibt.
Galina Ryazanskaya, Master Cognitive Systems
Galina bringt alles unter einen Hut: Abschlussarbeit in Kooperation mit der Charité, Forscherin in der Informationsextraktion und ehrenamtliche Menschenrechtsaktivistin. Das Universitätsstipendium unterstützt sie dabei.
Ich bin Computerlinguistin. Seit meiner Schulzeit interessiere ich mich für die Sprachmerkmale, die für psychische Störungen typisch sind, und habe verschiedene Methoden zur automatischen Erkennung dieser Merkmale erforscht.
Derzeit schreibe ich meine Abschlussarbeit zu diesem Thema in Zusammenarbeit mit Psychiater*innen der Charité. Außerdem arbeite ich in Teilzeit als Forscherin auf dem Gebiet der biomedizinischen Informationsextraktion. Unser Projekt zielt darauf ab, den Zugang zu relevanten biomedizinischen Artikeln zu verbessern und zu erleichtern und Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenzufassen.
Das Stipendium hilft mir, diese akademischen und beruflichen Interessen unter einen Hut zu bringen und mehr Zeit für die ehrenamtliche Arbeit in Menschenrechtsgruppen zu haben. Ich arbeite ehrenamtlich bei OVD-info, einer Organisation, die sich für das Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit in Russland einsetzt. Sie bietet Opfern politischer Verfolgung, zu denen in letzter Zeit viele Kriegsgegner gehören, rechtliche Unterstützung. Meistens arbeite ich als Übersetzerin, aber manchmal auch an der Hotline, wenn es bei öffentlichen Protesten zu vielen Verhaftungen kommt.
Ich hoffe, dass ich nach meinem Abschluss weiter in all diesen Richtungen arbeiten kann.
Stefanie Janzen, Master Psychologie
Stefanies Nebenjob in der Versorgungsforschung hat ihr aufgezeigt, dass im Gesundheitssystem an vielen Stellen Reformen notwendig sind und sie zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung vor allem in der Psychotherapie und der Altenpflege beitragen möchte. Das Universitätsstipendium gibt ihr den nötigen Freiraum.
Anderen Menschen zu helfen, kann nicht nur den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, die Bedürftigen glücklich machen oder zu einem Stipendium verhelfen, es lässt uns auch gut über uns selbst fühlen und steigert das Glücksempfingen.
Während meiner Schulzeit habe ich ein Besuchspraktikum in einer Altenpflegeeinrichtung absolviert. Später habe ich im Flüchtlingsheim Familien begleitet und mit den Kindern gespielt. Während des Studiums habe ich begonnen in der Psychiatrie, u.a. auf Akutstationen zu arbeiten, was eine sehr intensive Erfahrung war und mir nicht zuletzt starke Defizite in unserem Gesundheitssystem aufgezeigt hat. Meine Großmütter sind beide in Pflegeeinrichtungen, obwohl diese sehr teuer sind, ist der Zustand dort eher bedauerlich. Ich habe eine enge Bindung zu meinen Großmüttern und versuche viel Zeit mit ihnen zu verbringen.
Aktuell arbeite ich am Lehrstuhl für Sozial- und Präventivmedizin in einem Forschungsprojekt in der gerontopsychiatrischen Versorgung. Dieses Projekt soll ein wichtiger Anstoß für eine Reform der Altenpflege und unserer Gesundheitsversorgung sein. Die Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems und eine Ausrichtung an neusten wissenschaftlichen Standards liegt mir sehr am Herzen und ich hoffe sehr, in meiner beruflichen Zukunft zu einer Besserung des Systems und der Versorgung von Menschen beitragen zu können.
Mein bisheriger Bildungs-/ Lebensweg war mit einigen privaten Herausforderungen versehen. Mich auf das Stipendium zu bewerben und über mich selbst zu schreiben, hat mich über mein bisheriges Leben reflektieren lassen. Oft ist man mit sich selbst oder seinen bisherigen Errungenschaften unzufrieden. Meine berufliche und persönliche Vergangenheit im Bewebungsprozess revue passieren zu lassen, hat mir dazu verholfen, mehr Anerkennung für mich selbst zu schaffen. Selbstverständlich ist die finanzielle Unterstützung für mich eine enorme Entlastung. Die Energiekrise, Inflation und mein 30. Geburtstag dieses Jahr, lassen alles teurer werden (Krankenversicherung, weitere Beitragssätze). Es fühlt sich aber auch einfach toll an, sich mit einer Gruppe von Stipendiaten_innen zu vernetzen und zu einer „engagierten Gruppe“ zu gehören, dies spornt einen zusätzlich an, weiter am Ball zu bleiben und seinen Weg zu bestreiten. Die Anerkennung, die man durch die Vergabe des Stipendiums erhält, ist ein enormer Motivationsschub. Nicht zuletzt, was der Smart Room mit Sea Shepherd eine ganz tolle Erfahrung. Ich war schon seit Langem Fan der Organisation und habe mich riesig gefreut, für den Smart Room ausgewählt worden zu sein. Im Rahmen unserer Workshops konnte ich mein ganzes theoretisches Wissen aus dem Studium anwenden und in die nächsten Kampagnen von Sea Shepherd einfließen lassen. Das hat sich unglaublich toll/ kompetent/ sinnvoll angefühlt.
Viktoria Ivcenko, Master Internationale Beziehungen
Viktoria engagiert sich in diversen Projekten mit Studierenden aus der Ukraine zu post-sowjetischen Wendeerfahrungen und mit russischen Studierenden zur Meinungs- und Medienfreiheit. Heute, anderthalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, empfindet sie es umso wichtiger, völkerrechtliche und menschliche Verbrechen durch diplomatische Herangehensweisen frühzeitig zu erkennen.
Geboren und aufgewachsen bin ich in Russland, genauer gesagt auf einer kleinen Insel des Kurilen-Archipels namens Iturup. Ein Ort, der zu jener Zeit noch von historischen Konflikten und anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen zwei Staaten - hier Russland und Japan - geprägt und stark militarisiert war. Im Alter von 6 Jahren siedelte ich als „Russlanddeutsche“ gemeinsam mit meiner Familie nach Deutschland um. Dort erlernte ich bereits als Kind schnell die deutsche Sprache und wuchs in einem europäischen Wertesystem auf, das mir die Entfaltung meiner Persönlichkeit ermöglichte und mich meine berufliche Richtung wählen ließ.
Meine Herkunft und meine persönlichen sowie familiären Erfahrungen führten mich bereits während meiner Abiturzeit dazu, mich für das Bachelorstudium in „Interdisziplinären Russlandstudien“ an der Universität Potsdam zu entscheiden. Mein Ziel war es, historische Zusammenhänge zu verstehen, um die Ursachen und Auswirkungen von Konflikten zu erfassen. In mir entstand der starke Wunsch, künftig dazu beizutragen, potenzielle Konflikte im politischen Handeln und bei gesellschaftlichen Veränderungen frühzeitig zu erkennen und Rahmenbedingungen zu gestalten, die zu professioneller politischer Handlungsfähigkeit führen. Bereits sehr früh entwickelte sich daher mein großes Interesse und meine Leidenschaft für den umfassenden Bereich der Außenpolitik und Diplomatie.
Neben meinem damaligen Bachelorstudium engagierte ich mich in diversen thematischen Projekten mit Studierenden aus der Ukraine zu post-sowjetischen Wendeerfahrungen oder mit russischen Studierenden zur Meinungs- und Medienfreiheit. Darüber hinaus sammelte ich zunächst als Praktikantin, dann als studentische Hilfskraft und später als Projektkoordinatorin vielseitige Erfahrungen beim Auswärtigen Amt, die mir wertvolle Einblicke in die Welt der Diplomatie ermöglichten.
Heute, sieben Jahre nach Beginn meines Bachelorstudiums und anderthalb Jahre nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine später, empfinde ich es als umso wichtiger, solche völkerrechtlichen und menschlichen Verbrechen durch diplomatische Herangehensweisen frühzeitig zu erkennen und bestmöglich zu bewältigen, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Dabei stelle ich fest, dass die Bedeutung von Diplomatie und internationalen Beziehungen in unserer globalisierten Welt unaufhörlich wächst.
Während meines derzeitigen Masterstudiums in Internationalen Beziehungen an der Universität Potsdam, der Freien Universität und der Humboldt Universität Berlin konnte ich bereits während meiner zwei-jährigen Studienzeit die Gelegenheit nutzen, meine analytischen Fähigkeiten und mein Verständnis für globale Zusammenhänge weiter zu vertiefen. Die interdisziplinäre Natur meines Studiums ermöglicht es mir, politische, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte internationaler Beziehungen zu beleuchten und somit meinem persönlichen und beruflichen Wunsch näher zu kommen.
Das Universitätsstipendium hat mir hierbei nicht nur finanzielle Unterstützung geboten, sondern auch die Anerkennung meiner Bemühungen, mich in diesem anspruchsvollen Fachgebiet zu profilieren. Es hat mir die Freiheit gegeben, mich auf meine akademische und berufliche Entwicklung zu konzentrieren, ohne finanzielle Sorgen.
In Zukunft möchte ich mein erworbenes Wissen und meine Leidenschaft für Diplomatie und internationale Beziehungen einsetzen, um zu einem tieferen Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen und Nationen beizutragen. Mein Ziel ist es, beim Auswärtigen Amt, in einer Organisation oder einem Thinktank zu arbeiten, die sich auf Konfliktlösung, Diplomatie und globale Zusammenarbeit spezialisiert haben.
Insgesamt bin ich dankbar für die Chancen, die mir bisher geboten wurden, und ich freue mich auf die Herausforderungen und Möglichkeiten, die in der sich ständig verändernden Welt der internationalen Beziehungen auf mich warten.
Michelle Bender, Master Internationale Beziehungen
Michelle engagiert sich im Verein Understanding Europe, lernt Chinesisch und möchte Umweltpolitik neugestalten. Im Master Internationale Beziehungen fühlt sie sich gut aufgehoben, da er an drei Universitäten in Berlin und Brandenburg angesiedelt ist. Unterstützt wird sie von der politischen Stiftung Schmitt-Vockenhausen mit einem Universitätsstipendium.
Als ich in der 7. Klasse war, hatte ich die Möglichkeit an einem Schüleraustausch teilzunehmen und für eine Woche in einer Gastfamilie in Frankreich zu leben. Dieser Austausch war für mich sehr faszinierend und hat eine Neugier an der Welt und ihren unterschiedlichen Kulturen geweckt. Diese Neugier hat mich auch dazu gebracht Internationale Beziehungen zu studieren. Heute studiere ich im 3. Semester den Master und stelle erneut fest, dass ich mich für den richtigen Studiengang entschieden habe. Die interdisziplinären Komponenten des Studiengangs lassen mich meine Interessen an Politik, Kultur und Sprachen kombinieren und bieten mir die Zukunftsperspektiven, nach denen ich strebe. Zudem bietet der gemeinsame Master der UP, HU und FU, die Möglichkeit Kurse an allen drei Universitäten zu belegen, weshalb man sich exakt auf sein Interessensgebiet fokussieren kann. Mich interessiert insbesondere die Schnittstelle zwischen China und Umweltpolitik. Da sich in diesen Bereichen in Zukunft auch einiges verändern wird, schreibe ich auch meine Masterarbeit an dieser Schnittstelle und lerne aktuell Chinesisch. Gerade der Krieg in der Ukraine hat mir nochmals gezeigt, dass diplomatische Lösungen relevant und notwendig sind und hier Handlungsbedarf besteht. Mich treibt meine Leidenschaft für den Studiengang an, vor allem da ich tagtäglich mit den Problemen konfrontiert werde und daran etwas ändern möchte. Die Welt hat so viele Baustellen, aber gleichzeitig so viele unterschiedliche Gesichter, die unterschiedliche Geschichten zu erzählen haben. Ich möchte diese Geschichten hören und anhand dieser, Lösungsansätze auf struktureller Ebene unterstützen.
Durch das Stipendium konnte ich meine Arbeitszeit als Tutorin reduzieren und mich konzentrierter den letzten Kilometern meines Studiums widmen. Außerdem habe ich dadurch wieder Zeit für mein Ehrenamt. Ich engagiere mich im Verein Unterstanding Europe und gebe zusammen mit anderen bildungspolitischen TrainerInnen Workshops an Schulen in Berlin und Brandenburg zum Thema Medien und Europa. Abgesehen davon, nutze ich das breite Angebot an Vernetzungsmöglichkeiten und gehe zu politischen Veranstaltungen und Demonstrationen. Dadurch habe ich das Gefühl nicht nur als erste Person einer Nicht-Akademiker Familie das Privileg zu haben zu studieren, sondern auch aktiv Teil einer Veränderung zu sein, die ich mir für die Welt wünsche.
Ich bedanke mich bei der Schmitt-Vockenhausen Stiftung für Ihre Unterstützung und freue mich schon auf meine berufliche Zukunft!
Lena Maria Bombowsky, Lehramt Master
Warum sie Lehrerin werden möchte berichtet die Stipendiatin Lena, die seit Oktober 2022 von der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO gefördert wird.
