Lehrkonzepte, Sprachbildung und Sprachförderung in unterschiedlichen Bildungskontexten
Digitalisierung und interkulturelle Medienbildung bei internationalen Lehr- und Forschungskooperationen in DaF/DaZ (aktuell)
In diesem Projekt wird eine Lehr- und Forschungskooperation zwischen der Hankuk-University Seoul, Südkorea und dem Arbeitsbereich DaF/DaZ Didaktik und DaF/DaZ Linguistik am Institut für Germanistik der Universität Potsdam weiter ausgebaut und etabliert. Sie umfasst einen Online-Austausch von Studierenden im Rahmen von gemeinsamen Videokonferenzen, die Konzeptionierung einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe zu Effekten interkultureller Besonderheiten für den DaF-Unterricht sowie der gemeinsamen Entwicklung von digitalen Lehrmaterialien zur Ausbildung von Gesprächsführungs- und Gesprächseröffnungsstrategien. Die Auftaktveranstaltung der Veranstaltungsreihe fand im Januar 2023 zum „Regionalschwerpunkt Ostasien“ mit fünf Referierenden und vier Fachvorträgen aus Japan, der Mongolei, Südkorea und Taiwan im Austausch mit DaF-Studierenden der Universität Potsdam zu den Herausforderungen als Lehrkraft im Bereich DaF an einer ostasiatischen Universität statt. Der nächste Workshop ist für Januar 2024 vorgesehen.
Die Materialentwicklung erfolgt im Rahmen des sogenannten „Mausprojektes“, einem internationalen Plattformprojekt für DaF-Lehrkräfte mit 30 beteiligten Lehrkräften in aktuell 13 Ländern auf drei Kontinenten und beinhaltet die Entwicklung und Implementierung eines Verfahrens zur automatischen Texterfassung von Lernenden, um sie perspektivisch in ein Lernerkorpus zu integrieren. Unter https://maus-reisen.de finden Sie die Webseite des „Mausprojektes“.
Projektziel ist weiterhin eine stärker institutionalisierte Instituts- bzw. Fakultätskooperation und ein damit verbundener Studierendenaustausch.
Projektpartner: Torsten Andreas, Christoph Schroeder und Christian Horn von der Hankuk University Seoul, Südkorea.
Spontane Sprachproduktion japanischer Lernender im DaF-Unterricht (aktuell)
In dem Projekt werden spontane mündliche Äußerungen japanischer Lernender im DaF-Unterricht elizitiert und untersucht. Zu diesem Zweck werden geeignete Aufgabenformate entwickelt, die direkt im Unterricht einsetzbar sind und gleichzeitig möglichst spontane lernersprachliche Äußerungen elizitieren. Diese werden mittels Audio- und Videoanalysen dokumentiert und durch Prä- und Post-Tests sowie subjektive Lernerdaten ergänzt. Als sprachliche Gegenstände standen zunächst die Realisierung von Verbzweitstrukturen und die Kodierung räumlicher Relationen im Fokus. Aktuell wird die Lerner-Lerner-Interaktion erforscht. Zudem wird aus den Daten ein Korpus mündlicher Lernersprache erstellt (JaDe-Korpus).
Sprachbildung und -förderung im mehrsprachigen Kontext (UP Network for Sustainable Teacher Education, DAAD-Programm „Lehramt.International“) (aktuell)
Das Projekt verbindet zwei bedarfsorientierte Studienangebote, die an unterschiedlichen Phasen im Lehramtsstudium anknüpfen:
- ein Seminarangebot zum sprachsensiblen Fachunterricht im Rahmen des Praxissemesters Master Lehramt (im Ausland)
- ein digitales Service-Learning-Angebot zur Sprachbildung und -förderung von Studierenden für Schüler:innen der mit dem ZeLB kooperierenden Deutschen Auslandsschulen.
