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Zwischen Mikro- und Makrokosmos – Neues Forschungsgroßgerät am Institut für Physik und Astronomie

Die Arbeitsgruppe „Experimentelle Physik Kondensierter Materie“ um die Physikerin Prof. Dr. Regina Hoffmann-Vogel kann künftig mithilfe eines neuen Rasterkraftmikroskops forschen. Das Brandenburger Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützen die Universität Potsdam jeweils zur Hälfte bei der Investition von 1,15 Millionen Euro in das Großgerät. Ziel ist ein verbessertes Verständnis der Eigenschaften von Molekülen und Nanostrukturen auf Oberflächen.

Der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D., sagt: „Wir freuen uns mit Frau Kollegin Hoffmann-Vogel und unserer Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät über diesen Erfolg und danken dem BMBF und dem Land für die Finanzierung dieses für unsere Forschung essenziellen Großgeräts. Gerade für jüngere Universitäten ist dieses Instrument der Kofinanzierung von Großgeräten aus Bundes- und Landesmitteln von entscheidender Bedeutung. Nur so können wir auch in der Exzellenzstrategie und bei der Einwerbung von Sonderforschungsbereichen zu Berlin, Dresden und den westdeutschen forschungsstarken Universitäten aufschließen. Aus dem Grundhaushalt ist das schlichtweg nicht leistbar, ebenso wie die Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten nur im Schulterschluss mit dem Land gelingen kann.“

Regina Hoffmann-Vogel und ihr Team an der Universität Potsdam erforschen sowohl den Zusammenhang zwischen atomarer und mesoskopischer Struktur als auch zwischen Atomstrukturen und elektronischem Transport. „Um die Struktur der Forschungsobjekte zu untersuchen, nutzen wir die Rasterkraftmikroskopie, eine Technik zur mechanischen Abtastung von Oberflächen auf der Nano- bis Mikrometerskala und zum Messen atomarer und molekularer Kräfte“, beschreibt die Physikerin die Methode. Die Beschaffenheit einer Oberfläche wird dabei mit einer winzigen Nadel abgetastet, die an einer Blattfeder befestigt ist. Die Feder biegt sich an den Oberflächenstrukturen, was mithilfe eines Lasers gemessen werden kann. Somit entsteht ein Oberflächenprofil. „Das neue Gerät erlaubt es uns, bei sehr tiefen Temperaturen von vier Kelvin zu arbeiten, also bei Temperaturen, die man durch Kühlung mit flüssigem Helium erreicht, und somit die Oberflächenstruktur besonders genau zu untersuchen“, so die Professorin.

„Ein Land bleibt zukunftsfähig, wenn dort Forschung auf hohem, auf höchstem Niveau betrieben werden kann“, erklärt Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle. „Deshalb unterstützen wir unsere Brandenburgischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen bei ihren Projekten, wo wir können – wie jetzt zum Beispiel bei der Anschaffung eines leistungsfähigen Rasterkraftmikroskops für die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Potsdam.“
 

Abbildungen:

1) Prof. Dr. Regina Hoffmann-Vogel bei der Arbeit mit einem Rasterkraftmikroskop. Bildrechte: Kirsten Sachse.
2) Innenansicht eines Rasterkraftmikroskops. Bildrechte: Paul Schmidt.

Kontakt: Prof. Dr. Regina Hoffmann-Vogel, Institut für Physik und Astronomie
Telefon: 0331 977-5119
E-Mail: regina.hoffmann-vogeluni-potsdamde

Medieninformation 22-03-2022 / Nr. 027