Ich werde Lehrerin, weil ich die Welt verändern möchte. Und auch wenn ich in den letzten Jahren von vielen Seiten gehört habe, dass dieser Beruf sehr belastend sein kann und das mein Ziel, damit die Welt zu verändern, doch vielleicht etwas hochgegriffen sei, hat sich mein Berufswunsch in den letzten Jahren mehr und mehr gefestigt. Schon früh habe ich gewusst, dass ich irgendwann mal mit Kindern und Jugendlichen arbeiten möchte, um sie in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu fördern. Nach meinem Abitur machte ich dann ein Freiwilliges Soziales Jahr an einer Schule nah meiner Heimatstadt Wismar und aus dieser Erfahrung heraus bewarb ich mich für das Lehramtsstudium für die Sekundarstufe. Als die Zusage aus Potsdam kam, war das Bauchgefühl eindeutig, da will ich hin! Und vom ersten Moment an war ich ein bisschen in diese Stadt verliebt – bis heute. Nicht nur das viele Wasser in und um Potsdam begeistert mich als Küstenkind. Vor allem die Nähe zur Großstadt auf der einen Seite und auf der anderen Seite, die Natur unmittelbar vor der Haustür zu haben, sind Seiten an Potsdam, die ich sehr genieße und auch regelmäßig nutze.
In meinem Praxissemester, welches mir im letzten halben Jahr ermöglicht hat, den Schulalltag an einer Gesamtschule in Potsdam mitzuerleben und selbst Unterricht zu gestalten, durfte ich vor allem eins lernen: In einer sich schnell und stetig wandelnden Welt ist es wichtig als Lehrkraft die Bedürfnisse und Probleme der Schüler*innen wahrzunehmen und sie dabei zu unterstützen. Die Bedürfnisse und Probleme fallen dabei genauso individuell aus, wie die Schüler*innen selbst. Sei es beispielsweise Orientierung und Halt zu bekommen, in der rasch voranschreitenden Digitalisierung, wodurch wir täglich mit Nachrichten und Inhalten aus der ganzen Welt „überschüttet“ werden. Oder die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, den Umgang mit der Angst vor der Zukunft sowie eine Vielzahl von Konflikten mit sich und der Umwelt. Aus meiner persönlichen Sicht ist klar, im aktuellen Bildungssystem muss sich etwas verändern – das ist meine Vision. Aus meiner Sicht ist das Bildungssystem in Deutschland zum einen zu sehr an die soziale Herkunft gekoppelt und nicht nur im Punkt Digitalisierung hängt man weit hinter der Lebensrealität der Schüler*innen. Nicht ohne Grund sind die Schüler*innen die besten Ansprechpartner*innen bei technischen Problemen im Unterricht. Auch die Vielzahl an Anforderung und der enorme Leistungsdruck, der dadurch auf die Schüler*innen einwirkt, ist für mich weder vertretbar noch zeitgemäß. Der Fokus liegt zu sehr auf den fachlichen Inhalten und Leistung, dabei werden soziale Kompetenzen oder auch Demokratiebildung teilweise außeracht gelassen und wenig gefördert. Genau diese geringe Flexibilität steht der individuellen Förderung der/des Einzelnen im Weg. Es sollte lebensnaher und bedürfnisorientierter unterrichtet werde. Vor allem die Corona-Pandemie hat diese Schwächen des Systems offengelegt. Und schaut man nun in die Schulen, wird deutlich, dass der Bedarf der Schüler*innen weitauseinander geht – auf psychischer, sozialer sowie Leistungsebene. Lehrkräfte stehen somit vor neuen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt – dabei meist auf sich allein gestellt.
Seit meinem FSJ an einer Waldorfschule interessiere ich mich sehr für reformpädagogische Bildungskonzept. Auch diese sind in vielen Punkten zu hinterfragen, doch sie bieten für mich sinnstiftende Ansätze dafür, wie Schule funktionieren kann. Ich möchte Heranwachsende begleiten, sie in ihrer Haltung bestärken, zu inspirieren und lebenslang zu lernen. Ich möchte motivieren, neugierig und offen zu bleiben, Visionen zu entwickeln und sich die Welt immer neu zu erschließen.
Neben meinem Studium habe ich mich viele Jahre ehrenamtlich in verschiedenen Gremien der Universität engagiert, u.a. im Fachschaftsrat und Fakultätsrat. Dabei liegt mir vor allem die Vernetzung zwischen Studierenden und Dozierenden sehr am Herzen. Das Ehrenamt hat mir immer ziemlich viel Spaß gemacht und das Stipendium der Schulstiftung in der EKBO ermöglicht mir weiterhin, Zeit für diese Arbeit zu nutzen. Darüber hinaus bietet es eine Vielzahl an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in genau meinem Interessenfeld – der (Lehrer*innen-)Bildung. Und so bringt es mich meinem Ziel etwas näher, die Welt (wenn auch nur ein kleines bisschen) zu verändern.
Pia Rissom, Master Digital Health
Mit maschinellem Lernen die Lebensqualität der Menschen steigern: Pia studiert Digital Health am HPI und möchte den technischen Fortschritt im Gesundheitswesen voranbringen. Nebenbei arbeitet sie am Robert-Koch-Institut und kann ihre Fähigkeiten aus dem Studium direkt anwenden.
Naturwissenschaftliche Erkenntnisse zu nutzen, um Menschen zu helfen war für mich die große Motivation, um das Medizinstudium aufzunehmen. Doch während des Studiums merkte ich immer wieder, wie viel wir über Vorgänge im menschlichen Körper noch nicht entschlüsselt haben. Durch meine Bachelorarbeit in einer Arbeitsgruppe für Neurogenetik wurde mein Wunsch doch eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen und den unbeantworteten Fragen auf den Grund zu gehen konkreter. Biologische Prozesse durch Experimente zu verstehen und dadurch Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten zu verstehen - fantastisch. Doch durch meine beschränkten Skills Daten zu verarbeiten (Excel) und mein Knowhow in Statistik (t-Test) stieß ich schnell an Grenzen.
Nach einem Jahr des klinischen Teils des Medizinstudiums wechselte ich in den Masterstudiengang für Digital Health an der Universität in Potsdam, ein interdisziplinärer Studiengang der Digital Engineering Fakultät der Studierende aus den Fachbereichen Informatik wie auch gesundheitsrelevanten Fächern zusammenbringt. Was sich erst wie ein Auffangbecken für in der Klinik frustrierte Ärzt*innen anfühlte, entpuppte sich schnell als ein Haufen kreativer, motivierter junger Menschen, die gemeinsam ein großes Wissen in verschiedensten Bereichen abdecken und die Offenheit mitbringen neue Wege zu gehen und gestalten.
Die Universität Potsdam und das Universitätsstipendium haben mir während des Studiums ermöglicht Zeit für das Erlernen solider mathematischer und technischer Grundlagen aufzuwenden. Der Master in Digital Health bietet dazu einen Überblick über die Anwendungsfelder von technischem Fortschritt im Gesundheitswesen, von der Sicherheit von digitalen Gesundheitsdaten, über Krankenhaussoftware oder modernen Studiendesigns.
Praktische Fähigkeiten aus dem Studium wie das Programmieren von automatisierten Datenberichten konnte ich auch gleich in meinem Job in der Abteilung Intensivregister am Robert Koch-Institut in die Tat umsetzen und so automatisierte Berichte zur Situation auf den Intensivstationen in Deutschland an Handlungsakteure und Krisenstäbe senden.
Durch Wahlkurse habe ich mich immer weiter in das Thema maschinelles Lernen auf Gesundheitsdaten fokussiert. Die Verbindung von methodisch spannenden Ansätzen mit Anwendungsfällen, die potenziell die Lebensqualität von Menschen steigern, motiviert mich enorm. Die gute Zusammenarbeit von verschiedenen Fachbereichen ist dabei besonders wichtig. In meiner Masterarbeit kann ich so Algorithmen von großen Social Media-Konzernen nutzen, um Proteindaten zu verarbeiten mit dem Ziel unser Wissen über die Funktion von Proteinen zu verbessern.
Auch nach dem Master hoffe ich in diesem Bereich weiter forschen zu können und freue mich auf neue spannende Fragestellungen und kreative Lösungen. Ich danke meinem Förderpartner SAP für die Unterstützung!
Johanna Knechtges, Master Linguistik im Kontext: Erwerb – Kommunikation – Mehrsprachigkeit
Durch Kommunikation Realität verändern: Johanna studiert Linguistik im Master und möchte Menschen dabei helfen, einen positiven Einfluss auf ihre Lebensrealität zu erlangen. Unterstützt wird sie dabei durch das Universitätsstipendium und ihrer Förderpartnerin, der Volkswagen AG.
Spätestens nach drei Jahren Corona haben wir alle gemerkt, wie wichtig soziales Miteinander für uns Menschen ist – und ein zentraler, wenn nicht vielleicht der zentralste Aspekt von sozialem Miteinander ist Kommunikation. Dieses Thema ist für mich das vielfältigste und interessanteste, das man sich vorstellen kann: Kommunikation kann durch Sprache stattfinden (und Sprache allein ist meiner Meinung nach faszinierend genug für zehn Leben) oder non-verbal. Durch Kommunikation können wir Informationen aus unserem Innenleben zu einer anderen Person übertragen. Und in dem, was wir wie kommunizieren, zeigt sich immer wieder, wie wir denken, wahrnehmen und erleben.
Es gibt es immer mehr Hinweise aus der psychologischen, linguistischen und philosophischen Forschung darauf, dass die Art, wie wir kommunizieren, unsere Wirklichkeit formt, dass also die Art, wie eine Person mit sich oder mit anderen kommuniziert ihre Realität verändern kann. Deshalb ist es extrem wichtig, dass Menschen lernen, so zu kommunizieren, dass sie dadurch einen positiven Einfluss auf sich und ihre Wirklichkeit haben können. Mit meiner Arbeit möchte ich später genau dazu beitragen. Und weil Sprache meine große Leidenschaft ist, möchte ich Menschen besonders bei der sprachlichen Ebene der Kommunikation unterstützen.
Um diesen Beitrag leisten zu können, versuche ich im Rahmen meines Studiums möglichst viel Wissen zu den verschiedenen relevanten Aspekten zu sammeln. Um ein besseres Verständnis von Sprache und Kommunikation zu erlangen, studiere ich im Master "Linguistik im Kontext: Erwerb – Kommunikation – Mehrsprachigkeit" und arbeite in einem Labor für Sprach- und Gehirnforschung als studentische Hilfskraft mit. Darüber hinaus mache ich eine Weiterbildung zur systemischen Beraterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Die finanzielle Unterstützung durch meinen Förderer Volkswagen AG ermöglicht es mir, mich trotz steigender Kosten weiterhin so breit aufzustellen und somit alles für mich wichtige Wissen zu erwerben. Durch die Vernetzung im Rahmen des Universitätsstipendium bin ich zudem auf Angebote der Universität aufmerksam geworden, mit deren Hilfe ich anfangen kann, meine Vision in die Tat umzusetzen. Zuletzt – und für mich besonders wertvoll – konnte ich durch das Stipendium in diesem Winter trotz sonst überall steigender Kosten einige kostenlose Beratungen mit Menschen in herausfordernden Situationen durchführen. Damit konnte ich meinen ersten Beitrag dazu leisten, den Zugang zu hilfreichen Angeboten für all jene zu öffnen, die es am meisten brauchen und am wenigsten bezahlen können.
Lola Grubel, Bachelor Kulturwissenschaft und französische Philologie
Menschen zusammenzubringen ist Lolas große Leidenschaft. Sie engagiert sich im Fachschaftsrat, ist studentische Vertretung und Hilfskraft am Institut für Künste und Medien und Tutorin für Erstsemester*innen. Nebenher findet sie auch noch die Zeit, sich in einer queerfeministischen, antirassistischen Austauschplattform von jungen Menschen für junge Menschen einzusetzen.
Mich berühren zeitgenössische und gesellschaftsrelevante Diskurse, vor allem die geschlechtliche Vielfalt liegt mir am Herzen. Daher bin ich sehr froh, gleich im ersten Semester meinen Schwerpunkt im Bereich der Gender Studies gefunden zu haben, wo ich mich mit der Infragestellung von Tabus, Prägung und Privilegien, sowie identitätspolitischen Debatten auseinandersetze. Wir sind noch weit von einer Gesellschaft entfernt, die wirklich inklusiv all ihre Bürger*innen einschließt und als gleichwertig betrachtet. Es werden immer noch zu wenig Bemühungen zum Aufbruch struktureller wie institutioneller Diskriminierungsmechanismen unternommen. In meiner beruflichen Zukunft möchte ich gerne einen Beitrag zu diesem Aufbruch leisten. Ich kann mir gut vorstellen, in Organisationen oder Institutionen diskriminierungssensibilisierende Arbeit zu leisten oder in der Gleichstellungsarbeit aktiv zu sein.
