Teilprojekt Potsdam
Das an der Professur für Erwachsenenbildung, Weiterbildung und Medienpädagogik der Universität Potsdam angesiedelte Teilprojekt ‚Transformationsprozesse‘ fokussiert die Bildungsprozesse der Teilnehmenden an Projekten der kulturellen Bildung im Rahmen von Theater, Tanz und Performance. Die von uns ausgewählten Projekte finden über einen längeren Zeitraum hinweg statt und haben u.a. Übergangssituationen (z. B. Pubertät, berufliche Veränderung, Migration, Erkrankung) zum Thema. Bildungsprozesse fassen wir als Transformationen der Wahrnehmungs- und Deutungsmuster.
Ziel unserer Forschung ist die Entwicklung eines empirisch begründeten theoretischen Modells für die Transformations- und ästhetischen Bildungsprozesse von Teilnehmenden in Tanz-, Theater- und Performance-Projekten. Dieses soll erklären, unter welchen Umständen und wie, d.h. mit welchen Verlaufsformen Teilnehmende an performativen Bildungsangeboten (Theater-Tanz-Performance) in unterschiedlichen institutionellen Arrangements (Stadt- und Staatstheater, Community Projekte, Museen, soziokulturelle Zentren) ihre alltäglichen Wahrnehmungs- und Deutungsmuster transformieren. Es soll zudem eine Antwort darauf gegeben werden, welchen Beitrag derartige Angebote von Theater-Tanz-Performance für die Teilnehmenden hinsichtlich der Erweiterung ihrer individuellen Handlungsfähigkeit und gesellschaftlichen Teilhabe besitzen und welche Qualitätsmerkmale für performative Bildungsprozesse benannt werden können.
Zur Erforschung der Transformationsprozesse führen wir Interviews mit den Teilnehmenden der Angebote durch. Da wir diese zu mehreren Zeitpunkten während der Laufzeit des betreffenden Tanz-Theater-Performance-Projekts (sowie einige Monate danach) interviewen, erhalten wir Daten für eine qualitative Längsschnittuntersuchung, mit der wir die Transformationsprozesse der Teilnehmenden, wie sie durch die Projekte initiiert und unterstützt werden, in ihrem Verlauf erfassen können. Neben Interviews führen wir auch teilnehmende Beobachtungen durch, um die Probenpraxis in den Blick zu bekommen. Die so gewonnenen Daten werden anhand der Grounded Theory und der Dokumentarischen Methode qualitativ und in typenbildender Hinsicht ausgewertet.