Anlässlich des „Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft“ lädt die Universität Potsdam am 11. Februar zu öffentlichen Vorträgen auf den Campus Golm ein. Anliegen des UN-Tages ist es darauf hinzuweisen, dass Forscherinnen auf allen Karrierestufen noch besser gefördert werden müssen. Nach wie vor gilt die Wissenschaft als männlich dominiertes Feld. Die Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität Potsdam, Christina Wolff, wird deshalb in ihrem Vortrag einen kritischen Blick auf gleichstellungspolitische Instrumente im Hochschulbereich werfen. Die Universität Potsdam konnte den Anteil von Professorinnen in den vergangenen Jahren deutlich erhöhen und liegt hier inzwischen über dem Bundesdurchschnitt.
In einem weiteren Vortrag spricht Juniorprofessorin Rebecca Lazarides über „Geschlechtsspezifische Disparitäten im MINT-Bereich“. Sie fragt, welche Rolle die schulische Motivation spielt und welche Bedeutung Sozialisationsprozesse in Familie und Schule für die Entwicklung geschlechtsspezifischer Unterschiede in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik haben. Im Anschluss beschreibt Professorin Petra Lucht wichtige Etappen, in denen Frauen und Mädchen im vergangenen Jahrhundert nach und nach der Zugang zu Bildung ermöglichte wurde, um dann auf aktuelle Entwicklungen einzugehen.
An der Universität Potsdam liegt der Frauenanteil unter den Studierenden aller Fächergruppen, aber auch bei den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie bei den Professorinnen inzwischen über dem Bundesdurchschnitt. So sind knapp 33 Prozent der insgesamt 249 Professuren von Frauen besetzt. Deutschlandweit sind es im Schnitt nur 23 Prozent. „Dieses Mehr ist für uns ein Grund zur Freude. Wir sind stolz, dass unsere Maßnahmen Wirkung zeigen und sich die Karrierechancen langsam angleichen“, so die zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität Potsdam, Christina Wolff. Die Fakultät mit den meisten Professorinnen ist die Philosophische mit einem Anteil von 49 Prozent, gefolgt von der Humanwissenschaftlichen Fakultät, wo Frauen 32 Prozent der Lehrstühle besetzen. Diese Erfolge seien jedoch kein Grund sich auszuruhen, so Wolff. Sie sollten vielmehr dazu anregen, Exzellenz und Chancengleichheit zusammen zu denken und weiter zu fördern.
Trotz zahlreicher Programme und Initiativen zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft wächst in Deutschland der Anteil von Frauen im Studium, beim wissenschaftlichen Nachwuchs und bei den Professuren nur langsam. „Solange das so bleibt, müssen Hochschulleitungen Frauen in der Wissenschaft besonders fördern“, sagt der Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Potsdam, Prof. Dr. Robert Seckler. „Besonders wichtig ist es, dass Familie und wissenschaftliche Karriere besser vereinbart werden können. Hier müssen Hochschulleitungen etwas tun. Spielräume dafür gibt es.“ Die Universität Potsdam bietet zum Beispiel ein spezielles Mentoring für Frauen und Nachwuchswissenschaftlerinnen an und unterstützt Studierende in der Abschlussphase. Auch ein Leitfaden für gendersensible Berufungsverfahren liegt vor. Zudem können Schülerinnen ein tasteMINT-Potenzial-Assessment-Verfahren durchlaufen, um zu prüfen, ob sie sich für ein MINT-Fach-Studium eignen.
Zeit: 11. Februar 2019, 14:00 Uhr
Ort: Campus Golm, Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Potsdam, Haus 28, Raum 0.108
Kontakt: Christina Wolff, zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität Potsdam
Telefon: 0331 977-1840, E-Mail: chwolffuuni-potsdampde sowie Dr. Elke Rosenberger, Institut für Mathematik, Telefon: 0331 977-1258, E-Mail: elke.rosenbergeruuni-potsdampde
Internet:https://www.uni-potsdam.de/gleichstellung
Medieninformation 06-02-2019 / Nr. 015
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