Anreise klingt erst einmal nicht unbedingt spannend. Wenn eine Gruppe von Geschichtsstudierenden aus Potsdam ihre Reise nach Castelló de la Plana, welcher der Ort unserer Unterkunft ist, antritt, gibt es trotzdem viel zu berichten. Da die Summer School mit dem Kurs „Archäologie und Kulturen des Antiken Mittelmeerraumes“ erst am Montag startet, hatten wir als Studierende uns überlegt, die Chance zu nutzen und einen Tag in Valencia zu verbringen.
Ein Großteil der Gruppe trifft sich schon um halb 5 Uhr morgens (deshalb auch leicht übermüdet) vor den Türen des T2 des BER und spaziert vier Stunden später fröhlich in Valencia herum. Nachdem die Koffer sicher in Schließfächern untergebracht werden, wird erst einmal der morgenliche Kaffee nachgeholt. Dazu selbstverständlich ein bocadillo de tortilla und ein wunderschöner Blick auf den Rosengarten der Jardines del Real. Durch die Sonne, die steigenden Temperaturen und die zurückgelegte Strecke in dem ehemaligen Flussbett des Túria, der nun ein Park ist, der sich durch die Stadt schlängelt, wird es im Vergleich zum kalten Berlin ziemlich heiß.
Trotzdem werden einige der bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt: Die Torres de Serranos, vor denen eine Bühne aufgestellt ist, auf der Tänzerinnen und Tänzer die Menschen unterhalten, die Kathedrale und die Plaza del Ayuntamiento, in deren Mitte sich ein riesiger Springbrunnen befindet. Auf der Fahrt mit dem Regionalzug nach Castelló werden fleißig Fotos gemacht; von Palmen, Ruinen und der Stadt Sagunt, die alle Teilnehmenden im Kontext des zweiten Punischen Kriegs in der Vorbereitungsveranstaltung über die Geschichte der Iberischen Halbinsel in der Antike kennengelernt haben.
Außerdem waren die Teilnehmenden der letzten Summer School zu einem Tagesausflug an dieserm historisch relevanten Ort. Angekommen in der Stadt mit ca. 170.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist das erste Ziel die Unterkunft. Nach etwas Ruhepause teilt sich die Gruppe und es geht für die einen mit dem Bus an den Strand, während die anderen schon einmal die Stadt erkunden.
Am Abend steht der erste Programmpunkt an: Das gemeinsame Essen mit den anderen Teilnehmenden der Ausgrabung. Hier sehen sich einige Bekannte des letzten Jahres wieder, während die meisten sich ganz frisch kennenlernen. Kommuniziert wird wie es eben geht: auf Englisch mit Ausweichbegriffen jeder erdenklichen Sprache, lebendiger Gestikulation und einer Mischung aus Französisch, Spanisch und Italienisch, bei der mitten im Satz die Sprache gewechselt wird, weil gerade ein Wort fehlt. Quasi gelebtes Esperanto. Während einige der neuen Bekanntschaften sich nach dem Essen beim Kartenspielen noch weiter über ihre Studienerfahrung austauschen, merkt man schnell, es juckt allen in den Fingern am nächsten Tag Teil der archäologischen Ausgrabung im Rahmen der Summer School in Burriana zu sein.
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