Zum 65. Geburtstag des Slavisten Prof. Dr. Norbert Franz findet am 7. und 8. April 2017 eine wissenschaftliche Tagung an der Universität Potsdam statt. Unter dem Titel „Investigation – Rekonstruktion – Narration“ diskutieren Experten den Kriminalroman der Slavia. Damit begeben sie sich zu den Wurzeln von Franz‘ wissenschaftlicher Tätigkeit: Mit einer Arbeit zum sowjetischen Kriminalroman wurde der Professor für Ostslavische Literaturen und Kulturen 1986 habilitiert.
Er ist Boris Akunins populärster Ermittler. Meisterdetektiv Erast Fandorin löst im Moskau des 19. Jahrhunderts einen Kriminalfall nach dem anderen. Nicht umsonst macht das Schaffen des russischsprachigen Autors einen Schwerpunkt der Potsdamer Tagung aus – Akunins Krimis wurden in 17 Sprachen übersetzt und weltweit rund sechs Millionen Mal verkauft.
Die Forscherinnen und Forscher nehmen außerdem die regionalen Besonderheiten der Kriminalliteratur in den Blick. Kalter Krieg, stalinistische Repressionen und Überwachungsskandale – der aktuelle Kriminalroman aus Russland, Polen, Serbien oder der Ukraine lebt von politischen und historischen Bezügen. Das Phänomen der „New Soviet Crime Novels“ will eine öffentliche Lesung des Schriftstellers William Ryan veranschaulichen. Sie findet am Freitag um 18 Uhr in der Oberen Mensa statt.
Das Symposium ehrt Norbert Franz, der seit über zwei Jahrzehnten Professor für Ostslavische Literaturen und Kulturen an der Uni Potsdam ist. Franz studierte Slavistik, Romanistik, Germanistik und Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. An der Humboldt-Universität zu Berlin hatte er die Professur für Ostslavische Literaturen inne, wechselte 1995 jedoch an die Universität Potsdam. Hier war Franz mehrfach Mitglied des Senats und von 2000 bis 2004 Dekan der Philosophischen Fakultät. Von 2006 bis 2012 war Franz Leiter der Potsdamer Arbeitsstelle „Kleine Fächer“. Seit 2006 ist er Vorstandsmitglied des Deutschen Slavistenverbandes. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Kulturgeschichte Russlands, Wissenschaftstheorie und -geschichte der Slavistik, Medien (Bilder, Film, Theater), Zeitgenössische Literatur, Literatur und Religion, Literatur Weißrusslands sowie Emigration und Mobilität.
Zeit: 7.4.-8.4.2017
Ort: Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais, Haus 12, Obere Mensa
Kontakt: Dr. Angela Huber, Institut für Slavistik
Telefon: 0331 977-4163
E-Mail: ahuberuuni-potsdampde
Internet: http://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/slavistik/Franz/Tagungsprogramm_Krimi.pdf
Foto: Prof. Dr. Norbert Franz. Foto: Karla Fritze.
Medieninformation 28-03-2017 / Nr. 039
Jana Scholz
Universität Potsdam
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