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Wettbewerb
Der Gedanke des Wettbewerbs spielt im modernen Verwaltungsmanagement eine wichtige Rolle. Er soll mithelfen, die im Steuerungssystem angelegten Instrumente und Anreizsysteme "unter Strom zu setzen". Zunächst geht es darum, soviel wie möglich und sinnvoll echten Wettbewerb zu organisieren. Dafür kommen in erster Linie die Internen Dienstleister sowie sonstige Hilfsbetriebe und vor allem die Regiebetriebe (z. B. die Abfallwirtschaft) in Betracht, die marktgängige oder marktübliche Leistungen erbringen. Voraussetzung ist die Trennung der Auftraggeberfunktion (z. B. des Bauamtes) von der Auftragnehmerfunktion (z. B. des Baubetriebshofs). Der Auftraggeber ist für die Organisation des Wettbewerbs verantwortlich. In der Endstufe - meist nach einer Anpassungszeit von 3 bis 5 Jahren - soll sich der interne Auftragnehmer im Wettbewerb mit privaten (und ggf. anderen öffentlichen!) Konkurrenten bewähren. Unbeschadet einzelner noch ungeklärter Rechtsfragen sind Wettbewerbe der vorgenannten Art, bei denen sich eigene Organisationseinheiten an der Ausschreibung beteiligen, wichtig für das bessere Funktionieren des neuen Managementkonzepts. Betrieben, die sich im Wettbewerb behaupten sollen, muss es im Übrigen auch erlaubt sein, in einem bestimmten, allerdings geringen Umfang Aufträge von Dritten hereinzunehmen, um zu einer guten Auslastung der Kapazitäten zu kommen, z. B. indem sich der Baubetriebshof einer kreisangehörigen Gemeinde an einer Ausschreibung des Kreises für die Pflege der Außenanlagen bei einer in der Gemeinde gelegenen Kreisschule beteiligt. Einzelne Kommunen versuchen, echten Wettbewerb auch für weitere Teile der Verwaltung zu organisieren, indem sie in einem mehrfach gestuften Kontrakt- und Budgetsystem z. B. die Familienberatung ausschreiben, umso die eigenen Familienberatungsstellen in den Wettbewerb mit den Angeboten, z. B. der Wohlfahrtsverbände zu stellen. Wo echter Wettbewerb nicht möglich oder sinnvoll erscheint, ist es umso wichtiger, Quasi-Wettbewerb in Form des Leistungsvergleichs zu organisieren.
Wirkung / Wirkungsorientierung
Das neue Verwaltungsmanagement richtet den Blick zunächst auf die Produkte; sie sind das unmittelbare Ergebnis der Verwaltungstätigkeit (der Output), und ihre Beschreibung und Messung ist weniger schwierig. Tatsächlich kommt es aber auf die Wirkung an (Impact). Darunter werden die Auswirkungen der Verwaltungsproduktion gemessen an den politischen Zielen verstanden. Während beispielsweise der Englischkurs der Volkshochschule das Produkt ist, wäre der Anteil derer, die die Abschlussprüfung bestehen, ein Indikator für die Wirkung. Wegen der Bedeutung der Wirkung wird das neue Verwaltungsmanagement in der Schweiz und teilweise auch in Österreich als Wirkungsorientierte Verwaltungsführung (WoV) bezeichnet.
Wirkungsorientierte Verwaltungsführung, Wirkung
Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftlichkeit wird üblicherweise durch das Verhältnis von Ergebnis zu Mitteleinsatz gemessen. Das Gleiche wird unter Effizienz im engeren Sinne verstanden. In einem weiteren Sinne stehen die Begriffe für das ökonomische Prinzip: Danach handelt wirtschaftlich oder effizient, wer ein möglichst gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis erzielt.
Wirtschaftsplan
Was für die Kernverwaltung der Haushaltsplan ist, ist für die wirtschaftlichen Unternehmen der Wirtschaftsplan. Er besteht aus dem Erfolgsplan, vergleichbar dem neuen Verwaltungshaushalt, dem Finanzplan, der die geplanten Investitionen enthält, und der Stellenübersicht. Der Begriff Wirtschaftsplan ist im Reformprozess gelegentlich auch für den neuen Haushaltsplan, insbesondere für die Teilhaushalte der einzelnen, eigenbetriebsähnlich geführten Bereiche verwandt worden, hat sich aber nicht durchgesetzt.
Wissensmanagement
Wissensmanagement betrachtet das in einer Organisation, d. h. in den Köpfen, Akten und kollektiven Erfahrungen steckende Wissen als eine Ressource und damit einen Wert, den es systematisch zu bewerten, zu sichern, zu dokumentieren und für alle zugriffsbereit zu erhalten gilt, die zur Wertschöpfung der Verwaltung beitragen. Dieser neue Managementansatz wird durch die technische Entwicklung (Datenverarbeitung, Inter- und Intranet) ermöglicht. Wissensmanagement geht von der Erfahrung aus, dass in einer Organisation an vielen Stellen Wissen vorhanden ist, das aber nicht breit genug genutzt wird ("Wenn Siemens wüsste, was Siemens weiß"). Tatsächlich verlieren Organisationen ständig an oft kostspielig erworbenem Wissen, weil sie beim Ausscheiden von Mitarbeitern deren Wissen achtlos dem Vergessen anheim fallen lassen. Diesen Prozess soll Wissensmanagement im Sinne einer lernenden Organisation umkehren und dazu beitragen, die Effizienz der Verwaltung zu steigern. Hierzu muss man einen Auswahlprozess gestalten, denn nicht alle Daten und Informationen sind "Wissen". Darunter versteht man die Mischung aus Erfahrungen, Wertvorstellungen (Kulturveränderung), beiläufigen Informationen (z. B. Kundenerwartungen, Marktentwicklung) und Fachkenntnissen. Diese richtig auszuwählen und miteinander zu verknüpfen, und zwar so, dass sie auch verstanden werden, verursacht nicht zu unterschätzende Anstrengungen. Es darf andererseits nicht die Illusion entstehen, man könnte mittelfristig Entscheidungen an intelligente Maschinen delegieren. Wissensmanagement ist kein technisches und organisatorisches Projekt. Es bedarf der Kulturveränderung. Eine neue Informations- und Kommunikationskultur setzt die Bereitschaft voraus, auch Herrschafts- oder mit hohem persönlichen Energieaufwand erworbenes Wissen mit anderen zu teilen. Dazu bedarf es der Anreize und guter Erfahrungen (Lernende Verwaltung). Daneben muss das Wissen nicht nur laufend fortgeschrieben, sondern auch von überholtem oder durch die Entwicklung geradezu schädlichem Wissen befreit (= gelöscht) werden. Ein weiteres Problem liegt noch vor der Auswahl der Wissensinformation: Es gehört viel Wissen über die Zusammenhänge und die Zukunftsentwicklung, um das relevante Wissen einzubringen, denn "man sieht nur, was man kennt" (Personalentwicklung). Schließlich lassen sich die Kosten von Wissensmanagement derzeit noch kaum schätzen. Keine der unbeantworteten Fragen rechtfertigt es, die Entwicklung nicht mit hoher Aufmerksamkeit zu verfolgen.