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Florian Hacker - Angewandte Forschung/Politikberatung

Florian Hacker
Photo: privat
Florian Hacker arbeitet als stellvertretender Leiter des Bereichs Ressourcen & Mobilität beim Öko-Institut e.V.

Steckbrief

  • Diplom Geoökologie in Potsdam, Abschlussjahr: 2007
  • Stellvertretender Leiter des Bereichs Ressourcen & Mobilität beim Öko-Institut e.V.
  • 13 Berufsjahre beim aktuellen Arbeitgeber

Das Interview wurde im Juni 2020 geführt.

Wo arbeitest du und was ist deine Aufgabe?

Ich arbeite im Berliner Büro des Öko-Instituts. Das Institut ist auch noch an den Standorten Freiburg und Darmstadt vertreten. Ich bin im Bereich Ressourcen und Mobilität tätig, wobei mein Schwerpunkt auf dem Themenfeld Mobilität/Verkehr liegt. Unsere Projekte lassen sich unter der Überschrift „Wie können wir eine ökologisch nachhaltige Mobilität erreichen?“ zusammenfassen. Meine Aufgaben haben sich über die Zeit stark verändert. In der Anfangszeit war ich vor allem mit Datenrecherchen und -analysen beschäftigt, später kam die Projektleitung dazu. Heute ist das Spektrum breit. Es reicht von der Entwicklung von Projektideen, über die Projektakquise und -leitung, bis zur Ergebniskommunikation und Teamleitung.

Was hat dich da an dem Job gereizt?

Mich hat schon immer die Verbindung von naturwissenschaftlichem Wissen und dem Verständnis von gesellschaftlichen Prozessen interessiert. Wichtige Impulse für meine Entscheidung, mich weg von der naturwissenschaftlichen Forschung und hin zur anwendungsorientierten Umweltforschung und Beratung zu orientieren, waren ein Praktikum in der Grundsatzabteilung am Umweltbundesamt und die Wahl des Zusatzfachs "Umweltmanagement" an der Forschungsstelle für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin. Konkret auf die Stellenausschreibung hat mich ein Freund und heutiger Kollege aufmerksam gemacht, nachdem ich mich kurz zuvor mit ihm über seine berufliche Tätigkeit unterhalten hatte.

Kontakt

Florian Hacker, Stellvertretender Bereichsleiter beim Öko-Institut e.V.

Für Fragen zur Arbeit oder einen Praktikumsplatz: www.oeko.de

Welches sind die wichtigsten Fähigkeiten, die man für diese Arbeit mitbringen sollte?

Durchhaltevermögen und Optimismus, dass sich im Verkehrssektor irgendwann doch etwas bewegt. Für die konkrete Projektarbeit ist es wichtig, dass man sich schnell in Themen einarbeiten kann und auch in kurzer Zeit erste Lösungsansätze entwickeln kann. Gerade Beratungsprojekte haben oft kurze Laufzeiten oder Ministerien benötigen kurzfristig fachlichen Input für politische Entscheidungen. „Pragmatische“ Ansätze sind daher oft erforderlich. Jenseits davon ist ein grundsätzliches Interesse an politischen Entscheidungsprozessen und den beteiligten Akteuren hilfreich.

Kontakt

Florian Hacker, Stellvertretender Bereichsleiter beim Öko-Institut e.V.

Für Fragen zur Arbeit oder einen Praktikumsplatz: www.oeko.de

Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei dir aus?

Eine typische Arbeitswoche gibt es eigentlich nicht. Es gibt aber strukturierende Ereignisse und typische, wiederkehrende Dinge. In meinem Arbeitsumfeld haben wir regelmäßige Teamtreffen – im Gesamtteam und in Projektteams. Oft bereite ich diese als Projektleiter vor und koordiniere sie. In meinem Arbeitsalltag nimmt zudem die Abstimmung mit Auftraggebern und Projektpartnern einen Großteil meiner Arbeitszeit ein. Die konkrete Projektbearbeitung hat über die Jahre in meiner Tätigkeit an Bedeutung verloren, dafür bin ich mehr mit dem Schreiben von Projektanträgen und der Verbreitung der Ergebnisse beschäftigt.

Was gefällt dir an deinem Beruf und was fordert dich am meisten heraus?

Es motiviert mich, dass ich an einem aus meiner Sicht drängenden Umweltproblem arbeite und wir als Öko-Institut mit unseren Vorschlägen wahrgenommen werden. In meiner Rolle komme ich mit zahlreichen gesellschaftlichen Akteuren in Kontakt und lerne deren Perspektiven kennen.

Eine Herausforderung stellt die hohe „Taktfrequenz“ im Projektumfeld dar. Zudem ist es nicht immer einfach, den Optimismus in einem Sektor zu bewahren, der hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung doch deutlich hinterherhinkt.

Wie viel von dem erlernten Wissen aus deinem Studium brauchst du in deinem Job?

Mein Fachwissen aus dem Geoökologiestudium spielt in meinem Beruf keine Rolle. Anders sieht es beim Methodenwissen aus. Insbesondere das Wissen aus methodischen Grundlagenfächern findet im Berufsalltag Anwendung. Ansonsten bin ich aber auch froh über die Breite der Ausbildung, ohne die ich sicherlich nicht dort gelandet wäre, wo ich heute bin. Ringvorlesungen zur Klimaforschung und Ausflüge in die Sozialwissenschaften im Studium haben mir wichtige Impulse gegeben.

Wie denkst du rückblickend über dein Geoökologiestudium an der Uni Potsdam?

Ich habe die Studienzeit in Potsdam in positiver Erinnerung. Mich hat lange eine Unsicherheit begleitet, ob ich das richtige Fach gewählt habe. Im Rückblick sehe ich das wesentlich entspannter. Zum einen haben die Zweifel dazu geführt, dass ich die Angebote jenseits des Kernangebots noch stärker genutzt habe und dadurch zusätzliche Anregungen bekommen habe. Und zum anderen würde ich rückblickend sagen, dass die Studienwahl keine so grundlegende Festlegung war, wie ich sie vielleicht zu Studiumsbeginn empfunden habe. Für mich war es wohl die richtige Wahl.

Hast du Tipps für unsere Studierenden für einen erfolgreichen Berufseinstieg?

Mir haben drei Dinge bei der Orientierung und beim Berufseinstieg geholfen. Die Möglichkeit, das Lehrangebot jenseits des Hauptfachs an der Uni wahrnehmen zu können, die Einblicke in konkrete Tätigkeiten und die geknüpften Kontakte durch Praktika. Darüber hinaus waren vor allem beim Berufseinstieg persönliche Gespräche in meinem Umfeld für die Orientierung extrem hilfreich und schließlich auch der Türöffner zu meiner heutigen Tätigkeit.

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