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Unterwegs in Sansibar – Tag 7: Nochmal Taka Taka, nun in Kikwajuni

Potsdamer Wissenschaftler auf Forschungsreise in Ostafrika

Groß und Klein räumen gemeinsam das Viertel auf. Foto: Dr. Torsten Lipp.
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Groß und Klein räumen gemeinsam das Viertel auf. Foto: Dr. Torsten Lipp.

Als wir am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes um kurz nach neun in Kikwajuni eintreffen, sind bereits einige Anwohner da und waren auch schon fleißig. Mr. Mzee teilt uns mit, dass die Leute hier uns schon um sechs Uhr morgens erwartet haben, zur ersten Stunde des Tages, wie die Uhrzeit auch gezählt wird. Eigentlich keine schlechte Idee, denn zu dieser Zeit wäre es noch nicht so heiß und drückend gewesen, wie es jetzt am Vormittag ist.

Trotzdem legen wir los, diesmal auch mit Macheten ausgestattet, um die Vegetation in den Beeten auszulichten. Es fällt uns allerdings nicht immer leicht, die Nutzpflanzen, wie z.B. Cassava (Maniok) oder Mais von unerwünschten Arten zu unterscheiden, da auch das „Unkraut“ kräftig gewachsen ist. Trotzdem wird nach kurzer Zeit eine gewisse Ordnung sichtbar, wobei leider in den Beeten allerhand Abfall zu finden ist, darunter wieder viel Plastik, aber auch Glasflaschen und Verpackungen. Unter den Helfern sind wieder einige der Gärtner aus dem botanischen Garten. Nach und nach schließen sich aber mehr und mehr Anwohner aus Kikwajuni an, darunter alle Generationen, von fünfjährigen Kindern bis zu einem 76-jährigen Alten, der uns schon bei früheren Besuchen begrüßt hat und in der Siedlung eine Respektsperson ist.

Die Sheha, die wir am Montag schon getroffen hatten, ist heute leider nicht da. Insgesamt ist unser Eindruck, dass die Motivation, hier in Kikwajuni aufzuräumen, nicht so ausgeprägt ist wie im botanischen Garten. Das könnte daran liegen, dass hier im Rahmen unseres Projektes noch nicht so viel passiert ist. „Schuld“ daran ist wiederum der Umstand, dass bei einem deutschen Projekt auch für Baumaßnahmen auf Sansibar das deutsche Vergaberecht anzuwenden ist. Immerhin konnten wir uns unter der Woche davon überzeugen, dass auf Sansibar reelle Ausschreibungen und Angebote Standard sind.

Sobald solche Formalitäten durch die Fördermittelgeber in Deutschland bestätigt sind, werden in Kikwajuni u.a. ein Spielplatz errichtet und Solarlaternen installiert, Vorhaben, die im Rahmen des Beteiligungsprozesses von den Anwohnern als besonders wichtig erachtet wurden. Eine weitere Idee ist die Schaffung eines Jasmin-Gartens: Jasmin-Blüten werden gerne zur Dekoration bei Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten genutzt, sodass durch den Garten auch eine Einnahmequelle für die Frauen in der Siedlung geschaffen werden kann.

Unser Aufenthalt auf Sansibar geht zu Ende. Wir sind immer noch dabei, die vielen Eindrücke zu verarbeiten, und sind sicher, dass wir mit unseren Partnern vor Ort auch in eine nächste Projektphase gehen wollen. Ideen und Notwendigkeiten gibt es genug, z.B. die Zusammenarbeit mit dem Naturkundemuseum, die Umweltbildung mit Blick auf einheimische Nutz- und Zierpflanzen einschließlich der Gärtnerausbildung, die Schaffung von Bewusstsein und Handlungskompetenz in Sachen Abfallvermeidung und Wiederverwertung sowie die Kooperation mit Schulen in umweltrelevanten Themen. Wie sagen Asante Sana, vielen Dank!

 

Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier: https://www.uni-potsdam.de/de/umwelt/forschung/ag-landschaftsmanagement/forschungsprojekte/nakopa.html

Text: Dr. Torsten Lipp
Online gestellt: Matthias Zimmermann
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktion@uni-potsdam.de