Neben dem Studium bin ich seit fast einem Jahr Mitglied bei pia Berlin, dem jungen, bundesweiten Netzwerk von pro familia. Wir bieten eine queerfeministische, antirassistische Austauschplattform von jungen Menschen für junge Menschen und setzen uns für sexuelle und reproduktive Rechte und Gesundheit ein. Wir gestalten Demonstrationen, Umzüge und andere Veranstaltungen mit und betreuen Stände auf Veranstaltungen wie dem Motzstraßenfest. Diese Arbeit und das Zusammensein mit anderen jungen Menschen bereiten mir Freude. Es gibt immer die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen und umzusetzen. Momentan erarbeiten wir einen Workshop zu sexuellem Konsens, den wir an Unis halten möchten – vielleicht sehen wir uns ja bald an der UP!
Auch wenn ich meinen Fokus im Studium gesetzt habe, bin ich dankbar für die vielen Angebote, Einblicke in andere Bereiche zu gewinnen. Im Februar habe ich als Volontärin zwei Wochen an einer Ausgrabung in Israel teilgenommen. Es war sehr spannend einen Blick in die Archäologie zu werfen! Ich freue mich auf weitere Erfahrungen in anderen Ländern: Ab Oktober gehe ich für ein Jahr nach Italien, darauf freue ich mich auch schon sehr.
Seit dem ersten Semester bin ich Mitglied im Fachschaftsrat für Künste und Medien. Das war vor allem zu Beginn und dann durch die Pandemie gar nicht so leicht. Aber wir können sagen, dass wir unsere Sache gut gemacht haben und den FSR wiederaufgebaut haben. Mittlerweile sind wir mehr Mitglieder und als Vernetzungsbeauftragte berate und unterstütze ich Studierende. Außerdem organisieren wir regelmäßig Partys, u.a. im letzten Juli eine universitätsweite Semesterabschlussparty, die Studierende zusammenbringen soll und die wir in diesem Jahr gerne wiederholen möchten!
Ich studiere mit großer Leidenschaft und wünsche mir das auch für meine Kommiliton*innen. Es ist mir ein Anliegen, den Studierenden die Möglichkeit zu bieten, sich untereinander zu vernetzen und kennenzulernen. Da viele Studierende während der Pandemie sehr isoliert waren, bin ich froh, einen Teil dazu beitragen zu können, den universitären Alltag etwas sozialer zu gestalten.
Das Stipendium unterstützt mich finanziell, so kann ich mich intensiver auf mein Engagement konzentrieren und meine studienbedingten Auslandsaufenthalte planen. Nicht zuletzt gibt es mir ein Gefühl der Anerkennung für meinen bisherigen Weg.
Christian Naujok, Bachelor Wirtschaftsinformatik
Christian Naujok ist eigentlich gelernter Handwerker. Um die Welt der Bits und Bytes mit seinen praktischen Erfahrungen zu migrieren, studiert er nun Wirtschaftsinformatik an der Universität Potsdam. Er möchte mit praxisnahen (IT-)Konzepten zukünftig die Wettbewerbsfähigkeit von „Made in Germany“ erhalten und ausbauen. Als passionierter VW-Bus-Fahrer (und -Schrauber), ist die Förderung durch die VW AG ein „Perfect Match“.
Als gelernter Handwerker, habe ich mir die Leidenschaft am Erschaffen und Gestalten bis heute erhalten und gleichfalls meine theoretischen Kenntnisse stets erweitert, u.a. um einen staatlich geprüften Maschinenbautechniker. Über die Jahre im Beruf und Alltag beobachtet, erlebt und gespeist durch vielseitiges Interesse, sind für mich zwei Themenfelder maßgeblich für das Weltgeschehen verantwortlich. Es sind Unternehmen, welche mit Hilfe der Computertechnik die Welt in den letzten Jahrzehnten „so schnell haben drehen lassen“, wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte. Diese treibenden Kräfte werden zukünftig wohl nicht an (Veränderungs-)Macht verlieren, daher möchte ich Teil der Entwicklung sein, um Wirkrichtung und Größe dieser Kräfte positiv zu beeinflussen. Deshalb habe ich mich nun doch dazu entschlossen Wirtschaftsinformatik zu studieren und bin sehr dankbar von einem Konzern wie der VW AG gefördert zu werden.
Allein die Mobilität der Zukunft ist ein unumgängliches Thema unserer Generation, da Mobilität so elementar für unser Leben geworden ist und in den nächsten Jahrzehnten anders aussehen wird, bzw. muss. Es wird dabei sehr wahrscheinlich weit über den {bisherigen} traditionsreichen Automobilbau meines Förderers hinausgehen, da Konzepte im Zusammenspiel mit unseren Lebens- & Wohnmodellen erdacht werden müssen.
Als Schnittstelle zwischen Handwerk/Maschinenbau/Projektentwicklung/Prozessoptimierung, zukünftig ergänzt mit Informatik/Wirtschaft, möchte ich bei zukünftigen Vorhaben alle über die Jahre erworbenen Kenntnisse sowie Fähigkeiten in die skalierbaren und damit weitreichenden Informatikthemen einfließen lassen und mit Hilfe der BWL in langfristig tragbare Konzepte gießen. Wichtig ist mir dabei, eine gute Balance aus der realen sowie abstrakten Welt zu finden. Aus persönlicher Sicht, werde ich den umgangssprachlichen „Schraubenschlüssel“ also auch zukünftig keinesfalls permanent aus der Hand legen (was schon alleine durch den betagten Fuhrpark illusorisch ist), sondern meinen „Offline-Werkzeugkasten“ um ein wichtiges modernes „Online-Werkzeug“ erweitern.
Natürlich ist eine monetäre Unterstützung während des Studiums willkommen. Besonders aufgrund der langsam einsetzenden Altersdiskriminierung in Form von Beitragserhöhungen seitens mancher Versicherer bin ich sehr froh, dass ich neben meiner aktuellen Beschäftigung das Stipendium erhalte. Nach Garnierung aller Ausgaben mit der uns wohl länger begleitenden interessanten Inflation, hilft diese monatliche Unterstützung ungemein, bestehende Kosten zu dämpfen. Darüber hinaus, freue ich mich aber auch auf den Kontakt zu meinem Förderpartner VW und auf die Kontakte innerhalb der Uni Potsdam sowie der damit verbundenen Organisationen/Programme.
Nele Eggers, Bachelor Physik
Verhungernde Eisbären, Sturmfluten und Überschwemmungen. Für Nele stand deshalb eins fest: sie möchte Klimaforscherin werden. Und das geht an der Universität Potsdam besonders gut. In ihrem Schwerpunkt Klimaphysik beschäftigt sich Nele mit der Erforschung der Physik (insbesondere der Dynamik) von Atmosphäre, Ozean und Eis. Das Universitätsstipendium gibt ihr den nötigen Freiraum sich auch weiterhin für Fridays for Future zu engagieren und ihren Kommiliton*innen im Fachschaftsrat tatkräftig zur Seite zu stehen.
Ich bin damals nach Potsdam gezogen, um hier Klimaphysik zu studieren. Klimawandel, -katastrophen, -forschung: das sind alles wichtige Themen in meinem Leben. Ich bin nun erst 19 Jahre alt und dennoch sind Auswirkungen des Klimawandels klar spürbar für mich. Ich wuchs auf, umgeben von Meldungen über Sturmfluten und Überschwemmungen. Ich besuchte meine Freunde und hörte von trockenen, misslungenen Ernten. Ich lauschte gebannt Erzählungen meiner Eltern über Schneemann-Abenteuer ihrer Kindheit, ging raus und fand nur Matsch. Für die kleine Nele wurde das Fass zum Überlaufen gebracht, als sie eine Doku über einen verhungernden Eisbären entdeckte. Ab da stand fest: Das kann so nicht weitergehen! Ich habe die Möglichkeit, etwas zu tun. Und deshalb sehe ich mich auch in der Verantwortung, etwas zu tun. Ich werde Klimaforscherin! Denn nach Albert Einsteins Wortlaut: Man muss ein Problem erst verstehen, um es lösen zu können.
Durch einen Beitrag über diverse Klima- und Geoinstitute in Potsdam wurde ich auf die Universität Potsdam aufmerksam. Ich entdeckte, dass es eine Spezialisierung auf Klimaphysik gibt. Da stand die Entscheidung für meinen Studienstandort fest. Ich habe hier nun so viele tolle Menschen kennengelernt und bereue meine Wahl an keinem Tag.
Neben Schule/Studium habe ich mich auch lange bei Fridays for Future engagiert. Ich bin froh, dass ich hier schon meinen Beitrag dazu leisten konnte, ein Umdenken mehr in den Alltag zu bringen.
Mein Studium liegt mir sehr am Herzen. Deshalb engagiere ich mich im Moment im Fachschaftsrat und versuche, KommilitonInnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ich lernte im Studium viel über Zusammenhalt und möchte dieses Gefühl gerne weitergeben. Gerade im Hinblick auf spätere Berufsperspektiven ist ein gutes Teamwork unverzichtbar!
Das Universitätsstipendium unterstützt mich dabei, mein Engagement fortzuführen und zu vertiefen. Auch werden mir Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung geebnet, wie z.B. Auslandssemester, Fokus auf Abschlussarbeiten, ideelle Weiterbildungen durch meinen Förderer für ein späteres Berufsleben etc.. Ich bin sehr dankbar, Trägerin des Universitätstipendiums zu sein.
Timilehin Ogunnusi, Master Economic Policy and Quantitative Methods
Timilehin wird von der kürzlich durch den Deutschen Hochschulverband (DHV) prämierten Spendenkampagne “Bildung statt Blumen” mit dem Potsdamer Universitätsstipendium gefördert. Das Stipendium unterstützt ihn bei seiner Vision, die Kluft zwischen extremen Entwicklungsdivergenzen in der Welt zu schließen, indem er auf die Gewährleistung kontinuierlicher Bildung aufmerksam macht.
An African adage says “a genius has no two heads”. As the youngest in my family, I would say I grew faster than my age as I would constantly sit with my older siblings and their friends who never cease to appreciate the advanced nations and their respective breakthroughs, especially those seen in Sci-Fi movies, which many were untrue at that time. Little did they know that every discussion and argument throws me into wondering why that particular topic?
I am Timilehin and I am from Nigeria. Currently, I study MSc. Economic Policy and Quantitative Methods at the University of Potsdam, a course that concentrates on the mechanisms behind a policy that works even in the presence of context disparities. My vision is to contribute to closing the development gap between the two extreme categories of the nations of the world by harnessing the potential of education to its maximum. Luckily, the vision is foretold by the convergence theory and supported by the Sustainable Development Goal 4.
As a lover of quotes and proverbs, I have gotten the drive to pursue my vision from the popular Leo Buscaglia’s quote that reads “change is the end result of all true learning”. This shaped my focus during my bachelor's in Economics. Also, my undergraduate thesis which was aimed at showing some benefits of migration (which include knowledge transfer) on economic development stemmed from this quote.
As I journey through life after my bachelor's, I had a well-defined path to achieving my vision. Of all challenges of education, ensuring continuous education and preventing learning crises in conflict-prone areas interest me the most. Without a doubt, virtually all developing economies of the world have conflict-related issues and most of them directly affect the education sector. Unfortunately, these conflict-prone areas have constantly failed to prioritise education as one of the necessities in the face of conflict. In the bid to address some of these issues, I have contributed to recommending policies that ensure continuous learning during conflicts in Syria, thereby suggesting education as a solution to conflicts. I participated in research activities and created policy briefs that ensured continuous learning of female students in selected African nations, and worked as a researcher to address the learning crisis of early graders in Nigeria. I am sure there is more to be done, however, I trust the knowledge from my master's program to be more impactful in this regard.
The scholarship has allowed me to take up some social responsibilities alongside my studies such as consulting for 180 DC Berlin and coordinating a student initiative to provide support for war-affected students at the University of Potsdam. Indeed, I read an additional meaning to the phrase “Education instead of Flowers”, that is, give education today to save a flower from the grave of world talents tomorrow. To the sponsors of the Education Instead of Flowers campaign, thank you.
Lisa Schubert, Bachelor Psychologie
Eigentlich Kulturwissenschaftlerin, studiert Lisa Schubert nun im Zweitstudium Psychologie und möchte sich gegen die strukturelle Diskriminierung queerer Personen und für geschlechtliche Vielfalt einsetzen. Auf Fragen wie beispielsweise Therapeut*innen zu Lebensentwürfen sensibilisiert werden können, die außerhalb heteronormativer, cis dyadischer bzw. endogeschlechtlicher Erfahrungen und Realitäten liegen, möchte sie Antworten finden. Gefördert wird Lisa von der Privatstifterin Dr.med. Ute Kling-Mondon, die über die Kampagne „Bildung statt Blumen“ auf das Universitätsstipendium Potsdam aufmerksam wurde.
