Die meisten der vorhandenen Energieressourcen basieren auf der Konversion von Lichtenergie mithilfe von molekularen Systemen. Der Physiker Markus Gühr erforscht an der Universität Potsdam molekulare Mechanismen, die bei der Lichtkonversion eine Rolle spielen. Er hat an der Alma Mater eine von der VolkswagenStiftung geförderte Lichtenberg-Professur inne. Am 14. Dezember 2016 wird der Wissenschaftler seine Antrittsvorlesung zum Thema „Ultraschnelle Moleküldynamik im neuen Licht“ halten.
Lichtkonversion in Molekülen zu verstehen, wird durch die enorme Geschwindigkeit, in der der Prozess abläuft, erschwert. Die Umwandlung von Licht in andere Energieformen findet oft auf einer Zeitskala von Femtosekunden statt. Das heißt, innerhalb eines Millionstel einer milliardstel Sekunde. In diesem kurzen Zeitfenster wechselwirken die lichtangeregten Elektronen mit dem Kerngerüst der Moleküle. Markus Gühr stellt in seiner Vorlesung Experimente vor, die es erlauben, die Elektronenbewegung und Kerngeometrieänderung nach Lichtanregung gezielt auf ihrer kurzen Zeitskala zu verfolgen. Dabei nutzt er ultrakurze Lichtblitze aus weichem Röntgenlicht. Sie eignen sich hierfür besonders gut: Weiche Röntgenstrahlung wirkt spezifisch auf Elektronen bestimmter Elemente. Wissenschaftler können in der Spektroskopie sogar verschiedene nächste Nachbarn ein und desselben Elements unterscheiden. Um die Änderung des Kerngerüstes zu verfolgen, verwenden sie auch ultrakurze Elektronenpakete, die an dem lichtangeregten Molekül gebeugt werden. Beide Methoden erlauben in Zukunft, ein Gesamtbild der molekularen Lichtkonversion zu erstellen und vielleicht sogar die Molekül-Licht-Wechselwirkung gezielt, beispielsweise zur Synthese, zu nutzen.
Markus Gühr promovierte 2005 an der Freien Universität Berlin. Bevor er an die Universität Potsdam kam, arbeitete der Wissenschaftler am SLAC National Accelerator Laboratory der Universität Stanford/USA.
Zeit: 14.12.2016, 17:30 Uhr
Ort: Campus Golm, Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Potsdam, Haus 25, Raum F.1.01
Kontakt: Prof. Dr. Markus Gühr, Institut für Physik und Astronomie
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Foto: Prof. Dr. Markus Gühr (Foto: privat)
Medieninformation 08-12-2016 / Nr. 179
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Universität Potsdam
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