Die Tagung widmet sich dem Zwischenspiel – auch interludium genannt – als ästhetische Form in der Literatur, aber etwa auch im Theater oder in der Musik. Obwohl oft geringgeschätzt, verbindet das Zwischenspiel formal Getrenntes und ist damit für die Struktur des Ganzen unverzichtbar. Die Tagung in Potsdam möchte diesem produktiven, kreativen „Dazwischen“ nachgehen, das einen Raum des Spiels eröffnet und die Rezipierenden darin involviert.
„Ich freue mich auf intensive Tage zwischen Vorträgen, Workshops und Lesegruppen auf dem Campus Neues Palais“, sagt der Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Uni Potsdam Johannes Ungelenk. Die Themen reichen von Literaturtheorie über Intermedialität und Übersetzung bis hin zu Fiktion und Gesellschaft. So entwirft Prof. Dr. Dr. Judith Kasper (Goethe-Universität Frankfurt) eine „Literaturtheorie der Ein-, Un- und Zufälle“, Prof. Dr. Sebastian Donat (Universität Innsbruck) befasst sich mit „Lyrischen Zwischen-Spielen“ bei Joseph von Eichendorff und Christian Morgenstern. Andere Vortragende widmen sich beispielsweise „Banksys Graffiti und Performances als intermediales Zwischen-Spiel“, der „Ludifizierung der Arbeitswelt“ oder der „Ästhetik literarischer Werbeunterbrechungen“.
Die DGAVL ist der Fachverband der Komparatisten für den deutschsprachigen Raum. Die rund 300 Mitglieder setzen sich sowohl aus etablierten Wissenschaftler*innen als auch aus dem graduierten und studentischen Nachwuchs zusammen. Die Verbandstagungen finden in einem dreijährigen Turnus an wechselnden Orten statt. Die Konferenz richtet sich an Fachleute ebenso wie an Studierende und die interessierte Öffentlichkeit, die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Termin: 30. Mai 2023 bis 2. Juni 2023 auf dem Campus Neues Palais, Haus 8
Programm: https://zwischenspiele.de/