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Zehn Fragen für ein Buch – „Musikalische Gestaltungsprozesse anleiten“

Bernhard Suter mit seinem Buch „Musikalische Gestaltungsprozesse anleiten. Eine Design-based-Research-Studie zur reflexionsgestützten Kompetenzentwicklung von berufseinsteigenden Primarlehrkräften“.
Photo : privat
Bernhard Suter mit seinem Buch „Musikalische Gestaltungsprozesse anleiten. Eine Design-based-Research-Studie zur reflexionsgestützten Kompetenzentwicklung von berufseinsteigenden Primarlehrkräften“.

Zehn Fragen für ein Buch, gestellt an Bernhard Suter, Autor des Buches „Musikalische Gestaltungsprozesse anleiten. Eine Design-based-Research-Studie zur reflexionsgestützten Kompetenzentwicklung von berufseinsteigenden Primarlehrkräften“, Universitätsverlag 2024.

Was steht in Ihrem Buch – in drei Sätzen?

Das Buch beschreibt, wie Primarlehrkräfte ihre Strategien beim Anleiten musikalischer Gestaltungsprozesse entwickeln. Musik erfinden, Improvisieren, Komponieren. Welche Lehrarrangements helfen, damit Schüler·innen eigengestalterisch Musik produzieren – und welche Rolle spielt dabei die Lehrperson?

Hat Ihr Buch eine Geschichte?

Die Klassenlehrer·innen erzählen, es habe sie Mut gekostet, sich auf die Unwägbarkeiten und Überraschungen beim Unterrichten musikalischer Gestaltungsprozesse einzulassen, ohne auf entsprechende fachdidaktische Kenntnisse oder musikalische Erfahrungen zurückgreifen zu können. Mut haben – entspannen – vertrauen – ausprobieren – dranbleiben – flexibel reagieren. Das sind die Kapitel der Geschichte vom Lernen der Lehrenden.

Warum ist Ihr Buch wie kein anderes?

Das Buch taucht tief ein in eine Unterrichtspraxis, die es im Schulalltag noch kaum gibt, die aber entwickelt werden will. Mit Klängen experimentieren, ein Gespür für musikalische Spannungsverläufe entwickeln, Bilder und Geschichten vertonen. Diese Aktivitäten ereignen sich im didaktischen Spannungsfeld von Anleitung und Offenheit – einem Balanceakt mit großem musikpädagogischen Potential.

Sie veröffentlichen im Universitätsverlag Potsdam – und damit open access. Warum?

Musikalischen Flow erleben – das sollten doch möglichst viele Kinder erleben dürfen. Also müssen die Anregungen dazu für Lehrende open accessible sein.

Wer sollte Ihr Buch lesen – und wann?

Das Buch richtet sich zunächst an Lehrkräfte, die ihre fachdidaktischen Zugänge im Musikunterricht erweitern möchten. In der Hochschullehre dient es Dozierenden, ihre Studierenden mit gezielten Reflexionsimpulsen zu unterstützen. Weiter kann es in fachdidaktischen Coachings und Fortbildungen eingesetzt werden.

Was lesen Sie selbst?

Mein Lieblingsbuch ist „Wassermusik“ von T. C. Boyle. Fantastisch, wie er die Gosse Londons im 19. Jahrhunderts mit der Entdeckung des Nigers in Afrika verbindet.
Ich meine auch, dass afrikanische Musiktraditionen mit der Verbindung von story telling, Tanz und Alltagbezogenheit ein Ideengeber für unsere kulturelle Bildung sind.

Was hat Spaß gemacht beim „Buchmachen“ – und was eher nicht?

Ich war wie ein Getriebener. Konnte kaum aufhören, bis es passte. Aber: Bis es endlich passte!! Und dann das Literaturverzeichnis. Pedanterie war noch nie meine Stärke, aber ohne geht’s nicht. Schreiben ist Inspiration und Handwerk.

Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie gut ist Ihr Buch?

Das sollen andere beurteilen. Persönlich bin ich zufrieden. Innovativer Inhalt, schönes Layout – danke Univerlag Potsdam!

Wenn Sie könnten: Würden Sie sich für das Buch einen Preis verleihen - und wenn ja, welchen?

Ja, einen Preis für „Nutzenorientierte Praxisforschung“. Denn die erarbeiteten Reflexionstools sind nicht nur praxistauglich, sondern auch attraktiv für die Anwender·innen.

Zuletzt noch kurz etwas zu Ihnen:

Am liebsten liege ich mit dem Rücken auf dem Boden einer romanischen Kirche und lausche polyphonen Klängen aus der Renaissance, die vom Bogengewölbe auf mich zurückstrahlen. Aber vorher springe ich in den Fluss, um mich abzukühlen. Warum ist nicht immer Sommer?

 

„Zehn Fragen für ein Buch“ öffnet die Tür zum Potsdamer Universitätsverlag und stellt regelmäßig Neuerscheinungen vor. „Musikalische Gestaltungsprozesse anleiten. Eine Design-based-Research-Studie zur reflexionsgestützten Kompetenzentwicklung von berufseinsteigenden Primarlehrkräften“ ist hier online verfügbar und kann hier als Buch bestellt werden.
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