Nach Abschluss meines ersten Studiums der Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt in Gender und Queer Studies sowie kritischer Migrationsforschung, entschloss ich mich im Sommer 2020 für das Zweitstudium Psychologie. Schon zu Beginn meines Erststudiums verknüpfte ich meine sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschungsinteressen mit Themen und Theoriemodellen aus der Psychologie. Diese Schnittstelle blieb aber stets theoretisch und zunehmend wurde mir klar, dass ich vor allem den Bereich der psychotherapeutischen Praxis in meine berufliche Zukunft einbauen möchte. Die Entscheidung für einen nochmals intensiven und langen Ausbildungsweg fiel mir dennoch nicht leicht, da es nicht nur viele Ressourcen für die Bewältigung des Studiums bindet, sondern mich auch vor eine finanzielle Herausforderung stellen würde. Der Wunsch, die Erfahrungen und das Wissen aus meinem ersten Studium mit der zukünftigen therapeutischen Praxis zu verbinden, war am Ende aber doch größer als der Zweifel; mittlerweile bin ich im 4. Semester und damit schon näher am Ende als am Anfang des Bachelors.
Als Kulturwissenschaftlerin beschäftige ich mich schon lange mit Fragen zu gesellschaftlichen Ausgrenzungsmechanismen, struktureller Diskriminierung und geschlechtlicher Vielfalt. Die Lebensrealität queerer Personen ist nach wie vor von Benachteiligung, Stigmatisierung und Diskriminierung geprägt, was häufig mit Konsequenzen für die psychische Gesundheit verbunden ist. Erst seit Beginn der 90er wird in der WHO-Klassifikation (ICD-10) Homosexualität nicht mehr als sogenannte „psychische Störung“ aufgeführt, im Mai 2018 wurde die psychiatrische Diagnose „Transsexualität“ und alle damit in Zusammenhang stehende Diagnosen aus dem Katalog von der Liste der psychischen Erkrankungen gestrichen; es ist erst knapp zwei Jahre her, dass die Konversionstherapie gesetzlich verboten wurde. Pathologisierende Perspektiven auf geschlechtliche Vielfalt begegnen uns Studierenden allerdings nach wie vor bereits im Grundstudium.
Auch aus eigener Erfahrung habe ich erlebt, was es heißt, nicht heteronormativen Lebensentwürfen zu entsprechen und kenne einen Teil der Herausforderungen, die damit einhergehen. Erfahrungen in meinem Umfeld zeigen mir darüber hinaus, dass Psychotherapie noch lange keinen sicheren Ort für Personen darstellt, deren sexuelle Orientierung bzw. geschlechtliche Identität außerhalb der heteronormativen Norm liegt. Aus diesem Grund möchte ich mich in meiner therapeutischen Zukunft dafür einsetzen, dass Personen, die von gesellschaftlicher Stigmatisierung und struktureller Diskriminierung betroffen sind, einen möglichst sicheren und vertrauensvollen Umgang im Kontext einer psychologischen Psychotherapie erfahren können. Folgende Fragen sind daher für mich zentral in der kritischen Auseinandersetzung mit Studieninhalten und meinem zukünftigen Ausbildungsweg: Wie kann eine langfristige Verbesserung der Therapieplatzsuche aussehen? Welche Formen der (ehrenamtlichen) Unterstützung für queere Personen können geschaffen/ausgebaut werden? Wie können Therapeut*innen hinsichtlich Lebensentwürfen sensibilisiert werden, die außerhalb heteronormativer, cis dyadischer bzw. endogeschlechtlicher Erfahrungen und Realitäten liegen?
Mich für ein Zweitstudium zu entscheiden, hieß leider auch, keine Möglichkeit auf ein Vollstipendium oder eine BAföG-Förderung bekommen zu können. Für mich bedeutet das, ein Vollzeitstudium mit einer Teilzeitstelle zu verbinden, was Zeit- und Kraftressourcen kostet und mich immer wieder vor die Herausforderung stellt, Studium, Arbeit, Familie und Freund*innen in eine gesunde Balance zu bringen. Wenngleich das Universitätsstipendium nur einen kleinen Teil des Lebensunterhalts abdeckt, entlastet mich die Förderung finanziell und bietet die Möglichkeit „nur“ Teilzeit arbeiten zu können.
Neben meinem Studium war und bin ich seit vielen Jahren in der Gleichstellungsarbeit an der Hochschule aktiv: In meinem Erststudium als Studentin im Fakultätsrat, in Berufungskommissionen und anderen Hochschulgremien sowie als studentische Hilfskraft im Mentoringprogramm für Frauen. Mittlerweile arbeite ich in der Gleichstellungspolitik im universitären Bereich und setze mich hier zusammen mit meinen Kolleg*innen aktiv für eine geschlechtersensible Hochschule ein. Darüber hinaus habe ich in Kooperation mit verschiedenen Kiez-Akteur*innen im letzten Jahr ein Kiezprojekt ins Leben gerufen: Ein Pizzaofen für die Nachbar*innenschaft, der zukünftig als Begegnungs- und Austauschort genutzt werden soll.
Selina Yorat, Bachelor Psychologie
Wenn die Welt dunkel und grau wird, möchte Selina Farbe in das Leben der Menschen zurückholen. Dafür studiert sie Psychologie an der Universität Potsdam. Das von der Kuhlmann-Stiftung gespendete Universitätsstipendium gibt ihr die Möglichkeit im studentischen Fachschaftsrat tätig zu sein und nebenher in einem Psychotherapiezentrum zu arbeiten. Ihr Ziel ist es, Menschen in schwierigen Lebensphasen zu unterstützen und endlich die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen aufzulösen.
Ich bin Selina, 23 Jahre alt und meine Vision ist es, eines Tages Klient*innen und Patient*innen in meiner eigenen psychotherapeutischen Praxis vielfältig und multidisziplinär in schwierigen Lebensphasen zu unterstützen. Daneben möchte ich mich aktiv für die Enttabuisierung und Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen einsetzen.
Innerhalb eines Jahres ist fast ein Drittel der Deutschen von einer psychischen Erkrankung betroffen und trotzdem sind diese oft mit Gefühlen wie Schuld und Scham verbunden. Breche ich mir ein Bein, gehe ich zum Orthopäden und lasse es behandeln. In der Regel darf das auch jeder mitbekommen. Warum sollte das nicht auch für Erkrankungen gelten, die unsere Psyche betreffen?! Ich bin froh, dass die Akzeptanz für psychische Erkrankungen in den letzten Jahren zugenommen hat, allerdings glaube ich auch, dass da noch viel Luft nach oben ist.
Um meine Ziele realisieren zu können, studiere ich seit dem Wintersemester 2019/20 Psychologie an der Universität Potsdam und mit jedem weiteren Semester merke ich mehr, dass ich absolut richtig bin. Ich habe zwar entgegen aller Klischees bisher noch nicht gelernt, Gedanken zu lesen und mein privates Umfeld wird im Normalfall auch nicht von mir analysiert, aber ich konnte ein umfassendes Verständnis für unterschiedliche Aspekte menschlichen Erlebens und Verhaltens erlangen und die Vorstellungen meiner eigenen Zukunft im Zuge dessen weiter festigen und konkretisieren. In Anbetracht der Tatsache, dass ich in meinem Leben schon viele Ideen hatte, was ich mal machen möchte und eine lange Zeit für mich feststand, es wird auf jeden Fall nichts im sozialen Bereich werden, ist es für mich oft ganz ungewohnt, wie sicher ich mich inzwischen auf diesem Weg fühle.
Seit dem zweiten Semester arbeite ich neben dem Studium. Zunächst verschlug es mich in die stationäre Kinder- und Jugendhilfe, dann in die Forschung und jetzt in einem Psychotherapiezentrum. Das ist für mich sehr wichtig, um praktische Erfahrungen sammeln zu können. Das Stipendium ermöglicht mir Zeit in Fortbildungen und Symposien zu unterschiedlichen Themen mit Fachbezug zu investieren. Das ist eine große Erleichterung und ebnet mir meinen weiteren Weg. Außerdem ist es schön, durch das Stipendium nicht nur eine finanzielle Unterstützung zu bekommen, sondern auch Anerkennung und Wertschätzung für die Leistungen und das Engagement im Studium.
Die zusätzlich gewonnenen Kapazitäten und das erweiterte soziale Netzwerk nutze ich, um mehr Zeit und Energie für den Fachschaftsrat zu haben. Vielen ist gar nicht bewusst, wie viel Einfluss und Mitspracherecht Studierende in universitären Belangen haben. In meinen Augen ist dies eine große Chance die Bedingungen im Studium für Studierende nachhaltig zu verbessern. Warum also bis nach dem Studium damit warten, andere zu unterstützen, wenn es auch jetzt geht?!
Kristin Howitt, Master Linguistik
Maschinen auseinanderbauen und schauen, wie das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ergibt, gehört nicht nur zur Ingenieurwissenschaft, sondern auch zur Linguistik, findet Kristin. Noch in den USA verliebte sich die Stipendiatin in die „Maschine Deutsch“, beschloss Linguistik an der Uni Potsdam zu studieren und unterstützt nun mithilfe kostenloser Erklärvideos andere dabei Deutsch zu lernen. Das Potsdamer Universitätsstipendium gibt ihr die nötige Freiheit, um Ihre Liebe für das Sprachenlernen mit anderen zu teilen.
Moin y’all! Ich heiße Kristin und komme aus den sonnigen Südstaaten der USA. An der Universität Potsdam studiere ich den Master "Linguistik im Kontext: Erwerb – Kommunikation – Mehrsprachigkeit" oder „Sprachingenieurwissenschaften“, wie ich es gerne nenne. Schon als Kind baute ich gerne elektronische Geräte auseinander und schaute, wie das Ganze mehr als die Summe seiner Teile war. Ich sah Muster überall und mir wurde oft gesagt, dass ich Maschinenbauingenieurin werden könnte. Auch ich fand diesen Beruf reizvoll, also schrieb ich mich dafür ein. Zusätzlich belegte ich Deutsch, denn es sollte gut für die Zukunft sein: VW, BMW, Siemens usw. Aber nach 4 Semestern Maschinenbau-Studium konnte ich es nicht mehr verstecken: Ich hatte mich in Deutsch verliebt. Als ich in Baustatik und Thermodynamik fast einschlief, lieh ich zusätzliche Linguistik-Bücher von meinem Deutsch-Professor aus. Die deutsche Sprache war meine neuste Maschine, die ich auseinanderbauen konnte. Ich wechselte dann den Studiengang zu German Studies.
In meinem Dorf ist es nicht üblich eine neue Sprache zu lernen. Mit 13 hörte ich das erste Mal eine Fremdsprache, mit 15 das erste Mal Deutsch. Als ich nach Deutschland kam, war ich beeindruckt davon, dass so viele Leute eine Fremdsprache sprechen konnten. Während meiner Zeit hier merkte ich, wie viel man wachsen kann, wenn man eine Sprache lernt und dann in ihr lebt. Man lernt nicht nur Grammatik und Vokabeln, sondern Bescheidenheit und gleichzeitig Selbstvertrauen, Kulturoffenheit und sogar mehr über die eigene Kultur.
Die deutsche Sprache hat mein Leben langfristig verändert und das tut sie immer noch. Ich bin ihr unglaublich dankbar dafür. Deswegen teile ich meine Liebe für die Sprache, wann immer ich die Chance dazu habe. Ich gebe kostenlosen Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht online, außerdem teile ich Erklärvideos, Vokabellisten und allgemeine Tipps zum Deutschlernen. Das Stipendium hilft mir dabei, das weiter zu machen und noch auszubauen, da ich weniger von Jobs abhängig sein muss. Ich habe auch mehr Zeit für das Studium, sodass ich die linguistischen und didaktischen Grundlagen meines Unterrichts aufbauen kann und andere Menschen noch besser an meiner Liebe fürs Sprachenlernen teilhaben lassen kann!
Jonathan Eziashi, Rechtswissenschaften, Staatsexamen
Jonathan Eziashi studiert Rechtswissenschaften und erhält seit Oktober letzten Jahres das Potsdamer Universitätsstipendium. Er ist Teil des Smart Rooms „Legal Tech“, in dem zehn Jura- und Informatikstudierende gemeinsam mit der fördernden Kanzlei ADVANT Beiten das Transformationspotenzial von Technologien auf das juristische Handwerk ergründen.
Zu Beginn meines Studiums bereitete es mir Schwierigkeiten, mich in dem durch eine starke Systematik bestimmten juristischen Handwerk zurechtzufinden. Letztlich waren es aber gerade diese Regeln, welche mir über den Verlauf des Studiums immer größere Freude bereiteten. Das Gefühl, vom ständig Neuem immer etwas überfordert zu sein, es dann aber schlussendlich mit den erlernten Fähigkeiten dennoch zu meistern, fasziniert mich auch heute noch täglich.
Die finanzielle Unterstützung durch das Potsdamer Universitätsstipendium ist für mich eine Bestätigung auf dem richtigen Weg zu sein. Dieser Motivationsschub hilft mir, mich mit der notwendigen Zielstrebigkeit und Geduld meiner Examensvorbereitung zu widmen, und daneben immer wieder kleine Freiräume für den notwendigen Ausgleich zu schaffen. Diesen finde ich insbesondere im Sport. Abschalten kann ich hierbei beim Laufen gehen, wo es - wie im Studium auch – entscheidend darauf ankommt, sich seine Kräfte über einen langen Zeitraum zu bewahren. Ich freue mich schon riesig auf meinen nächsten Marathon im Herbst!
