Wie lassen sich Lehrkräfte aus dem Ausland für den deutschen Schuldienst qualifizieren? Vor dem Hintergrund des anhaltenden Lehrermangels beraten Fachleute aus Theorie und Praxis am 12. und 13. März an der Universität Potsdam über Möglichkeiten einer strukturierten und passgenauen Qualifizierung zugewanderter Lehrkräfte. Eingeladen haben die Arbeitsgruppe Refugee Teachers Program am Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) und die Professur für Empirische Unterrichts- und Interventionsforschung, die auf diesem Gebiet bereits über wertvolle Erfahrungen verfügen.
Durch Flucht und Migration kommen mehr und mehr berufserfahrene Lehrkräfte nach Deutschland. Viele von ihnen hoffen, hier ihren erlernten und praktizierten Beruf an einer Schule wiederaufnehmen zu können. Doch der Zugang zum Lehrerberuf ist aufgrund einer restriktiven Anerkennungspraxis eher schwierig. Zudem mangelt es an spezifischen Beratungs- und Qualifikationsmöglichkeiten. Auf pädagogische Berufe zugeschnittene Deutschkurse fehlen ebenso wie passgenaue Angebote, mit denen die Betroffenen ihre Qualifizierungslücken schließen können. Die Universität Potsdam gehört zu jenen Hochschulen, die erste modellhafte Programme für geflüchtete Lehrkräfte entwickelt und erprobt haben. Offen ist jedoch, wie den Absolventinnen und Absolventen zu einem Einstieg in den Schuldienst und damit zu mehr Teilhabe in der deutschen Gesellschaft verholfen werden kann. Untersucht werden muss, wie sich ihre Arbeit an der Schule gestaltet. Werden sie im Kollegium und von den Kindern und deren Eltern akzeptiert? Welche Fortbildung und Unterstützung benötigen sie?
Mit diesen und weiteren Fragen, etwa zur Integration der neuen Qualifizierungsprogramme in die reguläre Lehrerbildung an Hochschulen, wird sich die Tagung näher befassen. Diskutiert werden soll auch, wie die Schulen zugewanderte Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern besser einbinden und die dafür nötigen sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen schaffen können. Noch sind Lehrerinnen und Lehrer nicht überall hinreichend darauf vorbereitet, mit einer durch Migration bedingten sprachlichen und soziokulturellen Pluralität umzugehen.
Zeit: 12. und 13. März 2020
Ort: Campus Griebnitzsee, August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam, Haus 6
Kontakt: Dr. Anna Aleksandra Wojciechowicz, Refugee Teachers Program am Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Potsdam
Telefon: 0331-977 256018
E-Mail: wojciechowiczuuni-potsdampde
Internet:https://www.uni-potsdam.de/de/zelb/refugee-teachers-program/veranstaltungen/tagung-maerz-2020.html
Medieninformation 20-02-2020 / Nr. 027
Antje Horn-Conrad
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