Skip to main content

„Weil das ist doch interessant, wo’s das so oft gibt“

Internationales Kolloquium zu gesprochenen Adverbialmustern vom 19. bis 21. September an der Universität Potsdam

Oft verpönt und doch richtig verstanden – mit Phänomenen im sprachlichen Alltag beschäftigen sich 30 Experten in einem internationalen Kolloquium, das vom 19. bis 21. September 2014 an der Universität Potsdam stattfindet. Unter der Überschrift „Adverbial patterns in interaction“ werden die aus Deutschland, Frankreich, Skandinavien, Kanada, Japan und den USA kommenden Wissenschaftler in einen intensiven Austausch über gesprochene Adverbialmuster treten.

„Weil“ und „wo“ als Einleitung von Begründungen – das sind nur zwei Beispiele für Adverbialmuster. Solche Zusatzinformationen zu Umständen eines Sachverhalts gibt es ständig, denn nur so kann ein Gesprächspartner neue Informationen verorten und in Zusammenhang bringen. Die Art der Formulierung ist auch typisch für gesprochenes Deutsch, dennoch wird sie oft als falsch gescholten, denn ein „weil“ mit Verbzweitstellung und ein verortendes „wo“ als Einleitung einer Begründung entsprechen nicht dem, was Heranwachsende in der Schule über Grammatik lernen.
Warum gibt es diese vermeintlichen Fehler? Und wieso versteht man die Aussage trotzdem? Das sind nur zwei der Fragen, mit denen sich die Wissenschaftler im Kolloquium beschäftigen wollen. Insbesondere geht es ihnen um grammatikalisch ungewöhnliche Adverbialausdrücke, ihr Zustandekommen und ihre Funktionen in der alltäglichen Interaktion – und dies nicht nur in germanischen und romanischen Sprachen, sondern auch im Finnischen, Chinesischen und Japanischen. Die Experten erhoffen sich Erkenntnisse zur Mündlichkeit-Schriftlichkeits-Forschung, zum Sprachwandel und zur Grammatikschreibung.
Ausrichter des Kolloquiums ist der Lehrstuhl „Englische Sprache der Gegenwart“ des Instituts für Anglistik und Amerikanistik. Die Leitung hat Professor Dr. Dagmar Barth-Weingarten, die in der Organisation eng mit Dr. Oliver Ehmer vom Institut für Romanistik der Universität Freiburg zusammenarbeitete. Zu den Teilnehmenden zählen neben ausgewiesenen deutschen Sprachwissenschaftlern wie Susanne Günthner vom Centrum Sprache und Interaktion in Münster und Arnulf Deppermann vom Institut für Deutsche Sprache in Mannheim eine Reihe international renommierter Experten, so Paul Hopper aus Pittsburgh, Sandra Thompson aus Santa Barbara, Elizabeth Couper-Kuhlen aus Helsinki und Harrie Mazeland aus Groningen. Die Veranstaltung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und von der Universitätsgesellschaft und dem Büro für Chancengleichheit der Universität Potsdam unterstützt.

Zeit: 19.9. - 21.9.2014
Ort: Campus Am Neuen Palais, 14469 Potsdam, Am Neuen Palais 10, Haus 19, Raum 1.22
Kontakt: Prof. Dr. Dagmar Barth-Weingarten, Institut für Anglistik und Amerikanistik
Telefon: 0331 977-1232 und -1185
E-Mail: dbarthuni-potsdamde

Medieninformation 12-09-2014 / Nr. 158
Antje Horn-Conrad

Universität Potsdam
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam
Tel.: +49 331 977-1665
Fax: +49 331 977-1130
E-Mail: presseuni-potsdamde
Internet: www.uni-potsdam.de/presse

Online gestellt: Edda Sattler