Gegenwärtiger Stand des Projekts
Seit dem Wintersemester 2021/22 kooperieren zwei Seminare aus dem DaF/DaZ-Bereich sowie aus der inklusiven Deutschdidaktik. Während in einem Seminar eher die Sprachbildung Vorrang hat, betont das andere Seminar die Sprachförderung. Beide Seminare beschäftigen sich jedoch mit den Prozessen des Lesens, Sprechens, Schreibens, Präsentierens und Zuhörens. Ziel dieses Seminarprojektes ist es, Schüler:innen im sprachsystematischen sowie sprachpragmatischen Feld des Deutschen in allen Fächern zu unterstützen. Unterrichtsmaterialien des Projektes werden digital gesammelt und den teilnehmenden Schulen zur Verfügung gestellt. Zudem besteht bei entsprechendem Interesse die Möglichkeit, nach enger Rücksprache mit den Lehrpersonen und deren Bedarfsermittlung einen Workshop für Lehrkräfte anzubieten, in dem auch die verwendeten Unterrichtsmaterialien reflektiert werden.
Projektpartner: Torsten Andreas, Manuela Hackel, und Winnie-Karen Giera
Lernungewohnte Teilnehmer*innen in Integrationskursen (im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung) (Laufzeit: 2020-2021)
Seit dem Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes im Jahr 2005 bilden Integrationskurse sowie deren spezielle Formen (z.B. Alphabetisierungs- oder Elternkurse) wichtige Instrumente einer Integrationspolitik des „Forderns und Förderns“ für Zuwanderer ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen. Im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung erstellt der Arbeitsbereich DaF/DaZ eine Expertise mit dem Fokus auf „Lernungewohnte Teilnehmer*innen in Integrationskursen“. In der Expertise werden nationale und internationale Erkenntnisse zu Literalitätsentwicklungen und -praktiken, die zu einer bedarfsgerechteren und erfolgreicheren Gestaltung bestehender Kurskonzepte beitragen, mehrdimensional eruiert und sollen als Verbesserungsvorschläge für die Gestaltung der derzeitigen Alpha-Kurse dienen.
Lemke-Ghafir Cosima, Miguel Rezzani, Christoph Schroeder, Dorotheé Steinbock. 2021. Erste Schrift und zweite Sprache. Migrant_innen ohne oder mit geringer formaler Bildung in Alphabetisierungskursen. IMIS Working Paper 11, Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück. Osnabrück: IMIS. https://repositorium.ub.uni-osnabrueck.de/handle/urn:nbn:de:gbv:700-202106255174
Verschiedene Projekte im Bereich Sprachbildung und Sprachförderung für neuzugewanderte Schülerinnen und Schüler in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Schule und Medien Berlin Brandenburg (LISUM) (Laufzeit: 2019-2020)
Der Arbeitsbereich ist in verschiedenen Projekte eingebunden, die sich mit der Sprachbildung und Sprachförderung neuzugewanderter Schülerinnen und Schüler in Berlin und Brandenburg beschäftigen. So haben wir in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Schule und Medien Berlin Brandenburg (LISUM) „curriculare Grundlagen Deutsch als Zweitsprache“ für das Land Brandenburg erstellt. Innerhalb der universitätsinternen Förderung „Innovative Lehrprojekte“ führen wir gleichzeitig praxisnahe Projektseminare durch, in denen theoretische Ansätze der Zweitspracherwerbsforschung und Zweitsprachdidaktik praktisch durch Projektkooperationen mit Lehrkräften von einzugliedernden Schüler*innen angewendet und getestet werden.
Ein erstes erfolgreich durchgeführtes Projektseminar „Curriculum für die Willkommensklasse – Erstellung eines schulinternen Curriculums für Willkommensklassen in der Sekundarstufe I“ fand im WiSe 2019/20 mit dem Schwerpunkt der Evaluierung und Modifizierung der von uns mit entwickelten curricularen Grundlagen statt. In Kooperation mit Lehrkräften zweier Berliner Willkomensklassen der Walter-Gropius-Schule Berlin entwickelten die Studierenden ein Aufgabeportfolio, das im Laufe des Jahres veröffentlicht werden soll. Im Rahmen des Projektes "Campusschulen" wurde das Netzwerk ausgezeichnet. Seminarleitende war die Dozierende Miriam Jühne mit Unterstützung durch fachlichen Input von Verena Maar und studentischer Unterstützung von Aylin Braunewell.
Im SoSe 2020 findet das Projektseminar “Beschulung einzugliedernder Schüler*innen – Übergänge vorbereiten und gestalten (Teil I)“. Beteiligte sind Kristina Nazarenus, Christin Schellhardt und Dorotheé Steinbock.