Daneben bleibt Raum für Engagement, etwa für meine Arbeit als Vertreter der Studierenden im Fachschaftsrat, oder als Tutor für Erstsemester. Angesichts der Pandemie ist die Studierendenschaft mit einer Vielzahl zusätzlicher Schwierigkeiten konfrontiert. Gerade durch den mangelnden sozialen Austausch und das Fehlen von Präsenzangeboten fühlen viele Studierende sich allein gelassen. An dieser Stelle braucht es deshalb ein besonders sorgsames Auftreten, um gerade den Studienanfängern gezielt Hilfestellungen für den universitären Alltag zu vermitteln, und um ihnen vor allem Ängste zu nehmen. Angesichts der Startschwierigkeiten die ich nach meinem Wechsel hatte, ist mir dieses Thema ein besonderes Anliegen.
Als besondere Bereicherung empfinde ich zudem die Zusammenarbeit mit meinem Förderer. So habe ich das große Glück, neben der finanziellen Förderung auch Teil einer Arbeitsgruppe, des „Smart Rooms Legal Tech“, zu sein. Werden die Einwirkungen der Digitalisierung auf die juristische Arbeit im Studium nach wie vor stiefmütterlich behandelt, birgt doch gerade dieses Themenfeld Nährboden für die spannendsten Rechtsfragen der kommenden Jahre. Zusammen mit anderen Stipendiaten und zwei Partnern von ADVANT Beiten erarbeiten wir im kleinen Kreis Legal-Tech Lösungen, und diskutieren selbst gewählt Interessenschwerpunkte. So bietet sich uns die einmalige Gelegenheit am praktischen Beispiel einer international ausgerichteten Wirtschaftskanzlei zu erfahren was es bedeutet, die Möglichkeiten digitaler Transformationsprozesse auf das juristische Handwerk effektiv zu nutzen.
Im nächsten Jahr würde ich mich über die Möglichkeit freuen, meine im Studium gesetzten Schwerpunkte im Steuer-, sowie Gesellschaftsrecht im Rahmen einer Promotion oder eines englischsprachigen LL.M. Programms, zu vertiefen. Dafür lohnt es sich jeden Tag zu arbeiten, und ich bin sehr froh, dass ich auf diesem Weg vom Universitätsstipendium und dem Austausch zu den anderen Stipendiaten, profitieren kann.
Faizan Ahmad, Master Astrophysik
Das Sternegucken in Kolkata, Indien war ihm schon als Kind das Liebste. Nun studiert Faizan Ahmad Astrophysik an der Universität Potsdam, hostet Wissenschaftswettbewerbe und gibt Nachhilfe an Schülerinnen und Schüler weltweit. Die Sigi und Hans Meder Stiftung fördert sein Potsdamer Universitätsstipendium und gibt ihm die Freiheit sich auf sein Studium, diverse Projekte und sein Bildungs-Start-up zu konzentrieren.
I remember peering out of my window as a child, looking at what small part of the city-skies were visible. Cloudy nights in Kolkata did not present many opportunities for stargazing. When a single planet, a distant star, or the bright beautiful moon peeped through the clouds I leaned over my window and stretched my head as far back as it could go and stayed that way for hours on end gazing at a particular object or sometimes gazing aimlessly. The seeds of my love of the stars and the universe were sown in from before I can remember. My siblings and my parents tell me how I, a 7-year-old child used to sit them down and give short lectures about Black Holes and Galaxies. In primary school, I found a different audience to tame. The only explanation that I can muster for occasional spurts of talking about Astronomy to anyone who would lend their ear is just this - I liked to talk; a lot! And the only little thing I knew about at the time were jumbled facts about the space and what lies out there. I had no understanding of complex phenomena but I frequently threw in terms like thermonuclear fusion to make myself sound smart. I am lucky to have carried forward a passion for the sciences and Astronomy to adulthood with the same zeal as before.
Since the first year of my bachelor studies, I have been involved in the popularization of science and astronomy. I was a guest speaker in astronomy events and worked in several others. Additionally, I have hosted multiple science-themed national level trivia competitions and tutored 30 students from all over the world. Going forward, I would like to see myself working in computational astrophysics.
The university scholarship gives me the freedom to focus on my studies, other projects and my small education start-up. Through this programme, I have met some really talented and amazing people, which would not have been possible otherwise. I would like to thank my sponsors for their financial support that makes everyday life a little easier in this new country.
Alexander Biederstädt, Bachelor of Education Geographie und Sport
Alexander Biederstädt ist Stipendiat der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO. Dabei war der Weg ins Lehramtsstudium wegen finanzieller Bedenken nicht immer so klar. Nun verwirklicht er nicht nur seinen Traum, künftig Sport- und Geografielehrer zu sein. Dank des Stipendiums kann er sich auch im Vorstand seines Sportvereins engagieren und Kindern die Freude am Leistungssport Ringen näherbringen.
Hallo, mein Name ist Alex und ich studiere an der Universität Potsdam Geographie und Sport auf Lehramt. Wie sich schon vermuten lässt, stellt der Sport einen großen Bestandteil meines Lebens dar und so betreibe ich in meiner Freizeit den Leistungssport Ringen. Auf Turnieren und in der Regionalliga stehe ich für den 1. Luckenwalder Sportclub auf der „Matte“. Dank der Förderung der Evangelischen Schulstiftung kann ich mich neben meiner Karriere im Sport und der Trainertätigkeit nun auch im Vorstand des Vereins engagieren. Das Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen insbesondere zu Zeiten der Pandemie einen Ort zu schaffen bzw. aufrechtzuerhalten, an welchem sie Spaß an der Bewegung und einen Ausgleich zum Alltag haben.
Doch war der Weg an die Universität nicht immer so klar. Durch finanzielle Bedenken startete ich 2018 zuerst eine Ausbildung, welche ich dann nach einem Jahr abbrach. Ich wollte nun doch den Traum des Lehrers verfolgen und startete mein Studium. Nun befinde ich mich im 4. Semester des Bachelors und die Abschlussarbeit ist in Planung, um in den Master wechseln zu können. Das Stipendium hilft mir dabei, die Doppelbelastung von Sport und Unialltag besser zu strukturieren bzw. zu bewältigen.
Elena Gensch, Bachelor of Science IT Systems Engineering
Was haben das Malen von Acrylbildern und mathematische Knobeleien gemein? Beide Leidenschaften kann man sehr gut im Studiengang „IT Systems Engineerig“ vereinen, findet Elena Gensch. Die Stipendiatin des Potsdamer Universitätsstipendiums entdeckte bereits in Kindergarten und Schulzeit ihre Vorliebe für Malen und Zeichnen sowie systematisches mathematisches Arbeiten. Heute setzt sich Elena neben dem Studium dafür ein, dass Glück und Erfolg weniger von der sozialen Herkunft abhängen. Dazu hat sie in Potsdam einen Standort des Vereins „Studenten bilden Schüler e.V.“ gegründet. Das Universitätsstipendium Potsdam des Förderers Volkswagen AG hat ihr dabei geholfen, Gleichgesinnte und Unterstützung u.a. für dieses Projekt zu finden.
Im Rahmen eines Kunstprojekts im Kindergarten habe ich mein erstes Acrylbild gemalt. Seitdem sind Malen und Zeichnen ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben, im letzten Herbst habe ich zusätzlich die Fotografie für mich entdeckt. Zum anderen konnte ich meiner Begeisterung für systematisches, mathematisches Arbeiten bei MINT-Wettbewerben und Sommerakademien nachkommen. Während einer solchen Veranstaltung wurde mein Interesse am Studiengang 'IT Systems Engineering' geweckt. Da ich der Meinung bin, dass für die Lösung eines algorithmischen Problems Kreativität aber auch Spaß am Knobeln gefragt sind, sah ich hier die Chance, meine Neigung für Kunst und Mathematik zu verbinden. Und was gibt es Schöneres, als Leidenschaft zum Beruf zu machen?
Es ist mir wiederum bewusst, dass in der heutigen Zeit kaum ein Lebensbereich ohne den Einsatz von Informationssystemen auskommt. Jedoch gehen die Effekte der digitalen Transformation mit einer wachsenden Intransparenz einher. Denn algorithmische Prozesse sind von außen kaum einsehbar, weshalb ich den Wunsch habe, die digitale Welt zu verstehen und mitzugestalten. Mein Studium bietet mir dafür herausragende Möglichkeiten.
In unserer Gesellschaft wird aber die Chance auf Glück und Erfolg noch stark durch die eigene Herkunft und den sozialen Status beeinflusst. In der COVID-19-Pandemie haben sich Ungleichheiten im Bildungsbereich weiter zugespitzt. Deshalb habe ich mich im September letzten Jahres dazu entschlossen, einen Standort des Vereins Studenten bilden Schüler e.V. zu gründen. Studenten bilden Schüler ist eine bundesweite, in über 40 Universitätsstädten vertretene, gemeinnützige Initiative. Ihr Ziel ist es, mit kostenloser Nachhilfe und Freizeitgestaltung für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche durch Studierende einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit zu leisten. Viele Kinder aus bildungsfernen Familien brauchen Vorbilder, dies gilt umso mehr in einer Zeit, in der die Belastung in den Familien wie jetzt während der COVID-19-Pandemie steigt.
Durch das Universitätsstipendium hatte ich die Möglichkeit, andere motivierte Studierende kennenzulernen und Unterstützung für die Standortgründung gefunden. Wir sind im letzten Jahr als Team zusammengewachsen und freuen uns über die vielen Fortschritte. Die Vermittlung von Nachhilfe und die Betreuung der Lernpartner läuft nun einwandfrei. Auch ich unterstütze einen Schüler über die Nachhilfeplattform und es gibt mir viel, einem jungen Menschen den Alltag ein Stück weit zu erleichtern.
Den regen Austausch auf den Stipendiatenstammtischen genieße ich sehr: Denn der Fokus liegt neben Fachvorträgen und dem gemeinsamen Umgang auch darauf, wie wir uns gegenseitig im Studium und bei ehrenamtlichen Projekten helfen können. Ich bedanke mich sehr bei meinen Förderern für die Chancen, die mir das Deutschlandstipendium eröffnet!
Joana Bergsiek, Master of Science IT Systems Engineering
Regelmäßige Hackathons bereichern Joanas Leben seitdem sie bei „jugendhackt“ mit nur ein paar Java-Kenntnissen vor vielen Jahren ins kalte Coding-Wasser sprang. Heute ist sie Informatik-Master-Studentin am Hasso-Plattner-Institut. Den Hackathons ist sie treu geblieben – als Tutorin, aber auch als Teilnehmerin, da sie durch weitere Programmierevents nicht nur über das Studium hinausgehende Fähigkeiten wie Bildprozessierung aufbaut, sondern auch Soft Skills wie Pitchen und Netzwerken kennenlernt. Das Universitätsstipendium Potsdam des Förderers Volkswagen AG erlaubt es ihr, ihre Leidenschaft ohne finanzielle Sorgen ausleben zu können.
"Das Coolste an der Informatik waren für mich schon immer die Lernerfahrungen. Zu sehen, wie der eigene Code erstmals in einer neuen Sprache, Technologie oder Problemstellung läuft, ist ein belohnendes Gefühl. Sich neuen Herausforderungen zu stellen machte mir demnach stets Spaß. Deswegen warf ich mich bei „jugendhackt“, einem Hackathon für Jugendliche, vor vielen Jahren ins kalte Wasser - mit allein ein paar Java-Kenntnissen im Gepäck. Doch was man konnte oder nicht, spielte wenig Rolle: Mit unserem neu entdeckten Freund und Helfer Club Mate codeten wir die nächsten zwei Tage und Nächte durch, während wir uns als Gruppe gemeinsam Webseitenprogrammierung mit Datenbankanbindung beibrachten. Die Atmosphäre war großartig, die vorher unbekannten Menschen wurden zu Freunden und als unsere Webseite endlich lief, wurden jubelnd die Fäuste gehoben. Danach kam ich wiederholt zu den nächsten Events, bis schließlich mein Informatik-Studium am Hasso-Plattner-Institut begann.
Mittlerweile bin ich aufgrund meines Alters gelegentlich als Tutorin bei „jugendhackt“ tätig, um meine positiven Erfahrungen weiterzugeben. Mit dem Alter öffneten sich für mich jedoch ganz neue Hackathons, von denen es in Berlin und Umgebung eine großartige Anzahl gibt. So habe ich inmitten von Übungen, Vorträgen und Klausuren beispielweise Schlangenskelette in Virtual Reality explorierbar gemacht oder an einer Sitzplatz-Anzeige für öffentliche Verkehrsmittel durch Sensoren getüftelt. In meinem letzten Hackathon, „Coding Da Vinci Niedersachsen“, der sich durch seine Dauer von mehreren Wochen und der Nutzung offener Kulturdaten auszeichnet, lernte ich auch Bildprozessierung kennen. Aus knapp 1500 historischen Siegelbildern, die alle unterschiedlich gut erhalten sind und viel überschüssiges Wachs enthalten, extrahierte ich die Motive mit OpenCV. Das fertige Projekt, welches die extrahierten Motive in fabrizierbare 3D-Modelle für das eigene Verzieren der Briefe umwandelt, ist auf www.fabseal.de zu finden.
