Notger Müller, geboren 1967 in Tübingen, studierte Humanmedizin in Heidelberg, Tübingen und an der Freien Universität Berlin. Nach seiner Promotion 1997 ging er für ein Jahr an die University of California, Davis, um dort zu den Effekten von Frontalhirnläsionen auf verschiedene Aspekte des Arbeitsgedächtnisses zu forschen. Es folgten Stationen an der Tagesklinik für kognitive Neurologie der Universität Leipzig, der Neurologischen Klinik der Charité und des Universitätsklinikums Frankfurt/M. In dieser Zeit wurde er klinisch zum Facharzt für Neurologie ausgebildet und habilitierte sich im Fach Kognitive Neurologie. Ab 2008 war er Oberarzt an der Universitätsklinik für Neurologie in Magdeburg und leitete dort die Memory Clinic. Ab 2012 war er zusätzlich Professor für Neuroprotektion am Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Standort Magdeburg.
Zu seinem Wechsel von Magdeburg nach Potsdam sagt er: „Mich reizte es, nochmals eine neue Aufgabe zu übernehmen, bei der ich meine Forschung noch stärker am Bedarf einer älter werdenden Gesellschaft in einem Flächenland ausrichten kann. Ich werde meine Grundlagenforschung zur Interaktion von Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprozessen fortsetzen, mich jedoch verstärkt der Prävention altersassoziierter Erkrankungen wie Demenz widmen sowie der Frage, wie man trotz einer chronischen Erkrankung ein lebenswertes Leben führen kann. Dabei soll es auch um die Motivation für ein gesundes Leben gehen; denn zu wissen, wie ein gesunder Lebensstil aussehen könnte, heißt noch lange nicht, diesen in die Tat umzusetzen! Weiterhin freue ich mich auf den Kontakt mit jungen Studierenden, den ich beim Aufbau der Studiengänge Public Health, Exercise, Nutrition und Seelische Gesundheit und Begleitung haben werde.“
Einen „Beitrag zu einer besseren gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung im Land Brandenburg zu leisten“ und die „Medizin und Gesundheit des Alterns“ zu erforschen, hatte der Landtag Brandenburg der Fakultät für Gesundheitswissenschaften bei ihrer Gründung ins Stammbuch geschrieben. Notger Müller wird sich dieser Aufgabe in besonderem Maße stellen. Ausgehend von seinen bisherigen Arbeiten zur Vorbeugung und Frühdiagnostik altersassoziierter Demenz wird er die Möglichkeiten individueller Prävention und eines selbstbestimmten Lebens mit der Krankheit erforschen und neueste Erkenntnisse an die künftigen Studierenden der Fakultät vermitteln. „Dass es ihm eine Herzensangelegenheit ist, sein Wissen in die breite Öffentlichkeit zu tragen, freut uns besonders“, so der Gründungsdekan der Fakultät Prof. Dr. med. Cornelius Frömmel. „Die Prävention und das Leben mit chronischen Erkrankungen kann nur gemeinsam mit den Betroffenen, den Familien und der ganzen Gesellschaft gelingen. Diese Gemeinsamkeit zu erreichen, ist eine menschliche und wissenschaftliche Herausforderung gleichermaßen.“
Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg
wurde 2018 als gemeinsame Fakultät der Universität Potsdam, der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gegründet. Sie bildet den Kern des Gesundheitscampus Brandenburg. Ziel ist es, neuartige medizinische, pflegerische und medizin-technische Versorgungsangebote sowie innovative Studiengänge zu entwickeln. In Kooperation mit weiteren Hochschulen und Forschungseinrichtungen soll die Fakultät zur Verbesserung der medizinischen Versorgung im Flächenland Brandenburg beitragen.
Foto: Prof. Dr. med. habil. Notger Müller (Foto: privat)
Kontakt: Prof. Dr. med. habil. Notger Müller
E-Mail: notger.muelleruuni-potsdampde
Medieninformation der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg, herausgegeben von der Universität Potsdam
15-10-2021 / Nr. 008