Der Senat hat in seiner gestrigen 245. Sitzung zukunftsweisende strategische Erweiterungen für die größte Universität des Landes Brandenburg auf den Weg gebracht. Das Gremium befürwortete einstimmig die Pläne, gemeinsam mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) eine neue, eigenständige Fakultät für „Digital Engineering“ an der Universität einzurichten. Außerdem sprach sich der Senat dafür aus, als neue zentrale wissenschaftliche Einrichtung das Forum Religionen im Kontext (FRK) zu gründen. Die neue Plattform soll den interdisziplinären Diskurs über religionsrelevante Fragen im Kontext gesellschaftlicher, kultureller und religiöser Heterogenität bündeln und vertiefen.
Mit der gestern vom Senat befürworteten Vereinbarung wird das Hasso-Plattner-Institut – bisher ein sogenanntes „An-Institut“ der Universität – zu einer neuen, sechsten Fakultät für „Digital Engineering“. Die neue Fakultät wird von der Universität und der von der Hasso-Plattner-Stiftung finanzierten HPI GmbH gemeinsam getragen. Davon erhoffen sich beide Seiten, die Rolle des Standorts Griebnitzsee als digitales Wissens- und Kompetenzzentrum weiter zu stärken.
„Mit diesem Schritt werden nicht nur inhaltlich, sondern auch organisatorisch ganz neue Wege beschritten“, sagt der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D. „Inhaltlich geht es nicht nur um Software- und Systemtechnik, sondern um Digitalisierung und ihre gesellschaftliche Relevanz in der ganzen Breite. Und was die Organisationsform angeht, so repräsentiert diese privat finanzierte Fakultät an einer öffentlichen Universität eine Public-Private-Partnership im besten Sinne. Wir sind Hasso Plattner außerordentlich dankbar, dass er den gemeinsamen Weg mit der Universität Potsdam fortsetzen und ausbauen will und die freie Forschung und Lehre in diesem für unsere Gesellschaft so wichtigen Themenumfeld langfristig fördert.“
Der Stifter Hasso Plattner hatte angekündigt, das mit 200 Millionen Euro ausgestattete HPI deutlich auszubauen. Der 72-jährige Mitgründer des Software-Riesen SAP beabsichtigt, die neue Fakultät der Universität Potsdam zu einem Exzellenzcenter im Bereich des „Digital Engineering“ zu entwickeln.
Das neue Forum Religionen im Kontext (FRK) will die bisherige Zusammenarbeit an religionsbezogenen Themen stärker vernetzen und den Forschenden ein Dach bieten, unter dem vor allem die Besonderheiten der ostdeutschen Religionslandschaft Platz finden sollen.
„Nachdem wir 2013 die Jüdische Theologie an der Universität Potsdam eingerichtet haben, schien es uns wichtig, auch für andere Religionen, für den Dialog zwischen den Religionen sowie für den Dialog zwischen Theologien, säkularen Wissenschaften und Gesellschaft einen besonderen Raum zu schaffen. Die Universität als Ort eines solchen Austausches zwischen Religion, Wissenschaft und Gesellschaft – das ist das Ziel, das wir mit dem neuen Forum verfolgen“, so Präsident Oliver Günther.
Acht Professoren aus drei Fakultäten haben den Antrag auf die Einrichtung des Forums eingebracht. „Wir wollen die Lehre und Forschung zu religionsbezogenen Themen enger verflechten, weil gerade hier im mehrfach säkularisierten Ostdeutschland das Interesse an Religion zunimmt, aber auch das Konfliktfeld zwischen Religiösen und Nichtreligiösen wächst. Man denke nur an Themen wie ‚Burka‘, ‚Religionsunterricht‘, ‚Beschneidung‘“, sagt der Religionswissenschaftler und Mitantragsteller Prof. Dr. Johann Ev. Hafner.
Beide gestern vom Senat unterstützten strategischen Erweiterungen stärken nicht nur das Profil der Universität Potsdam, sondern positionieren die größte Universität des Landes Brandenburg auch zukunftssicher in der Wissenschaftslandschaft.
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Medieninformation 24-11-2016 / Nr. 174
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