Das Evaluationskonzept der Studie frühstArt folgt einem umfassenden Mixed-Methods-Ansatz. Es umfasst eine summative Evaluation zur Wirksamkeit der Maßnahme, formative Evaluationen auf Prozess- und Systemebene sowie eine gesundheitsökonomische Analyse.

Die Universität Potsdam ist im Rahmen dieses Gesamtkonzepts für die formative Evaluation auf Prozessebene verantwortlich. Ziel dieses Evaluationsstrangs ist es, zu untersuchen, wie gut die Umsetzung des Programms in der Praxis gelingt, welche Faktoren sie fördern oder behindern und wie sich die Umsetzung auf den Erfolg des Programms auswirkt.

Zentrale Fragestellungen sind:

• Welche Bedingungen erleichtern oder erschweren die Umsetzung von frühstArt?
• Wie wird die Qualität der Umsetzung von den Beteiligten erlebt – und unterscheiden sich diese Erfahrungen zwischen den Familien?
• Inwiefern beeinflusst die Qualität der Umsetzung die Wirksamkeit des Programms?

Dazu werden semi-strukturierte leitfadengestützte Einzelinterviews mit Eltern der an der neuen Versorgungsform frühstArt teilnehmenden Kinder sowie mit den am Projekt beteiligten Leistungserbringern (Coaches und Kinder- und Jugendärzte) geführt. Angestrebt wird eine Fallzahl von mindestens 15 bis 20 Eltern und circa 20 Leistungserbringern. Zusätzlich zu den Interviews sollen mit Hilfe eines Implementationsindex die zentralen Dimensionen der Implementierung (Dosis, Adhärenz, Umsetzungsqualität, Responsivität), angelehnt an die Arbeiten von Dowling und Barry (2021), erfasst werden. Die benötigten Daten werden über die Eingaben der Coaches und der Eltern in der Web-Anwendung/Web-App (eHealth-Plattform) sowie Fragebogendaten aus der summativen Evaluation zu den Zeitpunkten T1 und T2 erfasst. Neben einer für sich stehenden Auswertung soll der Implementationsindex anhand der ID mit den Daten der summativen Evaluation verknüpft werden. Damit soll ermittelt werden, ob eine höhere Umsetzung auch mit einer besseren Interventionswirkung auf primäre und sekundäre Outcomes verbunden ist.