Mit dem 100. Jahrestag seines Beginns ist der Erste Weltkrieg zurück ins Zentrum der Öffentlichkeit gerückt: Man spricht von einem regelrechten „Erinnerungsboom“. Die Tagung „Public History“, die am 7. und 8. Oktober 2014 an der Universität Potsdam stattfindet, fragt nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Aufarbeitung innerhalb Europas. Diskutiert werden Konvergenzen, Interferenzen und Differenzen der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg.
Der Jahrestag löste eine Welle der medialen Erinnerung an den Ersten Weltkrieg aus. In Buchhandlungen und Museen, in Presse und Internet, aber auch in Unterhaltungsmedien scheint die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ allgegenwärtig. Die Tagung „Public History“ befasst sich mit diesen öffentlichen Debatten in Politik, Medien und Wissenschaft. „Dabei verfolgen wir das Ziel zu analysieren, ob sich transnationale Tendenzen des Gedenkens im europäischen Vergleich ausmachen lassen“, erklärt die Initiatorin Prof. Dr. Monika Fenn vom Historischen Institut der Universität Potsdam.
Auf der Tagung sollen verschiedene Debatten, die in einzelnen europäischen Ländern geführt werden, in einen größeren theoretischen Rahmen kollektiver Gedächtnisbildung eingeordnet werden. So sprechen Spezialisten vergleichend über die nationale Aufarbeitung des Krieges in Deutschland, Großbritannien, der Schweiz und Österreich. Darüber hinaus betrachten die Wissenschaftler aktuelle Kontroversen der Forschung sowie die Erinnerung an den Krieg in ganz verschiedenen populären Medien: vom Film über Comics und Computerspiele bis hin zu sogenannten „Living-History-Darstellungen“.
Im Fokus der Konferenz stehen drei Fragen: Geht der gegenwärtige Erinnerungsboom in den einzelnen europäischen Nationen mit einer gesamteuropäischen Gedächtnisbildung zum Ersten Weltkrieg einher? Findet das Erinnern an den Krieg in den europäischen Ländern zeitgleich oder doch versetzt statt? Da sich der Erinnerungsboom gerade in populären Formen der Geschichtskultur äußert, fragt die Tagung zudem nach den Potenzialen für eine übernationale Erinnerungskultur, die sich aus dieser Popularität ergeben können.
Veranstaltet wird die Tagung von Prof. Dr. Monika Fenn vom Historischen Institut der Universität Potsdam und Prof. Dr. Christiane Kuller vom Historischen Seminar der Universität Erfurt. Zur Eröffnung spricht Dr. Martina Münch, amtierende Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg.
Zeit: 7.10.2014, 12.00–18.30 Uhr; 8.10.2014, 9.00–17.00 Uhr
Ort: Campus am Neuen Palais, 14469 Potsdam, Haus 09, Raum 1.14
Anmeldung:fstreichuuni-postdampde
Kontakt: Anika Schütte, Historisches Institut, Didaktik der Geschichte
Telefon: 0331 977-1558
Internet: www.uni-potsdam.de/db/geschichte/index.php?ID_seite=137&ID_professur=10
Medieninformation 30-09-2014 / Nr. 169
Jana Scholz
Universität Potsdam
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Online gestellt: Edda Sattler