Mit vielen der Themen kam ich in meinem Bachelor kaum in Berührung, weswegen die Hackathons eine hervorragende Möglichkeit für mich sind, meinen Horizont zu erweitern. Besonders Soft-Skill-Kompetenzen, wie erfolgreiches Pitchen oder Connections aufzubauen, erfährt man so in der Praxis. Jetzt im Master angekommen, will ich diese Fähigkeiten auf jeden Fall vertiefen.
Die Zeit für die ganzen Projekte konnte ich mir nur dank des Deutschlandstipendiums nehmen. Vielen lieben Dank an alle Fördernden und Organisierenden, dass sie mir die Chance geben, meine Leidenschaft ohne finanzielle Sorgen ausleben zu können."
Pia Wolffram, Bachelor of Science Informatik/ Computational Science
Pias Faszination gilt der Interaktion zwischen Gesellschaft und Raum - Mensch und Umwelt. Im Verlauf ihres Geografie-Studiums stellte sie dabei fest, dass diese Themen zunehmend durch Digitalisierung beeinflusst sind: Städte werden zu Smart Cities, mit dem E-Ticket geht es von A nach B, verfügbare Carsharing-Autos werden getrackt sowie Daten gesammelt und im Anschluss in Form von sämtlichen Maps visualisiert. Grund genug also, nach ihrem Geografie-Bachelor einen Bachelor in Computational Science anzustreben. Das Stipendium in Kooperation mit der Volkswagen AG ermöglicht es ihr, im Rahmen des Studiums u.a. digitale Sharing-Services genauer zu untersuchen.
"Bevor ich im Winter 2019 mit dem Studium in Informatik / Computational Science begonnen habe, habe ich einen Bachelor im Fach Geographie absolviert. In der Geographie dreht es sich oftmals um die Interaktionen zwischen Gesellschaft und Raum - zwischen Mensch und Umwelt. Und genau diese Themen haben mich seither fasziniert. Neben geopolitischen Themengebieten habe ich mich im Rahmen von Exkursionen nach Zentralamerika und Ghana sowie einigen Studienarbeiten auf „urbane Räume“ fokussiert. Der Grund? Wir leben in einer immer schneller und sich zunehmend digitalisierenden Welt, in der stetig neue Konzepte entwickelt werden.
Meine Abschlussarbeit habe ich über die libanesische Hauptstadt Beirut geschrieben, in der sich räumliche Entwicklungen zeigen, die den internationalen Trend der Stadtentwicklung widerspiegeln. (Digitale) Infrastruktur wird zunehmend für gesellschaftliche Gruppierungen geschaffen, die sich diese leisten und nutzen können. Dadurch werden Städte zu Smart Cities, mit dem E-Ticket geht es von A nach B, verfügbare Carsharing-Autos werden getrackt sowie Daten gesammelt und im Anschluss in Form von sämtlichen Maps visualisiert. Und genau dort befindet sich die Schnittstelle zwischen der Geographie und der Informatik. Dabei gilt mein großes Interesse nicht nur der Frage, wo und wie diese Dienste genutzt werden, sondern insbesondere wem diese dienen.
Der Studiengang Informatik / Computational Science verschafft mir nun nicht nur das technische Wissen, welches mich in meinem Wunsch nach einer gerechteren Stadt, einen Schritt näherbringt. Vielmehr hat er mir aufgrund der mathematischen und theoretischen Grundlagen auch eine völlig neue Erfahrung des Lernens und Studierens geboten. Auf diesem Wege ist das Stipendium in Kooperation mit der Volksagen AG eine große Unterstützung. Darüber hinaus freue ich mich schon auf weitere Einblicke in die Arbeit von digitalen Services wie „WeShare“ oder „MOIA“. "
Charlene Arendt, Master of Education Inklusionspädagogik
Nach einigen Jahren als Köchin entschied sich Charlene Arendt für ein Lehramtsstudium der Inklusionspädagogik an der Universität Potsdam. Auch wenn es eine große Veränderung für sie bedeutete, bereut sie es nicht diesen Schritt gewagt zu haben. Ihr Praxissemester an einer Schule für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung hat ihr gezeigt, dass viele dieser Kinder nicht immer ausreichend Verständnis von ihren Mitmenschen erhalten. Ihr Ziel ist es, ebendieses Verständnis entgegenbringen und vermitteln zu können. Gemeinsam mit der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO unterstützt die UP Charlene in der letzten Etappe ihres Studiums mit einem Universitätsstipendium, damit sie sich neben ihrem außeruniversitären Engagement auf ihre Masterarbeit konzentrieren kann.
„Nach dem Abitur absolvierte ich eine Ausbildung zur Köchin. Mit der Unterstützung meiner Ausbilderin nahm ich erfolgreich an mehreren Kochwettbewerben teil, bei denen ich wertvolle Erfahrungen sammelte. Doch nach einigen Jahren überkam mich der Alltag in diesem Beruf. Anders als einige meiner Kollegen war ich nicht bereit, all meine Zeit in die Arbeit in der Küche zu investieren. Und so entschied ich mich für eine große Veränderung und bewarb mich für ein Lehramtsstudium an der Uni Potsdam. Bereits nach meinem ersten Praktikum konnte ich es kaum erwarten, weitere Erfahrungen zu sammeln. Neben dem Bachelor erhielt ich die Möglichkeit, als studentische Hilfskraft am DiPa-Projekt (Differenzierter Problemlösekompetenzaufbau) von Inga Gebel mitzuwirken. Kurze Zeit später arbeitete ich als Vertretungslehrkraft an einer Schule in Berlin Reinickendorf. Dabei lernte ich einen Schüler kennen, dessen Schicksal mich sehr bewegte. Der nur ein Jahr zuvor aus Rumänien geflüchtete Junge zeigte aggressives Verhalten, für das seine Mitmenschen kein Verständnis aufbrachten.
Im Studium hatte ich zu dem Zeitpunkt bereits gelernt, dass jedes Verhalten einen Grund hat. Deshalb bat ich der Mutter über die Beendigung meiner Tätigkeit hinaus meine Hilfe an. Mittlerweile lebt der Junge mit seiner jüngeren Schwester in einer Einrichtung der stationären Kinder- und Jugendhilfe, in der ich mich seit ihrem Einzug ehrenamtlich engagiere. Mindestens einmal in der Woche fahre ich die Kinder besuchen, um mit ihnen zu Lernen, zu Kochen, Ausflüge zu unternehmen oder einfach für sie da zu sein. Im Sommer letzten Jahres fuhr ich zudem mit dem Jungen in den Urlaub. Die Dankbarkeit der Kinder ist unbezahlbar und hat mir gezeigt, dass es mich sehr bereichert, anderen Menschen zu helfen. Auf der Suche nach einer weiteren Erfahrung und Herausforderung zugleich, absolvierte ich mein Praxissemester an einer Schule für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung. Auch hier lernte ich Kinder kennen, die nicht immer ausreichend Verständnis von ihren Mitmenschen erhalten. Ihnen ebendieses Verständnis entgegenzubringen, bereitet mir so viel Freude, dass ich über das Praxissemester hinaus noch immer an dieser Schule tätig bin.
Das Stipendium, welches anteilig von der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO finanziert wird, verschafft mir die Zeit, die Kinder in der Jugendhilfe auch zukünftig zu unterstützen und mich dennoch auf die letzte Etappe des Studiums, meine Masterarbeit, zu konzentrieren. Zudem bietet es mir die Möglichkeit, meine Interessen, Stärken und Erfahrungen weiter auszubauen.“
Jan Lemcke, Masterstudiengänge „Computational Science“ und „Data Engineering“
Jan Lemcke möchte sich den Herausforderungen der Digitalisierung inkl. den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen stellen. Ein wichtiger Schritt für Jan ist deshalb, sich die erforderlichen Methoden und Werkzeuge im Rahmen seines Doppelstudiums an der Universität Potsdam anzueignen, um zukünftig einen Beitrag zur Bewältigung der digitalen Transformation zu leisten. Jan gründete sein eigenes IT-Unternehmen, ist Tutor am Lehrstuhl für maschinelles Lernen und in seiner Freizeit engagiert er sich als Handballtrainer. In seinem Streben wird Jan seit Oktober 2020 im Rahmen des Potsdamer Universitätsstipendiums als Stipendiat von der SAP SE unterstützt.
„Was haben die Gründer von Ecosia und Tesla gemeinsam? Sie sind Pioniere in verschiedensten Ausprägungen der digitalen Transformation und haben mich als große Vorbilder inspiriert, ein Doppelstudium der Bachelorstudiengänge „Informatik/Computational Science“ und „Wirtschaftsinformatik“ an der Universität Potsdam abzuschließen. Im Verlauf meiner Studiengänge habe ich mich auf intelligente Datenanalysen fokussiert und in Zusammenarbeit mit der Firma Bosch.IO GmbH das umwelttechnisch relevante Problem der Prognose des Stromverbrauchs von Produktionsanlagen mit Methoden des maschinellen Lernens im Rahmen meiner Bachelorarbeit bearbeitet. Damit möchte ich einen Teil zum zwingend erforderlichen Wechsel zu einer nachhaltigen Ökonomie beitragen.
Entrepreneurship war ein Modul meines Bachelorstudienganges „Wirtschaftsinformatik“ an der Universität Potsdam. Die Umsetzung in die Praxis erfolgte im Herbst 2020 mit der Gründung meines eigenen IT-Unternehmens. Die mir im Studium vermittelten betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Kenntnisse haben mir dabei sehr geholfen, die Herausforderungen einer Unternehmensgründung zu bewältigen. Es ist für mich immer wieder persönlich spannend, mit Kunden in Kontakt zu treten und deren Erwartungen sowie deren Lebenssituation kennen zu lernen.
Mein großes Interesse gilt der Arbeit mit jungen Menschen. Als langjähriger Tutor am Lehrstuhl für maschinelles Lernen der Universität Potsdam unterrichte ich mit viel Freude Studierende. Neben meinem Studium bin ich ehrenamtlich in einem Handballverein tätig und habe als Trainer im Rahmen des berlinweit bekanntgewordenen Projektes „Integration durch Sport“ geflüchtete Jugendliche trainiert. Aktuell bin ich Handballtrainer einer Jugendmannschaft im Verein SG Hermsdorf-Waidmannslust. Des Weiteren gilt es auch innerhalb des Handballvereins die digitale Transformation voranzutreiben. Dazu entwickle ich in meiner Freizeit eine Vereinswebanwendung, die sowohl als Informationsanlaufstelle für Eltern, Spieler/-innen und Fans dient als auch die wesentlichen Geschäftsprozesse des Vereins, z. B. Stammdatenverwaltung, intuitiv und effizient abbildet.
Aufgrund der Vielzahl meiner Aktivitäten bin ich sehr froh, Unterstützung vom Universitätsstipendium zu erhalten. Der fachliche und persönliche Austausch mit meinen Mitstipendiaten und mit meinem Förderer SAP SE ist eine absolute Bereicherung für meinen Bildungs- und Lebensweg.“
Julia Nauen, Masterstudiengang „Biochemistry and Molecular Biology“
Julia Nauen ist überzeugt, dass mittels biochemischer und molekularbiologischer Methoden schnell und sicher auf menschlich verursachte Umweltschäden reagiert werden kann. Deshalb will sie mit dem Wissen, welches sie durch ihr Studium an der Universität Potsdam erlangt, einen positiven Beitrag für den Umweltschutz leisten. Das Universitätsstipendium unterstützt sie hierbei und hält ihr finanziell den Rücken frei.
„Biochemie und molekulare Biologie“ klingt für viele Menschen erst mal sehr abstrakt, doch im Grunde ist es einfach nur die Erforschung von Prozessen und Mechanismen, die sich in Lebewesen abspielen. – Wie funktioniert unser Körper? Wie können Pflanzen uns mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen? – In meinem Bachelor-Studium in der Biologie habe ich mich schnell auf die Erforschung der Pflanzen fokussiert und finde es auch in meinem Master noch spannend wie Prozesse in den Organismen stattfinden, die unsere Lebensgrundlage bilden. Nach meinem Bachelor-Abschluss, bereiste ich 3 Monate Malaysia und Sumatra (Indonesien), Länder mit Regenwäldern und einer tierischen und pflanzlichen Diversität bestückt, die man sich als Europäer wohl nicht mehr ausmalen kann. Bekannter Weise wird dieser zur Erlangung wirtschaftlichen Aufstiegs zerstört. Das macht wohl nicht nur mich traurig. Denn nicht nur Diversität im Sinne von Artenvielfalt geht verloren, sondern auch die Basis unseres und nächsten Lebens: Sauerstoff und Nährstoffe.
