Die neuen Tafeln markieren den ehemaligen Todesstreifen, sie zeigen die Militär- und Befestigungsanlage und den Alltag der Soldaten, die hier die Grenze bewachten. Auf der Tafel in der Mitte ist ein junger Grenzer abgebildet, der eine Harke hinter sich herzieht, um seine Fußspuren zu verwischen. „Bei den Fotos handelt es sich um Privataufnahmen eines ehemaligen Grenzsoldaten“, erläutert Kurator Sima. „Sie wurden unerlaubt und mit persönlichem Risiko aufgenommen. Wir wollen hier daran erinnern, dass Freiheit nichts Selbstverständliches ist“, begründet er sein Engagement.
Die anderen sieben der insgesamt zehn Gedenktafeln stehen in Steinstücken, Kleinmachnow und am Teltowkanal im heutigen Gewerbegebiet. „Authentische Gedenkorte sind wichtig für unsere Erinnerungskultur“, betont Brandenburgs FDP-Landesvorsitzende Linda Teutenberg, die an der Universität Potsdam studiert hat und bei der Einweihung vor Ort war. Unipräsident Prof. Oliver Günther, Ph.D., erinnert daran, dass die ehemalige Mauer „mitten durch das heutige Studentendorf verlief“. Ihm ist die Aufarbeitung der „massiven historischen DDR-Bezüge“ wichtig, „damit die Studierenden den zeitgeschichtlichen Kontext ihrer Alma Mater kennen“, so Günther. Er hat sich stets dafür stark gemacht, auch die historischen Wurzeln der Universität freizulegen und Materialien der Zeitgeschichte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Wir werden im kommenden Jahr historische Fotografien der Standorte und der Vorgängereinrichtungen der UP aus den Jahren 1950 bis 1980 präsentieren“, kündigt der Unipräsident an.