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Zeitgeschichte auf dem Campus Griebnitzsee – Gedenktafeln am ehemaligen Todesstreifen enthüllt

Das Bild zeigt drei Gedenktafeln auf dem Campus Griebnitzsee und vier Personen.
Das Bild zeigt Linda Teutenberg. Das Foto ist von Tobias Hopfgarten.
Das Bild zeigt Ronald Sima, den Kurator des Projekts „Grenzzonen – Zonengrenze“, Das Foto ist von Tobias Hopfgarten.
Photo : Tobias Hopfgarten
Dr. Marcus Krölling (kaufmännischer Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts), Linda Teutenberg, Oliver Günther, Ronald Sima (v.l.n.r.).
Photo : Tobias Hopfgarten
Linda Teutenberg
Photo : Tobias Hopfgarten
Ronald Sima, Kurator des Projekts „Grenzzonen – Zonengrenze“

Versteckt hinter den Studierendenwohnheimen auf dem Uni-Campus in Griebnitzsee, den Gebäuden des Hasso-Plattner-Instituts und Parkplätzen erinnern drei Tafeln mit großformatigen Fotografien aus den Jahren 1983 bis 1984 an den früheren sogenannten Todesstreifen. Sie wurden am 13. Dezember 2021 enthüllt. „Wo Sie gerade stehen, hätte man vermutlich schon auf Sie geschossen“, sagt Ronald Sima während der kleinen Zeremonie. Sima ist Kurator des Projekts „Grenzzonen – Zonengrenze“, das von der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung, der Stiftung Berliner Mauer und der Karl-Hamann-Stiftung unterstützt wird.

Die neuen Tafeln markieren den ehemaligen Todesstreifen, sie zeigen die Militär- und Befestigungsanlage und den Alltag der Soldaten, die hier die Grenze bewachten. Auf der Tafel in der Mitte ist ein junger Grenzer abgebildet, der eine Harke hinter sich herzieht, um seine Fußspuren zu verwischen. „Bei den Fotos handelt es sich um Privataufnahmen eines ehemaligen Grenzsoldaten“, erläutert Kurator Sima. „Sie wurden unerlaubt und mit persönlichem Risiko aufgenommen. Wir wollen hier daran erinnern, dass Freiheit nichts Selbstverständliches ist“, begründet er sein Engagement.

Die anderen sieben der insgesamt zehn Gedenktafeln stehen in Steinstücken, Kleinmachnow und am Teltowkanal im heutigen Gewerbegebiet. „Authentische Gedenkorte sind wichtig für unsere Erinnerungskultur“, betont Brandenburgs FDP-Landesvorsitzende Linda Teutenberg, die an der Universität Potsdam studiert hat und bei der Einweihung vor Ort war. Unipräsident Prof. Oliver Günther, Ph.D., erinnert daran, dass die ehemalige Mauer „mitten durch das heutige Studentendorf verlief“. Ihm ist die Aufarbeitung der „massiven historischen DDR-Bezüge“ wichtig, „damit die Studierenden den zeitgeschichtlichen Kontext ihrer Alma Mater kennen“, so Günther. Er hat sich stets dafür stark gemacht, auch die historischen Wurzeln der Universität freizulegen und Materialien der Zeitgeschichte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Wir werden im kommenden Jahr historische Fotografien der Standorte und der Vorgängereinrichtungen der UP aus den Jahren 1950 bis 1980 präsentieren“, kündigt der Unipräsident an.

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Online editorial

Agnes Bressa