Ich bin überzeugt, dass man mittels biochemischer und molekularbiologischer Methoden schnell und sicher auf menschlich verursachte Umweltschäden reagieren kann. Böden und Gewässer sind mit Schwermetallen und Düngemitteln kontaminiert, durch emittierte Treibhausgase kommen Trockenperioden auf uns zu und Hitzewellen werden wir dieses Jahr nicht das letzte Mal gesehen haben. Ernteverluste werden das Resultat sein. Gentechnik und daraus folgende gentechnisch veränderte Organismen können eine Alternative darstellen, um menschlich verursachte Probleme, mit denen sich unser Planet zurzeit konfrontiert sieht, zu mindern. Aber nicht nur der Erde kann man Hilfestellungen zur Regeneration leisten, auch den Menschen, indem man Nutzpflanzen gezielt nährstoffreicher und resistenter gestaltet, damit bei einer immer steigenden Weltbevölkerung auch noch der letzte satt wird. Die meisten Nutzpflanzen wurden durch Züchtung schon vielfältig genetisch durcheinander gemixt und entsprechen schon lange nicht mehr natürlichen Varianten: warum nicht gezielt eingreifen statt willkürlich Erbsubstanz zusammenzuwürfeln? Ich glaube daran, dass die Versäumnisse des Menschen reversibel sind und man mittels biochemischer und molekularbiologischer Methoden ein Zeichen setzen und die Situation zum Positiven wenden kann. Daher bin ich froh diesen Studiengang ohne finanzielle Probleme und mit vollem Engagement studieren zu dürfen und bedanke mich herzlich bei meinen Förderer*innen des Lions Club Potsdam-Sanssouci für die Ermöglichung."
Valeska Stein, Masterstudiengang „Linguistik: Kommunikation-Variation-Mehrsprachigkeit“
Valeska Stein studiert im Master „Linguistik: Kommunikation-Variation-Mehrsprachigkeit“. Sie ist begeistert von der Gesprächsanalyse, aber dass sie nicht nur wissenschaftlich, sondern auch direkt mit Menschen arbeiten wollte, war ihr immer klar. Durch ihr Ehrenamt hat sie es geschafft Praxis und persönliches Forschungsinteresse zu verbinden.
„Im Jahre 2014 entdeckte ich meine Leidenschaft für die Betreuung von Menschen mit Demenz und habe mir seitdem ein Ziel gesetzt, kein Mensch soll mehr verstummen, nur weil er unsere Erwartungen an ihn innerhalb eines Gespräches nicht mehr erfüllen kann. Ich möchte Menschen mit Demenz in die Mitte der Gesellschaft rücken und neue Wege aufzeigen, wie wir mit ihnen bis zum Schluss im Gespräch bleiben können. Es kann uns alle irgendwann einmal betreffen und wir müssen jetzt handeln! Bei meiner ehrenamtlichen Betreuung habe ich meinen Schwerpunkt auf die Sprachaktivierung und -aufrechterhaltung gelegt. Besonders dankbar bin ich für die stundenlangen Gespräche mit einer an Alzheimer-Demenz erkrankten Dame und all das was ich aus dieser besonderen Freundschaft mitnehmen durfte. Ohne die jahrelange Beschäftigung mit der Gesprächsanalyse im Zuge meines Studiums, wäre ich heute nicht dort, wo ich jetzt stehe. Mit Begeisterung stelle ich mich jeder Herausforderung in Gesprächen mit Menschen mit Demenz. In der Praxis gewonnene Daten analysiere ich und nutze die Ergebnisse für eine direkte Verbesserung der Gesprächsführung. Durch die Pflege meines Großvaters während meines Studiums erfuhr ich am eigenen Leibe, wie alleingelassen man sich oft als pflegende Angehörige fühlt. Aus diesem Grund liegt es mir besonders am Herzen neben der Betreuung demenziell Erkrankter auch ihre Angehörigen dabei zu unterstützen eine neue Art von Kommunikation und gemeinsamem Erleben zu entdecken. Auf Instagram schreibe ich über meine Erfahrungen aus der Praxis mit Menschen mit Demenz @kommunikation_bei_demenz. Seit März 2019 besteht zudem meine Facebookgruppe „Demenz und Kommunikation für (pflegende) Angehörige“. Wir sind mittlerweile 400 Mitglieder aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und anderen Teilen der Welt. Vernetzung wird in der Community ganz großgeschrieben und ich bin begeistert davon, welches Wissen wir bisher gemeinsam zusammengetragen haben. Gerade plane ich mit einigen Community-Mitgliedern das Online-Charity-Event „Symposity“ – eine Onlinekonferenz nur für pflegende Angehörige. Durch das Deutschlandstipendium war es mir möglich neben meinem Studium viele kostbare Erfahrungen in meinem Ehrenamt und auf zahlreichen Tagungen und Workshops zu sammeln. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken!"
Julia Joch, Bachelor IT-Systems Engineering
Julia studiert im vierten Bachelor-Semester IT-Systems Engineering. Dabei begeistert sie sich gerne für die unterschiedlichsten Themen ihres Fachbereiches. Doch auch an den Grenzen ihres Studiengangs macht ihre Neugierde nicht halt. So gibt es eine zweite Welt, die auf den ersten Blick überhaupt nichts mit der Informatik zu tun hat, die sie begeistert: Das Musiktheater! Schon in der Schulzeit hat sie in einem Jugendtheater jedes Jahr in verschiedenen Produktionen mitgespielt. „Hier in Potsdam in der English Drama Group habe ich die Möglichkeit diese Seite von mir auszuleben“, so Julia.
„Auf den zweiten Blick sind die beiden Welten dann tatsächlich doch nicht mehr so unterschiedlich und harmonisieren sogar sehr gut. Beide brauchen ein hohes Maß an Kreativität und gerade in großen Softwaresystemen, genauso wie bei der Inszenierung eines Theaterstücks, ist Teamarbeit angesagt. Nicht zuletzt lassen sich die vielen Stunden am Rechner auch gut durch Gesang und Tanz ausgleichen. So ergibt diese ungewöhnliche Kombination für mich dann doch immer wieder auf eine neue Art und Weise Sinn. Wenn nicht gerade sämtliche Proben ausfallen müssen, gefällt mir an der Theaterarbeit vor Allem auch der interdisziplinäre Austausch. Denn in der Drama Group kommen Studierende aller Fachrichtungen zusammen. Das ist auch etwas, das ich an den regelmäßigen Treffen mit anderen Stipendiat*innen des Universitätsstipendiums zu schätzen weiß.
Durch das Universitätsstipendium habe ich außerdem meinen Förderer SAP SE kennengelernt. Im Oktober vergangenen Jahres wurden wir vier Stipendiat*innen, die in dieser Förderperiode von SAP gefördert werden, ins Innovation Center Potsdam eingeladen. Dabei erhielten wir Einblicke in die verschiedenen Abteilungen. Fast ein Jahr später, im September dieses Jahres, werde ich nun tatsächlich meinen ersten Arbeitstag als Werksstudentin im Innovation Center Potsdam absolvieren. Somit hat mir das Universitätsstipendium eine bei meiner Bewerbung noch völlig unverhoffte Chance aufgezeigt. Ich bedanke mich herzlich bei allen, die das Universitätsstipendium möglich machen, für all eure und Ihre Unterstützung und kann nur jedem Studierenden empfehlen, sich ebenfalls zu bewerben!“
Sebastian Leskien, Masterstudiengang Verwaltungswissenschaft
Sebastian Leskien ist ausgebildeter Politik- und Verwaltungswissenschaftler (B.A.) und absolviert derzeit seinen Master (M.A.) in der Disziplin Verwaltungswissenschaft an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Potsdam. Neben dem Studium arbeitet er für verschiedene Forschungsinstitute in den Bereichen Politik- und Verwaltungsberatung sowie im Bereich der Nachhaltigen Entwicklung. Er wird seit Oktober 2019 im Rahmen des Universitätsstipendiums als Stipendiat der Volkswagen AG unterstützt.
„Wie sind Bund, Länder und Kommunen strukturiert? Auf welche Art und Weise wirken Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung zusammen? Wie und mit welchen Instrumenten können eigentlich tradierte organisatorische Strukturen und Abläufe in öffentlichen Bereichen innovativ weiterentwickelt werden? – mit Fragen wie diesen setze ich mich als Verwaltungswissenschaftler auseinander. An meinem Studium begeistert mich vor allem die Vielfältigkeit des Forschungsgegenstandes, der öffentlichen Verwaltung, die mit ihren Strukturen, Behörden und Beschäftigten, ein besonders weites und anspruchsvolles Forschungsfeld darstellt und aus dem sich vielschichtige Forschungsfragen ableiten lassen. Gleichzeitig ermöglicht mir mein Verwaltungsstudium an der Universität Potsdam eigene inhaltliche Akzente im Studium zu setzen. So beschäftige ich mich gezielt mit Mehrebenensystemen, Funktionsweisen von Organisationen und Policy-Analysen, wobei mir die Ausrichtung in Potsdam auf eine interdisziplinäre Wissensvermittlung von sozial- und rechtswissenschaftlichen Kenntnissen dabei sehr hilft, komplexe Verwaltungsproblemstellungen zu diesen Themen mit einer Vielfalt an Methoden zu bearbeiten. Durch eine ganze Reihe von Praktika in öffentlichen Einrichtungen habe ich gelernt, dass unterschiedliche methodische Fähigkeiten im Behördenalltag sehr nützlich sein können. Des Weiteren spielt auch das Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung eine wichtige Rolle in meiner persönlichen wissenschaftlichen Spezialisierung. Unter anderem befasse ich mich mit Fragen, wie etwa die Anforderung einer nachhaltigen Entwicklung das Potential haben, auch den gesamten öffentlichen Sektor „nachhaltig“ zu transformieren und welche individuellen Handlungsstrategien, angesichts der Unterschiedlichkeit von Behörden, genutzt werden können, um diesen Anforderungen zu entsprechen. Die öffentliche Verwaltung besitzt hier ein wirklich großes Forschungspotential. Dank der Förderung durch das Deutschlandstipendium konnte ich im vergangenen Jahr zudem ein Zertifikatsprogramm für Nachhaltigkeit absolvieren, um mein Wissen in diesem Bereich zu erweitern. Sowohl persönlich als auch beruflich wird mich diese eingeräumte Möglichkeit weiterbringen."
Reemi Mukherjee , Masterstudiengang Data Science
Das ist Reemi Mukherjee. Sie zog 2018 von Indien nach Deutschland und studiert nun den Masterstudiengang Data Science. Seit Beginn ihres Studiums wird sie durch das Potsdamer Universitätsstipendiums und dem regionalen Unternehmen Veinland gefördert.
„Data Science is a perfect blend between statistical knowledge and implementing it in real life with the help of programming. It was an honour to be chosen for this scholarship! My course is hectic and there comes the important role of Universitätsstipendium Potsdam. It helped me balance my studies with financial need. Because of the scholarship, I didn't ever have to compromise with my study hours! This scholarship has motivated me to study hard and has been a very strong support since 2018. Also, I cannot thank enough the scholarship especially in the time of pandemic, it gave an assurance of financial security. Not only that, this scholarship has made me overcome financial difficulties many times in the past as well. The best part of the scholarship: I think the best part of this scholarship is the way it has organized sponsors-scholars meet up! We are given an opportunity to meet our sponsors and interact with them, and the assistance we always get from organizers are very appreciable! My Sponsor is Veinland GmbH. I want to thank my sponsor and University of Potsdam for giving me this amazing opportunity. Regarding my future goal: I have been working on very interesting projects in my Masters and I am on my way to start my master's thesis. After my masters I wish to work in a research institute and wish to apply my studies in some innovative project."
Julia Zimmermann , Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik und Digitale Transformation
"Egal ob in der Hauptstadt oder Potsdam, überall schreit es nach Digitalisierung und Digitaler Transformation! Dabei ist oft unklar, was genau damit gemeint ist: ein neues Geschäftsmodell, eine Prozessoptimierung oder doch „nur“ eine Selbstoptimierung? Und was heisst eigentlich: „Get future proofed!“?" Diese und noch viele andere Fragen, sowie eine ordentliche Portion Wissensdurst und Neugierde brachten Julia dazu im September letzten Jahres ihren Master in “Wirtschaftsinformatik und Digitaler Transformation“ anzutreten und ihr selber ein Bild von der Gesellschaft von morgen zu machen.
