Die Sprecherin der DFG-Forschungsgruppe, Prof. Dr. Petra Warschburger von der Universität Potsdam, sagt: „Wir erachten Selbstregulation als eine zentrale intrapersonale Ressource, die entscheidend zu einem positiven wie auch negativen Entwicklungsverlauf beitragen kann. Die Rolle von Selbstregulation wurde bereits in verschiedenen psychologischen Teildisziplinen untersucht.“ Ziel der Forschungsgruppe sei es nun, dass diese Teildisziplinen in Austausch miteinander treten und ein gemeinsames Verständnis von Selbstregulation entwickeln, das zur weiteren Theorienbildung beiträgt und die Forschung stimuliert. „Durch die enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen aus Berlin wollen wir zudem den Aufbau eines lokalen, bundesländerübergreifenden Forschungsnetzwerkes vorantreiben“, so die Beratungspsychologin.
Um die vielschichtigen Mechanismen der Selbstregulation und ihre Auswirkungen untersuchen zu können, nehmen die Forschenden eine ganze Reihe von unterschiedlichen Facetten der Selbstregulation in den Blick. Dazu zählen sogenannte basale Facetten (z. B. Arbeitsgedächtnis), aber auch komplexe Facetten (z. B. Emotions- oder Verhaltensregulation). Darauf aufbauend gehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in sechs Teilprojekten verschiedenen Einzelfragen nach. Dafür haben bereits über 1.000 Kinder und Jugendliche an drei Erhebungen einer großen Längsschnittstudie teilgenommen und sollen jetzt, in der wichtigen Entwicklungsphase der Adoleszenz, erneut untersucht werden. So soll eine große Bandbreite von Selbstregulationskompetenzen besser verstanden und zueinander in Beziehung gesetzt werden – und zwar über den breiten Zeitraum von der mittleren Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter.
An der Forschungsgruppe, die in der ersten von zwei möglichen Förderperioden für die kommenden drei Jahre von der DFG gefördert wird, sind fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Potsdam, der International Psychoananalytic University Berlin sowie der Psychologischen Hochschule Berlin beteiligt.
Kontakt: Prof. Dr. Petra Warschburger, Department für Psychologie
Telefon: 0331 977-2988
E-Mail: petra.warschburgeruuni-potsdampde
Medieninformation 01-04-2021 / Nr. 023