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Das Virus vor der „Harten Tür“ lassen – wie große Open-Air-Veranstaltungen auch während der Pandemie wieder ermöglicht werden können

Das Potsdamer Harding-Zentrum für Risikokompetenz und die Medizinische Hochschule Brandenburg übernehmen in Kooperation mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie Brandenburg die wissenschaftliche Begleitung der Festivals „Nation of Gondwana“ und „Zurück zu den Wurzeln“. Dabei evaluieren sie Teststrategien zu der Frage, inwieweit Open-Air-Veranstaltungen auch unter Pandemiebedingungen durchgeführt werden können. Erste Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen.

Trotz des anhaltenden pandemischen Geschehens sollen kulturelle Veranstaltungen in Brandenburg wieder ermöglicht werden. Das Wirtschaftsministerium Brandenburg hat deshalb in diesem Sommer vereinzelt Kulturveranstaltungen in Form von Modellprojekten zugelassen. Die Veranstaltungen beinhalten ein Maßnahmenkonzept zur Eindämmung des Infektionsrisikos und werden wissenschaftlich begleitet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Harding-Zentrums für Risikokompetenz und der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) untersuchen an insgesamt vier Wochenenden zwischen 16. Juli und 15. August die Festivals „Nation of Gondwana“ und „Zurück zu den Wurzeln“. Die Kooperation des Harding-Zentrums mit der MHB ist durch die gemeinsame Zugehörigkeit zur Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg entstanden. „Wir hoffen dadurch herauszufinden, wie Kultur auch unter anhaltenden Pandemiebedingungen stattfinden kann“, sagt der wissenschaftliche Leiter des Harding-Zentrums, Dr. Felix Rebitschek.

Open-Air-Veranstaltungen mit hohen Teilnehmerzahlen bergen mit Blick auf die Virusübertragung ein besonderes Risiko. Bestehende Hygienekonzepte machen Veranstaltungen mit zahlenden Gästen jedoch ökonomisch und praktisch undurchführbar. Ziel des Modellprojektes ist es deswegen, Konzepte zu erproben, die strenge Zugangsbeschränkungen in Form konsequenter Teststrategien beinhalten („harte Tür“) und nach Einlass nur geringe Einschränkungen nötig machen. Der Leiter des Instituts für Biometrie und Registerforschung der MHB, Prof. Dr. Michael Hauptmann, erklärt: „Mit unserem Team ermitteln wir statistisch das inzidenzabhängige Risiko bei verschiedenen Zugangsbeschränkungen und untersuchen, welches Verhältnis von Risiko, Zugangsbeschränkungen und Hygienemaßnahmen die Gäste akzeptieren.“ Hieraus leiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ab, wie in den kommenden Monaten auch bei steigender Inzidenz Veranstaltungen sicher und akzeptiert durchgeführt werden können.

Das Harding-Zentrum für Risikokompetenz
wechselte 2020 vom Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung nach Potsdam an die Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg. Es steht für Aufklärung, für die allgemeinverständliche Aufbereitung von Fakten und für die Entwicklung analoger und digitaler Werkzeuge, die dabei helfen, informierte und effiziente Gesundheits- und Verbraucherentscheidungen zu treffen.
Das Team des Harding-Zentrums führt Studien, Expertenbefragungen und Umfragen in der Bevölkerung durch. Zudem organisiert es Fort- und Weiterbildungen für Ärzte, Journalisten und Verbraucherschützer, für die es besonders wichtig ist, Risiken richtig zu interpretieren und verständlich gegenüber Patienten und der allgemeinen Öffentlichkeit vermitteln zu können.

Die Medizinische Hochschule Brandenburg
Die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, eine der Trägerhochschulen der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg, ist eine staatlich anerkannte Universität in kommunaler und freigemeinnütziger Trägerschaft. Mit ihren vier Universitätskliniken Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg, Immanuel Klinik Rüdersdorf, Ruppiner Kliniken und Städtisches Klinikum Brandenburg sowie aktuell insgesamt über 35 kooperierenden Krankenhäusern und mehr als 150 Lehrpraxen steht sie für praxisorientierte und wissenschaftsbasierte Lehrkonzepte sowie für die Einheit von Forschung, Lehre und Patientenversorgung im Land Brandenburg und darüber hinaus.

Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg
wurde 2018 als gemeinsame Fakultät der Universität Potsdam, der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gegründet. Sie bildet den Kern des Gesundheitscampus Brandenburg. Ziel ist es, neuartige medizinische, pflegerische und medizin-technische Versorgungsangebote sowie innovative Studiengänge zu entwickeln. In Kooperation mit weiteren Hochschulen und Forschungseinrichtungen soll die Fakultät zur Verbesserung der medizinischen Versorgung im Flächenland Brandenburg beitragen.

Kontakt
Dr. Felix G. Rebitschek, Wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des Harding-Zentrums für Risikokompetenz
E-Mail: rebitschekuni-potsdamde

Medieninformation der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg, herausgegeben von der Universität Potsdam
11-08-2021 / Nr. 006