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Hintergrund

Auen gehören zu den Ökosystemen, die die meisten Ökosystemleistungen (ÖSL) erbringen. Hierunter versteht man bspw. den Hochwasserrückhalt auf der Fläche, den Rückhalt von Nähr- und Schadstoffen, die Grundlagen für Land- und Forstwirtschaft oder auch die Klimaregulierung durch den Speicher von Kohlenstoff in Böden und Pflanzen - auf funktionsfähigen Auen. Doch was ist eine funktionsfähige Aue und wie grenzt diese sich ab? Bislang wurden Auen auf Basis der Ausmaße von sehr großen Hochwassern abgegrenzt, die statistisch alle 100 Jahre einmal auftreten und meist bis zu den Deichen reichen. Wenn man allerdings die ÖSL betrachtet, die wirklich von den jährlichen Überflutungen abhängen, wie bspw. der Nährstoffrückhalt, dann sind die Ausmaße kleinerer Hochwasser von Bedeutung. Durch die EU-Hochwasser Direktive sind alle EU-Staaten verpflichtet, die Ausmaße sogenannter häufiger Hochwasser zu modellieren. Allerdings sind die häufigen Hochwasser als solche Hochwasser zu verstehen, die statistisch einmal in 5 bis hin zu einmal in 25 Jahren auftreten, also deutlich seltener als jährlich aber deutlich häufiger als die sehr großen Hochwasserereignisse.  Daraus resultiert die Frage: macht das einen Unterschied, wenn man die ÖSL in Aue mit häufiger Überflutung mit denen mit seltenerer Überflutung vergleicht?