Dr. Stephanie Kowitz-Harms
Jahrgang 1977. Freiberufliche Projektmanagerin im Bildungsbereich.
Wann haben Sie in Potsdam studiert?
1997-2002
In welchem Studiengang bzw. welcher Fächerkombination haben Sie Jüdische Studien studiert?
Hauptfach: Geschichte
Nebenfächer: Jüdische Studien, Germanistik
In welchem Zusammenhang steht das Studium der Jüdischen Studien mit Ihrer jetzigen Tätigkeit? Welche im Studium vermittelten Inhalte und Methoden sind Ihnen für Ihre jetzige Tätigkeit von Nutzen?
Nach Abschluss der Promotion habe ich die im Studium erworbenen Kenntnisse intensiv nutzen können, da ich zunächst Führungen durch das jüdische Viertel in Hamburg sowie über den jüdischen Friedhof Altona angeboten habe. Danach habe ich drei Jahre lang das Projekt „Geschichtomat“ am Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg geleitet, bei dem Jugendliche sich auf die Suche nach Spuren jüdischen Lebens in der Stadt begeben und ihre Eindrücke in Form von Videos, Fotos und Texten in einem digitalen Stadtplan festhalten. Inzwischen arbeite ich im Auftrag der Körber-Stiftung als Koordinatorin eines naturwissenschaftlichen Netzwerkes. Hier kann ich die in den vergangenen Jahren erworbenen Kompetenzen im Bereich des Projekt- und Netzwerkmanagements nutzen, die Inhalte und Methoden des Studiums sind weniger relevant. Als Dozentin an der Universität Hamburg im Fachbereich Public History versuche ich derzeit Studierenden zu zeigen, welche Berufsperspektiven ein geisteswissenschaftliches Studium eröffnen kann und welche Kompetenzen und Fähigkeiten für den Berufseinstieg benötigt werden. Insgesamt hat mir das Fachwissen im Bereich der Jüdischen Studien den Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht, das es sich um ein Spezialgebiet handelt, das noch immer auf großes öffentlichen Interesse stößt. Inzwischen profitiere ich von den Erfahrungen im Beruf, die ich in den vergangenen Jahren gemacht habe, Inhalte und Methoden des Studiums spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.
Wie verlief der Übergang von Studium und Beruf?
Der Einstieg in den Arbeitsmarkt war sehr schwierig, da ich mit einer Promotion häufig überqualifiziert und mit zwei kleinen Kindern sowohl zeitlich als auch räumlich stark eingeschränkt war. Durch das geisteswissenschaftliche Studium war ich nicht auf den Arbeitsmarkt vorbereitet und hatte auch kaum andere Berufsfelder als die Wissenschaft kennengelernt. Eine Form von Berufsqualifizierung kam zu diesem Zeitpunkt nicht im Studium vor. Über freiberufliche Tätigkeiten, Projektarbeit und intensives Netzwerken ist der Einstieg in den Arbeitsmarkt gelungen. Genutzt haben mir die speziellen Kenntnisse aus dem Bereich der Jüdischen Studien (siehe oben), da es in Hamburg keine entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten gibt und ich hier ein Nischenthema besetzen konnte.
Bitte beschreiben Sie eine besonders eindrückliche Erinnerung/Anekdote aus der Zeit Ihres Studiums in Potsdam.
Besonders eindrückliche Erinnerungen oder Erlebnisse gibt es nicht, die ich erzählen könnte. Ich erinnere mich gerne an die angenehme und familiäre Atmosphäre, das Studieren in historischen Räumen und die direkte Begegnung mit Geschichte überall in Potsdam. Die Jüdischen Studien zeichneten sich durch ein besonderes Engagement (fast) aller Beteiligten aus - sowohl Studierende und Lehrende waren wirklich an dem Thema interessiert und so war der Besuch von Veranstaltungen häufig keine Pflichterfüllung, sondern wirklich eine Bereicherung.
Weitere Informationen und Kontakt
Im September 2015 war Frau Dr. Kowitz-Harms Alumna des Monats der Universität Potsdam. Den Artikel findet ihr hier.
Für weitere Informationen zur Arbeit von Frau Dr. Kowitz-Harms besucht ihre Website: www.kowitz-harms.de oder schreibt ihr eine E-Mail: infoukowitz-harmspde