Das zwischen Pharmazie und Mathematik angesiedelte Doktorandenprogramm „PharMetrX – Pharmacometrics & Computational Disease Modeling“ startet eine neue Ausschreibungsrunde. Ausgeschrieben sind Stipendien für Absolvent*innen der Fächer Pharmazie, Pharmazeutische Wissenschaften, Mathematik/Statistik, Bioinformatik, Lebenswissenschaften, Medizin weltweit, die im PharMetrX Research+-Programm der Freien Universität und der Universität Potsdam promovieren, am begleitenden Modulcurriculum teilnehmen und Teil des PharMetrX-Doktorandennetzwerks werden möchten. Eine Bewerbung ist bis zum 15. September 2018 möglich, der neue Doktoranden-Jahrgang startet am 1. März 2019.
PharMetrX ist ein gemeinsames, strukturiertes Forschungs-Ausbildungsprogramm der Universität Potsdam (Mathematik & Systembiologie) und der Freien Universität Berlin (Klinische Pharmazie), in dem Pharmazeuten und Mathematiker daran arbeiten, Modelle für Krankheitsverläufe und Wirkweisen von Medikamenten im Patienten zu entwickeln. „PharMetrX leistet einen Beitrag, rationale Therapieempfehlungen zu entwickeln, um das Nutzen/Risiko-Verhältnis im individuellen Patienten bzw. Subgruppen zu verbessern und damit sowohl Therapiesicherheit als auch -effizienz zu erhöhen“, betont Wilhelm Huisinga, Professor für Mathematische Modellierung und Systembiologie an der Universität Potsdam. Er leitet das Programm gemeinsam mit der Berliner Professorin für Klinische Pharmazie und Biochemie an der Freien Universität, Charlotte Kloft.
PharMetrX bietet eine exzellente Forschungsumgebung im Berlin-Potsdamer Raum, innovative Forschungsprojekte von hoher Relevanz für die Gesellschaft, eine interdisziplinäre Betreuung durch die Sprecherin und den Sprecher des Programms, eine individuelle Mentorenschaft durch einen der Industriepartner sowie ein attraktives 3,5 jähriges Stipendium. Seit Begründung des Programms 2008 sind 67 Doktorandinnen und Doktoranden aufgenommen worden.
In PharMetrX-Forschungsprojekten erforschen die Teilnehmenden auf der Grundlage von experimentellen und klinischen Daten Zusammenhänge zwischen applizierter Dosierung, hervorgerufenen Arzneistoffkonzentrationen (auch am Wirkort) sowie ausgelösten Wirkungen und resultierenden Therapieergebnissen. Dabei werden Kenntnisse zu Mechanismen von Arzneimittelwirkungen – erwünschten wie unerwünschten – in biologischen Netzwerken und zur Krankheitsentstehung in unterschiedlicher räumlicher und zeitlicher Auflösung im Körper einbezogen. Diesen In-silico-Modellen der Pharmakometrie kommt eine immer gewichtigere Bedeutung zu: Solche Modelle erlauben es, die Interaktion zwischen Arzneimittel-Patient-Krankheit und damit das Auftreten erwünschter und unerwünschter Wirkungen, den Krankheitsverlauf und den Einfluss von Patientenfaktoren Mechanismus-basiert zu verstehen und vor allem vorherzusagen. „Dadurch gewinnt die Pharmakometrie nicht nur bei Entscheidungsprozessen in allen Phasen der Arzneistoffentwicklung zunehmend an Bedeutung, unterstreicht Charlotte Kloft. „Sie stelle zudem einen weiteren entscheidenden Schritt in Richtung einer personalisierte Arzneimitteltherapie dar.“
Das Curriculum umfasst neben fünf einwöchigen Ausbildungsmodulen an der Freien Universität Berlin und der Universität Potsdam auch ein einwöchiges Modul vor Ort bei Industriepartnern und individuelle Industriepraktika von zwei bis drei Monaten. Industrie- und Hochschulpartner tauschen sich in regelmäßigen Symposien aus, darüber hinaus gibt es sechs- bis achtmal jährlich ganztägige Arbeitsgruppentreffen an den beiden beteiligten Universitäten. Alle zwei Jahre treffen sich aktuelle mit ehemaligen Graduierten des 2013 gegründeten „Network of former and present PhD students of the PharMetrX program“ zum intensiven Erfahrungsaustausch und Netzwerken. Absolventinnen und Absolventen des Programms sind an Universitäten, in größeren wie kleineren forschenden pharmazeutischen Unternehmen, in außeruniversitären Forschungsinstituten/Consultant-Instituten, sowie Zulassungsbehörden tätig.
Kontakt: Prof. Dr. Wilhelm Huisinga, Professor für Mathematische Modellierung und Systembiologie am Institut für Mathematik der Universität Potsdam
Telefon: 0331 977-5933
E-Mail: huisingauuni-potsdampde
Prof. Dr. Charlotte Kloft, Leiterin der Abteilung Klinische Pharmazie und Biochemie am Institut für Pharmazie der Freien Universität Berlin
Telefon: 030 83850676
E-Mail: charlotte.kloftufu-berlinpde
Internet:https://www.pharmetrx.de/files/pdf/PharMetrX-Call-for-Application_Poster2018_final.pdf
Medieninformation 27-07-2018 / Nr. 115
Dr. Silke Engel
Universität Potsdam
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