Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle: „Digitale Transformation kann unser Leben verbessern und vereinfachen, das haben wir nicht zuletzt in der Pandemie festgestellt. Wie jedoch Kinder und Jugendliche digitale Medien klug und sinnvoll als Arbeitswerkzeug oder als Wissensressource nutzen können, das müssen sie erst lernen. Ich bin mir sicher: Digitale und analoge Lern- und Arbeitsinfrastrukturen werden künftig ebenbürtig sein und sich gegenseitig bereichern. Dennoch gibt es auf dem weiten Feld insbesondere der digitalen schulischen Bildung noch eine Menge zu tun. Und deshalb bin ich der Hasso Plattner Foundation sehr dankbar, dass sie für zunächst fünf Jahre die an der Universität Potsdam angesiedelte Professur für Digitale Bildung finanziert. Etabliert werden soll ein Schwerpunkt, der sich mit allen Aspekten der Digitalisierung im Bereich der schulischen Bildung in Forschung und Lehre befasst. Mit Prof. Dr. Katharina Scheiter haben wir eine herausragende und international ausgewiesene Forscherin gewonnen, die das Profil der Universität Potsdam schärfen und ein Zentrum für Digitale Bildung aufbauen wird. So viel steht jetzt schon fest: Katharina Scheiter ist ein Gewinn für unsere Brandenburger Forschungslandschaft!“
Prof. Dr. Christoph Meinel, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Direktor des HPI: „Seit vielen Jahren nimmt das HPI eine Vorreiterrolle im Bildungsbereich für zukunftsfähige digitale Lern- und Arbeitsinfrastrukturen ein. Umso mehr freuen wir uns, mit Frau Scheiter eine erstklassige Professorin begrüßen und ihre Stiftungsprofessur über die Hasso Plattner Foundation finanzieren zu können.“
Prof. Dr. Andreas Borowski, Direktor des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) und Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der Physik an der Universität Potsdam: „Lehrerinnen und Lehrer brauchen mediendidaktische Kenntnisse und Fertigkeiten. Mit Projektvorhaben wie z.B. ,Medienbildung in der Lehrer:innenbildung‘, ,Digitale Grundschule‘, ,Qualitätsoffensive Lehrerbildung‘ und ,Innovative Hochschule‘ konnte die Universität bereits wichtige Entwicklungen vorantreiben. Mit Frau Professorin Scheiter kann nun Digitale Bildung zu einem vernetzenden Forschungsschwerpunkt der Universität Potsdam in Forschung, Lehre und Transfer werden. Die Lehrerbildung der Universität Potsdam freut sich sehr, dass Frau Prof. Scheiter für die Universität gewonnen werden konnte. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.“
Prof. Dr. Katharina Scheiter, Inhaberin der HPI-Stiftungsprofessur für Digitale Bildung: „Für die digitale Transformation im schulischen Bildungskontext braucht es deutlich mehr als digitale Endgeräte. Wir benötigen didaktisch und fachlich hochwertige digitale Lehr-Lernmaterialien, Konzepte für die wirkungsvolle Integration digitaler Medien in den Unterricht, Lehrkräfte, die digitale Medien auswählen und sinnvoll im Unterricht einsetzen, sowie Schülerinnen und Schüler, die Medien kompetent und kritisch reflektiert nutzen. Nur dann können Potenziale digitaler Medien, wie z.B. die Möglichkeit zur individuellen Unterstützung von Lernenden durch adaptive Angebote, zum Tragen kommen. Es ist mir wichtig, mit meiner Forschung wissenschaftliche Evidenz zur Umsetzung der digitalen Transformation zu generieren und entsprechende Erkenntnisse in die Bildungspraxis zu kommunizieren und gemeinsam zu diskutieren. Das Thema Lehrkräftebildung liegt mir dabei besonders am Herzen, weil Lehrerinnen und Lehrer eine besondere Verantwortung für das Gelingen dieser Transformation tragen. Ich freue mich darauf, in den nächsten Jahren gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Bildungswissenschaft, den Fachdidaktiken und der Informatik an der Universität Potsdam Forschung, Lehre und Praxistransfer im Bereich der Digitalen Bildung zukunftsfähig weiterentwickeln zu können. Dafür bietet die großzügige Unterstützung durch die Hasso Plattner Foundation sehr gute Rahmenbedingungen.“
Katharina Scheiter hat von 1993 bis 1999 an der Georg-August-Universität Göttingen Psychologie studiert. 2003 promovierte sie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, 2009 wurde sie dort habilitiert. Als Professorin für Empirische Lehr-Lernforschung hat sie in Tübingen eine Arbeitsgruppe am Leibniz-Institut für Wissensmedien geleitet.
Die Professur für Digitale Bildung wird zunächst für fünf Jahre von der Hasso Plattner Foundation finanziert und ist in die Humanwissenschaftliche Fakultät der Universität Potsdam eingebunden. An der Fakultät soll ein Schwerpunkt etabliert werden, der sich mit allen Aspekten der Digitalisierung im Bereich der schulischen Bildung in Forschung und Lehre befasst. Ab 2027 soll die Stiftungsprofessur als Nachfolge einer Professur für sozialwissenschaftliche Bildungsforschung verstetigt werden.
Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg vom 30. Mai 2022