Seit dem Beginn ihres Studiums der Geowissenschaften begeisterte sich Debby Schmidt für die Interaktionen zwischen Mineralen und Mikroorganismen – so stark, dass sie nebenbei noch ein Grundstudium in Biowissenschaften begonnen hat. Besonders interessiert sie sich für das „Bioleaching“, ein Verfahren, bei dem mit Hilfe von Mikroorganismen und deren Stoffwechselprodukten Metalle aus Gesteinen gewonnen werden. Für ihre Masterarbeit versuchte sie, Seltene Erden direkt aus unbehandeltem Gesamt-Gestein zu extrahieren, um auch minderwertige Erze oder Minenabfälle nachhaltiger nutzen zu können. Mit Erfolg. Teilweise erreichte sie eine Auslaugungsrate von über 50 Prozent.
Die Nutzung biologischer Verfahren ist gegenüber herkömmlichen Extraktionsprozessen oft mit deutlich weniger Energieaufwand und Kosten verbunden und kann somit eine attraktive und umweltschonende Alternative für die Industrie bieten. Die Versuchsergebnisse von Debby Schmidt gäben Anlass zum Optimismus, industriell nutzbare Bioleaching-Verfahren entwickeln zu können, so die Laudatorin Anna Heyer-Stuffer, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, bei der Preisverleihung im Auditorium Maximum der Universität. Unter den Gästen aus Wissenschaft und Gesellschaft waren in diesem Jahr auch zahlreiche Lehramtsstudierende, die sich derzeit in einer internationalen Summer School mit Nachhaltigkeitsthemen in der schulischen Bildung beschäftigen.
„Mittlerweile hat sich der Better World Award an der Universität Potsdam etabliert. Dies zeigt die breite Resonanz der Bewerbungen aus allen Fakultäten. Die Sustainable Development Goals (SDG) spielen in Forschung, Lehre und Transfer zunehmend eine wichtige Rolle. Deshalb freue ich mich über das Interesse der internationalen Summer School in der Lehrerbildung und über die Teilnahme an dieser Veranstaltung“, sagt Prof. Dr. Dieter Wagner von der initiierenden Universitätsgesellschaft Potsdam e. V.
„Wir setzen mit dem Better World Award UP auf frühzeitige Förderung von Studierenden und Promovierenden, die mit ihren Arbeiten unsere künftig noch komplexere Welt nachhaltig verbessern und einen konkreten Nutzen für Gesellschaft oder Gemeinwohl aufzeigen können. Über das schöne Gewinnerlebnis des Zukunftspreises geben wir ein Signal zur weiteren Verwirklichung hoffentlich vieler Ideen. Es repräsentiert, dass Wissenschaft und Gesellschaft eng verbunden sind“, erklärt Kerstin Kosanke, Lotto-Geschäftsführerin und Schirmherrin, das Engagement für den Zukunftswettbewerb.