Mit diesem Eintrag geht unsere diesjährige iGEM-Reise zu Ende. Wir blicken zurück auf ein langes Jahr voller Arbeit – von den allerersten Anfängen im Mai 2018, als das Team nur aus zwei Leuten bestand, über die Erweiterung des Teams auf 45 Leute im Herbst und die ersten (Miss-)Erfolge im Labor bis zum großen Stress des berüchtigten „wiki-freeze“, jenem Moment, bis zu dem alle Materialien eingereicht sein müssen, weil danach nichts mehr geht. Nun sind wir hier, beim großen Finale, das heute steigt: 3.500 Studierende, 200 Juroren, insgesamt mehrere Hunderttausend Stunden Arbeit. Wie jedes Jahr wurden sechs Finalisten ausgewählt, die um drei Preise kämpfen, einer für jede Teamkategorie. Da wir dieses Jahr ein reines Software-Team sind, konnten wir uns nicht für das Finale qualifizieren.
Die sechs Finalteams für dieses Jahr waren:
1. GreatBay_SZ (China): synthetische Spinnenseide aus Bakterien
2. Wageningen (Niederlande): Therapie einer Krankheit, die Olivenbäume befällt
3. EPFL (Schweiz): Therapie einer Krankheit, die Weinreben befällt
4. TU Kaiserslautern: Grünalgen, die Plastik abbauen
5. Tainan (China): Diagnose und Therapie einer chronischen Nierenkrankheit
6. Calgary (Kanada): Erhöhung der Effizienz der Rapsölgewinnung
Nachdem die Finalisten ihre überragenden Ideen in spannenden Vorträgen präsentiert haben, fand die Medaillenvergabe und Preisverleihung statt. Jedes Team muss eine Reihe von Kriterien erfüllen, um eine Medaille zu erhalten. Je nachdem, wie viele Kriterien erfüllt sind, gibt es Medaillen in Bronze, Silber und Gold. Unser Projekt bekommt eine Silbermedaille. Und obwohl wir selbst der Meinung sind, dass es für Gold hätte reichen können, und auch nicht für einen Preis nominiert wurden, sind wir sehr zufrieden mit unserer Leistung und glücklich. Nicht zuletzt, weil es uns gelungen ist, uns im Vergleich zu 2017 zu verbessern.
Wenn man bedenkt, mit wie vielen Problemen wir in den letzten Monaten zu kämpfen hatten, bin ich stolz auf mein Team und das, was wir erreicht haben. Auch wenn gerade im Labor nicht immer alles geklappt hat, haben wir sehr viel gelernt und sind an den Problemen gewachsen. Besonders gefallen hat mir die Zusammenarbeit zwischen den Biologen und Informatikern. Jede Disziplin geht auf ganz eigene Weise an Probleme heran und die interdisziplinäre Kommunikation ist unglaublich herausfordernd, nicht nur als Teamleiter.
Wir verbringen den Abend damit, uns neue interessante iGEM-Projekte auszudenken und lassen dabei (ganz unmethodisch) unserer Kreativität freien Lauf. Letztendlich hat sich der iGEM-Wettbewerb ein weiteres Mal als unglaublich bereichernde Unternehmung herausgestellt. Jedem, der überlegt, auch einmal teilzunehmen, möchte ich es ans Herz legen. Man lernt so viel! Fertigkeiten, die im Leben und in der Karriere gleichermaßen von Nutzen sind und die die Uni einem einfach nicht beibringen kann. Wir hoffen, dass unser Tagebuch bei einigen Interesse geweckt hat, selbst ein Team zu gründen. Wer Lust hat, dabei zu sein schreibt einfach eine E-Mail an: igem.upugmailpcom.
Autor: Bryan Nowack
Online gestellt: Matthias Zimmermann
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