"Der interdisziplinäre Studiengang schafft es auf spielerische Art und Weise mehrere, scheinbar fachfremde Domänen miteinander zu verbinden und gleichermaßen unter sozialen, wirtschaftlichen und technischen Aspekten zu betrachten. Wer seine logischen Denk- und Programmier-Skills in wissenschaftlich vielseitigen Kontext einbringen möchte, dem kann ich diesen Studiengang absolut ans Herz legen. Er bildet für mich die Basis für zahlreiche Projekte und Seminararbeiten, die ich innerhalb meines Studiums an der Universität Potsdam umsetzen kann. So ergeben sich spannende qualitative und quantitative Forschungsarbeiten u.a. zu Themen wie „Open Source & Nachhaltigkeit“ aber auch sehr praktische Arbeiten mit Development Boards und Prototypen zum Thema „Smart City“. Das Deutschlandstipendium entlastet mich dabei nicht nur finanziell, sondern hilft mir darüber hinaus, mich gänzlich auf mein Studium, meine Forschungsarbeiten und meine Arbeit beim CityLAB Berlin zu konzentrieren. Noch stehe ich nicht am Ende meiner Wissensreise, kann aber jetzt schon festhalten: Förderformate wie das Deutschlandstipendium bilden die perfekte Grundlage, um Hürden im Bildungs- und Lebensweg erfolgreich zu meistern. Denn: sie schaffen Raum für geistige Freiheit. Für diese Möglichkeit möchte ich meinem privaten Förderer und dem Bund danken.“
Sophie Domres , Masterstudiengang Internationale Beziehungen
Sophie Domres studiert Internationale Beziehungen an der UP und arbeitet neben dem Studium für die United Nations. 2019 gründete sie mit einer Kommilitonin ihr Herzensprojekt: „neitherBluenorPink“. Damit kämpft sie für Women Empowerment frei von Hierarchien und Ungleichheiten. Sophie wird seit Oktober 2019 durch die Dr. Hermann Schmitt-Vockenhausen Stiftung im Rahmen des Potsdamer Universitätsstipendiums gefördert.
„Nachdem ich 2013 aus Mexiko wiederkam, war für mich klar in welche Richtung mein Weg führen soll. Ich möchte die Welt ein kleines Stückchen besser machen. Ich möchte etwas zurückgeben! Mit meiner Mutter und meinen beiden Schwestern bin ich im kleinen Fröndenberg (im Ruhrpott) in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen. Von dort aus ging es für mich nach Kleve, Santiago de Chile, Berlin und New York, um meine Ziele und Träume zu verwirklichen. Auf meinem Weg lernte ich nicht nur viele Länder und Kulturen, sondern auch wertvolle Menschen kennen, die mich bis heute auf meiner Reise begleiten. Mein Herzensprojekt „neitherBluenorPink“ gründete ich 2019 mit einer Kommilitonin. Den Kampf für Gleichberechtigung möchte ich aktiv mitgestalten, denn Gleichberechtigung ist keine Option, sondern ein Recht! Mir ist es seit 2017 möglich bei „UN im Klassenzimmer“ ehrenamtlich mitzuwirken. Für mich ist es besonders wichtig, dass junge Menschen, trotz der fehlenden Auseinandersetzung mit Menschenrechten im Kernlehrplan, mit diesem Thema in Kontakt kommen. Ein Mensch kann sich schließlich nur für seine Rechte einsetzen, wenn er oder sie diese kennt! Zurzeit arbeite ich für die United Nations von Zuhause aus. Aufgrund der momentanen Situation und den Auswirkungen des Corona-Virus musste ich New York verlassen und von nun an im Home-Office arbeiten. Ich bin davon überzeugt, dass gerade in dieser Situation die UN besonders wichtig ist, da sie sich für Solidarität unter Staaten und Gesellschaften einsetzt und eine objektive und nicht politisierte Informationsquelle darstellt! Den Zusammenhalt und die Solidarität der Menschen, die ich zu diesem Zeitpunkt beobachten kann, wünsche ich mir auch für die Zeit nach der Krise. Ich habe die Hoffnung, dass die Menschen an dieser Situation wachsen und die Welt irgendwann ein friedlicherer Ort wird.“
Elias Krössin , Angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik
Elias Krössin studiert seit Oktober 2018 im Masterprogramm „Angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik“ und absolviert derzeit sein Pflichtpraktikum in der Kulturabteilung des Goethe-Instituts in Tokyo. Neben dem Studium arbeitet er als studentischer Mitarbeiter bei der Menschrechtsorganisation Reporter Ohne Grenzen und baut mit seinem Projektleiter ein neues Stipendienprogramm auf, welches Medienschaffenden aus Kriegs- und Krisengebieten die Möglichkeit bietet, zumindest für eine kurze Zeit, unabhängig zu arbeiten und sich in Themen der digitalen Sicherheit weiterzubilden.
„Kurz nach meiner Ankunft in Tokyo Ende Februar erreichte die Corona-Pandemie mit einer unglaublichen Geschwindigkeit und Wucht Europa. Japan ist dahingegen scheinbar von einer übergroßen Welle von Infizierungen bisher verschont geblieben. Zwar sind auch hier die Schulen geschlossen und größere Veranstaltungen abgesagt worden, jedoch ist das tägliche Leben ansonsten weitestgehend gleichgeblieben. Ob die geringe Anzahl der bisherigen Infizierten an verhältnismäßig wenigen durchgeführten Tests liegt, ist schwer einzuschätzen. Aufgrund der zunehmenden Grenzschließungen und Flugstreichungen nimmt die Zahl der kommerzielle Flugverbindungen nach Deutschland rasant ab. Ob und wann ich mein Praktikum abbrechen muss, kann ich derzeit nicht wirklich einschätzen. Wir werden fast täglich von der deutschen Botschaft über die neuesten Entwicklungen informiert und dementsprechend angewiesen.
Nun zu mir: Ich hatte glücklicherweise bereits 2016/2017, nach meinem Auslandsemester in China, die Möglichkeit, für ein Jahr praktische Erfahrungen in internationaler Kulturarbeit zu sammeln, denn das kulturweit-Programm der Deutschen UNESCO-Kommission entsandte mich damals in die Kulturabteilung des Goethe-Institut Bangalore in Indien. Wie Kunst- und Kulturprojekte, aktuelle gesellschaftliche Prozesse aufnehmen, verarbeiten oder erst in Gang bringen und somit Ausdruck einer mündigen Zivilgesellschaft darstellen, habe ich dort hautnah erleben können. Mein Masterstudium gibt mir die Möglichkeit, meine analytischen und methodischen Fähigkeiten in Hinblick auf aktuelle kulturelle Dynamiken zu erweitern und mein semiotisch ausgerichtetes kulturwissenschaftliches Wissen zu vertiefen. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis gefällt mir an dem Masterprogramm besonders, da wir stets im Zweiten Schritt, auf Grundlage unserer theoretischen Überlegungen, uns direkt an Projekte in der Praxis wagen. Beispielsweise hatten 11 Kommiliton*nnen und ich im Rahmen einer Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt die Möglichkeit, selbstständig ein interaktives Vermittlungskonzept für die letztjährige Ausstellung bauhaus imaginista zu entwickeln und mit diesem für einen Tag das HKW bei regulärem Publikumsbetrieb zu übernehmen. Mit diesem Großprojekt, bei dem ich mich speziell mit der inhaltlichen Konzeption befasst habe, gelang es uns, die Besucher*innenanzahl des letzten Jahres zu verdoppeln und einen sehr spannenden Tag mit ca. 250 Teilnehmenden auf die Beine zu stellen. Das Deutschlandstipendium hat mir in den vergangenen drei Semestern die finanzielle Freiheit gegeben, sowohl mein Masterstudium erfolgreich und fokussiert zu verfolgen, als auch meine Arbeit bei Reporter Ohne Grenzen in vollem Umfang auszuführen."
Hatim Shehata , Internationale Beziehungen
Hatim Shehata studiert den gemeinsamen Masterstudiengang „Internationale Beziehungen“ an der Freie Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität Potsdam. Sein bisheriger Werdegang hat ihn in verschiedenste Länder für Studienaufenthalte und Praktika geführt; darunter Belgien, Frankreich, Kanada und die USA. Auch künftig plant Hatim im internationalen politischen Kontext tätig zu sein. Neben seinem Studium versucht er Kindern und Jugendlichen, die Europäische Union und ihre Funktionsweise näher zu bringen.
„Am Studium der Internationalen Beziehungen begeistert mich vor allem die stetige Themenaktualität, mit der wir als Studierende konfrontiert werden. Das Weltgeschehen unterliegt einem dynamischen Wandel und so muss auch die Disziplin auf Herausforderungen globalen Ausmaßes schnell adäquate Lösungsansätze finden. Durch mein Studium habe ich festgestellt, dass es ein äußerst schwieriges aber zugleich unheimlich spannendes Unterfangen ist, die Komplexität einer globalisierten Welt vollends verstehen zu wollen. Deshalb habe ich mir Schwerpunkte gesetzt: die Beziehungen der EU zum Nahen und Mittleren Osten, Sicherheitspolitik und die Friedens- und Konfliktforschung. Zugleich bietet die Universität Potsdam die einzigartige Möglichkeit, sich am Lehrstuhl für Internationale Organisationen in ein Studium der Vereinten Nationen hinsichtlich ihrer Administration, Legitimation und letztlich Wirkmächtigkeit zu vertiefen. Ich danke der Universität Potsdam und meinen Förderern von der Dr. Hermann Schmitt-Vockenhausen Stiftung für die Förderung im Rahmen des Deutschlandstipendiums. Dadurch ist es mir möglich, mich vollends auf mein Studium zu konzentrieren, mich mit anderen engagierten Studierenden zu vernetzen und beruflich zu orientieren.“
Jonathan Janetzki, IT-Systems Engineering
Jonathan studiert den Masterstudiengang IT-Systems Engineering am Hasso-Plattner-Institut. Seit 2018 wird er bei der Verwirklichung seiner Ausbildungsziele durch die Volkswagen AG im Rahmen des Deutschlandstipendiums unterstützt. Perspektivisch strebt er Praktika bei internationalen Tech-Unternehmen und das anschließende Gründen eines IT-Startups an.
„An meinem Studium fasziniert mich die interdisziplinäre Auffassung von Informatik. Zusätzlich zu den fachlichen Kernkompetenzen werden hier sprachliche, betriebswirtschaftliche, juristische und auch interkulturelle Kenntnisse vermittelt. Mein Spezialgebiet ist die Datenbankoptimierung, mit der ich mich in meinem Masterprojekt am Lehrstuhl von Prof. Plattner befasst habe. Design Thinking ist mein zweiter, ergänzender Studienschwerpunkt. Im Basic und Advanced Track der HPI D-School wird dieser Innovationsansatz in multidisziplinären Teams angewandt, um reale, wirtschaftliche Probleme zu lösen. Zusammen mit dem Schraubenhersteller Kamax haben wir benutzerfreundliche Wege für den verstärkten Wissensaustausch zwischen seinen Mitarbeitern erarbeitet. Dazu habe ich beispielsweise einen Workshop mit Personen aus mehreren Hierarchieebenen geleitet: vom Schraubenpresser bis zum Produktionsleiter.“
Iuliia Mozhina, Computerlinguistik
Iuliia Mozhina, 2001 in Moskau geboren, studiert seit dem Wintersemester 2018/19 Computerlinguistik an der Universität Potsdam und wird seit dem von dem Deutschlandstipendium gefördert. Die Idee in einem anderen Land zu wohnen und zu studieren ließ Iuliia nicht mehr los. Aufgrund ihrer Faszination für die deutsche Sprache und Kultur, galt Deutschland für sie als Traumland. So traf Iuliia bereits mit 16 Jahren die Entscheidung Russland zu verlassen und alleine nach Deutschland umzuziehen, um an einer deutschen Hochschule studieren zu können. Neben ihrem Studium ist sie ehrenamtlich in einem Verein tätig und bringt sich als Campleiterin bzw. Sprachmittlerin in einem Sprachworkcamp für Jugendliche aus dem Ausland ein. Es macht sie glücklich, die sprachlichen Fortschritte der Jugendlichen beobachten zu können.
„Ich finde den Studiengang Computerlinguistik sehr interessant und vielfältig, weil er sich nicht nur mit der Sprachwissenschaft befasst, sondern auch mit der Informatik und Mathematik. So kann ich Kompetenzen aus den verschiedensten Disziplinen erwerben. Die maschinelle Übersetzung und Erstellung von automatischen Dialogsystemen finde ich dabei besonders spannend. Obwohl dieser Studiengang ziemlich neu und für die meisten Menschen völlig unbekannt ist, wird immer mehr von künstlicher Intelligenz gesprochen. Deswegen bin ich überzeugt, dass diese interdisziplinäre Wissenschaft in der näheren Zukunft sehr gefragt sein wird. Als ich als Deutschlandstipendiatin angenommen wurde, dachte ich, dass sich alle Anstrengungen und bisher erbrachten Leistungen gelohnt haben. Das Stipendium hilft mir, die finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden, motiviert fleißig zu studieren und mich neben dem Studium gesellschaftlich zu engagieren. Neben der finanziellen Unterstützung ermöglicht mir das Deutschlandstipendium Kontakt mit meinem Förderer, der Volkswagen AG, zu knüpfen. Es ist eine große Ehre für mich Stipendiatin zu sein und ich möchte mich bei meinem Förderer für diese Möglichkeit ganz herzlich bedanken!“