In ihrer rechtswissenschaftlichen Untersuchung forscht Dr. Lina Marie Schauer an der Schnittstelle zu Ökonomie und Wirtschaftssoziologie. „Sie gibt darin unter anderem Antworten auf die Fragen, ob Bewertungen, die auf finanzielle Anreize hin entstehen, zugelassen werden sollten, inwiefern Online-Plattformen verpflichtet werden sollten, über die Zusammenfassung der angezeigten Gesamtwertungen zu informieren und ob es zielführend wäre, den Bewerteten grundsätzlich die Möglichkeit zur Erwiderung zu geben“, erklärt der Erstbetreuer Prof. Dr. Björn Steinrötter. Mit Blick auf die Bedeutsamkeit von Online-Bewertungen für den Handel ist die Dissertation von besonderer gesellschaftlicher Relevanz. Schließlich zählen die Plattformen zu den wichtigsten Informationsquellen, um Kaufentscheidungen zu erleichtern. Die Juristin unterscheidet dabei die Reputation von Einzelpersonen in Abgrenzung zu Unternehmen und schließt damit eine Forschungslücke.
Lina Marie Schauer erwarb den Bachelor of Laws (LL.B.) an der Universität Potsdam und legte hier 2020 die Erste Juristische Prüfung ab. Anschließend promovierte sie ebenfalls in Potsdam. Ihre 2023 abgeschlossene Dissertation wurde mit der Bestnote „summa cum laude“ bewertet und sie erhielt dafür den Promotionspreis der Universitätsgesellschaft Potsdam e.V. Lina Marie Schauer war zwei Jahre akademische Mitarbeiterin an der Juniorprofessur für IT-Recht und Medienrecht an der Universität Potsdam und ist seit Mai 2024 Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Nordemann Czychowski & Partner Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte mbB.
Berlin und Brandenburg verleihen den Svarez-Preis für herausragende juristische Dissertationen an einer der Juristischen Fakultäten des Landes seit 2011 im Wechsel. Die Auszeichnung ist mit 5.000 EUR dotiert und nach dem preußischen Justizreformer Carl Gottlieb Svarez (1746-1798) benannt.
Medieninformation 17-12-2024 / Nr. 117
Pressemitteilung des Ministeriums der Justiz und für Digitalisierung (MdJD)