Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine zweite Förderphase für das Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg (ZJS) bewilligt. In den nächsten fünf Jahren erhält das Zentrum rund 6,2 Millionen Euro. 2012 gegründet, vernetzt das ZJS Forschende und Lehrende und stärkt die Forschung auf dem Gebiet der Jüdischen Studien in der Region. Ziel der zweiten Förderphase ist es, das Zentrum als Forschungsbasis weiter auszubauen. Das ZJS ist ein gemeinsames Projekt der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin, der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), der Universität Potsdam, des Abraham Geiger Kollegs und des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien in Kooperation mit der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.
„Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte ist mit dem Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg eine Einrichtung entstanden, in der fünf große Universitäten mit ihren verschiedenen Forschungseinrichtungen das Thema Judentum gemeinsam zu einem integralen Bestandteil ihrer akademischen Forschung und Lehre machen“, sagt Prof. Dr. Kerstin Schoor, derzeitige Sprecherin des Zentrums Jüdische Studien Berlin-Brandenburg und Inhaberin der Axel Springer-Stiftungsprofessur für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). „Gleichzeitig fühlt sich das ZJS ideell auch den Aktivitäten einer bedeutenden akademischen Einrichtung verbunden, deren Implementierung in das deutsche Universitätssystem im Berlin-Brandenburger Raum historisch immer eine Aufgabe blieb: der 1872 gegründeten und 1942 durch die Nationalsozialisten geschlossenen Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums“, so Schoor weiter.
Das ZJS widmet sich der Erforschung des Judentums im europäischen und globalen Kontext von der Spätantike bis in die Gegenwart. Schwerpunkte sind der Austausch zwischen Judentum, Christentum und Islam, die Erinnerungskulturen (nach) der Shoah, Sefardische Perspektiven sowie Diaspora, Migration und Transnationalität. Auf der Agenda des Zentrums stehen die Intensivierung von Forschung und Lehre, die Internationalisierung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
In seiner zweiten Förderphase von 2017 bis 2022 soll das ZJS als Forschungsbasis der Jüdischen Studien in Berlin-Brandenburg für Wissenschaftler, Nachwuchswissenschaftler und internationale Gastwissenschaftler ausgebaut werden. Die Träger des ZJS streben die dauerhafte Sicherung herausragender Forschungsarbeit im Bereich der Jüdischen Studien und die Etablierung des Fachs als festen Bestandteil der Wissenschaftsregion Berlin-Brandenburg mit infrastrukturell einmaliger Basis an.
Auch die akademische Ausbildung von Rabbiner/innen und Kantoren an der School of Jewish Theology wird durch die fortgesetzte BMBF-Förderung unterstützt. Mit Ringvorlesungen, Konferenzen, Workshops und Ausstellungen will das ZJS weiterhin die Forschungen im Feld der Jüdischen Studien bündeln und sichtbar machen.
Schließlich wird in Form einer PostDoc-Akademie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Jüdischen Studien fortgesetzt und vertieft: Fünf Gruppen aus Post-Doktorand/innen und Doktorand/innen werden über jeweils vier Jahre an spezifischen Fragestellungen zu den Forschungsschwerpunkten des ZJS arbeiten. Mit den Forschungsgruppen will das Zentrum innovative und originelle Themen innerhalb der Forschungslandschaft fördern und das eigene Profil stärken. Den Nachwuchswissenschaftlern bietet das ZJS die regionale, nationale und internationale Vernetzung im Feld der Jüdischen Studien. Sie erhalten die Möglichkeit, sich für wissenschaftliche, aber auch außerwissenschaftliche Berufsfelder zu qualifizieren.
Kontakt: Monika Schärtl, Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
Anschrift: Sophienstraße 22a, 10178 Berlin
Telefon: 030-2093 66 310
E-Mail: m.schaertluzentrum-juedische-studienpde
Internet: http://www.zentrum-juedische-studien.de
Medieninformation 11-04-2017 / Nr. 045
Jana Scholz
Gemeinsame Pressemitteilung von: Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin,Technische Universität Berlin, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Universität Potsdam, Abraham Geiger Kolleg und Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien und Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.
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