Mit Untersuchungen zum Ernährungsverhalten und zu gesundheitsfördernden Effekten der Ernährung jenseits des 50. Lebensjahres beteiligt sich die Universität Potsdam am Verbundprojekt „NutriAct“, dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 5,6 Millionen Euro geförderten „Kompetenzcluster Ernährungsforschung“. Über 50 Partner aus 32 Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Berlin und Brandenburg arbeiten hier gemeinsam an Ernährungsstrategien, die ein gesundes Altern unterstützen. Mit der Koordinierung eines der fünf Teilprojekte, der wissenschaftlichen Bearbeitung von fünf der insgesamt 20 Arbeitspakete, der Mitwirkung im Netzwerkmanagement und der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses übernimmt die Universität Potsdam zentrale Aufgaben im Verbund. Die Gesamtleitung hat der wissenschaftliche Vorstand des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), Prof. Dr. Tilman Grune.
Das zentrale wissenschaftliche Projekt der Universität Potsdam innerhalb des „Kompetenzclusters Ernährungsforschung“ wird am Institut für Ernährungswissenschaft (IEW) durchgeführt und beschäftigt sich mit der Identifizierung von Biomarkern. Die Koordinatorin Prof. Dr. Tanja Schwerdtle vom Lehrstuhl für Lebensmittelchemie am IEW erläutert: „Um positive Effekte einer bestimmten Ernährung oder aber Gefährdungspotenziale einer nur bedingt geeigneten Ernährung abschätzen zu können, fehlt oftmals eine wissenschaftliche Datenbasis. Die beteiligten Forscher des IEW, des DIfE, des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie sowie der Industrie suchen daher nach geeigneten Biomarkern, die die Aufnahme bestimmter Lebensmittel und Inhaltsstoffe erfassen und Aussagen darüber zulassen, ob diese Stoffe gesundheitlich präventiv oder schädlich wirken.“ Die Ergebnisse sollen die Basis für altersorientierte Ernährungsempfehlungen und die Entwicklung von Produkten für eine altersbezogene gesunde Ernährung bilden. „Das IEW übernimmt im Kompetenzcluster damit die essenzielle Schnittstelle zwischen den Gesundheitswissenschaften und der Ernährungswirtschaft“, sagt Prof. Dr. Burkhard Kleuser, Projektpartner und geschäftsführender Direktor des IEW.
Prof. Dr. Petra Warschburger, Psychologin an der Universität Potsdam, beschäftigt sich in einem weiteren Teilprojekt des „Kompetenzclusters Ernährungsforschung“ mit den sozialen und psychischen Faktoren der Nahrungsauswahl. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten künftig in Internet-basierte Plattformen zur Unterstützung gesunder Ernährung eingebracht werden.
Die Projekte der Universität Potsdam innerhalb des „Kompetenzclusters Ernährungsforschung“ werden mit über einer Million Euro gefördert. Insgesamt bringt sich die Universität in alle fünf Teilprojekte des Verbunds ein. Zudem übernimmt sie Aufgaben im Clustermanagement und in der Förderung und Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses über die Potsdam Graduate School (PoGS).
Kontakt: Prof. Dr. Tanja Schwerdtle, Institut für Ernährungswissenschaft
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