Starkregenereignisse verursachten wiederholt hohe Schäden in Brandenburg. Das Interesse ist groß, negative Auswirkungen zu reduzieren. Die Universität Potsdam führt daher seit dieser Woche eine Befragung bei Haushalten durch, die in Potsdam oder Leegebruch in den letzten drei Jahren von Starkregen betroffen waren. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Starkregenereignisse und ihre Auswirkungen aufzuarbeiten und Städte besser gegenüber Unwetter zu schützen.
Im Juni 2017 wurden Teile von Berlin und Brandenburg, vor allem die Landeshauptstadt Potsdam, aber auch die Ortschaft Leegebruch im Landkreis Oberhavel von starken Niederschlägen getroffen. Die Überflutungen setzten Keller unter Wasser und machten sogar teilweise Gebäude unbewohnbar. Auch kam es zu Einschränkungen im Verkehr. So wurde die Zeppelinstraße in Potsdam zeitweise zur Wasserstraße. Erst kürzlich waren Potsdams Straßen wieder überflutet. In Leegebruch floss 2017 das Wasser monatelang nicht ab.
Mit der Befragung „Starkregen im Fokus“ wird Betroffenen nun die Möglichkeit gegeben, über Erlebtes zu berichten und zu einer Auswertung der Ereignisse beizutragen. „Im Fokus steht, wie die Bevölkerung vor dem Starkregen gewarnt wurde und wie sie reagiert hat. Es geht aber auch darum zu erfahren, in welcher Weise und wie lange die Bewohner von den Auswirkungen des Starkregens betroffen waren und welche Informationen und Unterstützung sie sich in Zukunft wünschen, um besser auf solche Situationen vorbereitet zu sein“, erklärt Annegret Thieken, Professorin für Geographie und Naturrisikenforschung und Leiterin des Projekts. „Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Schwachstellen zu ermitteln und in Zukunft besser über Gefahren durch Starkregen und mögliche Vorsorgemaßnahmen zu informieren“, führt Thieken weiter aus. Ziel ist es letztlich, Schäden durch Starkregen erheblich zu vermindern.
Seit Mitte Juli werden daher Fragebögen an zufällig ausgewählte Haushalte in betroffenen Gebieten in Potsdam und Leegebruch verteilt. Der Fragebogen kann direkt ausgefüllt und kostenfrei zurückgesendet werden. Alternativ können die Fragen online oder telefonisch beantwortet werden. Die Teilnahme ist freiwillig und anonym. Mit der Durchführung der Befragung wurde das SOKO Institut aus Bielefeld beauftragt.
Eingebettet ist die Befragung in das Forschungsprojekt ExTrass – Urbane Resilienz gegenüber extremen Wettereignissen, das seit Oktober 2018 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Jahre gefördert wird. Hinter diesem Projekttitel steht das Ziel, Hitzebelastungen und Starkregen zu analysieren, um in Städten zukünftig besser auf derartige Ereignisse vorbereitet zu sein. Am Projekt sind neben der Universität Potsdam die drei Städte Potsdam, Würzburg und Remscheid, das Leibnitz-Institut für raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner, die Denkfabrik adelphi aus Berlin und die Johanniter-Unfall-Hilfe beteiligt. Nähere Informationen sind im Internet zu finden unter www.extrass.de. Dort werden 2020 auch die Kernergebnisse der Befragung „Starkregen im Fokus“ veröffentlicht werden.
Kontakt: Prof. Dr. Annegret Thieken, Professorin für Geographie und Naturrisikenforschung
Telefon: 0331 977-2984
E-Mail: thiekenuuni-potsdampde
Internet: www.extrass.de
Medieninformation 18-07-2019 / Nr. 096
Antje Horn-Conrad
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